Google Groups no longer supports new Usenet posts or subscriptions. Historical content remains viewable.
Dismiss

Generation Klima fährt Auto? - Von wegen!

59 views
Skip to first unread message

Lars Gebauer

unread,
Feb 10, 2024, 10:27:21 AMFeb 10
to
https://www.zeit.de/mobilitaet/2024-01/verkehrswende-junge-menschen-autonutzung-mobilitaet-pkw-dichte/komplettansicht

Immerhin wurde die Ursache identifiziert:

| Aus Sicht von Bildungsexperten liegt das auch daran, dass in den
| meisten Haushalten und Familien weiter das Auto dominiert. Ob
| Bobbycars, Carrera-Bahn oder Rennwagenvideospiele: Schon im frühen
| Kindesalter würden die Menschen auf das Auto als das
| Fortbewegungsmittel Nummer eins geeicht, sagt Anika Meenken,
| Sprecherin für Radverkehr und Mobilitätsbildung beim ökologischen
| Verkehrsclub VCD.
|
| Lastenrad oder Zweitonnen-SUV? Für welche Verkehrsmittel sich
| Erwachsene entscheiden, habe viel mit der Sozialisierung in den
| Kinder- und Jugendjahren zu tun, sagt Meenken. Wissenschaftliche
| Studien wiesen zum einen auf die Vorbildfunktion der Eltern hin. "In
| der Kindheit wird das Fundament für das spätere und lebenslange
| Mobilitätsverhalten gelegt", sagt die VCD-Sprecherin. Eltern könnten
| ihrem Kind vorleben, dass es auch ohne eigenes Auto gehe.

Also, Eltern und Großeltern: Steigt aufs Lastenfahrad um. Ihr werdet
damit nicht zum abschreckenden Beispiel sondern zum leuchtenden Vorbild.
--
„Wenn Sie für Ihr Experiment Statistiken brauchen, dann sollten Sie
lieber ein besseres Experiment machen.“
--Ernest Rutherford

Lars Gebauer

unread,
Feb 10, 2024, 10:56:22 AMFeb 10
to
Am 10.02.2024 um 16:27 schrieb Lars Gebauer:
> https://www.zeit.de/mobilitaet/2024-01/verkehrswende-junge-menschen-autonutzung-mobilitaet-pkw-dichte/komplettansicht
>
> Immerhin wurde die Ursache identifiziert:
>
> | Aus Sicht von Bildungsexperten liegt das auch daran, dass in den
> | meisten Haushalten und Familien weiter das Auto dominiert. Ob
> | Bobbycars, Carrera-Bahn oder Rennwagenvideospiele: Schon im frühen
> | Kindesalter würden die Menschen auf das Auto als das
> | Fortbewegungsmittel Nummer eins geeicht, sagt Anika Meenken,
> | Sprecherin für Radverkehr und Mobilitätsbildung beim ökologischen
> | Verkehrsclub VCD.
> |
> | Lastenrad oder Zweitonnen-SUV? Für welche Verkehrsmittel sich
> | Erwachsene entscheiden, habe viel mit der Sozialisierung in den
> | Kinder- und Jugendjahren zu tun, sagt Meenken. Wissenschaftliche
> | Studien wiesen zum einen auf die Vorbildfunktion der Eltern hin. "In
> | der Kindheit wird das Fundament für das spätere und lebenslange
> | Mobilitätsverhalten gelegt", sagt die VCD-Sprecherin. Eltern könnten
> | ihrem Kind vorleben, dass es auch ohne eigenes Auto gehe.
>
> Also, Eltern und Großeltern: Steigt aufs Lastenfahrad um. Ihr werdet
> damit nicht zum abschreckenden Beispiel sondern zum leuchtenden Vorbild.

https://www.rytle.com/movr3-konfigurieren

Nur 20.000 EUR. Aber wenigstens kein Auto.

Goetz Schultz

unread,
Feb 10, 2024, 3:06:20 PMFeb 10
to
On 10/02/2024 15:27, Lars Gebauer wrote:
> https://www.zeit.de/mobilitaet/2024-01/verkehrswende-junge-menschen-autonutzung-mobilitaet-pkw-dichte/komplettansicht
>
> Immerhin wurde die Ursache identifiziert:
>
> | Aus Sicht von Bildungsexperten liegt das auch daran, dass in den
> | meisten Haushalten und Familien weiter das Auto dominiert. Ob
> | Bobbycars, Carrera-Bahn oder Rennwagenvideospiele: Schon im frühen
> | Kindesalter würden die Menschen auf das Auto als das
> | Fortbewegungsmittel Nummer eins geeicht, sagt Anika Meenken,
> | Sprecherin für Radverkehr und Mobilitätsbildung beim ökologischen
> | Verkehrsclub VCD.
> |
> | Lastenrad oder Zweitonnen-SUV? Für welche Verkehrsmittel sich

Die übliche Alles-Oder-Nichts Masche. Es gibt auch Wege dazwischen. Aber
das ist dann nicht so dramatisch.

> | Erwachsene entscheiden, habe viel mit der Sozialisierung in den
> | Kinder- und Jugendjahren zu tun, sagt Meenken. Wissenschaftliche
> | Studien wiesen zum einen auf die Vorbildfunktion der Eltern hin. "In
> | der Kindheit wird das Fundament für das spätere und lebenslange
> | Mobilitätsverhalten gelegt", sagt die VCD-Sprecherin. Eltern könnten
> | ihrem Kind vorleben, dass es auch ohne eigenes Auto gehe.

Für manche geht es nicht ohne. Pendler z.B. oder Personen mit Gebrechen.
Ich werde mit Sicherheit nicht ein Lastenrad bei Schneeregen nehmen
wollen und dann zweimal fahren weil kein Platz da ist. Ganz zu schweigen
das ich keinen Platz habe um so ein Monster zu parken. Klar wenn man
sein Haus mit fetten rund-um Garten hat mag das gehen. Mietshäuser oder
Reihenhäuser, eher weniger.
Bei steigendem Alter wird das recht lustig. Das sieht man jetzt schon,
beim Anfahren schon mal mehr als die Mitte der Strasse belegen, wie soll
das mit einem bepackten Lastfahrrad gehen? Das ist keine Lösung für die
breite Masse.

> Also, Eltern und Großeltern: Steigt aufs Lastenfahrad um. Ihr werdet
> damit nicht zum abschreckenden Beispiel sondern zum leuchtenden Vorbild.

Sarkasmus Tags vergessen?
--

Cheers,
G.

Quis custodiet ipsos custodes?
---------------------------->8------------------------------
/"\
\ / ASCII Ribbon Campaign
X against HTML e-mail
/ \
---------------------------->8------------------------------

Lars Gebauer

unread,
Feb 10, 2024, 3:30:44 PMFeb 10
to
Am 10.02.2024 um 21:06 schrieb Goetz Schultz:
> On 10/02/2024 15:27, Lars Gebauer wrote:
>> https://www.zeit.de/mobilitaet/2024-01/verkehrswende-junge-menschen-autonutzung-mobilitaet-pkw-dichte/komplettansicht
>>
>> | Lastenrad oder Zweitonnen-SUV? Für welche Verkehrsmittel sich
>
> Die übliche Alles-Oder-Nichts Masche. Es gibt auch Wege dazwischen.

Lastenrad und Zweitonner-SUV?

>> | Erwachsene entscheiden, habe viel mit der Sozialisierung in den
>> | Kinder- und Jugendjahren zu tun, sagt Meenken. Wissenschaftliche
>> | Studien wiesen zum einen auf die Vorbildfunktion der Eltern hin. "In
>> | der Kindheit wird das Fundament für das spätere und lebenslange
>> | Mobilitätsverhalten gelegt", sagt die VCD-Sprecherin. Eltern könnten
>> | ihrem Kind vorleben, dass es auch ohne eigenes Auto gehe.
>
> Für manche geht es nicht ohne. Pendler z.B. oder Personen mit Gebrechen.
> Ich werde mit Sicherheit nicht ein Lastenrad bei Schneeregen nehmen
> wollen und dann zweimal fahren weil kein Platz da ist. Ganz zu schweigen
> das ich keinen Platz habe um so ein Monster zu parken. Klar wenn man
> sein Haus mit fetten rund-um Garten hat mag das gehen. Mietshäuser oder
> Reihenhäuser, eher weniger.
> Bei steigendem Alter wird das recht lustig. Das sieht man jetzt schon,
> beim Anfahren schon mal mehr als die Mitte der Strasse belegen, wie soll
> das mit einem bepackten Lastfahrrad gehen? Das ist keine Lösung für die
> breite Masse.

