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[Arztsprech] Bin ich ein Haarspalter?

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Torsten Rüdiger Hansen

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Feb 6, 2024, 10:31:03 AMFeb 6
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Hallo,

heute beim Augenarzt (erste Besuch). Der Arzt schaut die Brille an
(maschinelle Messung der Diotrien) und meint im laufendem Gespräch "...
wenn sich die Gläser ändern". Daraufhin meine Erwiderung: "Die Gläser
ändern sich nicht, das ist Kunststoff, gerade mal ein Jahr alt." Er
meint, doch, die Gläser ändern sich bei meinen Augen. Ich daraufhin:
nein, nicht die Gläser ändern sich, sonder die Linse/das Auge ändert
sich, worauf ich dann neue Gläser benötigen würde.

Er: Sie sind ein Haarspalter.

Ist eine derart ungenaue Äußerung nun übliches Arztsprech? Oder hat er
Recht das ich als technisch gebildeter Mensch ein Haarspalter bin?

--
Antworten auf öffentlich gestellte Fragen bitte NUR öffentlich.
Ich wohne nicht im Rechner, Antworten könnten ein paar Tage
dauern. Grüße von T.R.H.

Detlef Meißner

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Feb 6, 2024, 10:59:12 AMFeb 6
to
Am 06.02.2024 um 16:31 schrieb Torsten Rüdiger Hansen:

> heute beim Augenarzt (erste Besuch). Der Arzt schaut die Brille an
> (maschinelle Messung der Diotrien) und meint im laufendem Gespräch "...
> wenn sich die Gläser ändern". Daraufhin meine Erwiderung: "Die Gläser
> ändern sich nicht, das ist Kunststoff, gerade mal ein Jahr alt." Er
> meint, doch, die Gläser ändern sich bei meinen Augen. Ich daraufhin:
> nein, nicht die Gläser ändern sich, sonder die Linse/das Auge ändert
> sich, worauf ich dann neue Gläser benötigen würde.
>
> Er: Sie sind ein Haarspalter.
>
> Ist eine derart ungenaue Äußerung nun übliches Arztsprech? Oder hat er
> Recht das ich als technisch gebildeter Mensch ein Haarspalter bin?
>
Viele technisch gebildete Menschen sind Haarspalter. Sie machen das, um
andere Menschen damit zu ärgern, aber auch, um ihre Bildung zu
demonstrieren.
Beliebt sind auch Haarspaltereien bei Lehrern. Solange sich das auf
ihren Unterricht beschränkt, ist das zu akzeptieren, im Alltag nicht.

Detlef
--
Für objektiv wird man gehalten, wenn man den Leuten recht
gibt. (Crignis)

Helmut Richter

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Feb 6, 2024, 11:00:14 AMFeb 6
to
On Tue, 6 Feb 2024, Torsten Rüdiger Hansen wrote:

> heute beim Augenarzt (erste Besuch). Der Arzt schaut die Brille an
> (maschinelle Messung der Diotrien) und meint im laufendem Gespräch "...
> wenn sich die Gläser ändern". Daraufhin meine Erwiderung: "Die Gläser
> ändern sich nicht, das ist Kunststoff, gerade mal ein Jahr alt." Er
> meint, doch, die Gläser ändern sich bei meinen Augen. Ich daraufhin:
> nein, nicht die Gläser ändern sich, sonder die Linse/das Auge ändert
> sich, worauf ich dann neue Gläser benötigen würde.
>
> Er: Sie sind ein Haarspalter.
>
> Ist eine derart ungenaue Äußerung nun übliches Arztsprech? Oder hat er
> Recht das ich als technisch gebildeter Mensch ein Haarspalter bin?

Ich neige aus demselben Grund zu solcher Haarspalterei, und meine Frau hat
sich daran gewöhnt, was man daran merkt, dass sie inzwischen auch genauer
formuliert als zum Verständnis nötig. Andererseits: so funktioniert
Sprache nun mal, dass man so tut, als bestehe eine direkte Verbindung
zwischen den geäußerten Wörtern, obwohl genaugenommen weitere Wörter
dazwischen für die Verbindung gebraucht werden. So sagt man „ich habe eine
Übersetzung von Tolstois »Krieg und Frieden« im Bücherschrank, obwohl es
sich nur um ein Exemplar einer Buchausgabe des Ergebnisses einer
Übersetzung dieses Werkes ist. Oder man sagt, man trinke noch ein Glas,
obwohl man vorhat, nur den Inhalt des Glases zu trinken, das Glas aber auf
den Tisch zurückzustellen.

So mag „die Gläser ändern sich“ vielleicht doch im gleichen Sinne als
Abkürzung von „die Stärke der von Ihnen benötigten Gläser hat sich
geändert“ durchgehen. Ich hätte mich allerdings bemüht, nach der ersten
Anforderung erhöhter Präzision eine einwandfreie Formulierung abzuliefern
– dafür habe ich an Haarspaltereien zu viel Spaß.

--
Helmut Richter

Stefan Schmitz

unread,
Feb 6, 2024, 11:44:53 AMFeb 6
to
Am 06.02.2024 um 16:31 schrieb Torsten Rüdiger Hansen:
> Hallo,
>
> heute beim Augenarzt (erste Besuch). Der Arzt schaut die Brille an
> (maschinelle Messung der Diotrien) und meint im laufendem Gespräch "...
> wenn sich die Gläser ändern". Daraufhin meine Erwiderung: "Die Gläser
> ändern sich nicht, das ist Kunststoff, gerade mal ein Jahr alt." Er
> meint, doch, die Gläser ändern sich bei meinen Augen. Ich daraufhin:
> nein, nicht die Gläser ändern sich, sonder die Linse/das Auge ändert
> sich, worauf ich dann neue Gläser benötigen würde.
>
> Er: Sie sind ein Haarspalter.
>
> Ist eine derart ungenaue Äußerung nun übliches Arztsprech? Oder hat er
> Recht das ich als technisch gebildeter Mensch ein Haarspalter bin?

Ob Haarspalter oder nicht, du hast ihn absichtlich missverstanden, um
ihn als vermeintlichen technischen Vollidioten vorzuführen.

Allein die Idee, er könnte eine selbständige Änderung der
Kunststoffgläser für möglich halten, ist eine ganz üble Beleidigung.

"Die Gläser ändern sich" ist im Kontext als Kurzform von "die Stärke der
benötigten Gläser ändert sich" zu verstehen.

Ruediger Lahl

unread,
Feb 6, 2024, 11:52:19 AMFeb 6
to
*Torsten Rüdiger Hansen* schrieb:

> Er: Sie sind ein Haarspalter.

Ja.
--
bis denne

Stephan Seitz

unread,
Feb 6, 2024, 12:34:07 PMFeb 6
to
In de.etc.sprache.deutsch Stefan Schmitz <ss...@gmx.de> wrote:
> "Die Gläser ändern sich" ist im Kontext als Kurzform von "die Stärke der
> benötigten Gläser ändert sich" zu verstehen.

Das ist eine sehr blöde Vereinfachung und sollte nicht von einem Arzt
verwendet werden.

Stephan

--
| Stephan Seitz E-Mail: stse+...@rootsland.net |
| If your life was a horse, you'd have to shoot it. |

Detlef Meißner

unread,
Feb 6, 2024, 12:46:27 PMFeb 6
to
Am 06.02.2024 um 18:34 schrieb Stephan Seitz:
> In de.etc.sprache.deutsch Stefan Schmitz <ss...@gmx.de> wrote:
>> "Die Gläser ändern sich" ist im Kontext als Kurzform von "die Stärke der
>> benötigten Gläser ändert sich" zu verstehen.
>
> Das ist eine sehr blöde Vereinfachung und sollte nicht von einem Arzt
> verwendet werden.
>
Und deshalb muss man ihn erziehen?

