Google Groups no longer supports new Usenet posts or subscriptions. Historical content remains viewable.
Dismiss

Dr. Greta Thunberg

22 views
Skip to first unread message

Lars Gebauer

unread,
Mar 22, 2023, 9:34:14 AM3/22/23
to
https://www.helsinki.fi/en/news/science-policy/thirty-new-honorary-doctorates-be-conferred-conferment-jubilee

| Faculty of Theology to confer eight honorary doctorates on 9 June 2023
|
| ...
|
| Greta Thunberg, activist
|
| ...

Ich gratuliere!
--
| Die Drachenschlucht ist ein Ort voller Magie
| Wo einst ein Lindwurm hauste und schrie
--ChatGPT versuchte sich an einem Gedicht über die Drachenschlucht bei
Eisenach

Stephan Bumberger

unread,
Mar 22, 2023, 12:45:08 PM3/22/23
to
Am 22.03.23 14:34, schrieb Lars Gebauer:
>https://www.helsinki.fi/en/news/science-policy/thirty-new-honorary-doctorates-be-conferred-conferment-jubilee
>
>| Faculty of Theology to confer eight honorary doctorates on 9 June 2023
>|
>| ...
>|
>| Greta Thunberg, activist
>|
>| ...
>
>Ich gratuliere!

Ich auch. Als Sektenführende passt doch auch die Fakultät.

--
Stephan

Friedrich Karl Siebert

unread,
Mar 22, 2023, 12:49:55 PM3/22/23
to
Dr. humoris causa?

--
mit freundlichem Gruß
F.K.

Diedrich Ehlerding

unread,
Mar 22, 2023, 12:54:13 PM3/22/23
to
Lars Gebauer zitierte;::

> | Faculty of Theology to confer eight honorary doctorates on 9 June
> | 2023
> |
> | ...
> |
> | Greta Thunberg, activist

Nun ja, gewisse missionarische Beiklänge hat ihre Kampagne ja durchaus.
Jünger hat sie auch. Insofern könnte man das tatsächlich als eiunen
Beitrag zur Experimentaltheologie ansehen.
--
gpg-Key (DSA 1024) D36AD663E6DB91A4
fingerprint = 2983 4D54 E00B 8483 B5B8 C7D1 D36A D663 E6DB 91A4
HTML-Mail wird ungeleſen entſorgt.

Herwig

unread,
Mar 23, 2023, 2:38:33 PM3/23/23
to
2023-03-23 19:39:00 +0100

> ...

> ... Insofern könnte man das tatsächlich als einen
> Beitrag zur Experimentaltheologie ansehen.

Der Zirkus, der um den DoktorTitel gemacht wird,
lässt in der Tat diesen Verdacht aufkommen. Dass
ich 1979 meine PromotionsArbeit abgebrochen
habe, um lieber bei Siemens Geld zu verdienen,
war die richtigste Entscheidung meines Lebens.

Einen DoktorZitel brauchte ich mein ganzes Leben
lang so dringend wie ein zweites Loch im Arsch.

Die "Branche" ist sich der Problematik des wertlosen
DoktorTitels durchaus bewusst. Bei uns hiess es:
Für ein Diplom muss man sich noch anstrengen -
der DoktorTitel kommt dann wie von selbst. Wobei
es durchaus nicht schadet, wichtigen Leuten in
der Uni-Hierarchie gegenüber nett zu sein.

Sprachlich findet das den Niederschlag in: "Man
diplomiert (selbst und mühsam), aber man *wird*
promoviert."

Interessant: 1980 sah mein erster VorVorgesetzter
meine Akten an und fragte mich misstrauisch, ob
ich neben meiner Tätigkeit vielleicht noch still und
heimlich promovieren wollte. Siemens suchte damals
noch ausschliesslich ProgrammierHansel, und keine
eitlen promovierenden SelbstDarsteller.

Einen "EhrenDoktor"? Sowas gab es bei Siemens nicht.
Eher noch einen "OberIngenieur", ein Titel, der seinerzeit
nur innerhalb der Siemens-Hierarchie vergeben wurde.
Und es gab die armen Leute, die ein ganzes BerufsLeben
hinter dem "OberIngenieur" hinterherbuckelten, um
den Titel zu kriegen. Als ich anfing, war dieser Titel
gerade am Aussterben.

Noch ein TitelFossil: "StammHausLehrling". Um den
zu erhalten musste man seine IngenieurSeele ein
ganzes BerufsLeben lang an Siemens verkauft haben.

Ich habe nie einen wissentlich mit eigenen Augen
gesehen.

Herwig

Dr. Joachim Neudert

unread,
Mar 23, 2023, 2:44:18 PM3/23/23
to
https://youtu.be/Q-c4iS454WA



--
please forgive my iPhone typos

Dietz Proepper

unread,
Mar 23, 2023, 6:40:48 PM3/23/23
to
Stephan Bumberger <bumb...@gmail.com> wrote:
> Ich auch. Als Sektenführende passt doch auch die Fakultät.

Deutsch und Muttersprachler. Mann, mann.

Stephan Bumberger

unread,
Mar 24, 2023, 3:25:49 AM3/24/23
to
Am 23.03.23 23:40, schrieb Dietz Proepper:
>Stephan Bumberger <bumb...@gmail.com> wrote:
>> Ich auch. Als Sektenführende passt doch auch die Fakultät.
>
>Deutsch und Muttersprachler. Mann, mann.
>
Ich kenne die Pronomen von Ens nicht, dann ist Sektenführende die einzig
richtige gegenderte Form.

Dass ich das ausgerechnet Linken erklären muss...

--
Stephan

Herwig

unread,
Mar 24, 2023, 6:07:38 AM3/24/23
to
2023-03-24 11:08:00 +0100

> ...

> https://youtu.be/Q-c4iS454WA

So deutlich einen akademischen Grad heraushängen
zu lassen - das habe ich weder im BerufsLeben noch
an der Uni beobachtet. Allerdings ist klar, dass
TBBT einiges überzeichnet - und wie das Klima an
US-Universitäten IRL ist, weiss ich nicht.

Herwig

Dr. Joachim Neudert

unread,
Mar 24, 2023, 6:16:38 AM3/24/23
to
Am 24.03.23 um 11:07 schrieb Herwig:
Bei meinem alten Chef Prof. Gerhard Riecker in der Med I Uni-Klinikum
Großhadern der LMU München war das ganz einfach geregelt: Der
Doktor-Titel galt nicht viel. Denn er war die Grundvoraussetzung, um
eine Vertragsverlängerung zu erhalten. Ein wissenschaftliches Institut,
eine Uni-Klinik. Die Promotion war einfach schon die grundlegende
Bedingung, weiter wissenschaftlich arbeiten zu dürfen.