Warum beschleicht mich der Eindruck, daß Du den Artikel gar nicht
gelesen hast?

>> Also, Eltern und Großeltern: Steigt aufs Lastenfahrad um. Ihr werdet
>> damit nicht zum abschreckenden Beispiel sondern zum leuchtenden Vorbild.
>
> Sarkasmus Tags vergessen?

Nein. (Vielleicht solltest Du zuerst den Artikel lesen.)

Goetz Schultz

unread,
Feb 10, 2024, 3:54:49 PMFeb 10
to
On 10/02/2024 20:30, Lars Gebauer wrote:
> Am 10.02.2024 um 21:06 schrieb Goetz Schultz:
>> On 10/02/2024 15:27, Lars Gebauer wrote:
>>> https://www.zeit.de/mobilitaet/2024-01/verkehrswende-junge-menschen-autonutzung-mobilitaet-pkw-dichte/komplettansicht
>>>
>>> | Lastenrad oder Zweitonnen-SUV? Für welche Verkehrsmittel sich
>>
>> Die übliche Alles-Oder-Nichts Masche. Es gibt auch Wege dazwischen.
>
> Lastenrad und Zweitonner-SUV?

Ja. Scheinen die Extreme zu sein.

>>> | Erwachsene entscheiden, habe viel mit der Sozialisierung in den
>>> | Kinder- und Jugendjahren zu tun, sagt Meenken. Wissenschaftliche
>>> | Studien wiesen zum einen auf die Vorbildfunktion der Eltern hin. "In
>>> | der Kindheit wird das Fundament für das spätere und lebenslange
>>> | Mobilitätsverhalten gelegt", sagt die VCD-Sprecherin. Eltern könnten
>>> | ihrem Kind vorleben, dass es auch ohne eigenes Auto gehe.
>>
>> Für manche geht es nicht ohne. Pendler z.B. oder Personen mit
>> Gebrechen. Ich werde mit Sicherheit nicht ein Lastenrad bei
>> Schneeregen nehmen wollen und dann zweimal fahren weil kein Platz da
>> ist. Ganz zu schweigen das ich keinen Platz habe um so ein Monster zu
>> parken. Klar wenn man sein Haus mit fetten rund-um Garten hat mag das
>> gehen. Mietshäuser oder Reihenhäuser, eher weniger.
>> Bei steigendem Alter wird das recht lustig. Das sieht man jetzt schon,
>> beim Anfahren schon mal mehr als die Mitte der Strasse belegen, wie
>> soll das mit einem bepackten Lastfahrrad gehen? Das ist keine Lösung
>> für die breite Masse.
>
> Warum beschleicht mich der Eindruck, daß Du den Artikel gar nicht
> gelesen hast?

Den verlinkten? Noe. Ich beziehe mich auf den Quote.

>>> Also, Eltern und Großeltern: Steigt aufs Lastenfahrad um. Ihr werdet
>>> damit nicht zum abschreckenden Beispiel sondern zum leuchtenden Vorbild.
>>
>> Sarkasmus Tags vergessen?
>
> Nein. (Vielleicht solltest Du zuerst den Artikel lesen.)

Vielleicht. Wird darauf eingegangen? Es geht mir dabei um die
Grundsatzfrage, für den so was (Lastenrad) eine ernsthafte Alternative ist.

So, doch mal durchgelesen und immer noch keine Antwort auf die Frage,
warum man sich auf ein Lastenrad quälen sollte. Die OEPNV eine
Katastrophe ist weiss man. Ich persönlich finde das erst mal keinen
Ersatz für ein KFZ gibt - aber es muss ja kein SUV der 3t Klasse sein.
Aber mit geht es eben um Alternativen, die auch den Namen verdienen.
Anderes als zum Einkaufen und Sachen für die lokale Foodbank zu holen,
mache ich auch nicht. Kann man sonst bequem mit dem Rad erledigen (es
sei es schifft man wieder in Strömen und ich *muss* was besorgen).

Lars Gebauer

unread,
Feb 10, 2024, 4:09:21 PMFeb 10
to
Am 10.02.2024 um 21:54 schrieb Goetz Schultz:
> On 10/02/2024 20:30, Lars Gebauer wrote:
>> Am 10.02.2024 um 21:06 schrieb Goetz Schultz:
>>> Sarkasmus Tags vergessen?
>>
>> Nein. (Vielleicht solltest Du zuerst den Artikel lesen.)
>
> Vielleicht. Wird darauf eingegangen? Es geht mir dabei um die
> Grundsatzfrage, für den so was (Lastenrad) eine ernsthafte Alternative ist.

Die ist doch schon längst beantwortet. Es gibt freilich Leute, auf deren
Bewegungsprofil so ein Dingens ganz gut paßt. Dann gibt es noch
Hipster-Lurche, die damit ihr Umweltbewußtsein spazieren fahren.

Für den Rest ist es keine Alternative.

> So, doch mal durchgelesen und immer noch keine Antwort auf die Frage,
> warum man sich auf ein Lastenrad quälen sollte.

Steht doch im Artikel: Damit Du Deinen Kindern/Enkeln ein gutes Vorbild
bist.

"Kinder von Rauchern werden selbst zu Rauchern."

"Kinder von SUV-Fahrern werden selbst zu SUV-Fahrern."

DER GELAeUTERTE

unread,
Feb 10, 2024, 4:27:59 PMFeb 10
to
lgeb...@live.de (Lars Gebauer) schrieb:

> "Kinder von Rauchern werden selbst zu Rauchern."

Bloedsinn! Ich habe meinem Sohn von Kindesbeinen an erklaert,
wenn er rauchen will, soll er das zu Hause tun, er bekaeme
dann auch einen Whisky dazu. Der raucht mit 38 noch nicht,
weil es ihm nie einer verboten hat. Nur beim Whisky hatte
das nicht funktioniert.

--
> Ich denke, dass meine Ueberlegung schon fundiert ist, und ich wuerde
> nichts empfehlen, was ich nicht selbst tun wuerde.
[suggeriert Ohlemacher in <43sn9u8tatelsvlf0...@4ax.com>]
-> das Wahrheitsministerium raet: <http://www.hinterfotz.de/boese.html> <-
und immer nur ARD+ZDF gucken: <https://www.youtube.com/watch?v=W2l2kNQhtlQ>

Goetz Schultz

unread,
Feb 10, 2024, 4:30:42 PMFeb 10
to
On 10/02/2024 21:09, Lars Gebauer wrote:
> Am 10.02.2024 um 21:54 schrieb Goetz Schultz:
>> On 10/02/2024 20:30, Lars Gebauer wrote:
>>> Am 10.02.2024 um 21:06 schrieb Goetz Schultz:
>>>> Sarkasmus Tags vergessen?
>>>
>>> Nein. (Vielleicht solltest Du zuerst den Artikel lesen.)
>>
>> Vielleicht. Wird darauf eingegangen? Es geht mir dabei um die
>> Grundsatzfrage, für den so was (Lastenrad) eine ernsthafte Alternative
>> ist.
>
> Die ist doch schon längst beantwortet. Es gibt freilich Leute, auf deren
> Bewegungsprofil so ein Dingens ganz gut paßt. Dann gibt es noch

Eine recht kleine Minderheit wie mir scheint.

> Hipster-Lurche, die damit ihr Umweltbewußtsein spazieren fahren.
>

Die brauchen den Stauraum fürs Ego. Solche kommen in meiner Gedankenwelt
nicht vor.


> Für den Rest ist es keine Alternative.
>

Mein Reden.