Torsten Rüdiger Hansen

unread,
Feb 6, 2024, 1:54:29 PMFeb 6
to
Markus Ermert <mspa...@gmail.com> wrote:

> Schreibst Du eigentlich mit einem Bleistift?

Selten. In Stärke HB. Meist jedoch Kugelschreiber.

Arno Lutz

unread,
Feb 6, 2024, 2:09:13 PMFeb 6
to
Am 06.02.24 um 18:34 schrieb Stephan Seitz:
>> "Die Gläser ändern sich" ist im Kontext als Kurzform von "die Stärke der
>> benötigten Gläser ändert sich" zu verstehen.
> Das ist eine sehr blöde Vereinfachung und sollte nicht von einem Arzt
> verwendet werden.

naja, mag man ja vielleicht noch durchgehen lassen.
Ich dafür konnte letztens einer schon etwas betagten Bekannten nur
schwer vermitteln, dass "Kunststoffgläser" *auch* als Gläser bezeichnet
werden.
Sie hat mir immer wieder gesagt ihre Sehhilfe sei aus Kunststoff und
nicht aus _Glas_!
:-)

Gruß
Arno

Detlef Meißner

unread,
Feb 6, 2024, 2:10:26 PMFeb 6
to
Am 06.02.2024 um 19:54 schrieb Torsten Rüdiger Hansen:
> Markus Ermert <mspa...@gmail.com> wrote:
>
>> Schreibst Du eigentlich mit einem Bleistift?
>
> Selten. In Stärke HB. Meist jedoch Kugelschreiber.

*Blei*stift!

Stefan Schmitz

unread,
Feb 7, 2024, 8:53:22 AMFeb 7
to
Am 06.02.2024 um 18:34 schrieb Stephan Seitz:
> In de.etc.sprache.deutsch Stefan Schmitz <ss...@gmx.de> wrote:
>> "Die Gläser ändern sich" ist im Kontext als Kurzform von "die Stärke der
>> benötigten Gläser ändert sich" zu verstehen.
>
> Das ist eine sehr blöde Vereinfachung und sollte nicht von einem Arzt
> verwendet werden.

Es bestünde ja die Gefahr, dass einfache Leute ihn verstehen könnten.

Ulrich D i e z

unread,
Feb 7, 2024, 11:21:17 AMFeb 7
to
Torsten Rüdiger Hansen schrieb:

> Markus Ermert <mspa...@gmail.com> wrote:
>
>> Schreibst Du eigentlich mit einem Bleistift?
>
> Selten. In Stärke HB. Meist jedoch Kugelschreiber.

Dass das immer noch Bleistift heißt, wo da heutzutage kein
Blei mehr verwendet wird, sondern Graphit/Kohlenstoff und
Ton...

Mit freundlichem Gruß

Ulrich

Mike Grantz

unread,
Feb 8, 2024, 4:32:32 PMFeb 8
to
On 06.02.2024 16:59, Detlef Meißner wrote:

> Viele technisch gebildete Menschen sind Haarspalter. Sie machen das, um
> andere Menschen damit zu ärgern, aber auch, um ihre Bildung zu
> demonstrieren.
> Beliebt sind auch Haarspaltereien bei Lehrern. Solange sich das auf
> ihren Unterricht beschränkt, ist das zu akzeptieren, im Alltag nicht.

"Kann ich auf Toilette?"

Detlef Meißner

unread,
Feb 8, 2024, 5:02:39 PMFeb 8
to
"Jetzt nicht!"

Herwig

unread,
Feb 8, 2024, 5:46:56 PMFeb 8
to
2024-02-08 23:47:00 +0100

> ...

> heute beim Augenarzt (erste Besuch). Der Arzt schaut die Brille an
> (maschinelle Messung der Diotrien) und meint im laufendem Gespräch "...
> wenn sich die Gläser ändern". Daraufhin meine Erwiderung: "Die Gläser
> ändern sich nicht, das ist Kunststoff, gerade mal ein Jahr alt." Er
> meint, doch, die Gläser ändern sich bei meinen Augen. Ich daraufhin:
> nein, nicht die Gläser ändern sich, sonder die Linse/das Auge ändert
> sich, worauf ich dann neue Gläser benötigen würde.
>
> Er: Sie sind ein Haarspalter.
>
> Ist eine derart ungenaue Äußerung nun übliches Arztsprech? Oder hat er
> Recht das ich als technisch gebildeter Mensch ein Haarspalter bin?

Es ist völlig normal, dass in technischer Kommunikation Ungenauigkeiten
auftauchen - dem FachMann geht es nur darum, Inhalte *schnell* zu
kommunizieren.

Wenn natürlich beim InformationsFluss FachMann zu FachMann ein
MittelAbgreifMensch eingeklinkt wird, dann ist nicht einmal mit KI
herauszukriegen, was dann letzten Endes da steht. Es kann natürlich
sein, dass einer der beteiligten FachLeute etwas falsch macht, und
dann kürzen sich die Fehler weg.

Spoiler: Bei FlachErdlern funktioniert das nicht.

Herwig

Herwig

unread,
Feb 8, 2024, 5:49:48 PMFeb 8
to
2024-02-08 23:50:00 +0100

> ...

> Viele technisch gebildete Menschen sind Haarspalter. Sie machen das, um
> andere Menschen damit zu ärgern, aber auch, um ihre Bildung zu
> demonstrieren.
> Beliebt sind auch Haarspaltereien bei Lehrern. Solange sich das auf
> ihren Unterricht beschränkt, ist das zu akzeptieren, im Alltag nicht.

Doch. Wenn man auf den Genitiv bei "wegen" besteht, kommt niemand
zu Schaden. - Ausser meine eigen Kindheit, die im Schatten eines
DeutschLehrers (meines Vaters) stattfand.

Herwig

Bonita Montero

unread,
Feb 10, 2024, 6:54:37 AMFeb 10
to
Am 06.02.2024 um 16:31 schrieb Torsten Rüdiger Hansen:

> Er: Sie sind ein Haarspalter.

Ja, zu recht.

Bonita Montero

unread,
Feb 10, 2024, 6:56:27 AMFeb 10
to
Am 06.02.2024 um 16:59 schrieb Detlef Meißner:

> Viele technisch gebildete Menschen sind Haarspalter.
> Sie machen das, um andere Menschen damit zu ärgern,
> aber auch, um ihre Bildung zu demonstrieren.

Das Problem ist, dass solche Leute nicht anders können und damit
keinen guten Blick für abstraktere und umfassendere Zusammenhänge
haben.

Gunter Kühne

unread,
Feb 10, 2024, 8:38:52 AMFeb 10
to
Am 10.02.24 um 12:55 schrieb Bonita Montero:
Im Extremfall umgekehrt dasselbe Problem. So ungefähr, ich brauche keine
Kartoffeln, ich esse immer Pommes.
--
Kleinmut und Stolz, aus diesem Holz
Schuf der Mensch sich am sechsten Tag Gott.

Bonita Montero

unread,
Feb 10, 2024, 8:56:13 AMFeb 10
to
Am 10.02.2024 um 14:38 schrieb Gunter Kühne:

> Im Extremfall umgekehrt dasselbe Problem. So ungefähr,
> ich brauche keine Kartoffeln, ich esse immer Pommes.

Man muss seine Gefühle pendeln lassen können um je nach
Situation verschiedene Denkhaltungen und Handlungsbereit-
schaften zu aktivieren.

