On Tue, 28 Mar 2023 15:16:06 Lars Gebauer wrote:
> Am 28.03.2023 um 14:36 schrieb Stefan Froehlich:
>> On Tue, 28 Mar 2023 13:01:00 Lars Gebauer wrote:
>>> In einem funktionierendem Markt reagiert die Anbieterseite mit
>>> einem verbreiterten Angebot auf erhöhte Nachfragen.
>> So wie im Strommarkt - nur ja nicht das teure Gaskraftwerk vom
>> Netz nehmen und damit den Preis für alle anderen Kraftwerke
>> ruinieren :-)
> Richtig. Insbesondere die Einnahmen der EE-"Kraftwerke" würden
> dadurch ruiniert.
> Ganz abgesehen davon, daß das schreckliche Gaskraftwerk nicht aus
> Langweiligkeitsgründen am Markt ist, sondern weil der von ihm
> erzeugte Strom benötigt wird.
Man könnte meinen, dass die Motivation zum Ausbau billiger Energie
höher wäre, wenn man sich damit nicht den Preis der bereits
bestehenden Anlagen ruinieren würde. Ob das für konkrete Handlungen
ausreicht - woher sollte ich das wissen? Gäbe es das und würde es
öffentlich, wären wettbewerbswidrige Absprachen.
>> Wohnungsmärkte werden immer weit entfernt vom perfekten Markt
>> sein,
> Was auch immer ein "perfekter Markt" in der Praxis sein soll.
Das ist nicht allzu komplex definiert.
> Märkte zeichnen sich dadurch aus, daß sie imperfekt sind.
Freilich, allerdings ist der Wohnungsmarkt auf einer derartigen
Skala relativ weit unten angesiedelt; rein prinzipbedingt, da
braucht es noch gar keine Kartelle.
> Es ist irgendwie sehr lustig: Gegner einer freien Marktwirtschaft
> argumentieren häufig zutreffenderweise damit, daß es überhaupt
> keine freien Märkte gäbe. Damit haben sie zwar nur herausgefunden,
> daß es nachts dunkel wird aber sie lassen keine passende und
> unpassende Gelegenheit aus, sich immer wieder auf diesen (nicht
> vorhandenen) freien Markt zu beziehen.
Lustiger finde ich, dass deklarierte Befürworter freier
Marktwirtschaft meist gar keine solchen sind, sondern bloß so tun
als ob, wenn es ihnen ins Geschäft passt. Das ist zwar legitim, aber
natürlich trotzdem gelogen.
Im übrigen habe ich gar nichts gegen Marktwirtschaft und noch nicht
einmal etwas gegen die derzeitige Preisbildung bei Mietwohnungen
(jedenfalls hätte ich kein alternatives Konzept zur Hand, von dem
ich mir mehr verspräche). Es ist einfach nur eine Erklärung, weshalb
die Dinge so sind, wie sie sind.
>> Mieter einerseits träge sind (so ein Umzug ist unlustig, zumal
>> für Familien) und zum anderen aus gutem Grund gesetzlich recht
>> umfassend geschützt. Aber ja, das führt genau an dieser Stelle zu
>> Problemen; Lösung sehe ich allerdings keine
> Aber natürlich gibt es eine Lösung: Das Angebot muß erweitert,
> sprich, es müssen Wohnungen gebaut werden. Was denn sonst?
Was genau sollte das bringen? Leerstehende Wohnungen - die gibt es
ja - werden derzeit lieber auf Halde gelegt anstatt billiger
vermietet. Würde sich das ändern, gäbe es mehr davon? Warum?
> Es wird vielleicht fünf Jahre dauern. Aber dann wird sich die
> Situation auch zunehend entspannen.
Die fünf Jahre sind inzwischen vorbei, entspannt hat sich preislich
eher noch nichts, nur der Leerstand ist mehr geworden.
> Wohnungsmärkte sind stark politisch dominiert. Und diese Dominanz
> wird dazu eingesetzt, den bösen und gierigen Vemietern ihr
> "leistungsloses" Einkommen vorzuenthalten.
Wie genau funktioniert das? Erzähl' mir mehr davon.
Im übrigen kenne ich bis dato zwei Hausbesitzerinnen, in beiden
Fällen Erbinnen des elterlichen Bestands. Die haben beide ein
abgeschlossenes Studium, von dem sie niemals praktischen Gebrauch
machten mussten, weil das Haus (und es ist jeweils nur eines!) sie
ausreichend ernährt hat. Um die Arbeit kümmert sich eine
Hausverwaltung, der Rest der Einnahmen wandert zuverlässig auf deren
Konto.
Eine engagiert sich (sicherlich im Ausmaß eines Vollzeitjobs)
ehrenamtlich sozial, die andere ist hauptberuflich Ehefrau und
Mutter. Erzähl' mir etwas über leistungslose Einkommen, mach nur.
Servus,
Stefan
--
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Offizieller Erstbesucher(TM) von mmeike
Die letzte Verführung! Stefan, stündlich!
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