>> So, doch mal durchgelesen und immer noch keine Antwort auf die Frage,
>> warum man sich auf ein Lastenrad quälen sollte.
>
> Steht doch im Artikel: Damit Du Deinen Kindern/Enkeln ein gutes Vorbild
> bist.
>
> "Kinder von Rauchern werden selbst zu Rauchern."
>
> "Kinder von SUV-Fahrern werden selbst zu SUV-Fahrern."
>

Ist das schon mal ernsthaft nachgegangen worden? Ich bin alles das, was
mein Eltern _nicht_ waren. Diese "Erbschaftslehre" scheint mir ein wenig
überholt zu sein.

Heiko Rost

unread,
Feb 10, 2024, 5:24:25 PMFeb 10
to
>| Lastenrad oder Zweitonnen-SUV? Für welche Verkehrsmittel sich
>| Erwachsene entscheiden, habe viel mit der Sozialisierung in den
>| Kinder- und Jugendjahren zu tun, sagt Meenken. Wissenschaftliche
>| Studien wiesen zum einen auf die Vorbildfunktion der Eltern hin. "In
>| der Kindheit wird das Fundament für das spätere und lebenslange
>| Mobilitätsverhalten gelegt", sagt die VCD-Sprecherin. Eltern könnten
>| ihrem Kind vorleben, dass es auch ohne eigenes Auto gehe.

Auszug aus <https://www.nachdenkseiten.de/?p=108674>;

| Es ist ein Dilemma, in dem ich mich befinde. Wir sind doch gar nicht
| ausgestattet, um Umweltschutz zu betreiben. Die Bahn ist das beste
| Argument für ein Auto. Das konnte ich nicht ahnen, als ich noch in
| der Großstadt lebte, da glaubte ich in meiner Unwissenheit, das ganze
| Land könne auf das Auto verzichten. Aber es ist die Bahn, auf die man
| verzichten kann, wenn man auf dem Land lebt.

Das ist natürlich nur ein anektodisches Beispiel.

Der Artikel in der Zeit ist auch etwas seltsam formuliert:

| Vor ein paar Jahren noch war der Tenor in den Medien ein anderer. "Für
| junge Deutsche ist das Auto kein Statussymbol mehr", solche
| Schlagzeilen waren häufig zu lesen. Aktuelle Zahlen jedoch stehen dem
| entgegen. In einer weltweiten Studie des internationalen
| Automobilclub-Dachverbands FIA erklärten neulich 56 Prozent der
| Befragten zwischen 16 und 25 Jahren, dass der Besitz eines eigenen
| Autos ein wichtiges Lebensziel sei. In Deutschland immerhin 45 Prozent.

Der Grund, warum diese 45% ein Auto haben wollen, wird gar nicht
genannt. Aber es wird so getan. als wäre der Grund das Statussymbol.

| Carsharing oder Mietwagen indes sind nur für jeden Vierten eine Option.

IMHO sollte man froh sein, daß nicht massenweise Fahrer unterweg sind,
die nur alle paar Monate mal ein paar Kilometer fahren. Auch wenn man
Autofahren nicht verlernt im engeren Sinne, fehlende Übung dürtte sich
deutlich bemerkbar machen.

| Doch in der Realität scheitert dieser Anspruch allzu oft – nicht nur
| an der eigenen Bequemlichkeit, sondern auch an gleichwertigen
| Alternativen. "Das Auto ist als Mobilitätsermöglicher einfach
| unschlagbar, zumindest aus individueller Sicht", sagt Forscher
| Kuhnimhof.

Mir ist es in den letzten Jahren nur einmal passiert, daß ich wegen
einer verpaßten Straßenbahn über eine Stunde auf irgendwelchen
Wartebänken zubringen mußte, weil die Taktzeiten einfach nur schlecht
sind (Regionalbahn 30 min, Bus am Zielort 60 min). Wer das öfter erlebt,
wird dann wahrscheinlich eher geneigt sein, sich ein eigenes Fahrzeug
zuzulegen. Siehe o. g. Beispiel oder um es mit den Worten eines gewissen
Herrn Brecht auszudrücken: Erst kommt das Fressen, dann kommt die Moral.

| Überall dort, wo der öffentliche Nahverkehr ausgebaut werde, stiegen
| die Menschen auch vom Auto auf andere Verkehrsmittel um, sagt
| Kuhnimhof. Diese Alternativen müssen aber nicht nur vorhanden und
| zuverlässig sein, sondern auch preisgünstig. Doch Bahn- und Busfahren
| ist vielerorts teurer geworden. Zumindest, wenn man sich nicht auf
| ein Deutschlandticket festlegen will. Autofahren bleibt dagegen
| relativ günstig – auch weil es weiter mit Milliarden Euro
| subventioniert wird, etwa durch die Pendlerpauschale und die
| steuerlichen Vorteile von Dienstwagen. Die Kfz-Steuer für ältere
| Verbrenner wird bislang ebenso wenig angetastet.

Da wird bei der Wahl zwischen Zuckerbrot und Peitsche wohl wieder die
zweite Möglichkeit ins Auge gefaßt: Sorgt dafür, daß Autofahren deutlich
unangenehmer wird als die öffentlichen Verkehrsmittel. Dann werden die
Leute wohl zähneknirschend aufs Auto verzichten.

Gruß Heiko

PS: Ich habe weder Auto noch Deutschlandticket, weil sich für mich
beides nicht lohnt.
--
Volksparteien sind wie Gletscher: Langsam bis zur Erstarrung, alle paar
Jahre kracht es, und sie haben ihre beste Zeit hinter sich.
Sascha Lobo

Ulrich D i e z

unread,
Feb 10, 2024, 6:43:53 PMFeb 10
to
Lars Gebauer schrieb:

> https://www.zeit.de/mobilitaet/2024-01/verkehrswende-junge-menschen-autonutzung-mobilitaet-pkw-dichte/komplettansicht
>
> Immerhin wurde die Ursache identifiziert:
>
> | Aus Sicht von Bildungsexperten liegt das auch daran, dass in den
> | meisten Haushalten und Familien weiter das Auto dominiert. Ob
> | Bobbycars, Carrera-Bahn oder Rennwagenvideospiele: Schon im frühen
> | Kindesalter würden die Menschen auf das Auto als das
> | Fortbewegungsmittel Nummer eins geeicht, sagt Anika Meenken,
> | Sprecherin für Radverkehr und Mobilitätsbildung beim ökologischen
> | Verkehrsclub VCD.
> |> | Lastenrad oder Zweitonnen-SUV? Für welche Verkehrsmittel sich
> | Erwachsene entscheiden, habe viel mit der Sozialisierung in den
> | Kinder- und Jugendjahren zu tun, sagt Meenken. Wissenschaftliche
> | Studien wiesen zum einen auf die Vorbildfunktion der Eltern hin. "In
> | der Kindheit wird das Fundament für das spätere und lebenslange
> | Mobilitätsverhalten gelegt", sagt die VCD-Sprecherin. Eltern könnten
> | ihrem Kind vorleben, dass es auch ohne eigenes Auto gehe.
>
> Also, Eltern und Großeltern: Steigt aufs Lastenfahrad um. Ihr werdet damit nicht zum abschreckenden Beispiel sondern zum leuchtenden Vorbild.

Wenn diese Kindesalter-These stimmt, vielleicht sollte man
dann mehr kleinen Mädchen den Traum vom eigenen Pferd
ermöglichen.

Mit freundlichem Gruß

Ulrich

Stefan Froehlich

unread,
Feb 11, 2024, 5:11:59 AMFeb 11
to
On Sat, 10 Feb 2024 21:06:27 Goetz Schultz wrote:
> On 10/02/2024 15:27, Lars Gebauer wrote:
>> https://www.zeit.de/mobilitaet/2024-01/verkehrswende-junge-menschen-autonutzung-mobilitaet-pkw-dichte/komplettansicht
>> | Schon im frühen Kindesalter würden die Menschen auf das Auto
>> | als das Fortbewegungsmittel Nummer eins geeicht, sagt Anika
>> | Meenken, Sprecherin für Radverkehr und Mobilitätsbildung beim
>> | ökologischen Verkehrsclub VCD.

Sie hat damit ja durchaus Recht. Ein Auto schien für mich als Kind
etwas absolut selbstverständliches und geradezu lebensnotwendig, das
erlebte man ja an den eigenen Eltern. Ich musste erst ein paar Mal
selber damit unterwegs sein um zu erkennen, wie unpraktisch,
pflegeaufwändig und teuer so ein Fahrzeug eigentlich ist.