Detlef Meißner

unread,
Feb 10, 2024, 9:02:11 AMFeb 10
to
Teilweise haben sie es aber so gelernt, weil es in vielen Bereichen
notwendig ist, sich exakt auszudrücken.
Im Alltag sollte man dagegen eine Sprache verwenden, die möglichst jeder
versteht.

Ich denke nur an eine Zeit (auch hier im Usenet), wo jeder, der bei
Gewicht von Kilogramm sprach, korrigiert wurde.
Und dann fing die Haarspalterei an.

Ich habe dann immer kp verwendet, aber das versteht sowieso kaum jemand.

Bonita Montero

unread,
Feb 10, 2024, 10:38:39 AMFeb 10
to
Am 10.02.2024 um 15:02 schrieb Detlef Meißner:

> Teilweise haben sie es aber so gelernt, weil es in vielen Bereichen
> notwendig ist, sich exakt auszudrücken.

Solche Denkhaltungen werden durch die Grundstimmung moduliert und woher
die kommt kann kein Psychologe sagen. Auf jeden Fall können die meisten
Leute die Stimmung in dem Sinne auch steuern und landen dann irgendwo
in der Mitte, dass klar wird, dass das überflüssiges Zeug ist, was man
da denkt.
Ist man auf diesen diskrepanzsensitiven Modus festgenagelt ist das
meiner Meinung nach ungesund.


Detlef Meißner

unread,
Feb 10, 2024, 12:00:30 PMFeb 10
to
Zumal es ja gar nicht um ein Missverständnis geht. Der, der
Haarspalterei betreibt, weiß ja ganz genau, was gemeint ist.

Bonita Montero

unread,
Feb 10, 2024, 12:55:00 PMFeb 10
to
Am 10.02.2024 um 18:00 schrieb Detlef Meißner:

> Zumal es ja gar nicht um ein Missverständnis geht. Der, der
> Haarspalterei betreibt, weiß ja ganz genau, was gemeint ist.

Ja, wenn er wollte.


Gunter Kühne

unread,
Feb 10, 2024, 1:05:22 PMFeb 10
to
Am 10.02.24 um 14:56 schrieb Bonita Montero:
Ich habe das noch so gelernt, dass Gefühle nie ein guter Ratgeber sind.
(waren)

Stefan Schmitz

unread,
Feb 10, 2024, 1:07:48 PMFeb 10
to
Ob er es weiß, hängt eher nicht vom Willen ab.
Er will es nur nicht so verstehen, wie es gemeint ist.

Bonita Montero

unread,
Feb 10, 2024, 1:22:21 PMFeb 10
to
Am 10.02.2024 um 19:04 schrieb Gunter Kühne:
> Am 10.02.24 um 14:56 schrieb Bonita Montero:
>> Am 10.02.2024 um 14:38 schrieb Gunter Kühne:
>>
>>> Im Extremfall umgekehrt dasselbe Problem. So ungefähr,
>>> ich brauche keine  Kartoffeln, ich esse immer Pommes.
>>
>> Man muss seine Gefühle pendeln lassen können um je nach
>> Situation verschiedene Denkhaltungen und Handlungsbereit-
>> schaften zu aktivieren.
>>
> Ich habe das noch so gelernt, dass Gefühle nie ein guter Ratgeber sind.
> (waren)

Wenn die kein Eigenleben haben sind die das schon.

Detlef Meißner

unread,
Feb 10, 2024, 1:44:55 PMFeb 10
to
Dann weiß er ja, wie's gemeint ist.

Ulrich D i e z

unread,
Feb 10, 2024, 4:00:20 PMFeb 10
to
Bonita Montero schrieb:
Man sieht in niemanden hinein. Der Wille ist ein subjektives
Tadbestandsmerkmal. Wissen auch. Woher soll man mit Sicherheit
wissen, was andere wollen und wissen?

Es gibt in dieser Frage immer ein Quantum Unsicherheit.
Auf dieses Quantum Unsicherheit berufen sich Haarspalter/innen
wenn sie der Haarspalterei geziehen werden und kontern mit dem
Vorwurf, da man ja nicht sicher sein könne, würde man ihnen
etwas unterstellen.

Und jetzt auch noch durch Willen bedingtes Wissen...

Mit freundlichem Gruß

Ulrich

Torsten Rüdiger Hansen

unread,
Feb 10, 2024, 5:55:40 PMFeb 10
to
Detlef Meißner <unge...@mailinator.com> wrote:

> Der, der
> Haarspalterei betreibt, weiß ja ganz genau, was gemeint ist.

Im Moment der Aussage "die Gläser ändern sich" hatte ich das
wortwörtlich verstanden. Meine Antwort in der Sekunde war ernst gemeint.

Ulrich D i e z

unread,
Feb 10, 2024, 6:18:01 PMFeb 10
to
Torsten Rüdiger Hansen schrieb:

> Detlef Meißner <unge...@mailinator.com> wrote:
>
>> Der, der
>> Haarspalterei betreibt, weiß ja ganz genau, was gemeint ist.
>
> Im Moment der Aussage "die Gläser ändern sich" hatte ich das
> wortwörtlich verstanden. Meine Antwort in der Sekunde war ernst gemeint.
Ob man es auch als eine Änderung der Gläser betrachten kann, wenn
die Gläser einer Brille ausgetauscht werden, ist auch eine
philosophische Frage.

Die Gläser, die vor dem Austausch mit dem Brillengestell verbunden
sind, sind vorher Gläser, die mit dem Brillengestell verbunden sind.
Nach dem Austausch sind sie keine Gläser mehr, die mit dem
Brillengestell verbunden sind, sondern etwas anderes - nämlich
Gläser, die nicht mit dem Brillengestell verbunden sind.

Also verändern sie sich. Sonst könnten sie nach dem Austausch
nicht etwas anderes sein als vor dem Austausch.

Genauso, wenn ich zum ersten Mal durch eine Brille hindurch schaue:
Dadurch verändert sie sich von einer Brille, durch die ich noch nie
hindurch geschaut habe, zu einer Brille, durch die ich
mindestens einmal hindurch geschaut habe.

Wie gesagt philosophisch. Aber so könnte man es zum Spaß auch
betrachten.


Und wieso sagt man zu einem Kugelschreiber, der nicht mehr
schreibt, z.B., weil die Mine leer ist, immer noch Schreiber?
Das müsste dann doch vielleicht eher
"Kugelnichtmehrschreiber" heißen.


Mit freundlichem Gruß

Ulrich

Bonita Montero

unread,
Feb 11, 2024, 12:47:12 AMFeb 11
to
Am 10.02.2024 um 22:00 schrieb Ulrich D i e z:

> Man sieht in niemanden hinein. ...

Wenn jemand Haare spaltet muss man nicht in den hineinsehen
bzw. dann hat der eben keinen ganzheitlichen Blick.

Klaus Meinhard

unread,
Feb 11, 2024, 3:25:30 AMFeb 11
to
Am 11.02.2024 um 00:18 schrieb Ulrich D i e z:

>>> Der, der
>>> Haarspalterei betreibt, weiß ja ganz genau, was gemeint ist.

> Die Gläser, die vor dem Austausch mit dem Brillengestell verbunden
> sind, sind vorher Gläser, die mit dem Brillengestell verbunden sind.
> Nach dem Austausch sind sie keine Gläser mehr, die mit dem
> Brillengestell verbunden sind, sondern etwas anderes - nämlich
> Gläser, die nicht mit dem Brillengestell verbunden sind.
>
> Also verändern sie sich. Sonst könnten sie nach dem Austausch
> nicht etwas anderes sein als vor dem Austausch.