Allenfalls als Doktorand der Klinik konnte man wie ich mit 27 Jahren
eintreten noch ohne den Titel schon zu haben (eigentlich 25, mit 25 war
ich fertiger approbierter Arzt, aber da kamen dann ja 15 Monate
Wehrdienst dazuwischen)



Wolowitz: "I have a Master's Degree!"

Dr. Gablehauser: "Who hasn't!"

--
Bitt um Vrzihung, di Tast " " klmmt manchmal...

Stefan Froehlich

unread,
Mar 24, 2023, 6:54:45 AM3/24/23
to
On Thu, 23 Mar 2023 19:38:31 Herwig wrote:
> Dass ich 1979 meine PromotionsArbeit abgebrochen
> habe, um lieber bei Siemens Geld zu verdienen,
> war die richtigste Entscheidung meines Lebens.

Auch was Siemens betrifft? Ich weiss ja nicht.

Servus,
Stefan

--
http://kontaktinser.at/ - die kostenlose Kontaktboerse fuer Oesterreich
Offizieller Erstbesucher(TM) von mmeike

Stefan - Genießer leben länger.
(Sloganizer)

Dr. Joachim Neudert

unread,
Mar 24, 2023, 7:01:09 AM3/24/23
to
Am 24.03.23 um 11:54 schrieb Stefan Froehlich:
> On Thu, 23 Mar 2023 19:38:31 Herwig wrote:
>> Dass ich 1979 meine PromotionsArbeit abgebrochen
>> habe, um lieber bei Siemens Geld zu verdienen,
>> war die richtigste Entscheidung meines Lebens.
>
> Auch was Siemens betrifft? Ich weiss ja nicht.
>
> Servus,
> Stefan
>

"Room for improvement" ist ja immer, in jedem Lebenslauf.

Aber ansonsten teile ich Deine Zweifel, daß Herwig seine Möglichkeiten
in der Anstellung bei Siemens voll ausgeschöpft hat...

Ruediger Lahl

unread,
Mar 24, 2023, 7:03:52 AM3/24/23
to
*Dr. Joachim Neudert* schrieb:

> Am 24.03.23 um 11:07 schrieb Herwig:
>> So deutlich einen akademischen Grad heraushängen
>> zu lassen - das habe ich weder im BerufsLeben noch
>> an der Uni beobachtet. Allerdings ist klar, dass
>> TBBT einiges überzeichnet - und wie das Klima an
>> US-Universitäten IRL ist, weiss ich nicht.
>
> Bei meinem alten Chef Prof. Gerhard Riecker

Ich hab von meinem Prof eine Zurechtweisung kassiert, als ich ihn so
titulierte. Der Prof ist nicht Namensteil und den Dr. dabei zu
unterschlagen sträflich.

Dein oller Chef "Professor Dr. Gerhard Riecker", oder schlicht "Dr.
Gerhard Riecker" ohne Professor.
--
bis denne

Dr. Joachim Neudert

unread,
Mar 24, 2023, 7:17:25 AM3/24/23
to
Am 24.03.23 um 12:03 schrieb Ruediger Lahl:
Das kann ich Dir leider nicht bestätigen. Wir hatten in Großhadern 3500
Mitarbeiter, davon 700 Ärzte und mehr als 100 Professoren.

Die wollten alle mit "Professor Nachname" angesprochen werden und nicht
anders.

Carlo XYZ

unread,
Mar 24, 2023, 9:20:57 AM3/24/23
to
Herwig wrote on 23.03.23 19:38:

> Die "Branche" ist sich der Problematik des wertlosen
> DoktorTitels durchaus bewusst. Bei uns hiess es:
> Für ein Diplom muss man sich noch anstrengen -
> der DoktorTitel kommt dann wie von selbst. Wobei
> es durchaus nicht schadet, wichtigen Leuten in
> der Uni-Hierarchie gegenüber nett zu sein.
>
> Sprachlich findet das den Niederschlag in: "Man
> diplomiert (selbst und mühsam), aber man *wird*
> promoviert."

Das mag vielleicht in der Weißkittelbranche gelten,
wo der Doktortitel, wie man hört, sozusagen die
Belohnung für vorangegangene Schwerstarbeit beim
Auswendiglernen sein soll. Aber sicher nicht bei
den harten Wissenschaften, erst recht nicht in
Göttingen. Diplome bekommst du quasi aufgedrängt,
auf dass man dich bald loswird und du nicht die
sauberen Statistien versaust. Für den Doktor aber
musst du erstmal einiges veröffentlichen, und das
sind keine Arbeiten, die der Betreuer für dich
verfasst, sondern er erwartet andersherum, dass
du für ihn veröffentlichst (natürlich mit seinem
Namen drauf). Und zweitens warten die, gerne auch
auswärtigen, Gutachter nur darauf, deinem Dr.-Vater
eins überzubraten. Da ist nada mit Schleimen und
"von selbst".

Carlo XYZ

unread,
Mar 24, 2023, 9:27:55 AM3/24/23
to
Dr. Joachim Neudert wrote on 24.03.23 12:17:
> Am 24.03.23 um 12:03 schrieb Ruediger Lahl:
>> *Dr. Joachim Neudert* schrieb:
>>
>>> Am 24.03.23 um 11:07 schrieb Herwig:
>>>> So deutlich einen akademischen Grad heraushängen
>>>> zu lassen - das habe ich weder im BerufsLeben noch
>>>> an der Uni beobachtet. Allerdings ist klar, dass
>>>> TBBT einiges überzeichnet - und wie das Klima an
>>>> US-Universitäten IRL ist, weiss ich nicht.

Siehe unten.

>>> Bei meinem alten Chef Prof. Gerhard Riecker
>>
>> Ich hab von meinem Prof eine Zurechtweisung kassiert, als ich ihn so
>> titulierte. Der Prof ist nicht Namensteil und den Dr. dabei zu
>> unterschlagen sträflich.
>>
>> Dein oller Chef "Professor Dr. Gerhard Riecker", oder schlicht "Dr.
>> Gerhard Riecker" ohne Professor.
>
>
> Das kann ich Dir leider nicht bestätigen. Wir hatten in Großhadern 3500
> Mitarbeiter, davon 700 Ärzte und mehr als 100 Professoren.
>
> Die wollten alle mit "Professor Nachname" angesprochen werden und nicht
> anders.