>> | Eltern könnten ihrem Kind vorleben, dass es auch ohne eigenes
>> | Auto gehe.

Könnten sie, ja.

> Für manche geht es nicht ohne. Pendler z.B. oder Personen mit
> Gebrechen.

Bei Personen mit Gebrechen ist das gar kein Thema (wobei viele davon
auch nicht mehr mit dem eigenen Auto fahren wollen oder können). Bei
Pendlern hätte man halt schon vor Jahrzehnten... aber nein, selbst
die, die ihren Schlafmittelpunkt ins Umfeld verlagert haben, sind
nicht auf's Auto angewiesen.

> Ich werde mit Sicherheit nicht ein Lastenrad bei Schneeregen
> nehmen wollen

Ich auch nicht, aber wieso sollte ich? Öffentlicher Verkehr
existiert, Taxis existieren. Die Zahl der Fahrten mit Lasten wird
doch gnadenlos überschätzt, um den eigenen PKW zu rechtfertigen.

> Ganz zu schweigen das ich keinen Platz habe um so ein Monster zu
> parken.

Auch das ist btw eine Ressourcenverschwendung, wenn auch eher
minimal im Vergleich zum PKW.

> Bei steigendem Alter wird das recht lustig. Das sieht man jetzt
> schon, beim Anfahren schon mal mehr als die Mitte der Strasse
> belegen, wie soll das mit einem bepackten Lastfahrrad gehen?

Gar nicht. Wozu auch?

Das Autofahren wird im übrigen mit steigendem Alter auch recht
lustig, allerdings merkt man das selber leider erst relativ spät
bzw. kann es sich sehr lange schönreden.

Servus,
Stefan

--
http://kontaktinser.at/ - die kostenlose Kontaktboerse fuer Oesterreich
Offizieller Erstbesucher(TM) von mmeike

Mit der Leichtigkeit des Seins, oder warum Stefan so besengt säuselt!
(Sloganizer)

Stefan Froehlich

unread,
Feb 11, 2024, 5:17:27 AMFeb 11
to
On Sat, 10 Feb 2024 23:24:13 Heiko Rost wrote:
> Da wird bei der Wahl zwischen Zuckerbrot und Peitsche wohl wieder
> die zweite Möglichkeit ins Auge gefaßt: Sorgt dafür, daß
> Autofahren deutlich unangenehmer wird als die öffentlichen
> Verkehrsmittel. Dann werden die Leute wohl zähneknirschend aufs
> Auto verzichten.

Das ist - sorry, not so sorry - in Wahrheit ja auch die einzige
Möglichkeit.

Autofahren ist doch heute schon wegen laufender Verkehrsinfarkte und
Parkplatznot alles andere als angenehm, was viele Menschen wollen
ist, dass es wieder so angenehm "wie damals" wird. Das geht sich
aber schon rein platzmäßig nicht aus, von allen anderen, negativen
Aspekten ganz zu schweigen. Ein Ausbau des ÖPNV auf ein Level, dass
man damit so individuell und komfortabel von jedem A zu jedem B
kommt, wie mit einem eigenen PKW auf freier Straße ist natürlich
ebenso illusorisch.

Es reduziert sich im wesentlichen auf die Frage, ob es irgendwer
einmal schafft, der Bevölkerung zu erklären, dass sie schlicht zu
viele Wege zurücklegt, oder ob das auf die harte Tour herausgefunden
werden wird.

Aber möglicherweise kommt ja auch irgendein anderes, noch größeres
Problem, und erledigt die Geschichte mit dem Verkehr als
Kollateralschaden. In der Ukraine haben sie derzeit vermutlich auch
wenig Probleme mit verstauten Straßen.

Servus,
Stefan

--
http://kontaktinser.at/ - die kostenlose Kontaktboerse fuer Oesterreich
Offizieller Erstbesucher(TM) von mmeike

Stefan - der unglaublichste Quatsch, den es je geben wird.
(Sloganizer)

Heiko Rost

unread,
Feb 11, 2024, 6:51:03 AMFeb 11
to
Am 11.02.2024 schrieb Stefan Froehlich:

> On Sat, 10 Feb 2024 23:24:13 Heiko Rost wrote:
>> Da wird bei der Wahl zwischen Zuckerbrot und Peitsche wohl wieder
>> die zweite Möglichkeit ins Auge gefaßt: Sorgt dafür, daß
>> Autofahren deutlich unangenehmer wird als die öffentlichen
>> Verkehrsmittel. Dann werden die Leute wohl zähneknirschend aufs
>> Auto verzichten.
>
> Das ist - sorry, not so sorry - in Wahrheit ja auch die einzige
> Möglichkeit.
>
> Autofahren ist doch heute schon wegen laufender Verkehrsinfarkte und
> Parkplatznot alles andere als angenehm, was viele Menschen wollen
> ist, dass es wieder so angenehm "wie damals" wird.

Ob das wirklich viele wollen, kann ich nicht abschätzen. Für mich war
das eigene Fahrzeug (damals kein Auto, sondern das Motorrad) eher ein
notwendiges übel. Weil der Zeitunterschied zwischen ÖPNV und eigenem
Fahrzeug für den Arbeitsweg 1,5 Stunden pro Tag war, fiel die Wahl außer
bei Schnee auf das Motorrad. Und wenn dann schon mal eines vorhanden
ist, wird es auch für Strcken genutzt, die auch mit ÖPNV erträglich
wären.

Und da vermutlich viele so denken, führt das in den Teufelskreis mit
immer mehr Fahrzeugen, die auch noch öfter als notwendig benutzt werden.
Um den zumindest abzuschwächen, würde ich mir wünschen, daß der ÖPNV
attraktiver gemacht wird, und das geht auf kurze Sicht praktisch nur
über den Preis.

Ob das finanziell möglich wäre, ist die nächste Frage. Bei den ganzen
Subventionen, die jetzt schon in jede Form des Personenverkehrs fließen,
kann das wahrscheinlich niemand sicher vorhersagen.

> Das geht sich
> aber schon rein platzmäßig nicht aus, von allen anderen, negativen
> Aspekten ganz zu schweigen. Ein Ausbau des ÖPNV auf ein Level, dass
> man damit so individuell und komfortabel von jedem A zu jedem B
> kommt, wie mit einem eigenen PKW auf freier Straße ist natürlich
> ebenso illusorisch.

Letztendlich hoffe ich in der Frage auf Level 5 autonome Fahrzeuge, also
ein fahrerloses Taxi. Dann ließe sich vielleicht der öffentliche
Personenvrkehr vom jetzigen System mit festen Routen und Fahrzeiten auf
eine individuelle Punkt zu Punkt Verbindung umstellen. Allerdings werde
ich das wohl nicht mehr erleben. Selbst wenn es in absehbarer Zeit
technisch möglich wäre, dürften die Kosten in der Anfangszeit zu hoch
sein.

Gruß Heiko
--
Ick werde wahrscheinlich diese Pachtei wähln - es is so ein beruhjendes
Jefiehl. Man tut wat for de Revolutzjon, aber man weeß janz jenau, mit
diese Pachtei kommt se nich.
Kurt Tucholsky: Ein älterer, aber leicht besoffener Herr

Michael Bode

unread,
Feb 11, 2024, 7:19:15 AMFeb 11
to
Heiko Rost <heiko...@gmx.de> writes:

> Und da vermutlich viele so denken, führt das in den Teufelskreis mit
> immer mehr Fahrzeugen, die auch noch öfter als notwendig benutzt werden.
> Um den zumindest abzuschwächen, würde ich mir wünschen, daß der ÖPNV
> attraktiver gemacht wird, und das geht auf kurze Sicht praktisch nur
> über den Preis.

Über den Preis kann man den ÖPNV vor allem unattraktiver machen. So wie
hier, wo der Ticketpreis in 2 Jahren um 23.4% erhöht wurde. Irgendwie
muss das 49€ Ticket ja bezahlt werden.