Das ist schon grammatisch falsch. Die Gläser haben sich nicht verändert
(wie auch?), bestenfalls wurden sie verändert. Wenn Du geschlagen wirst,
sagst Du auch nicht "ich habe mich geschlagen" , sondern "ich wurde
geschlagen".

Und selbst philosophisch betrachtet haben sich in Deinem Beispiel nicht
die Gläser verändert, sondern deren Umgebung. Du bist immer noch Du,
auch wenn Du von Wohn- ins Schlafzimmer gehst :-)
--
Mit freundlichen Grüßen,

* Klaus Meinhard *

Wolf gang P u f f e

unread,
Feb 11, 2024, 3:42:40 AMFeb 11
to
Am 08.02.2024 um 22:32 schrieb Mike Grantz:
Woher soll der Lehrer wissen, ob du "kannst"?
Der kann dir nur sagen, ob du darfst.
Und nun stell die Frage richtig formuliert neu.
;-)

Wolf gang P u f f e

unread,
Feb 11, 2024, 4:02:43 AMFeb 11
to
Am 06.02.2024 um 17:44 schrieb Stefan Schmitz:
> Am 06.02.2024 um 16:31 schrieb Torsten Rüdiger Hansen:
>> Hallo,
>>
>> heute beim Augenarzt (erste Besuch). Der Arzt schaut die Brille an
>> (maschinelle Messung der Diotrien) und meint im laufendem Gespräch "...
>> wenn sich die Gläser ändern". Daraufhin meine Erwiderung: "Die Gläser
>> ändern sich nicht, das ist Kunststoff, gerade mal ein Jahr alt." Er
>> meint, doch, die Gläser ändern sich bei meinen Augen. Ich daraufhin:
>> nein, nicht die Gläser ändern sich, sonder die Linse/das Auge ändert
>> sich, worauf ich dann neue Gläser benötigen würde.
>>
>> Er: Sie sind ein Haarspalter.
>>
>> Ist eine derart ungenaue Äußerung nun übliches Arztsprech? Oder hat er
>> Recht das ich als technisch gebildeter Mensch ein Haarspalter bin?
>
> Ob Haarspalter oder nicht, du hast ihn absichtlich missverstanden, um
> ihn als vermeintlichen technischen Vollidioten vorzuführen.
>
> Allein die Idee, er könnte eine selbständige Änderung der
> Kunststoffgläser für möglich halten, ist eine ganz üble Beleidigung.
>
> "Die Gläser ändern sich" ist im Kontext als Kurzform von "die Stärke der
> benötigten Gläser ändert sich" zu verstehen.

Man kann selbst das gespaltene Haar noch einmal spalten.
Die Gläser (oben wurde Kunststoff erwähnt) könnten sich in der Tat
ändern.
Kunststoff kann Feuchtigkeit aufnehmen und dadurch seine Form ändern.
Auch wenn das bei so kleinen Brillengläsern nun minimale Änderungen
sind, so kann dennoch festgestellt werden, dass sich die Gläser ändern
können. ;-)

Stefan Schmitz

unread,
Feb 11, 2024, 4:31:11 AMFeb 11
to
Am 10.02.2024 um 23:55 schrieb Torsten Rüdiger Hansen:
> Detlef Meißner <unge...@mailinator.com> wrote:
>
>> Der, der
>> Haarspalterei betreibt, weiß ja ganz genau, was gemeint ist.
>
> Im Moment der Aussage "die Gläser ändern sich" hatte ich das
> wortwörtlich verstanden. Meine Antwort in der Sekunde war ernst gemeint.

Was hast du denn in dem Moment gedacht, wie sie sich ändern könnten?

Stefan Schmitz

unread,
Feb 11, 2024, 4:41:59 AMFeb 11
to
Würde man dafür nicht eher sagen, dass sich die Gläser *verändern*?

Nach den Erläuterungen auf dieser Seite
https://deutschlernerblog.de/aendern-oder-veraendern-gute-frage/
wäre bei "die Gläser ändern sich" eher ein Wechsel der Gläser gemeint.
Und der kann nicht von den Gläsern selbst ausgehen.



Bertel Lund Hansen

unread,
Feb 11, 2024, 4:43:10 AMFeb 11
to
Wolf gang P u f f e wrote:

> Kunststoff kann Feuchtigkeit aufnehmen

Kunststoff sind so viele verschiedene Dinge, dass die Aussage sinnlos
ist, obwohl sicher richtig.

Meine Kunststoffgläser wurden ganz oft nass. Sie haben sich trotzdem
nicht geändert. Ich habe auch nie von einem Brillenträger gehört, dass
das passiert sein sollte. Mein Optiker hat mir auch nie dagegen
gewahrnt.

> Auch wenn das bei so kleinen Brillengläsern nun minimale Änderungen
> sind, so kann dennoch festgestellt werden, dass sich die Gläser ändern
> können. ;-)

Hinter einem Schreibtisch kann furchtbar viele Dinge sich feststellen
lassen.

--
Bertel, Denmark

Stefan Schmitz

unread,
Feb 11, 2024, 5:23:43 AMFeb 11
to
Je nach Strenge des Verbots folgt aus Nichtdürfen auch ein Nichtkönnen.

> Und nun stell die Frage richtig formuliert neu.
> ;-)

Viel schlimmer finde ich "Kann ich ein Eis?".
Aber was ist daran falscher? Beiden Fragen fehlt das Hauptverb (gehen
bzw. haben/bekommen).

Bonita Montero

unread,
Feb 11, 2024, 5:43:51 AMFeb 11
to
*facelalm*

Bonita Montero

unread,
Feb 11, 2024, 9:56:41 AMFeb 11
to
Am 11.02.2024 um 13:12 schrieb Stefan Ram:
> r...@zedat.fu-berlin.de (Stefan Ram) writes:
>> Wenn man ein Brillenglas unter einem Mikroskop betrachtet, das die
>> genaue Lage und Art aller seiner Atome anzeigen kann, würde man
>> wahrscheinlich sehen, daß es sich ständig verändert. Aber im Alltag
>> sind solche Veränderungen über Zeiträume von 100 Jahren bedeutungslos.
>
> Laut Wikipädie verhalten sich alle Objekte über einen Zeitraum von
> 10^65 Jahren wie eine Flüssigkeit, da sich ihre Atome im Inneren
> durch Tunneln frei bewegen können. Das Brillenglas wäre dann,
> wenn es von anderen Effekten hinreichend isoliert wird, unter dem
> Einfluß seiner eigenen Schwerkraft zu einer glatten Kugel geworden.

Das ist ja eine bizarrerer Einwand als wenn der von Herwig kommt.

Walter Brill

unread,
Feb 11, 2024, 10:30:10 AMFeb 11
to
Hallo,

Am 10.02.24 um 23:55 schrieb Torsten Rüdiger Hansen:
> Detlef Meißner <unge...@mailinator.com> wrote:
>
>> Der, der
>> Haarspalterei betreibt, weiß ja ganz genau, was gemeint ist.
>
> Im Moment der Aussage "die Gläser ändern sich" hatte ich das
> wortwörtlich verstanden. Meine Antwort in der Sekunde war ernst gemeint.


Gläser können sich auch "stillschweigend" verändern durch UV-Strahlung.
"Trotz Anti-UV-Zeugs". Oder durch Abrasion mit Putztüchern über lange
Zeit. In Küchenkrepp sind z.B. feinste Mineralien drin usw...