Ja. Natürlich. Und in eurer hierarchischen Branche verständlich.
(Anderswo heißt es im zweiten Satz "Just call me George", aber
wehe, man macht das von sich aus, ohne zu fragen)

Das mit der Idee: "Prof. ist kein Namensbestandteil"
ist nur für Behörden, und da auch nur ganz punktuell
(Pass usw.)

Dietz Proepper

unread,
Mar 24, 2023, 9:39:11 AM3/24/23
to
"Dr. Joachim Neudert" <neu...@5sl.org> wrote:

> Am 24.03.23 um 12:03 schrieb Ruediger Lahl:
> > Dein oller Chef "Professor Dr. Gerhard Riecker", oder schlicht "Dr.
> > Gerhard Riecker" ohne Professor.
>
> Das kann ich Dir leider nicht bestätigen. Wir hatten in Großhadern
> 3500 Mitarbeiter, davon 700 Ärzte und mehr als 100 Professoren.
>
> Die wollten alle mit "Professor Nachname" angesprochen werden und
> nicht anders.

Götter in Weiß eben. Andere Formulierung - arrogantes Wichtigtuerpack.

Carlo XYZ

unread,
Mar 24, 2023, 9:43:38 AM3/24/23
to
Ruediger Lahl wrote on 24.03.23 12:03:
> *Dr. Joachim Neudert* schrieb:

>> Bei meinem alten Chef Prof. Gerhard Riecker
>
> Ich hab von meinem Prof eine Zurechtweisung kassiert, als ich ihn so
> titulierte. Der Prof ist nicht Namensteil und den Dr. dabei zu
> unterschlagen sträflich.

Das kommt auf den Kontext an. Faustregel bei Unsicherheit:
fragen, oder warten bis ein Vorschlag kommt. Eigentlich
sollte (in Bereichen außerhalb der Medizin) "Prof. Riecker"
im direkten Gespräch kaum Probleme bereiten. Anders sieht
es möglicherweise in anderen Kontexten aus.

> Dein oller Chef "Professor Dr. Gerhard Riecker", oder schlicht "Dr.
> Gerhard Riecker" ohne Professor.

Einen "Prof. Dr. Riecker" nur mit "Dr. Riecker" (ohne Prof.)
zu titulieren, ist allerdings - außerhalb von Behörden -
in allen Kontexten "sträflich". Und zwar für dich.

Carlo XYZ

unread,
Mar 24, 2023, 9:46:29 AM3/24/23
to
Dietz Proepper wrote on 24.03.23 14:39:
Nein. Hierarchien sind in der Medizin so wichtig wie in der Mafia.
Man kann's natürlich auch übertreiben, bzw. es sollte auch eine
inhaltliche Hierarchie (Erfahrung, Geduld usw.) dahinterstecken.

Ruediger Lahl

unread,
Mar 24, 2023, 10:21:58 AM3/24/23
to
*Carlo XYZ* schrieb:
https://www.zaar.uni-muenchen.de/studium/studenteninfo/student_prof/kommunikation/index.html

Alle haben recht und ich eine veraltete Ansicht.
--
bis denne

Herwig

unread,
Mar 24, 2023, 1:09:31 PM3/24/23
to
2023-03-24 18:09:00 +0100

> ...

> > Dass ich 1979 meine PromotionsArbeit abgebrochen
> > habe, um lieber bei Siemens Geld zu verdienen,
> > war die richtigste Entscheidung meines Lebens.

> Auch was Siemens betrifft? Ich weiss ja nicht.

Ich weiss doch. Deutsches ArbeitsRecht und
SiemensBürokratie garantieren, dass man sich
Überstunden vom Leib halten kann, im Dienst
lernt man die weniger interessanten Dinge,
und zu Hause, auf dem eigenen Computer,
die Sachen, die einen wirklich interessieren.

Herwig

Herwig

unread,
Mar 24, 2023, 1:13:31 PM3/24/23
to
2023-03-24 18:13:00 +0100

> ...

> Das kommt auf den Kontext an. Faustregel bei Unsicherheit:
> fragen, oder warten bis ein Vorschlag kommt. ...

Mark Hawkins: "Wie darf man euch anreden?"
Bill Bones: "Ihr könnt einfach Käptn zu mir sagen!"
...
Bill Bones: "Aber Rum muss immer dabei sein!"

Herwig

Herwig

unread,
Mar 24, 2023, 1:18:14 PM3/24/23
to
2023-03-24 18:18:18 +0100

> ...

> "Room for improvement" ist ja immer, in jedem Lebenslauf.
>
> Aber ansonsten teile ich Deine Zweifel, daß Herwig seine Möglichkeiten
> in der Anstellung bei Siemens voll ausgeschöpft hat...

Naja, vielleicht doch. Von meinen 37 BerufsJahren habe ich
etwa 8 Jahre gearbeitet. Der Rest war Meetings, FehlTemperatur,
GrossRaumBüroPalaver, NetzProbleme und beleidigter
MainFrame. Aber das sagt man doch nicht in einem
LebensLauf! - Später, dann ja.

Also dividiert ducht die Zeit, die ich tatsächlich gearbeitet
habe, habe ich ganz ordentlich verdient.

Herwig

Dietz Proepper

unread,
Mar 24, 2023, 1:28:33 PM3/24/23
to
Carlo XYZ <carl...@invalid.invalid> wrote:

> Dietz Proepper wrote on 24.03.23 14:39:
> > "Dr. Joachim Neudert" <neu...@5sl.org> wrote:
> >
> >> Am 24.03.23 um 12:03 schrieb Ruediger Lahl:
> >>> Dein oller Chef "Professor Dr. Gerhard Riecker", oder schlicht
> >>> "Dr. Gerhard Riecker" ohne Professor.
> >>
> >> Das kann ich Dir leider nicht bestätigen. Wir hatten in Großhadern
> >> 3500 Mitarbeiter, davon 700 Ärzte und mehr als 100 Professoren.
> >>
> >> Die wollten alle mit "Professor Nachname" angesprochen werden und
> >> nicht anders.
> >
> > Götter in Weiß eben. Andere Formulierung - arrogantes
> > Wichtigtuerpack.
>
> Nein.

Oh doch. Wer darauf besteht, als Professor Dr. Dr. Dr. angesprochen zu
werden ...

> Hierarchien sind in der Medizin so wichtig wie in der Mafia.

Oh, Hierarchien sind, so bestimmte Formen der Kooperation betrieben
werden immer nützlich. Ein Schiff im Sturm willst Du nicht durch ein
Komitee kommandieren lassen.

> Man kann's natürlich auch übertreiben, bzw. es sollte auch eine
> inhaltliche Hierarchie (Erfahrung, Geduld usw.) dahinterstecken.