Das führt halt dazu, dass wir a) weniger und b) wenn dann eher mit dem
Auto in die Nachbarstadt fahren.

Dass es in den Geschäften nichts zu kaufen gibt und die Gastro a) immer
teuerer wird und b) in manchen Restaurants ab 20:00 die Küche
geschlossen ist, macht es auch nicht besser. Von mir aus können die
Städter sich alle gegenseitig die Nägel lackieren. Das hilft auch dem
Klima.

Goetz Schultz

unread,
Feb 11, 2024, 7:38:47 AMFeb 11
to
On 11/02/2024 10:11, Stefan Froehlich wrote:
> On Sat, 10 Feb 2024 21:06:27 Goetz Schultz wrote:
>> On 10/02/2024 15:27, Lars Gebauer wrote:
[....]

>
>> Für manche geht es nicht ohne. Pendler z.B. oder Personen mit
>> Gebrechen.
>
> Bei Personen mit Gebrechen ist das gar kein Thema (wobei viele davon
> auch nicht mehr mit dem eigenen Auto fahren wollen oder können). Bei
> Pendlern hätte man halt schon vor Jahrzehnten... aber nein, selbst
> die, die ihren Schlafmittelpunkt ins Umfeld verlagert haben, sind
> nicht auf's Auto angewiesen.

Bei Menschen mit Gebrechen hatte ich Leute mit Gehbehinderung im Sinn.
Jemand mit arthritischer Rheumatismus {z.B.} kann schlecht gehen, aber
noch gut fahren. Das nur um meine Sichtweise zu vertiefen.

Pendler .... Als ich in D lebte, war es Bahn oder zu Fuss gehen.
Hier[TM] sah das ganz anders aus.
11. Job in Schottland: Auto 20min. Bus morgens 1 Std, abends 1 1/2 Std.
Dazu dann das herrliche Wetter .... :-/

Folgejobs:
Gatley - Süd Manchester: 2 Std für eine Strecke (wenn die Züge fahren)
Didsbury - Weiss gar nicht ob da in der Nahe was halten würde
Preston - wäre mit dem Zug möglich gewesen
Salmesbury - mitten in der Pampa - kein Bus
Stockport - Züge brauchen etwa 1 3/4 Std. Pendelbus gab es zum Bhf. Wäre
eine Alternative, wenn der Preis für eine Jahreskarte nicht die
Unterhaltskosten für ein Auto überschritten hätte (3,5K IIRC).
Irlam, Manchester (Salford), Liverpool - Trainticket > 4K/Jahr

Jetzt: Homeoffice seit 4 Jahren. Da faellt das weg. Ein Auto haben wir
abgestossen. Jetzt nur noch eins (wegen o.a. Grund).

>> Ich werde mit Sicherheit nicht ein Lastenrad bei Schneeregen
>> nehmen wollen
>
> Ich auch nicht, aber wieso sollte ich? Öffentlicher Verkehr
> existiert, Taxis existieren. Die Zahl der Fahrten mit Lasten wird
> doch gnadenlos überschätzt, um den eigenen PKW zu rechtfertigen.
>

Öffentlicher Verkehr hat alle Stunde einen Bus. Spassig wenn Du den
gerade noch von hinten siehst. Am besten im Dauerregen, die Haltestelle
vandalisiert (ok, anderes Thema).

[...]

>> Bei steigendem Alter wird das recht lustig. Das sieht man jetzt
>> schon, beim Anfahren schon mal mehr als die Mitte der Strasse
>> belegen, wie soll das mit einem bepackten Lastfahrrad gehen?
>
> Gar nicht. Wozu auch?

Weil man ja irgendwie seine Einkäufe nach Hause kriegen muss. Jede Woche
2x Taxi zum Einkaufen, sind nochmal 30£ extra.

> Das Autofahren wird im übrigen mit steigendem Alter auch recht
> lustig, allerdings merkt man das selber leider erst relativ spät
> bzw. kann es sich sehr lange schönreden.

Ich denke auch da kann ich Zustimmen. Wir können das ja in 10-16 Jahren
noch aufnehmen :-)

> Servus,
> Stefan

Goetz Schultz

unread,
Feb 11, 2024, 7:42:54 AMFeb 11
to
Du weißt wie viel Arbeit so ein Pferd ist?

> Mit freundlichem Gruß
>
> Ulrich

Lars Gebauer

unread,
Feb 11, 2024, 7:46:01 AMFeb 11
to
Am 11.02.2024 um 12:50 schrieb Heiko Rost:
> Und da vermutlich viele so denken, führt das in den Teufelskreis mit
> immer mehr Fahrzeugen, die auch noch öfter als notwendig benutzt werden.
> Um den zumindest abzuschwächen, würde ich mir wünschen, daß der ÖPNV
> attraktiver gemacht wird, und das geht auf kurze Sicht praktisch nur
> über den Preis.

Wieso denn nur immer über den Preis? - Das ist doch der Gundirrtum in
dieser gesamten Überlegerei: Es wird versucht, den ÖPNV immer billiger
zu machen, was zu immer mehr Einsparungen führt, was ihn insgesamt immer
schlechter werden läßt, was allgemein zu Attraktivitätsverlust führt.

Nein. Der öffentliche Verkehr muß besser werden. Tritt die Leistung in
den Vordergrund, gerät der Preis in den Hintergrund.

Zu meiner Ärztin fahre ich mit der Regionalbahn. Die Fahrt dauert genau
8 Min. Ich stehe diese 8 Min. lieber, anstatt mich zu setzen. Weil es
sich auf jeder Gemüsekiste bequemer hockt, als auf diesem "Gestühl".

Lars Gebauer

unread,
Feb 11, 2024, 7:54:57 AMFeb 11
to
Am 11.02.2024 um 11:17 schrieb Stefan Froehlich:
> On Sat, 10 Feb 2024 23:24:13 Heiko Rost wrote:
>> Da wird bei der Wahl zwischen Zuckerbrot und Peitsche wohl wieder
>> die zweite Möglichkeit ins Auge gefaßt: Sorgt dafür, daß
>> Autofahren deutlich unangenehmer wird als die öffentlichen
>> Verkehrsmittel. Dann werden die Leute wohl zähneknirschend aufs
>> Auto verzichten.
>
> Das ist - sorry, not so sorry - in Wahrheit ja auch die einzige
> Möglichkeit.

Ja schön. Dann aber auch bitte nicht weinen wenn es auf Widerstand stößt
und die Opposition an Zulauf gewinnt.

Ulf Kutzner

unread,
Feb 11, 2024, 8:17:37 AMFeb 11
to
Stefan Froehlich schrieb am Sonntag, 11. Februar 2024 um 11:17:27 UTC+1:

> Aber möglicherweise kommt ja auch irgendein anderes, noch größeres
> Problem, und erledigt die Geschichte mit dem Verkehr als
> Kollateralschaden. In der Ukraine haben sie derzeit vermutlich auch
> wenig Probleme mit verstauten Straßen.

Doch; jedenfalls in der Hauptstadt und vor den Grenzübergängen.

Gruß, ULF

Michael Bode

unread,
Feb 11, 2024, 8:20:35 AMFeb 11
to
Lars Gebauer <lgeb...@live.de> writes:

> Am 11.02.2024 um 11:17 schrieb Stefan Froehlich:
>> On Sat, 10 Feb 2024 23:24:13 Heiko Rost wrote:
>>> Da wird bei der Wahl zwischen Zuckerbrot und Peitsche wohl wieder
>>> die zweite Möglichkeit ins Auge gefaßt: Sorgt dafür, daß
>>> Autofahren deutlich unangenehmer wird als die öffentlichen
>>> Verkehrsmittel. Dann werden die Leute wohl zähneknirschend aufs
>>> Auto verzichten.
>> Das ist - sorry, not so sorry - in Wahrheit ja auch die einzige
>> Möglichkeit.
>
> Ja schön. Dann aber auch bitte nicht weinen wenn es auf Widerstand
> stößt und die Opposition an Zulauf gewinnt.

Du meinst doch nicht etwas die Auto-Nazis?