Ciao
Walter

Gunter Kühne

unread,
Feb 11, 2024, 10:37:04 AMFeb 11
to
Am 11.02.24 um 13:12 schrieb Stefan Ram:
Das ist aber nichts Neues. Haben wir vor zig Jahren schon in
Materialkunde gehabt. Deshalb werden ja auch Schaufensterscheiben oben
dünner und unter dicker nach Jahrzehnten. Glas ist eben eine sehr, sehr,
sehr dicke Flüssigkeit. Metalle haben Gitterstrukturen, da ist das
bissel anders. Hattet ihr kein Materialkundeunterricht?

Ulrich D i e z

unread,
Feb 11, 2024, 10:50:35 AMFeb 11
to
Klaus Meinhard schrieb:

> Am 11.02.2024 um 00:18 schrieb Ulrich D i e z:
>
>>>> Der, der
>>>> Haarspalterei betreibt, weiß ja ganz genau, was gemeint ist.
>
>> Die Gläser, die vor dem Austausch mit dem Brillengestell verbunden
>> sind, sind vorher Gläser, die mit dem Brillengestell verbunden sind.
>> Nach dem Austausch sind sie keine Gläser mehr, die mit dem
>> Brillengestell verbunden sind, sondern etwas anderes - nämlich
>> Gläser, die nicht mit dem Brillengestell verbunden sind.
>>
>> Also verändern sie sich. Sonst könnten sie nach dem Austausch
>> nicht etwas anderes sein als vor dem Austausch.
>
> Das ist schon grammatisch falsch. Die Gläser haben sich nicht verändert
> (wie auch?), bestenfalls wurden sie verändert.

Auch mit dieser Sichtweise kann ich mich anfreunden.

Wenn man das Merkmal, mit einem Brillengestell verbunden zu sein,
oder nicht mit einem Brillengestell verbunden zu sein, auch als
Eigenschaften der betreffenden Gläser betrachtet, dann kann man
sagen, die Gesamtheit der Eigenschaften der Gläser ist nach dem
Gläserausbau im Vergleich zu vor dem Gläserausbau verändert.
Bzw., kürzer, die Gläser sind verändert.

Inwieweit man davon ausgeht, dass die Gläser *sich* wegen der
Einwirkung *ändern*, die der Austausch darstellt, oder durch
die Einwirkung *geändert werden*, ist auch eine
philosophische Frage.

> Wenn Du geschlagen wirst,
> sagst Du auch nicht "ich habe mich geschlagen" , sondern "ich wurde
> geschlagen".

Huch! Den Schlag mag ein anderer verabreicht haben.
Es stellt sich die Frage, wie man in diesem Zusammenhang
Implikationen und Kausalitäten sprachlich darstellt, bzw.,
ob vielleicht
- dieser andere dadurch mich verändert.
- der Schlag mich verändert.
- ich mich wegen des Schlages verändere.

Worauf ich bezogen auf das Initialposting hinaus möchte:

Haarspalterei muss nicht immer auf bösem Willen beruhen.

Mitunter wird sie auch tatsächlich deshalb betrieben, weil man
verschiedene Perzeptionen/Apperzeptionen übereingebracht
sehen möchte anstatt welche davon komplett überfahren zu sehen.

Ob sie unbedingt beim Augenarztbesuch betrieben werden muss,
ist eine andere Frage.

Ich denke, dass es nicht immer schadet, wenn Arzt und
Patient einander kennenlernen und eine nicht allzu unzutreffende
Vorstellung davon entwickeln, wie sie welche Aspekte in ihrem
Bewusstsein zuordnen, bzw., was sie wie aufnehmen.

> Und selbst philosophisch betrachtet haben sich in Deinem Beispiel nicht
> die Gläser verändert, sondern deren Umgebung. Du bist immer noch Du,
> auch wenn Du von Wohn- ins Schlafzimmer gehst :-)

Bevor ich ins Schlafzimmer gehe, bin ich jemand, bei dem
besagter Gang ins Schlafzimmer zeitlich vor ihm liegt.
Nachdem ich ins Schlafzimmer ging, bin ich jemand, bei dem
besagter Gang ins Schlafzimmer zeitlich hinter ihm liegt.
Also kann man hinsichtlich dessen, was für einer ich jeweils bin,
eine Änderung feststellen, denn zum früheren Betrachtungszeitpunkt
bin ich einer, bei dem besagter Gang ins Schlafzimmer zeitlich vor
ihm liegt, und zum späteren Betrachtungszeitpunkt bin ich einer,
bei dem besagter Gang ins Schlafzimmer zeitlich hinter ihm liegt.

Panta rhei. Derzeit ist bei mir konstant, dass ich derzeit
ständig Änderungen durchlaufe.

Ab wann bin ich nicht mehr ich wenn ich mich ändere?

Ich begreife derzeit mein Ich bzw. das, was mein Selbst
ausmacht, auch als ein System, das ich nicht ganz durchschaue,
bei dem ich aber feststelle, dass da ein Vorgang bzw. ein
Prozess abläuft, den ich meinen Selbst-Prozess nenne.
Bei diesem System sind system- und prozessverändernde Eingriffe/
Einwirkungen denkbar. Auch in Form von Selbststeuerung.
Diese können sich zum Beispiel auf meine Befindlichkeit auswirken.
Auch denkbar ist, dass das System und der damit in Zusammengang
stehende Prozess sich in Reaktion auf Einwirkungen ändern oder
durch Einwirkungen geändert werden.
Was unter anderem die Frage aufwirft, was alles man unter
Einwirkung subsumiert.
Ich zähle auch das Nagen des Zahns der Zeit dazu. ;-)

Ich vermute, dass, wenn ich sterbe, mein Selbstprozess terminiert
oder vielleicht vom Diesseits in ein Jenseits "verlagert" wird.
Vielleicht terminiert er, und manche der übrigen Aspekte meines
Selbst werden in ein Jenseits "verlagert", "wo" eine Initiierung
eines neuen Selbstprozesses erfolgt. Bezüglich dessen man sich
fragen kann, wie der dann verläuft - z.B., ob zeitlich oder irgendwie
"außerzeitlich"...

Es gibt ja in vielen Weltanschauungen/Religionen Vorstellungen
davon, dass in einem Jenseits ein Selbstprozess läuft, der in
einem Bezug steht zu dem Selbstprozess, der im Diesseits zeitlich
verläuft.

Mit freundlichem Gruß

Ulrich

Diedrich Ehlerding

unread,
Feb 11, 2024, 11:14:50 AMFeb 11
to
Gunter Kühne meinte:

> Deshalb werden ja auch Schaufensterscheiben oben
> dünner und unter dicker nach Jahrzehnten. Glas ist eben eine sehr,
> sehr, sehr dicke Flüssigkeit.

Das ist wohl nicht völlig unumstritten.
<https://www.scinexx.de/dossierartikel/das-raetsel-der-fliessenden-kirchenfenster/>
hält das für eine urban legend.
<https://www.isteshaltbar.de/frage-und-antwort/wird-glas-unten-dicker>
sagt, ja, wenn man die Kirche die die letzten paar hundert Jahre auf
etwa 400 °C geheizt hätte, würde man den Effekt sehen können.
--
gpg-Key (DSA 1024) D36AD663E6DB91A4
fingerprint = 2983 4D54 E00B 8483 B5B8 C7D1 D36A D663 E6DB 91A4
HTML-Mail wird ungeleſen entſorgt.