Und die erfordert eine nicht fachlich sondern durch reine Eitelkeit
getriebene Titelhudelei? Ich bitte Dich!

Dietz Proepper

unread,
Mar 24, 2023, 1:35:35 PM3/24/23
to
Carlo XYZ <carl...@invalid.invalid> wrote:

> Ruediger Lahl wrote on 24.03.23 12:03:
> > *Dr. Joachim Neudert* schrieb:
>
> >> Bei meinem alten Chef Prof. Gerhard Riecker
> >
> > Ich hab von meinem Prof eine Zurechtweisung kassiert, als ich ihn so
> > titulierte. Der Prof ist nicht Namensteil und den Dr. dabei zu
> > unterschlagen sträflich.
>
> Das kommt auf den Kontext an. Faustregel bei Unsicherheit:
> fragen, oder warten bis ein Vorschlag kommt. Eigentlich
> sollte (in Bereichen außerhalb der Medizin) "Prof. Riecker"

"Herr Riecker"? Sonst bin ich auch "Herr Diplominfomatiker Pröpper".
Und meiner ist sogar länger ;-).

> im direkten Gespräch kaum Probleme bereiten. Anders sieht
> es möglicherweise in anderen Kontexten aus.

Tja. Wenn der Titel nur aufgrund von Dienstanweisungen genannt wird
dann wäre *mir* eine solche Nennung ja sowas von peinlich.

Titelnennung ist ein Zeichen des Respekts - der muss natürlich auch
erst mal verdient werden. Ihn per UKAS einzufordern ist ordinärer
Machtmissbrauch.

> > Dein oller Chef "Professor Dr. Gerhard Riecker", oder schlicht "Dr.
> > Gerhard Riecker" ohne Professor.
>
> Einen "Prof. Dr. Riecker" nur mit "Dr. Riecker" (ohne Prof.)
> zu titulieren, ist allerdings - außerhalb von Behörden -
> in allen Kontexten "sträflich". Und zwar für dich.

Wenn wer als Karnevalsprinz tituliert werden will setze eine geeignete
Kappe auf. "Herr Riecker" oder der Herr darf wen anderen behandeln.

Wolfgang Kynast

unread,
Mar 24, 2023, 1:52:14 PM3/24/23
to
On Fri, 24 Mar 2023 18:35:31 +0100, "Dietz Proepper" posted:

>Carlo XYZ <carl...@invalid.invalid> wrote:
>
>> Ruediger Lahl wrote on 24.03.23 12:03:
>> > *Dr. Joachim Neudert* schrieb:
>>
>> >> Bei meinem alten Chef Prof. Gerhard Riecker
>> >
>> > Ich hab von meinem Prof eine Zurechtweisung kassiert, als ich ihn so
>> > titulierte. Der Prof ist nicht Namensteil und den Dr. dabei zu
>> > unterschlagen sträflich.
>>
>> Das kommt auf den Kontext an. Faustregel bei Unsicherheit:
>> fragen, oder warten bis ein Vorschlag kommt. Eigentlich
>> sollte (in Bereichen außerhalb der Medizin) "Prof. Riecker"
>
>"Herr Riecker"? Sonst bin ich auch "Herr Diplominfomatiker Pröpper".
>Und meiner ist sogar länger ;-).

Noch länger ist er, wenn du noch ein r einfügst ;-)

Trotzdem hast du gegen mich keine Chance:
"Herr Diplominformatiker der Medizin Kynast" :-)

--
Schöne Grüße,
Wolfgang

Dietz Proepper

unread,
Mar 24, 2023, 2:00:30 PM3/24/23
to
Wolfgang Kynast <w...@gmx.de> wrote:

> On Fri, 24 Mar 2023 18:35:31 +0100, "Dietz Proepper" posted:
> >Carlo XYZ <carl...@invalid.invalid> wrote:
> >> Das kommt auf den Kontext an. Faustregel bei Unsicherheit:
> >> fragen, oder warten bis ein Vorschlag kommt. Eigentlich
> >> sollte (in Bereichen außerhalb der Medizin) "Prof. Riecker"
> >
> >"Herr Riecker"? Sonst bin ich auch "Herr Diplominfomatiker Pröpper".
> >Und meiner ist sogar länger ;-).
>
> Noch länger ist er, wenn du noch ein r einfügst ;-)

Das ist meine natürliche Demut, du Honk ;-).

> Trotzdem hast du gegen mich keine Chance:
> "Herr Diplominformatiker der Medizin Kynast" :-)

Tja, früher waren die Titel noch billig *duck*.

Lars Gebauer

unread,
Mar 24, 2023, 2:04:26 PM3/24/23
to
Am 24.03.2023 um 18:35 schrieb Dietz Proepper:
> Sonst bin ich auch "Herr Diplominfomatiker Pröpper".
Was ist das eigentlich genau?

https://www.superprof.de/infomatik-nachhilfe-von-begeistertem-student-mit-abiturerfahung-durch-kompetenten-lehrer-aus-neunkichen.html
--
| Die Drachenschlucht ist ein Ort voller Magie
| Wo einst ein Lindwurm hauste und schrie
--ChatGPT versuchte sich an einem Gedicht über die Drachenschlucht bei
Eisenach

Hermann Riemann

unread,
Mar 24, 2023, 2:24:44 PM3/24/23
to
Am 24.03.23 um 18:18 schrieb Herwig:
> 2023-03-24 18:18:18 +0100
>
>> ...
>
>> "Room for improvement" ist ja immer, in jedem Lebenslauf.
>>
>> Aber ansonsten teile ich Deine Zweifel, daß Herwig seine Möglichkeiten
>> in der Anstellung bei Siemens voll ausgeschöpft hat...
>
> Naja, vielleicht doch. Von meinen 37 BerufsJahren

Bei mir könnte es 10 Jahre weniger gewesen sein.

> habe ich etwa 8 Jahre gearbeitet.

Ich würde mein Arbeitszeit zu > 90% ansetzen.

> Der Rest war Meetings,

Die fanden meist auf dem Weg von und zum Mittagessen statt.

> FehlTemperatur,

Kaum.

> GrossRaumBüroPalaver,

Bei mir fast immer 2-8 Personen in einem Raum.

> NetzProbleme und beleidigter MainFrame.

Das kam in der Anfangszeit vor.
Dann wurde halt viel mit Gummis geschossen.

Hermann
der einer seiner Berufsziele,
mehr mit computer als mit Menschen zusammenzuarbeiten,
erreicht hat.

--
http://www.hermann-riemann.de

Herwig

unread,
Mar 24, 2023, 2:37:50 PM3/24/23
to
2023-03-24 19:38:00 +0100

> ...