Peter McD

unread,
Feb 11, 2024, 8:27:03 AMFeb 11
to

Ulrich D i e z

unread,
Feb 11, 2024, 8:47:57 AMFeb 11
to
Goetz Schultz schrieb:

> On 10/02/2024 23:44, Ulrich D i e z wrote:

>> Wenn diese Kindesalter-These stimmt, vielleicht sollte man
>> dann mehr kleinen Mädchen den Traum vom eigenen Pferd
>> ermöglichen.
>>
>
> Du weißt wie viel Arbeit so ein Pferd ist?

Ja, weiß ich.

Ich meinte es nicht ganz ernst.

Ich bin der Ansicht, dass die allermeisten Menschen nicht
aus Lust an der Umweltverschmutzung Auto fahren, sondern,
weil sie den Eindruck haben, sich dadurch die
Daseinsbewältigung ein bisschen zu erleichtern.

Das Hauptanliegen scheint nicht Verringerung von
Arbeitsaufwand zu sein, sondern Umweltfreundlichkeit.


Mit freundlichem Gruß

Ulrich

Heiko Rost

unread,
Feb 11, 2024, 8:58:16 AMFeb 11
to
Am 11.02.2024 schrieb Lars Gebauer:

> Wieso denn nur immer über den Preis? - Das ist doch der Gundirrtum in
> dieser gesamten Überlegerei: Es wird versucht, den ÖPNV immer billiger
> zu machen, was zu immer mehr Einsparungen führt, was ihn insgesamt immer
> schlechter werden läßt, was allgemein zu Attraktivitätsverlust führt.
>
> Nein. Der öffentliche Verkehr muß besser werden. Tritt die Leistung in
> den Vordergrund, gerät der Preis in den Hintergrund.

Es muß IMHO beides gleichzeitig passieren. Über den Preis kann man
sofort Wirkung erzielen, eine Verbesserung ist erst über größere
Zeiträume möglich. Was natürlich die Lösung mit dem größten finaziellen
Aufwand ist und entsprechend lange dauert.

Das jetzige System, daß es oft teurer oder schlechter (schlimmstenfalls
beides gleichzeitig) wird, überzeugt niemanden zur Nutzung des
öffentlichen Verkehrs.

Gruß Heiko
--
»Wat brauchst du Jrundsätze«, sacht er, »wenn dun Apparat hast!«

Walter Brill

unread,
Feb 11, 2024, 10:01:29 AMFeb 11
to
Hallo,

Am 10.02.24 um 21:06 schrieb Goetz Schultz:
..

> Für manche geht es nicht ohne. Pendler z.B. oder Personen mit Gebrechen.
> Ich werde mit Sicherheit nicht ein Lastenrad bei Schneeregen nehmen
> wollen und dann zweimal fahren weil kein Platz da ist. Ganz zu schweigen
> das ich keinen Platz habe um so ein Monster zu parken. Klar wenn man
> sein Haus mit fetten rund-um Garten hat mag das gehen. Mietshäuser oder
> Reihenhäuser, eher weniger.
> Bei steigendem Alter wird das recht lustig. Das sieht man jetzt schon,
> beim Anfahren schon mal mehr als die Mitte der Strasse belegen, wie soll
> das mit einem bepackten Lastfahrrad gehen? Das ist keine Lösung für die
> breite Masse.
>
>> Also, Eltern und Großeltern: Steigt aufs Lastenfahrad um. Ihr werdet
>> damit nicht zum abschreckenden Beispiel sondern zum leuchtenden Vorbild.
>
> Sarkasmus Tags vergessen?

Ich hätte tatsächlich Spass an einem indischen "Tuk Tuk" oder wie die
heissen. Dach überm Kopf, fällt nicht um, hat schöne bunte "Bommeln" und
wäre sparsam.
Leider traue ich mich noch nicht :-(

Ciao
Walter

Lars Gebauer

unread,
Feb 11, 2024, 10:15:02 AMFeb 11
to
Am 11.02.2024 um 14:57 schrieb Heiko Rost:
> Am 11.02.2024 schrieb Lars Gebauer:
>> Wieso denn nur immer über den Preis? - Das ist doch der Gundirrtum in
>> dieser gesamten Überlegerei: Es wird versucht, den ÖPNV immer billiger
>> zu machen, was zu immer mehr Einsparungen führt, was ihn insgesamt immer
>> schlechter werden läßt, was allgemein zu Attraktivitätsverlust führt.
>>
>> Nein. Der öffentliche Verkehr muß besser werden. Tritt die Leistung in
>> den Vordergrund, gerät der Preis in den Hintergrund.
>
> Es muß IMHO beides gleichzeitig passieren. Über den Preis kann man
> sofort Wirkung erzielen,

Es wird sofort noch schlechter. Spätestens beim nächsten Fahrplanwechsel
schlagen die Einsparungen durch.

> eine Verbesserung ist erst über größere Zeiträume möglich.

Das macht nichts. Es ist sowieso nicht zu erwarten daß das, was über
sehr viele Jahre hinweg versaubeutelt wurde, innerhalb weniger Wochen
repariert werden kann. Stünde in frühestens 5 Jahren eine erste, leicht
positive Zwischenbilanz, wäre schon sehr viel gekonnt.

> Was natürlich die Lösung mit dem größten finaziellen
> Aufwand ist und entsprechend lange dauert.

Der finanzielle Aufwand fällt doch so und so an. ÖPNV ist teuer. Der
wird nicht magisch billiger, nur weil die Preise gesenkt werden.

Nein. Dem Publikum muß klar sein, daß Leistung ihren Preis hat. Daran
darf nicht der geringste Zweifel bestehen. Aber diese Leistung muß dann
auch geboten werden. Sonst kommt sich das Publikum verarscht vor.

Lars Gebauer

unread,
Feb 11, 2024, 1:41:07 PMFeb 11
to
Am 11.02.2024 um 00:44 schrieb Ulrich D i e z:
> Lars Gebauer schrieb:
>> | Lastenrad oder Zweitonnen-SUV? Für welche Verkehrsmittel sich
>> | Erwachsene entscheiden, habe viel mit der Sozialisierung in den
>> | Kinder- und Jugendjahren zu tun, sagt Meenken. Wissenschaftliche
>> | Studien wiesen zum einen auf die Vorbildfunktion der Eltern hin. "In
>> | der Kindheit wird das Fundament für das spätere und lebenslange
>> | Mobilitätsverhalten gelegt", sagt die VCD-Sprecherin. Eltern könnten
>> | ihrem Kind vorleben, dass es auch ohne eigenes Auto gehe.
>>
>> Also, Eltern und Großeltern: Steigt aufs Lastenfahrad um. Ihr werdet damit nicht zum abschreckenden Beispiel sondern zum leuchtenden Vorbild.
>
> Wenn diese Kindesalter-These stimmt, vielleicht sollte man
> dann mehr kleinen Mädchen den Traum vom eigenen Pferd
> ermöglichen.

Eine mindestens genauso schlechte Idee:

| Es geht dabei natürlich nur indirekt um echtes Tierleid. Tierfiguren
| in Fahrgeschäften befördern aus Sicht der Peta-Aktivisten ein
| zweifelhaftes Bild davon, wie Menschen mit lebenden Tieren umgehen
| sollten – und zwar insbesondere bei Kindern. Die Tierschützer
| fürchten: Mittels der Karusselltiere entsteht der Eindruck, dass die
| Nutzung von Tieren als Transportmittel und zur Unterhaltung normal sei
| – und genau das sehen die Aktivisten ganz anders.

https://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/peta-fordert-verbot-von-karusselltieren-a-143b1c67-ac46-4cdd-ac97-93fa60b8201e

Goetz Schultz

unread,
Feb 11, 2024, 2:36:43 PMFeb 11
to
Das ist natürlich eine coole Lösung (Ich bin eh Vespa Fan). Was bei uns
auch viel gesehen wird, sind E-Scooter mit "Kabine" (also fahrende Stühle).

DER GELAeUTERTE

unread,
Feb 11, 2024, 4:09:36 PMFeb 11
to
ud.usenetco...@web.de (Ulrich D i e z) schrieb:

> vielleicht sollte man dann mehr kleinen Mädchen den Traum
> vom eigenen Pferd ermöglichen.