Gunter Kühne

unread,
Feb 11, 2024, 12:10:55 PMFeb 11
to
Am 11.02.24 um 17:14 schrieb Diedrich Ehlerding:
> Gunter Kühne meinte:
>
>> Deshalb werden ja auch Schaufensterscheiben oben
>> dünner und unter dicker nach Jahrzehnten. Glas ist eben eine sehr,
>> sehr, sehr dicke Flüssigkeit.
>
> Das ist wohl nicht völlig unumstritten.
> <https://www.scinexx.de/dossierartikel/das-raetsel-der-fliessenden-kirchenfenster/>
> hält das für eine urban legend.
> <https://www.isteshaltbar.de/frage-und-antwort/wird-glas-unten-dicker>
> sagt, ja, wenn man die Kirche die die letzten paar hundert Jahre auf
> etwa 400 °C geheizt hätte, würde man den Effekt sehen können.
Tut mir leid
An alten Fensterscheiben in Dresden ist das nachgewiesen worden. Aber ja
klar, waren DDR Wissenschaftler in den 60 er Jahren. Muss man in
Bibliotheken gehen, um sowas zu lesen. Kann ja deiner Meinung nach nicht
stimmen, stammt ja von Ossis, ist schon klar.

Klaus Meinhard

unread,
Feb 12, 2024, 3:17:54 AMFeb 12
to
Am 11.02.2024 um 16:51 schrieb Ulrich D i e z:

> Klaus Meinhard schrieb:

>> Und selbst philosophisch betrachtet haben sich in Deinem Beispiel nicht
>> die Gläser verändert, sondern deren Umgebung. Du bist immer noch Du,
>> auch wenn Du von Wohn- ins Schlafzimmer gehst :-)
>
> Bevor ich ins Schlafzimmer gehe, bin ich jemand, bei dem
> besagter Gang ins Schlafzimmer zeitlich vor ihm liegt.
> Nachdem ich ins Schlafzimmer ging, bin ich jemand, bei dem
> besagter Gang ins Schlafzimmer zeitlich hinter ihm liegt.
> Also kann man hinsichtlich dessen, was für einer ich jeweils bin,
> eine Änderung feststellen, denn zum früheren Betrachtungszeitpunkt
> bin ich einer, bei dem besagter Gang ins Schlafzimmer zeitlich vor
> ihm liegt, und zum späteren Betrachtungszeitpunkt bin ich einer,
> bei dem besagter Gang ins Schlafzimmer zeitlich hinter ihm liegt.
>
> Panta rhei. Derzeit ist bei mir konstant, dass ich derzeit
> ständig Änderungen durchlaufe.
>

Wir gingen doch von einer flapsigen umgangssprachlichen Äusserung aus
(Ihre Gläser haben sich verändert), bei der jeder normale Mensch weiß,
was gemeint ist und das simultan im Geiste in z.B. " Ihre Sehstärke hat
nachgelassen" übersetzt.

Natürlich ist alles im Fluss, und man kann so tiefschürfende
Betrachtungen anstellen, wie Du es tust. Aber das ist eine Ebene, auf
der man eine solche Bemerkung nicht diskutieren muss (und auch nicht
sollte, außer man hat zu viel Zeit :-)

Torsten Rüdiger Hansen

unread,
Feb 12, 2024, 5:46:25 AMFeb 12
to
Diedrich Ehlerding <diedrich....@t-online.de> wrote:

> Das ist wohl nicht völlig unumstritten.

Das heutige (letzten 25 Jahre) Glas von Schaufenstern ist gegen
"fliessen" gehärtet, durch entsprechenden Zusatzstoffe.

Ich kann mich noch an div. Schaufensterscheiben in den 1970er Jahren
erinnern, die offenbar aus den 1940er bsi 1950er (ggf. noch später)
Jahren stammten und SICHTBAR unten Wülste bildeten. War aber auch immer
nur "Einfachglas".

Torsten Rüdiger Hansen

unread,
Feb 12, 2024, 5:46:25 AMFeb 12
to
Walter Brill <Walte...@t-online.de> wrote:

> Gläser können sich auch "stillschweigend" verändern durch UV-Strahlung.

In Dioptrienwert / optische Brechung???

> Oder durch Abrasion mit Putztüchern über lange
> Zeit.

Aber nicht in rund 12 Monaten um 1,0 Dioptrien (das war letztendlich der
Wert, den die neuen Gläser von den alten Gläsern unterscheidet). Und ich
wage zu behaupten, das ein (noch so geringer) Abtrag durch Putzen die
Durchsitigkeit erheblich verändert hätte.

Torsten Rüdiger Hansen

unread,
Feb 12, 2024, 5:46:25 AMFeb 12
to
Stefan Schmitz <ss...@gmx.de> wrote:

> Was hast du denn in dem Moment gedacht, wie sie sich ändern könnten?

Das sie sich EBEN NICHT ändern können, weil Kunststoffgläser...

Andreas Karrer

unread,
Feb 12, 2024, 6:08:39 AMFeb 12
to
* Torsten Rüdiger Hansen <t....@gmx.net>:
> Diedrich Ehlerding <diedrich....@t-online.de> wrote:
>
>> Das ist wohl nicht völlig unumstritten.
>
> Das heutige (letzten 25 Jahre) Glas von Schaufenstern ist gegen
> "fliessen" gehärtet, durch entsprechenden Zusatzstoffe.

Nein. Es floss schon damals nicht.

> Ich kann mich noch an div. Schaufensterscheiben in den 1970er Jahren
> erinnern, die offenbar aus den 1940er bsi 1950er (ggf. noch später)
> Jahren stammten und SICHTBAR unten Wülste bildeten. War aber auch immer
> nur "Einfachglas".

Die hatten diese Wülste schon, als sie eingebaut wurden. Diese waren
im damals verwendeten Flachglasproduktionsverfahren ("gezogenes" Glas)
nicht zu vermeiden. Der Glaser hat die Scheiben aus rein praktischen
Gründen mit dem schwereren Teil nach unten eingesetzt.

Mit dem Floatglas-Verfahren (geschmolzenes Glas schwimmt auf flüssigem
Zinn) sind solche Unregelmässigkeiten weitestgehed verschwunden.

- Andi

Walter Brill

unread,
Feb 12, 2024, 7:28:46 AMFeb 12
to
Hallo,

Am 11.02.24 um 16:36 schrieb Gunter Kühne:
Also *diesen* Materialunterricht hatte ich nicht ;-)

*Populäre Irrtümer in der Physik*

"Glas von Kirchenfenstern

"Glas ist nicht fest, es fließt, wie alte Kirchenfenster beweisen, die
unten dicker sind als oben."

Stimmt auch nicht! Das Glas fließt nicht im Laufe historischer Zeiten
nach unten. Die entsprechende Zeitskala ist sehr viel größer.

Die Unregelmäßigkeiten von Kirchenfenstern, sofern sie denn vorhanden
sind, sind stattdessen das Resultat des Herstellungsprozesses..."
<https://www.uni-muenster.de/Physik.TP/~munsteg/physik-irrtuemer.html>

Ciao
Walter

Torsten Rüdiger Hansen

unread,
Feb 12, 2024, 8:23:58 AMFeb 12
to
Andreas Karrer <ak...@gmx.ch> wrote:

> Nein. Es floss schon damals nicht.

Doch. Bei den Läden wo ich Schüler zum Einkaufen hingeschickt wurde
(Bäcker, Gemüse, Zeitschriften). Das wurde mir auch von den "alten
Leuten" (die Ladeninhaber) so bestätigt. Die Wülste sind mir heute noch
bildlich gut in Erinnerung.

Stefan Schmitz

unread,
Feb 12, 2024, 9:40:45 AMFeb 12
to
Am 12.02.2024 um 11:46 schrieb Torsten Rüdiger Hansen:
> Stefan Schmitz <ss...@gmx.de> wrote:
>
>> Was hast du denn in dem Moment gedacht, wie sie sich ändern könnten?
>
> Das sie sich EBEN NICHT ändern können, weil Kunststoffgläser...


