Du beliebst zu scherzen.
> Es ist nur nicht mehr so billig.
In der EU allerdings nur. Dieses "nur" ist allerdings der Genickbruch.
> Am Donnerstag flossen 2900 GWh aus Belgien, Niederlanden, Norwegen nach
> Deutschland.
> Am Montag flossen noch 348 GWh aus Russland über Nordstream 1 nach
> Deutschland.
> Sorry, Putin hat sein Gas selbst quantitativ irrelevant gemacht.
> Am 2. September, während des neuen Lieferstopps, stieg allein der
> Speicherfüllstand um 0,49%. Auf über 85% nun.
Schön, das reicht 2 Monate, wenn alle heizen.
> Zum Jahreswechsel werden die ersten schwimmenden eigenen LNG Terminals
> Deutschlands in Betrieb gehen können.
Super, dann braucht man ja nur noch Schiffe, die da Ladung löschen
lassen wollen. Wenn man noch freie finden sollte, dann sind das BTW
welche, die aus China oder Indien kommen, mit russischem Gas an Bord.
> Also nix völliger Stillstand. Es wird alles sehr viel teurer. Aber weder
> AdBlue noch Ammoniak- Dünger gehen aus. Die Bezieher und Konsumenten werden
> nun die höheren Preise zahlen müssen, dann kann es wieder produziert
> werden. Oder im Ausland wie den USA teurer einkaufen. Damit zahlen bald
> die Endverbraucher. Dieselfahrer inclusive.
> Aber ausgehen tut genau gar nix.
Ich werde im Dezember auf diesen Abschnitt zurückkommen.
> Hey, du bist immer so tapfer wenn es um Corona geht.
Da war die Politik ähnlich dämlich, ja. Da begann das Unheil, denn die
Rekordinflation haben wir seit etwa Oktober/November 2021. Resultat von
Rekordstaatsverschuldungen, die man für völlig hirnlose Maßnahmen
aufgenommen hatte.
> Warum bist du so eine
> Memme wenn es AdBlue geht? Weil Gerrits Diesel das braucht?
Die Lebensmittel aus Deinem Supermarkt lädst Du Dir dann demnächst im
Internet runter? Lastwagen, die sie transportieren können, fahren dann
nämlich keine mehr.
> Meine Autos jedenfalls schon lange nicht mehr.
Die sind ein Haufen Schrott ohne Strom. Ich weiß schon ganz genau,
welche Verbraucher als erstes aus der Leitung gekickt werden, wenn Strom
knapp ist. Und der wird gesichert knapp. Eigenes Solardach hilft von
Dezember bis März auch nicht viel.
Hier, von Vince Ebert (Physiker)
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Noch einmal für alle:
Deutschland benötigt täglich etwa 1,4 TWh Strom (im Winter deutlich mehr)
Es gibt zig Tage im Jahr, an denen Wind- und Sonne nur 3-10 % des
täglichen Strombedarf liefern.
Wasserkraft liefert in Deutschland auch nur ein paar Prozent.
Deutschland hat Energiespeicher, die maximal 0,04 TWh speichern können.
Es genügen also einfache Grundrechenarten, um zu dem Schluss zu kommen:
ES GEHT SO NICHT!
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Dazu folgendes:
https://twitter.com/ChristophCanne/status/1565975584915726342
Im Monat August haben übrigens die letzten drei deutschen Kernkraftwerke
64,4% der Strommenge von 30.000 Windrädern geliefert - und dies im
Gegensatz zur Windkraft verlässlich wie ein Schweizer Uhrwerk.
Das wird richtig lustig, wenn wir in der dunklen Jahreszeit dann auch
wenig Wind haben. Bete, dass es ein windiger Winter wird!
Nochmal Vince Ebert:
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Immer wieder bin ich überrascht, wie viele gebildete Menschen die
einfachsten physikalischen und ökonomischen Zusammenhänge nicht
verstehen, sie ignorieren oder sogar negieren.
Zum Beispiel die negativen Folgen, die teure Energie für eine
Industrienation hat.
Wenn der Energiepreis eines Landes deutlich höher ist als der in anderen
produzierenden Ländern, dann steigen die Produktionskosten in diesem
Land so an, dass dessen Exportgüter so teuer werden, dass sie global
nicht mehr konkurrenzfähig sind.
Die Unternehmen dieses Landes haben demnach nur zwei grundsätzliche
Alternativen: Entweder sie melden Konkurs an oder sie verlagern ihre
Produktionsstätten ins Ausland.
Beides schwächt das Land und führt zu einer kontinuierlichen
Abwärtsspirale. Mit zunehmender Deindustrialisierung sinken die
Steuereinnahmen, der Staat hat immer weniger Geld für Bildungs-, Sozial-
und Gesundheitsleistungen übrig, das Land wird ärmer. Intelligente, gut
ausgebildete Fachkräfte wandern ab, weil sie im Ausland bessere
Perspektiven sehen, was den heimischen Standort noch weiter schwächt.
Günstige und verfügbare Energie ist für eine Volkswirtschaft
buchstäblich der Treibstoff für jede Art von Wohlstand, Fortschritt und
sozialem Frieden. Deshalb ist die derzeitige Lage so prekär.
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Stephan