<https://debeste.de/upload/f1c4371d08db704a783fd02bd3e031572074.jpg>

--
> Nun ist ja die Gruppe hier sowieso eine Muellgruppe,
> da kommt auf ein bischen mehr oder weniger Muell nicht an
[Ottmar Ohlemacher in <1kp8w648cx7sv.a...@40tude.net>

Stefan Froehlich

unread,
Feb 12, 2024, 9:25:15 AMFeb 12
to
On Sun, 11 Feb 2024 13:38:52 Goetz Schultz wrote:
> On 11/02/2024 10:11, Stefan Froehlich wrote:
>> On Sat, 10 Feb 2024 21:06:27 Goetz Schultz wrote:
>>> On 10/02/2024 15:27, Lars Gebauer wrote:
> [....]
>>> Für manche geht es nicht ohne. Pendler z.B. oder Personen mit
>>> Gebrechen.

>> Bei Personen mit Gebrechen ist das gar kein Thema (wobei viele
>> davon auch nicht mehr mit dem eigenen Auto fahren wollen oder
>> können). Bei Pendlern hätte man halt schon vor Jahrzehnten...
>> aber nein, selbst die, die ihren Schlafmittelpunkt ins Umfeld
>> verlagert haben, sind nicht auf's Auto angewiesen.

> Bei Menschen mit Gebrechen hatte ich Leute mit Gehbehinderung im
> Sinn. Jemand mit arthritischer Rheumatismus {z.B.} kann schlecht
> gehen, aber noch gut fahren. Das nur um meine Sichtweise zu
> vertiefen.

Deshalb ja auch "viele" anstatt "alle"; ganz allgemein wird's leider
mit dem Alter nicht besser. An der Generation meiner Eltern lerne
ich, dass die Schwierigkeiten beim Gehen mit dem Sicherheitsrisiko
beim Fahren zwar aus unterschiedlichen Gründen, aber doch relativ
synchron auftreten, was von der Evolution noch nicht ganz durchdacht
ist. Vielleicht ändert sich das ja in ein paar 100k Jahren noch.

>> Ich auch nicht, aber wieso sollte ich? Öffentlicher Verkehr
>> existiert, Taxis existieren. Die Zahl der Fahrten mit Lasten wird
>> doch gnadenlos überschätzt, um den eigenen PKW zu rechtfertigen.

> Öffentlicher Verkehr hat alle Stunde einen Bus.

Die Wahl des Wohnorts ist frei. Alteingesessene Landbevölkerung mag
gerne ihr Auto verwenden, um sich lokal oder bis zum nächsten
Bahnhof zu bewegen. Stadtbevölkerung braucht (mit Ausnahmen)
schlichtweg keines, und ehemalige Stadtbevölkerung hat ihre
Sympathiepunkte größtenteils mit der Wahl des Wohnorts verspielt
(natürlich nicht wirklich: Bei uns wird man, wenn man vom
städtischen ÖPNV- zum ländlichen KfZ-Benutzer mutiert, mit
günstigeren Mieten, Förderungen und zu allem Überfluss auch noch
doppelt so hohem Rückfluss aus der CO2-Steuer belohnt, da man ja nun
auf das Auto zwingend angewiesen ist. Aber in einer besseren Welt
wäre das so).

>> Das Autofahren wird im übrigen mit steigendem Alter auch recht
>> lustig, allerdings merkt man das selber leider erst relativ spät
>> bzw. kann es sich sehr lange schönreden.

> Ich denke auch da kann ich Zustimmen. Wir können das ja in 10-16
> Jahren noch aufnehmen :-)

Meine Großtante hat es dann mit 98 oder 99 endgültig bleiben lassen.
Im Grund genommen war das bereits davor eine Gemeingefährdung, aber
ohne KfZ wäre sie halt daheim eingesperrt gewesen. Diese Toleranz
hat ein Ablaufdatum, sobald die Senioren zahlenmäßig nicht mehr so
drückend überlegen sein werden, wird sich da sehr vieles sehr rasch
und brutal ändern.

Servus,
Stefan

--
http://kontaktinser.at/ - die kostenlose Kontaktboerse fuer Oesterreich
Offizieller Erstbesucher(TM) von mmeike

Jubel der werbegläubigen Herzen. Mit Stefan. Ein neues Vergnügen!
(Sloganizer)

Stefan Froehlich

unread,
Feb 12, 2024, 9:37:50 AMFeb 12
to
On Sun, 11 Feb 2024 12:50:53 Heiko Rost wrote:
> Am 11.02.2024 schrieb Stefan Froehlich:
>> Autofahren ist doch heute schon wegen laufender Verkehrsinfarkte
>> und Parkplatznot alles andere als angenehm, was viele Menschen
>> wollen ist, dass es wieder so angenehm "wie damals" wird.

> Ob das wirklich viele wollen, kann ich nicht abschätzen.

Alles andere fände ich sehr verwunderlich; ich kenne im näheren
Umfeld keinen Autofahrer, der nicht über Verkehr und Parkplatznot
flucht - ausser in den Momenten, wo man ihm nahelegt, doch auf den
ÖPNV umzusteigen.

> Weil der Zeitunterschied zwischen ÖPNV und eigenem Fahrzeug für
> den Arbeitsweg 1,5 Stunden pro Tag war, fiel die Wahl außer bei
> Schnee auf das Motorrad. Und wenn dann schon mal eines vorhanden
> ist, wird es auch für Strcken genutzt, die auch mit ÖPNV
> erträglich wären.

> Und da vermutlich viele so denken, führt das in den Teufelskreis
> mit immer mehr Fahrzeugen, die auch noch öfter als notwendig
> benutzt werden.

Man hätte dem seit Jahrzehnten entgegenwirken können, wäre da nicht
immer die stetig zunehmende Rücksicht auf die stetig wachsende Zahl
der KfZ-Fahrer gewesen. Jegliches Entgegenkommen führte und führt
weiterhin dazu, dass ein Umstieg auf das KfZ auch für neue,
heranwachsende Menschen eine lohnende Alternative ist. Nein,
natürlich nicht in der Stadt (da hat ja auch die Mehrheit keines),
aber wenn man für weniger Geld ein Stück Wiese zubetonieren kann und
dann mit dem KfZ günstiger in die Stadt fährt, als der Städter dort
mit dem ÖPNV, dann wäre man ja schön blöd. Oder?

> Um den zumindest abzuschwächen, würde ich mir wünschen, daß der
> ÖPNV attraktiver gemacht wird, und das geht auf kurze Sicht
> praktisch nur über den Preis.

Also eigentlich nicht, nein, wenigstens nicht hier.

Ich zahle 1€/Tag für den ÖPNV, und wären es 50 Cent würde das
vermutlich auch niemanden überzeugen, der nicht bereits überzeugt
ist. Ungleich wichtiger wäre ein massiver Ausbau. Zum einen wird das
ohnehin getan und dauert bloß ewig lange (Zeithorizonte von 30
Jahren sind keine Seltenheit). Zum anderen wird natürlich zu wenig
getan, aber für mehr müsste man Geld vom Straßenbau abziehen, und
der erhält auch heute noch mehr Mittel als die Schiene, auch für
Neubau.

> Ob das finanziell möglich wäre, ist die nächste Frage. Bei den
> ganzen Subventionen, die jetzt schon in jede Form des
> Personenverkehrs fließen, kann das wahrscheinlich niemand sicher
> vorhersagen.

Die Einnahmen beim ÖPNV werden nicht mehr in den Himmel wachsen. Die
regelmäßigen Benutzer haben nahezu alle schon Netzkarten, d.h. der
Ertrag wächst linear mit der Nutzerzahl. Man kann also entweder mehr
Subventionieren, oder - wie bereits geschrieben - weniger fahren,
bzw. am besten eine Kombination aus beidem.

>> Das geht sich aber schon rein platzmäßig nicht aus, von allen
>> anderen, negativen Aspekten ganz zu schweigen. Ein Ausbau des
>> ÖPNV auf ein Level, dass man damit so individuell und komfortabel
>> von jedem A zu jedem B kommt, wie mit einem eigenen PKW auf
>> freier Straße ist natürlich ebenso illusorisch.