Du hast also ernsthaft gedacht "Was für ein Depp!"
Kein Wunder, dass das nicht gut ankam.

Stephan Seitz

unread,
Feb 12, 2024, 9:43:12 AMFeb 12
to
In de.etc.sprache.deutsch Stefan Schmitz <ss...@gmx.de> wrote:
> Du hast also ernsthaft gedacht "Was für ein Depp!"
> Kein Wunder, dass das nicht gut ankam.

Tja, dann sollte der Knäckes an seiner Kommunikation arbeiten und sich
korrekt ausdrücken.

Stephan

--
| Stephan Seitz E-Mail: stse+...@rootsland.net |
| If your life was a horse, you'd have to shoot it. |

Andreas Karrer

unread,
Feb 12, 2024, 10:09:25 AMFeb 12
to
* Torsten Rüdiger Hansen <t....@gmx.net>:
> Andreas Karrer <ak...@gmx.ch> wrote:
>
>> Nein. Es floss schon damals nicht.
>
> Doch. Bei den Läden wo ich Schüler zum Einkaufen hingeschickt wurde
> (Bäcker, Gemüse, Zeitschriften). Das wurde mir auch von den "alten
> Leuten" (die Ladeninhaber) so bestätigt. Die Wülste sind mir heute noch
> bildlich gut in Erinnerung.

Dass da Wülste sind oder waren, bezweifle ich keinen Augenblick. Die
Wülste waren schon beim Einbau da; sie entstanden in der Glasfabrik
aufgrund des Verfahrens. Man hat solche Scheiben immer so eingebaut,
dass die "Wülste" oder Streifen waagerecht waren, so fielen die durch
sie entstehenden Verzerrungen weniger auf. Aus praktischen Gründen hat
man die schwerere Seite nach unten eingebaut.

Es ist einfach so: Das ist ein populärer Irrtum. Fensterglas fliesst
auch bei extrem heissen Sommertemperaturen nicht in Jahrzehnten oder
Jahrhunderten. Das steht wirklich auf jeder zweiten Seite, die sich mit
sowas befasst:

https://de.wikipedia.org/wiki/Glas
Die häufige Behauptung, dass Kirchenfenster unten dicker seien, weil
das Glas im Laufe der Jahrhunderte durch die Schwerkraft nach unten
geflossen sei, ist falsch – derartige Fließvorgänge hätten bei
Raumtemperatur Jahrmillionen benötigt.

https://www.zeit.de/stimmts/1997/1997_29_stimmts

https://www.scientificamerican.com/article/fact-fiction-glass-liquid/
And yet glass's liquidlike properties are not enough to explain the
thicker-bottomed windows, because glass atoms move too slowly for
changes to be visible.

https://www.cmog.org/article/does-glass-flow
(Ausführliche Erklärung und Diskussion. Das Corning Museum of Glass
ist im übrigen eines der hübscheren, die mir je untergekommen sind.
Wenn man mal in Cornell oder sonst in Upstate New York ist: Dringende
Empfehlung).)

- Andi

Diedrich Ehlerding

unread,
Feb 12, 2024, 11:55:38 AMFeb 12
to
Diedrich Ehlerding meinte:

> Gunter Kühne meinte:
>
>> Deshalb werden ja auch Schaufensterscheiben oben
>> dünner und unter dicker nach Jahrzehnten. Glas ist eben eine sehr,
>> sehr, sehr dicke Flüssigkeit.
>
> Das ist wohl nicht völlig unumstritten.
> <https://www.scinexx.de/dossierartikel/das-raetsel-der-fliessenden-kirchenfenster/>
> hält das für eine urban legend.
> <https://www.isteshaltbar.de/frage-und-antwort/wird-glas-unten-dicker>
> sagt, ja, wenn man die Kirche die die letzten paar hundert Jahre auf
> etwa 400 °C geheizt hätte, würde man den Effekt sehen können.

Und ich trage nach:
<https://pubs.aip.org/aapt/ajp/article-abstract/66/5/392/1039802/Do-cathedral-glasses-flow?redirectedFrom=fulltext>

Ulrich D i e z

unread,
Feb 12, 2024, 1:21:04 PMFeb 12
to
Klaus Meinhard schrieb:

> Natürlich ist alles im Fluss, und man kann so tiefschürfende
> Betrachtungen anstellen, wie Du es tust. Aber das ist eine Ebene, auf
> der man eine solche Bemerkung nicht diskutieren muss (und auch nicht
> sollte, außer man hat zu viel Zeit :-)

Oder möchte sich ablenken. ;-)

Mit freundlichem Gruß

Ulrich

Fidel Sebastián Hunrichse-Lara

unread,
Feb 12, 2024, 1:32:11 PMFeb 12
to
Salve allerseits,

Ulrich D i e z schrieb:
<https://www.youtube.com/watch?v=IO6TarMWt_I>

M.f.G.

--
Diese E-Mail-Adresse wird nur aus nostalgischen Gründen verwendet. Sie
wird praktisch nie gelesen. Das MausNet ist nicht tot – es riecht nur
etwas komisch... ;-)

Ulrich D i e z

unread,
Feb 13, 2024, 5:48:20 AMFeb 13
to
Fidel Sebastián Hunrichse-Lara schrieb:

> Salve allerseits,
>
> Ulrich D i e z schrieb:
>> Klaus Meinhard schrieb:
>>
>>> Natürlich ist alles im Fluss, und man kann so tiefschürfende
>>> Betrachtungen anstellen, wie Du es tust. Aber das ist eine Ebene, auf
>>> der man eine solche Bemerkung nicht diskutieren muss (und auch nicht
>>> sollte, außer man hat zu viel Zeit :-)
>>
>> Oder möchte sich ablenken. ;-)
>>
> <https://www.youtube.com/watch?v=IO6TarMWt_I>

Danke, das war eine nette Ablenkung, um die Zeit, bis die
Schmerzmittel wirken, zu überbrücken. ;->

Mit freundlichem Gruß

Ulrich


Ulrich D i e z

unread,
Feb 13, 2024, 6:11:11 AMFeb 13
to
Markus Ermert schrieb:

> Detlef Meißner <unge...@mailinator.com> wrote:
>> Am 10.02.2024 um 12:55 schrieb Bonita Montero:
>>> Am 06.02.2024 um 16:59 schrieb Detlef Meißner:
>>>
>>>> Viele technisch gebildete Menschen sind Haarspalter.
>>>> Sie machen das, um andere Menschen damit zu ärgern,
>>>> aber auch, um ihre Bildung zu demonstrieren.
>>>
>>> Das Problem ist, dass solche Leute nicht anders können und damit
>>> keinen guten Blick für abstraktere und umfassendere Zusammenhänge
>>> haben
>
> Haben wollen. So ist es.
>
>> Teilweise haben sie es aber so gelernt, weil es in vielen Bereichen
>> notwendig ist, sich exakt auszudrücken.
>> Im Alltag sollte man dagegen eine Sprache verwenden, die möglichst jeder
>> versteht.
>
> Von Ungebildeten in vereinfachter Form verstanden zu werden, empfinden
> solche Leute als Makel.
>
>> Ich denke nur an eine Zeit (auch hier im Usenet), wo jeder, der bei
>> Gewicht von Kilogramm sprach, korrigiert wurde.
>
> Ich sage "Kilo", das ist eindeutig :)
>
>> Und dann fing die Haarspalterei an.>
> Ich bringe dann gerne das Beispiel mit dem Hörnchen oder dem Halbmond.