> Oh, Hierarchien sind, so bestimmte Formen der Kooperation betrieben
> werden immer nützlich. Ein Schiff im Sturm willst Du nicht durch ein
> Komitee kommandieren lassen.

"Die Ga ... die Ga ... die Ga ... die Gallier!"

Herwig

Dr. Joachim Neudert

unread,
Mar 24, 2023, 3:38:04 PM3/24/23
to
Dietz Proepper <dietz....@rotfl.franken.de> wrote:
> Carlo XYZ <carl...@invalid.invalid> wrote:
>
>> Dietz Proepper wrote on 24.03.23 14:39:
>>> "Dr. Joachim Neudert" <neu...@5sl.org> wrote:
>>>
>>>> Am 24.03.23 um 12:03 schrieb Ruediger Lahl:
>>>>> Dein oller Chef "Professor Dr. Gerhard Riecker", oder schlicht
>>>>> "Dr. Gerhard Riecker" ohne Professor.
>>>>
>>>> Das kann ich Dir leider nicht bestätigen. Wir hatten in Großhadern
>>>> 3500 Mitarbeiter, davon 700 Ärzte und mehr als 100 Professoren.
>>>>
>>>> Die wollten alle mit "Professor Nachname" angesprochen werden und
>>>> nicht anders.
>>>
>>> Götter in Weiß eben. Andere Formulierung - arrogantes
>>> Wichtigtuerpack.
>>
>> Nein.
>
> Oh doch. Wer darauf besteht, als Professor Dr. Dr. Dr. angesprochen zu
> werden ...


Das taten sie doch eben genau nicht.

Wer Professor war, hat den Doktor entfallen lassen.

"Professor Nachname" war die Anrede im Gespräch, nicht "Professor Doktor
Nachname".

So wie ich oben schrieb.

Dr. Joachim Neudert

unread,
Mar 24, 2023, 3:44:23 PM3/24/23
to
Dietz Proepper <dietz....@rotfl.franken.de> wrote:
> Carlo XYZ <carl...@invalid.invalid> wrote:
>
>> Ruediger Lahl wrote on 24.03.23 12:03:
>>> *Dr. Joachim Neudert* schrieb:
>>
>>>> Bei meinem alten Chef Prof. Gerhard Riecker
>>>
>>> Ich hab von meinem Prof eine Zurechtweisung kassiert, als ich ihn so
>>> titulierte. Der Prof ist nicht Namensteil und den Dr. dabei zu
>>> unterschlagen sträflich.
>>
>> Das kommt auf den Kontext an. Faustregel bei Unsicherheit:
>> fragen, oder warten bis ein Vorschlag kommt. Eigentlich
>> sollte (in Bereichen außerhalb der Medizin) "Prof. Riecker"
>
> "Herr Riecker"? Sonst bin ich auch "Herr Diplominfomatiker Pröpper".
> Und meiner ist sogar länger ;-).


Das hast Du nur einmal gemacht.

>
>> im direkten Gespräch kaum Probleme bereiten. Anders sieht
>> es möglicherweise in anderen Kontexten aus.
>
> Tja. Wenn der Titel nur aufgrund von Dienstanweisungen genannt wird
> dann wäre *mir* eine solche Nennung ja sowas von peinlich.
>
> Titelnennung ist ein Zeichen des Respekts - der muss natürlich auch
> erst mal verdient werden. Ihn per UKAS einzufordern ist ordinärer
> Machtmissbrauch.
>
>>> Dein oller Chef "Professor Dr. Gerhard Riecker", oder schlicht "Dr.
>>> Gerhard Riecker" ohne Professor.
>>
>> Einen "Prof. Dr. Riecker" nur mit "Dr. Riecker" (ohne Prof.)
>> zu titulieren, ist allerdings - außerhalb von Behörden -
>> in allen Kontexten "sträflich". Und zwar für dich.
>
> Wenn wer als Karnevalsprinz tituliert werden will setze eine geeignete
> Kappe auf. "Herr Riecker" oder der Herr darf wen anderen behandeln.

Es geht um seine Mitarbeiter, nicht Patienten.


Du jedenfalls brauchtest so morgen nicht mehr zur Arbeit kommen. Übermorgen
auch nicht.
Merkst Du was?


(Hint: Zeitverträge bedürfen der aktiven Verlängerung. Wenn der Ordinarius
nichts macht, läuft der Vertrag von selbst aus. Nach 3 Monaten, oder einem
halben oder ganzen Jahr.)

Oh, und ein Patient der ihm dumm-vertraulich kam "Herr Riecker" wurde auch
nur kurz abschätzig angesehen, und erhielt ohne weiteres die Entlassbriefe.
Gute Besserung.

Ist nicht so als ob der Ordinarius angewiesen wäre auf Deine Präsenz in
einem seiner 150 Betten.

Stefan Froehlich

unread,
Mar 24, 2023, 3:52:51 PM3/24/23
to
On Fri, 24 Mar 2023 18:09:30 Herwig wrote:
> 2023-03-24 18:09:00 +0100
Ich bin nicht bei Siemens und mache dennoch am Computer daheim die
Sachen, die mich wirklich interessieren. Ok, 10 Jahre früher wäre
das in dieser Form möglicherweise schwierig gewesen.

Servus,
Stefan

--
http://kontaktinser.at/ - die kostenlose Kontaktboerse fuer Oesterreich
Offizieller Erstbesucher(TM) von mmeike

Stefan. Superb und falsch!
(Sloganizer)

Stefan Froehlich

unread,
Mar 24, 2023, 3:57:11 PM3/24/23
to
On Fri, 24 Mar 2023 20:44:22 Dr. Joachim Neudert wrote:
> Dietz Proepper <dietz....@rotfl.franken.de> wrote:
>> Carlo XYZ <carl...@invalid.invalid> wrote:
>>> Einen "Prof. Dr. Riecker" nur mit "Dr. Riecker" (ohne Prof.) zu
>>> titulieren, ist allerdings - außerhalb von Behörden - in allen
>>> Kontexten "sträflich". Und zwar für dich.

>> Wenn wer als Karnevalsprinz tituliert werden will setze eine
>> geeignete Kappe auf. "Herr Riecker" oder der Herr darf wen
>> anderen behandeln.

[...]
> Oh, und ein Patient der ihm dumm-vertraulich kam "Herr Riecker"
> wurde auch nur kurz abschätzig angesehen, und erhielt ohne
> weiteres die Entlassbriefe. Gute Besserung.

