Am 22.07.19 um 16:32 schrieb Dietz Proepper:
> Dr. Joachim Neudert wrote:
>>
https://www.morgenpost.de/vermischtes/article226534427/Deutsche-kochen-Kaffee-an-Rialto-Bruecke-1000-Euro-Strafe.html
>>
>> Foto anschauen.
>>
>> Ich hab's jetzt bekanntlich auch nicht so mit dem Berliner
>> Stadtindianertum und Transferleistungsbetrieb, aber die 2 armen
>> Schlucker (sie 32, er 35) die da ingeniös in der Stadt versucht haben
>> auf der verlassenen Brücken-Kante ihren Kaffee zu wärmen haben meine
>> volle Sympathie. Muß man sein Mütchen an diesem jungen Backpacker-Paar
>> kühlen? Ihnen 1000 Euro Strafe aufbrummen und sie der Stadt verweisen?
>
> Tja. Als erstes trifft's die Bootsflüchtlinge, dann kommen die anderen
> Gruppen 'dran.
>
> Told you so.
>
Und als nächstes traf es einen Ösi:
https://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/kein-picknick-auf-der-rialto-bruecke-kein-baden-im-trevi-brunnen-16295790.html
"Wenn es der Tourist in Italien mit dem Spaß zu weit treibt, hört für
die italienischen Ordnungshüter der Spaß auf. Jedenfalls wurden in den
vergangenen Tagen gegen etliche Besucher beliebter Destinationen wegen
ungebührlichen Verhaltens empfindliche Geldstrafen verhängt. Ob das
recht und billig ist oder schiere Schikane, darüber gehen die Meinungen
unter Einheimischen und Reisenden weit auseinander.
Am Freitag etwa hatte ein 52 Jahre alter Österreicher am beliebten
Pinienstrand Barcola bei Triest seine Hängematte zwischen zwei Bäume
gespannt und war darin prompt eingeschlafen. Dass es laut Artikel 36 der
Grünflächenverordnung verboten ist, „an Bäumen und Sträuchern Strukturen
jeglicher Art anzubringen“, wusste der Mann vermutlich nicht. Ergebnis:
300 Euro Geldstrafe. Das fanden auch viele – zumal junge – Triester
übertrieben. Sie luden daher tags darauf zu einem Flashmob nach Barcola
unter dem Motto „Freie Hängematten“. Auf diversen Kanälen der sozialen
Medien herrschte die Meinung vor, zwar gelte es, die Einhaltung von
Gesetzen und Regeln durchzusetzen. Aber das Verhängen von Sanktionen
erfordere Augenmaß statt drakonischer Maßnahmen.
Weniger Verständnis wurde zwei Berliner Rucksacktouristen
entgegengebracht, die ebenfalls am Freitag auf der Rialto-Brücke in
Venedig ihren Campingkocher aufgestellt hatten, um einen Kaffee zu
brühen und dazu ihren mitgebrachten Imbiss einzunehmen. Ein
Einheimischer alarmierte ob des Verstoßes gegen das allgemeine
Picknickverbot die Polizei. Und die verhängte gegen den 35 Jahre alten
Mann als Haupttäter 650 Euro Strafe, die 32 Jahre alte Frau wurde mit
einer Buße in Höhe von 300 Euro belegt. Außerdem wurde dem Berliner Paar
ein Platzverweis erteilt: Sie mussten Venedig unverzüglich verlassen.
Wenige Tage zuvor war gegen eine junge Kanadierin, die sich im Bikini in
den Giardini Papadopoli am Canal Grande gesonnt hatte, eine Geldbuße in
Höhe von 250 Euro verhängt worden. Venedigs Bürgermeister Luigi Brugnaro
verteidigte am Samstag auf Twitter das Vorgehen seiner Polizisten
ausdrücklich: „Venedig hat man zu respektieren. Leute mit schlechten
Manieren, die glauben, sie könnten sich in unserer Stadt alles erlauben,
müssen sich darüber im Klaren sein, dass sie von unserer Polizei
bestraft und aus Venedig entfernt werden.“
Baden im Trevi-Brunnen durfte nur Anita Ekberg
In Rom wurde ein spanischer Tourist, der sich zum Spaß als römischer
Zenturion verkleidet hatte, beim Planschen im Trevi-Brunnen ertappt. Was
ihn zusammen 500 Euro Strafe wegen ungebührlichen Benehmens und wegen
Verstoßes gegen das Verkleidungsverbot kostete. In der Ewigen Stadt ist
es nämlich seit gut einem Jahr untersagt, sich in antike Kostüme zu
werfen und dazu ein Plastikschwert zu schwingen, um als lebende
Dekoration für Touristen-Selfies ein paar Euro zu verdienen.
Durchgesetzt wird das Verbot, von dem der Spanier nichts wusste,
freilich nur sporadisch.
Seit Jahren versuchen die Behörden in Städten wie Rom oder Florenz,
Mailand oder Venedig, die besonders unter dem Touristenansturm leiden,
den Besuchermassen ein wenig Dekorum beizubringen: nicht vor und in
antiken Gedenkstätten oder bedeutenden Sakralbauten essen und trinken;
nicht in den Kanälen der Lagunenstadt baden oder in Roms Brunnen
planschen wie einst Anita Ekberg in Federico Fellinis Film „La Dolce
Vita“; nicht in Badekleidung die Stadtbesichtigung absolvieren; nicht in
Parks und Stadtgärten picknicken, urinieren oder übernachten; und so
weiter. Die verschiedenen Verbote werden freilich oft nur ungenügend
bekanntgemacht. Und sie werden lange überhaupt nicht und dann auf einmal
wieder mit aller Strenge durchgesetzt. Im Moment scheint im ganzen Land
die Order „sehr streng“ zu gelten."
Der letzte Punkt ist wichtig. Erst gar nix machen, und dann wahllos
drakonisch Strafen nach Behörden-Willkür.
Salvini läßt grüßen. Rackete hat er nicht erwischt, aber einen Ösi in
seiner Hängematte!
(hi hi... ;-) )
A pro pos: "sich in Venedig alles erlauben"- fällt wohl schon das
Verzehren eines Müsli-Riegels unter das sog. "Picnic-Verbot"?
Ich werde es nicht probieren. Ich werde gar nichts probieren, in Venedig
nicht, in Italien nicht und in Österreich nicht. Dieses Jahr keine
Kurzurlaube in Meran oder Mailand oder Pertisau oder im Kleinwalsertal,
oder Ehrwald, Lermoos, Achenkirch...