Ich nehme an, du bist einer von denen, die auch nicht dazu sagen,
ob es ihnen bei "Kilo" um träge Masse oder um schwere Masse geht,
weil sich ihnen das gleich bleibt. ;-)

Ich hatte als Student mal mit einem Kommilitonen zu tun, der
Physik studierte, und bei mir über sein Gewicht klagte und
meinte, er wolle abnehmen.

Ich bot ihm an, ihm zu helfen, morgens eine Stunde früher
aufzustehen und bei meinem Frühsport mitzumachen.

Er meinte entsetzt: "Sind sie verrückt! Haben Sie noch nie etwas
von der relativistischen Massenzunahme gehört? Ich möchte
abnehmen. Aber wenn ich renne und dadurch eine höhere Geschwindigkeit
erreiche, bin ich ja nicht leichter, sondern schwerer! Nein, nein -
ich bleib also besser ganz ruhig liegen ..."

Wir haben es aber nie unter Einbeziehung anderer Effekte, wie etwa
der sich auf dem Trimm-Dich-Pfad ergebenden stoffwechselbedingten
Änderung der Masse des menschlichen Körpers, durchgerechnet... ;-)

Mit freundlichem Gruß

Ulrich

Andreas Karrer

unread,
Feb 13, 2024, 9:06:10 AMFeb 13
to
* Ulrich D i e z <ud.usenetco...@web.de>:

> Ich hatte als Student mal mit einem Kommilitonen zu tun, der
> Physik studierte, und bei mir über sein Gewicht klagte und
> meinte, er wolle abnehmen.
>
> Ich bot ihm an, ihm zu helfen, morgens eine Stunde früher
> aufzustehen und bei meinem Frühsport mitzumachen.
>
> Er meinte entsetzt: "Sind sie verrückt! Haben Sie noch nie etwas

Der siezte dich? War das vor '68?

- Andi

Ulrich D i e z

unread,
Feb 13, 2024, 12:34:35 PMFeb 13
to
Andreas Karrer schrieb:
Ja. Damals war Siezen normal und niemand fand das böse.
Außerdem waren wir einander ja nicht vorgestellt worden, sondern
einander eher zufällig begegnet. ;->

Mit freundlichem Gruß

Ulrich

Walter Brill

unread,
Feb 14, 2024, 8:43:06 AMFeb 14
to
Hallo,

Am 13.02.24 um 15:06 schrieb Andreas Karrer:
Das ist mir beim Lesen auch aufgefallen ;-)
Also ein richtiger 68er ist er also nicht :-)

Ciao
Walter

Ulf_Kutzner

unread,
Feb 21, 2024, 4:18:45 AMFeb 21
to
Ermert wrote:

> Detlef Meißner <unge...@mailinator.com> wrote:



>> Ich denke nur an eine Zeit (auch hier im Usenet), wo jeder, der bei
>> Gewicht von Kilogramm sprach, korrigiert wurde.

> Ich sage "Kilo", das ist eindeutig

Für Kilopond? Ist Dir das nicht zu altmodisch?

Walter Brill

unread,
Feb 21, 2024, 8:52:02 AMFeb 21
to
Hallo,

Am 21.02.24 um 10:18 schrieb Ulf_Kutzner:
*Definition: alt und neu*

"Die Definition des Kilogramms lautete bis zum 19. Mai 2019:
Das Kilogramm ist die Einheit der Masse;
es entspricht der Masse des Internationalen Kilogrammprototyps.


Ab dem 20. Mai 2019 tritt die folgende Definition in Kraft:
*Das Kilogramm, Einheitenzeichen kg, ist die SI-Einheit der Masse* Es
ist definiert, indem für die Planck-Konstante h der Zahlenwert 6,626 070
15 × 10–34 festgelegt wird, ausgedrückt in der Einheit J s, die gleich
kg m2 s–1 ist, wobei der Meter und die Sekunde mittels c und ΔνCs
definiert sind..."

<https://www.ptb.de/cms/forschung-entwicklung/forschung-zum-neuen-si/countdown-zum-neuen-si/das-kilogramm.html>

Viel Spass beim Ausschreiben der neuen Definition :-)

Ciao
Walter

Detlef Meißner

unread,
Feb 21, 2024, 9:09:42 AMFeb 21
to
Am 21.02.2024 um 14:52 schrieb Walter Brill:
> Hallo,
>
> Am 21.02.24 um 10:18 schrieb Ulf_Kutzner:
>> Ermert wrote:
>>
>>> Detlef Meißner <unge...@mailinator.com> wrote:
>>
>>
>>
>>>> Ich denke nur an eine Zeit (auch hier im Usenet), wo jeder, der bei
>>>> Gewicht von Kilogramm sprach, korrigiert wurde.
>>
>>> Ich sage "Kilo", das ist eindeutig
>>
>> Für Kilopond? Ist Dir das nicht zu altmodisch?
>
> *Definition: alt und neu*
>
> "Die Definition des Kilogramms lautete bis zum 19. Mai 2019:
> Das Kilogramm ist die Einheit der Masse;
> es entspricht der Masse des Internationalen Kilogrammprototyps.
>
>
> Ab dem 20. Mai 2019 tritt die folgende Definition in Kraft:
> *Das Kilogramm, Einheitenzeichen kg, ist die SI-Einheit der Masse* Es
> ist definiert, indem für die Planck-Konstante h der Zahlenwert 6,626 070
> 15 × 10–34 festgelegt wird, ausgedrückt in der Einheit J s, die gleich
> kg m2 s–1 ist, wobei der Meter und die Sekunde mittels c und ΔνCs
> definiert sind..."

Es geht nicht um Kilogramm, sondern um Kilopond, nicht um die Masse,
sondern ums Gewicht.

Wenn schon, dann hättest die die Definition fürs Gewicht hier vortragen
müssen.

Arzt: "Sie wiegen 105 kg. Das ist etwas zu viel!"
haarspaltender Patient: "Das Gewicht wird nicht in Kilogramm gemessen,
sondern in ..."

Detlef

--
Für objektiv wird man gehalten, wenn man den Leuten recht
gibt. (Crignis)

Walter Brill

unread,
Feb 22, 2024, 8:18:22 AMFeb 22
to
Hallo,

Am 21.02.24 um 15:09 schrieb Detlef Meißner:
Ok <Rosinenpick>: ;-)
"Bis in die 1970er Jahre war es üblich (in Deutschland gesetzliche
Einheit bis 1977), die Kraft in der Einheit Kilopond (kp) anzugeben..."

"Heute verwendet man die SI-Einheit Newton; die Umrechnung ist

1 kp = 9,80665 N ≈ 1 daN (Dekanewton).

meint <https://de.wikipedia.org/wiki/Gewichtskraft#Messung>

Ciao
Walter

Detlef Meißner

unread,
Feb 22, 2024, 9:07:49 AMFeb 22
to
Ja, halt gesetzlich.
Und die die Einheit des Gewichtes war auch kp. Nur hielt sich im Alltag
niemand daran, sondern man sprach von Kilo oder Kilogramm, damals viele
noch von Pfund oder Zentner.
("Aber meine Waage "wiegt" die Masse!")

> "Heute verwendet man die SI-Einheit Newton; die Umrechnung ist
>
> 1 kp = 9,80665 N ≈ 1 daN (Dekanewton).
>
> meint <https://de.wikipedia.org/wiki/Gewichtskraft#Messung>

Und wieviel wiegt nun ein Patient mit 105 kg? :-)

"Die Waagen sind übrigens weiterhin nach Kilogramm skaliert, weil diese
zwar das Gewicht anzeigen, jedoch zum Ablesen der Masse vorgesehen sind."
https://www.chemie.de/lexikon/Pond.html
LOL
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