Ich möchte jetzt nicht lange in meinem Archiv herumsuchen, aber ich
meine mich dunkel zu erinnern, dass hier auch schon einmal ein
Mediziner über seine gehobene Augenbraue philosophierte, falls ihm
ein Patient beim Gruß den Doktortitel unterschlüge.

Servus,
Stefan

--
http://kontaktinser.at/ - die kostenlose Kontaktboerse fuer Oesterreich
Offizieller Erstbesucher(TM) von mmeike

Stefan - hauen!? Nur mästen ist ernster.
(Sloganizer)

Gerhard Hoffmann

unread,
Mar 24, 2023, 5:25:38 PM3/24/23
to
Am 24.03.23 um 20:44 schrieb Dr. Joachim Neudert:

> Es geht um seine Mitarbeiter, nicht Patienten.
>
>
> Du jedenfalls brauchtest so morgen nicht mehr zur Arbeit kommen. Übermorgen
> auch nicht.
> Merkst Du was?

Wir durften unseren Informatik-Prof. durchaus "Siggi" nennen. Er
war der Meinung, dass wir uns im täglichen Leben am Institut de
facto näher ständen als mit unseren Eltern. Sein Wording, und richtig.
Wir waren eben die nächste Generation; der Hausmeister
hätte das wohl nicht bringen dürfen.

> (Hint: Zeitverträge bedürfen der aktiven Verlängerung. Wenn der Ordinarius
> nichts macht, läuft der Vertrag von selbst aus. Nach 3 Monaten, oder einem
> halben oder ganzen Jahr.)

Ich habe mal echt Minuspunkte gemacht, als ich einen Tutorenjob
ohne eine Millisekunde Zögern abgelehnt habe; ich hatte von
meinem früheren E-Technik-Studium noch was mit Fraunhofer am laufen; als
selbständiger Ingenieur war das eine andere Welt.

Gerhard

Dietz Proepper

unread,
Mar 24, 2023, 6:30:27 PM3/24/23
to
Dr. Joachim Neudert <neu...@5sl.org> wrote:

> Dietz Proepper <dietz....@rotfl.franken.de> wrote:
> > "Herr Riecker"? Sonst bin ich auch "Herr Diplominfomatiker Pröpper".
> > Und meiner ist sogar länger ;-).
>
> Das hast Du nur einmal gemacht.

Wenn ich von Accidenture komme und ein Audit durchführe dann würde ich
das sogar sehr häufig machen :-> BTST.

> > Wenn wer als Karnevalsprinz tituliert werden will setze eine
> > geeignete Kappe auf. "Herr Riecker" oder der Herr darf wen anderen
> > behandeln.
>
> Es geht um seine Mitarbeiter, nicht Patienten.

Schon klar. Du hast ja auch ein paar Jahre gebraucht bevor Du den
Absprung gewagt hast ;-).

> Du jedenfalls brauchtest so morgen nicht mehr zur Arbeit kommen.
> Übermorgen auch nicht.
> Merkst Du was?

Ja. Autorität per Ordre de Mufti. Muss ein ganz, ganz toller Haufen
gewesen sein.

> Oh, und ein Patient der ihm dumm-vertraulich kam "Herr Riecker" wurde
> auch nur kurz abschätzig angesehen, und erhielt ohne weiteres die
> Entlassbriefe. Gute Besserung.

Offenbar kein Ruhmesblatt eurer Zunft.

> Ist nicht so als ob der Ordinarius angewiesen wäre auf Deine Präsenz
> in einem seiner 150 Betten.

*Schulterzuck*. Er müsste schon sehr, sehr gut gewesen sein um so ein
Verhalten zu tolerieren.

Ruediger Lahl

unread,
Mar 24, 2023, 7:08:36 PM3/24/23
to
*Dr. Joachim Neudert* schrieb:

> (Hint: Zeitverträge bedürfen der aktiven Verlängerung. Wenn der Ordinarius
> nichts macht, läuft der Vertrag von selbst aus. Nach 3 Monaten, oder einem
> halben oder ganzen Jahr.)

In solchen "Verhältnissen" habe ich auch mal gearbeitet. Mein
"Entscheider" war eine Lady und ich hatte das Glück, ihr sympathisch zu
sein. 2,5 Jahre war ich auf sie angewiesen. Nach dem ersten halben Jahr,
bekam ich aber als einziger gleich ein komplettes zusätzliches Jahr und
danach wieder als einziger ein zusätzliches Jahr. Zum Ende der Zeit
hatte ich dann schon den unbefristeten Vertrag in der Tasche.

Wenn ich das HomeOffice abziehe, sinds noch ca. 1.300 Stunden netto in
$Firma. In diesen Wochen entscheidet es sich, obs vielleicht noch etwas
weniger Stunden werden, weil ich das HomeOffice noch etwas ausdehnen möchte.

Wie siehts denn bei dir aus, du kannst doch auch schon in Richtung
Ruhestand blicken. Praxis-Nachfolger schon in Sicht?

Rued- mittlerweile schon mit relativ entspannten Arbeitsleben -iger ;-)
--
bis denne

Hermann Riemann

unread,
Mar 24, 2023, 10:05:58 PM3/24/23
to
Am 24.03.23 um 20:52 schrieb Stefan Froehlich:
> On Fri, 24 Mar 2023 18:09:30 Herwig wrote:
>> 2023-03-24 18:09:00 +0100
>>>> Dass ich 1979 meine PromotionsArbeit abgebrochen habe, um
>>>> lieber bei Siemens Geld zu verdienen, war die richtigste
>>>> Entscheidung meines Lebens.
>
>>> Auch was Siemens betrifft? Ich weiss ja nicht.
>
>> Ich weiss doch. Deutsches ArbeitsRecht und SiemensBürokratie
>> garantieren, dass man sich Überstunden vom Leib halten kann, im
>> Dienst lernt man die weniger interessanten Dinge, und zu Hause,
>> auf dem eigenen Computer, die Sachen, die einen wirklich
>> interessieren.
>
> Ich bin nicht bei Siemens und mache dennoch am Computer daheim die
> Sachen, die mich wirklich interessieren.

Zu meiner Ausbildungszeit ging das teilweise.

In der Arbeit war eine Berechtigung gefragt.

> Ok, 10 Jahre früher wäre
> das in dieser Form möglicherweise schwierig gewesen.

Den Atari ST gab es schon länger.
( Davor hatte ich Bastel computer mit 8 bit CPU )

Hermann
der automatisieren statt handy app "Sklavenarbeit" (Klick-Irrgarten)
haben möchte.
( Und nicht auch noch für "Sklavenarbeit" bezahlen mag. )

--
http://www.hermann-riemann.de

Dr. Joachim Neudert

unread,
Mar 25, 2023, 1:45:56 AM3/25/23
to
Am 24.03.23 um 23:30 schrieb Dietz Proepper:
Das war er. Mühelos. Ein Titan.

Letztes Jahr ist er gestorben. Seine Schüler haben ihm als letzte Ehre
die große Todesanzeige erstellt (und finanziert, klar). Da waren lauter
Ordinarien und Professoren und Kliniksleiter darunter, und meine
niedergelassene Landarzt-Wenigkeit.

https://de.wikipedia.org/wiki/Gerhard_Riecker


Einen vergleichbaren Mann und Chef habe ich nie wieder erlebt.

Und er war ein Tyrann und absolutistischer feudalistischer
Alleinherrscher. Das alles auch. Macht. Entschlußkraft. Unbedingter
stählerner Willen.
In jeder Klinikskonferenz hat er allein seine 5 Professoren Oberärzte
und alle seine 35 promovierten Ärzte- einfach an die Wand gedrückt.

Unvorstellbar heute, wo Chefs nur Angestellte einer allmächtigen
Verwaltung sind und neben der Pflegedienstleitung stehen.

Weißt Du, wahrscheinlich hat sich niemand beschwert der unter Dschinghis
Khan einen Reiterhaufen befehligt hat und es überlebt hat. So etwa muss
man sich das analog heute vorstellen.

Und à propos Hierarchie: Ich war nach dem Studium ja erst noch bei bei
der Bundeswehr. Die hatten im Vergleich überhaupt keine Hierarchie. Da
hat jeder in seiner Ecke geschützt von der Dienstvorschrift gemacht oder
eben nicht gemacht, was er wollte.
Was Hierarchie ist, habe ich in der Med I erlebt.

Ein ausstenstehender Kenner und Beobachter hat mal gemeint, das sei
keine Klinik, sondern eine paramilitärische Kampfgruppe...


Dem Laden habe ich 300 Stunden meines Lebens geopfert. Jeden Monat wieder.
Eher mein ganzes Leben zwischen 27 und 40. Am härtesten die 2 Jahre als
Stationsarzt seiner Privatstation, zwar mit 3 unterstellten Kollegen
aber eben direkt mit ihm. Am Dienstag und Donnerstag hat er seine
Privat-Station F22 besucht und seine Patienten visitiert. Da musste ich
liefern. Am Samstag nochmal dasselbe, da war eher die Sozialvisite. Hat
aber auch so den ganzen Vormittag gedauert. Ein Privatpatient sah ihn
also mit Glück nur 2 oder 3 mal in der Woche. Ein gesetzlich
Versicherter sah ihn nie, nur 2 mal im Jahr wurde jede normale Station
von ihm visitiert, das war eine 4 Wochen lang vorbereitete Show. Statt
Powerpoint (gab es noch nicht) waren alle Graphiken zu den Verläufen
einzelner Patienten handgezeichnet auf großem Millimeter-Papier,
Mikroskope standen vorbereitet aufgebaut zum durchgucken, aus Konsilen
(er wollte täglich dazulernen) wurden Kurzvorträge zum Stand der
Forschung erstellt und vorgetragen- vor dem Patientenzimmer, der störte
bestenfalls. Dias und Flip-Chart ergänzten.

Ach, jeden Freitag gab es eine "Schwerkrankenvisite". Jeder Stationsarzt
der 9 Stationen hatte einen Fall vorzutragen- ohne Patient, der wurde
nie dazugebeten. Nur der Vortrag des Falles musste sitzen und
erfolgreich diskutiert werden gegen alle Kritik die seine 5 begleitenden
Oberärzt-Professoren einwarfen ("Rieckers Meute" nannte sein
chirurgischer Konterpart Prof. Heberer die fünf)

Die besten Showmen haben da teils das Blaue vom Himmel
heruntergeschwindelt. Das wußte und tolerierte er- er wollte seine Leute
auf souveräne Vortragstechnik und Diskussionstechnik trainieren, und das
konnte anschließend jeder der diese Schule erfolgreich durchlief, und
hat sich bei der nächsten akademischen Veranstaltung mit oder gegen Med
II und Med III oder national/international entsprechend gut geschlagen.
Daher die vielen Ordinarien und Professoren die aus seiner Klinik
hervorgingen.

Wenn ich gewußt hätte, daß ich mich da drin 13 Jahre halten konnte mit
den selbstkündigenden Kettenverträgen, hätte ich langfristiger geplant
und es vielleicht doch geschafft mich zu habilitieren. Ich sag ja, in
jedem Lebenslauf ist "room for improvement".

Im nächsten Leben vielleicht...


Aber der Mann war "Impressive. Most impressive".

Gruß

Joachim

Ulf Kutzner

unread,
Mar 25, 2023, 5:34:56 AM3/25/23
to
Weiß ja nicht, wer das hier zusammengeschrieben hat:
https://historischesarchiv.dgk.org/files/2015/04/Curriculum.pdf

Ulf Kutzner

unread,
Mar 25, 2023, 7:13:35 AM3/25/23
to
Ländischwätzi schrieb am Samstag, 25. März 2023 um 06:45:56 UTC+1:

> Am härtesten die 2 Jahre als
> Stationsarzt seiner Privatstation, zwar mit 3 unterstellten Kollegen
> aber eben direkt mit ihm. Am Dienstag und Donnerstag hat er seine
> Privat-Station F22 besucht und seine Patienten visitiert. Da musste ich
> liefern. Am Samstag nochmal dasselbe, da war eher die Sozialvisite. Hat
> aber auch so den ganzen Vormittag gedauert. Ein Privatpatient sah ihn
> also mit Glück nur 2 oder 3 mal in der Woche. Ein gesetzlich
> Versicherter sah ihn nie, nur 2 mal im Jahr wurde jede normale Station
> von ihm visitiert, das war eine 4 Wochen lang vorbereitete Show. Statt
> Powerpoint (gab es noch nicht) waren alle Graphiken zu den Verläufen
> einzelner Patienten handgezeichnet auf großem Millimeter-Papier,
> Mikroskope standen vorbereitet aufgebaut zum durchgucken, aus Konsilen
> (er wollte täglich dazulernen) wurden Kurzvorträge zum Stand der
> Forschung erstellt und vorgetragen- vor dem Patientenzimmer, der störte
> bestenfalls. Dias und Flip-Chart ergänzten.
>
> Ach, jeden Freitag gab es eine "Schwerkrankenvisite". Jeder Stationsarzt
> der 9 Stationen hatte einen Fall vorzutragen- ohne Patient, der wurde
> nie dazugebeten. Nur der Vortrag des Falles musste sitzen und
> erfolgreich diskutiert werden gegen alle Kritik die seine 5 begleitenden
> Oberärzt-Professoren einwarfen ("Rieckers Meute" nannte sein
> chirurgischer Konterpart Prof. Heberer die fünf)
>
> Die besten Showmen haben da teils das Blaue vom Himmel
> heruntergeschwindelt.

Nicht Kardiologie, aber auch Innere:

Der "Oberprofessor" kam bei Privatpat. doch tatsächlich einmal
im Dreivierteljahr (Liegezeit davon etwa ein Drittel) vorbei und
ließ sich berichten:

- "Medikation gut vertragen..."
- "Verzeihen Sie, wenn ich das so anmerke, Herr Professor, aber
das Hauptmedikament mußte wegen Schädigungswirkung abgesetzt
werden, wird jetzt substituiert mit..."
- "Ist das so?"
Vortragender Oberarzt, schaut: "Ja."

Dietz Proepper

unread,
Mar 26, 2023, 2:52:22 AM3/26/23
to
"Dr. Joachim Neudert" <neu...@5sl.org> wrote:

> Am 24.03.23 um 23:30 schrieb Dietz Proepper:
> > *Schulterzuck*. Er müsste schon sehr, sehr gut gewesen sein um so
> > ein Verhalten zu tolerieren.
> >
>
> Das war er. Mühelos. Ein Titan.

Nach dem Rest Deiner Schilderung offenbar ein asoziales Arschloch das
man besser nie auf die Menschheit losgelassen hätte.

So Typen gibt es nicht nur in der Medizin. Machtgeile Sonderspezialisten
die sich irgendwie an die Macht gemogelt haben.

Und selbst wenn er ein genialer Kardiologe gewesen sein *sollte* - die
von Dir nicht nur oben beschriebenen Umgangsformen wäre sogar bei
Paracelsus persönlich inakzeptabel. Zudem - da solche Typen
üblicherweise alles, was auch nur leicht nach "Kritik" oder "Meinung,
abweichen" riecht wird mit aller Gewalt unterdrücken ist eine seriöse
Bewertung der Qualitäten Deines Ex-Professors schwierig.
Wie Dir sicher bekannt ist sind solche Existenzen sich ja auch nicht zu
schade, gegen jene die nicht anständig im Glied stehen dann auch noch
ein wenig Rufmord zu betreiben.

Und solche Soziopathen sollen Vorbilder sein, gell.

> Aber der Mann war "Impressive. Most impressive".

Naja, ich kenne auch ein paar Mediziner die sich für Genies halten.
Leider sind genau diese jene, die gerne mal komplett daneben liegen,
die nicht wissen, wie man ein Blutbild richtig herum hält und die auf
ihren Privatrechnungen neben dem unverschämten Basissatz natürlich noch
mannigfaltige "Erschwernisaufschläge" etc. etc. berechnen müssen.
Achja, frech werden wenn man solche Rechnungen *nicht* begleicht gehört
natürlich dazu.

Ergo arrogante, mäßig kompetente Beutelschneider.

Ulf Kutzner

unread,
Mar 28, 2023, 2:53:01 AM3/28/23
to
Dietz Proepper schrieb am Sonntag, 26. März 2023 um 08:52:22 UTC+2:
> "Dr. Joachim Neudert" <neu...@5sl.org> wrote:
>
> > Am 24.03.23 um 23:30 schrieb Dietz Proepper:

> > > *Schulterzuck*. Er müsste schon sehr, sehr gut gewesen sein um so
> > > ein Verhalten zu tolerieren.
> > >
> >
> > Das war er. Mühelos. Ein Titan.

> Nach dem Rest Deiner Schilderung offenbar ein asoziales Arschloch das
> man besser nie auf die Menschheit losgelassen hätte.
>
> So Typen gibt es nicht nur in der Medizin. Machtgeile Sonderspezialisten
> die sich irgendwie an die Macht gemogelt haben.

Seine Starallüren haben sich auch auf solche übertragen,
die nie habilitiert wurden...

Lars Gebauer

unread,
Apr 1, 2023, 1:49:25 AM4/1/23
to
Am 22.03.2023 um 14:34 schrieb Lars Gebauer:
> https://www.helsinki.fi/en/news/science-policy/thirty-new-honorary-doctorates-be-conferred-conferment-jubilee
>
> | Faculty of Theology to confer eight honorary doctorates on 9 June 2023
> |
> | ...
> |
> | Greta Thunberg, activist
> |
> | ...

https://www.zeit.de/sinn/2023-03/martti-nissinen-theologie-greta-thunberg-propheten-klimakrise

| Martti Nissinen sitzt in seinem Arbeitszimmer an der Universität
| Helsinki und schaut breit grinsend in die Kamera. Er spricht fast
| perfektes Deutsch – das habe er damals als Theologiestudent noch
| gelernt.
|
| ZEIT ONLINE: Herr Nissinen, Sie sind Prophetenforscher. Ihre Fakultät
| möchte Greta Thunberg eine Ehrendoktorwürde der Theologie verleihen.
| Ist sie eine Prophetin?
|
| Martti Nissinen: Nein, aber für mich ist sie eine prophetische Stimme
| – prophetisch in einer weiteren Auslegung. An dieser Stelle zitiere
| ich immer gern aus Hosea 4.
|
| Sofort hat Nissinen eine Bibel zur Hand, sie scheint schon an der
| richtigen Stelle aufgeschlagen zu sein. Er zitiert den Propheten Hosea
| im Alten Testament. Darin ist die Rede von einer "Blutschuld", wegen
| der Dürren ausbrechen und alle Bewohner der Erde "dahinwelken" werden.
| Dann legt er die Bibel zur Seite.
|
| Nissinen: Diese Dystopie steht uns ja bevor.
|
| ZEIT ONLINE: Sie sehen in dieser Bibelstelle die Auswirkungen der
| Klimakrise beschrieben.
|
| Nissinen: Ja.
|
| ZEIT ONLINE: Sie sagten, Thunberg sei für Sie eine prophetische
| Stimme. Können Sie das ausführen?
|
| Nissinen: Das Wort Prophetie hat zwei Bedeutungen. Zum einen ist es
| ein wissenschaftlicher Begriff. Er bezeichnet die Vermittlung von
| göttlichem Wissen an die Menschen. Dabei ist die Prophetie
| inspiratorisch, genauso wie Träume und Visionen: Man kann nur
| behaupten, dass Gott durch eine Person spricht.

Follow the science!
0 new messages