> Letztendlich hoffe ich in der Frage auf Level 5 autonome
> Fahrzeuge, also ein fahrerloses Taxi. Dann ließe sich vielleicht
> der öffentliche Personenvrkehr vom jetzigen System mit festen
> Routen und Fahrzeiten auf eine individuelle Punkt zu Punkt
> Verbindung umstellen. Allerdings werde ich das wohl nicht mehr
> erleben. Selbst wenn es in absehbarer Zeit technisch möglich wäre,
> dürften die Kosten in der Anfangszeit zu hoch sein.

Die fahrerlosen Taxis werden wir schon noch erleben. Wenn die jetzt
bereits in den USA sind, kommen sie vermutlich in 20 Jahren nach
Europa, sofern wir uns bis dahin nicht gegenseitig oder selber
umgebracht haben. Das sind dann aber erst einmal private,
gewinnorientierte Unternehmen, die für den Gemeinnutzen gar nichts
bringen.

Und ob sich daraus tatsächlich ein guter ÖPNV-Ersatz stricken lässt?
Ich bin skeptisch, denn ich sehe zwei Optionen: Entweder ist es
teuer, dann wird es nicht angenommen, oder es ist billig und wird
sehr gut angenommen - und führt zu einem noch größeren
Verkehrsinfarkt.

Gib den Menschen Mobilität und sie werden mobil. Niemand scheint die
Bevölkerungszahl mit den technischen/wirtschaftlichen Möglichkeiten
zu multiplizieren und kurz darüber nachzudenken, was das Produkt
davon für eine Bedeutung im realen Leben hat.

Servus,
Stefan

--
http://kontaktinser.at/ - die kostenlose Kontaktboerse fuer Oesterreich
Offizieller Erstbesucher(TM) von mmeike

Heitere Bübchen erwartet Sachsen: Stefan!
(Sloganizer)

Heiko Rost

unread,
Feb 12, 2024, 11:38:04 AMFeb 12
to
Am 12.02.2024 schrieb Stefan Froehlich:

> On Sun, 11 Feb 2024 12:50:53 Heiko Rost wrote:
>> Am 11.02.2024 schrieb Stefan Froehlich:
>>> Autofahren ist doch heute schon wegen laufender Verkehrsinfarkte
>>> und Parkplatznot alles andere als angenehm, was viele Menschen
>>> wollen ist, dass es wieder so angenehm "wie damals" wird.
>
>> Ob das wirklich viele wollen, kann ich nicht abschätzen.
>
> Alles andere fände ich sehr verwunderlich; ich kenne im näheren
> Umfeld keinen Autofahrer, der nicht über Verkehr und Parkplatznot
> flucht - ausser in den Momenten, wo man ihm nahelegt, doch auf den
> ÖPNV umzusteigen.

Das meinte ich mehr eine Ebene höher: Wollen die Leute unbedingt ein
Auto oder nur eine für sie passende Möglichkeit, sich von einem Ort zum
anderen zu bewegen? Wenn die Antwort auf diese Frage das eigene Auto
ist, wollen sie dann natürlich im Anschluß daran, daß sie nicht von den
anderen gestört werden, die sich genauso entschieden haben.

> Man hätte dem seit Jahrzehnten entgegenwirken können, wäre da nicht
> immer die stetig zunehmende Rücksicht auf die stetig wachsende Zahl
> der KfZ-Fahrer gewesen. Jegliches Entgegenkommen führte und führt
> weiterhin dazu, dass ein Umstieg auf das KfZ auch für neue,
> heranwachsende Menschen eine lohnende Alternative ist. Nein,
> natürlich nicht in der Stadt (da hat ja auch die Mehrheit keines),
> aber wenn man für weniger Geld ein Stück Wiese zubetonieren kann und
> dann mit dem KfZ günstiger in die Stadt fährt, als der Städter dort
> mit dem ÖPNV, dann wäre man ja schön blöd. Oder?

Das ist eine Situation, die sich über Jahrzenhte entwickelt hat. Jetzt
etwas daran ändern zu wollen, dauert auch entsprechend lange. Und in der
Zeit, bis da eine Änderung sichtbar wird, wächst der Autoverkehr weiter.
Ein auf längere Zeit angelegtes Konzept dafür scheint nicht zu
existieren.

> Ich zahle 1€/Tag für den ÖPNV, und wären es 50 Cent würde das
> vermutlich auch niemanden überzeugen, der nicht bereits überzeugt
> ist.

Nicht jeder wohnt in Wien. Die Abo-Monatskarte für die Tarifzone
Dresden-Stadt kostet 62,40€, zwei Tarifzonen bereits 91,60€. Für den
Berufspendler ist damit das Deutschlandticket für aktuell 49€ bereits
günstiger.

Wobei dann immer noch das Problem mit den Taktzeiten bleibt. Wenn in
kleineren Städten außerhalb des Berufs-/Schülerverkehrs bei Stundentakt
nur zwei oder drei Personen im Bus sitzen, ist es aus Sicht der
Betreiber verständlich, nicht öfter zu fahren. Ganz zu schweigen vom
dörflichen Raum.

> Ungleich wichtiger wäre ein massiver Ausbau. Zum einen wird das
> ohnehin getan und dauert bloß ewig lange (Zeithorizonte von 30
> Jahren sind keine Seltenheit). Zum anderen wird natürlich zu wenig
> getan, aber für mehr müsste man Geld vom Straßenbau abziehen, und
> der erhält auch heute noch mehr Mittel als die Schiene, auch für
> Neubau.

Die Bahn in Deutschland scheint knapp vor dem Kollaps zu stehen, wenn
man den Berichten glauben darf. Glücklicherweise nutze ich die sehr
selten und kann deshalb nicht aus eigener Erfahrung berichten.

>> Letztendlich hoffe ich in der Frage auf Level 5 autonome
>> Fahrzeuge, also ein fahrerloses Taxi. Dann ließe sich vielleicht
>> der öffentliche Personenvrkehr vom jetzigen System mit festen
>> Routen und Fahrzeiten auf eine individuelle Punkt zu Punkt
>> Verbindung umstellen. Allerdings werde ich das wohl nicht mehr
>> erleben. Selbst wenn es in absehbarer Zeit technisch möglich wäre,
>> dürften die Kosten in der Anfangszeit zu hoch sein.
>
> Die fahrerlosen Taxis werden wir schon noch erleben. Wenn die jetzt
> bereits in den USA sind, kommen sie vermutlich in 20 Jahren nach
> Europa, sofern wir uns bis dahin nicht gegenseitig oder selber
> umgebracht haben. Das sind dann aber erst einmal private,
> gewinnorientierte Unternehmen, die für den Gemeinnutzen gar nichts
> bringen.

Eben, erstmal zu teuer für die Mehrheit der Menschen.

> Und ob sich daraus tatsächlich ein guter ÖPNV-Ersatz stricken lässt?
> Ich bin skeptisch, denn ich sehe zwei Optionen: Entweder ist es
> teuer, dann wird es nicht angenommen, oder es ist billig und wird
> sehr gut angenommen - und führt zu einem noch größeren
> Verkehrsinfarkt.

Wenn es kommt, dann sicher zuerst außerhalb der Ballungszentren. Ob fünf
Leute am Tag vom Dorf in die nächste Kreissttadt fahren oder zehn,
dürfte sich kaum bemerkbar machen.

Außerdem muß es nicht gleich Ersatz sein, sondern kann als Ergänzung
diesen. Man fährt mit dem normalen Linienverkehr ins Einkaufzentrum, und
wenn das Gekaufte zu unhandlich ist, ruft man sich ein autonomes
Fahrzeug.

Stefan Froehlich

unread,
Feb 12, 2024, 3:07:18 PMFeb 12
to
On Mon, 12 Feb 2024 17:37:57 Heiko Rost wrote:
> Am 12.02.2024 schrieb Stefan Froehlich:
>> On Sun, 11 Feb 2024 12:50:53 Heiko Rost wrote:
>>> Am 11.02.2024 schrieb Stefan Froehlich:
>>>> was viele Menschen wollen ist, dass es wieder so angenehm "wie
>>>> damals" wird.

>>> Ob das wirklich viele wollen, kann ich nicht abschätzen.

>> Alles andere fände ich sehr verwunderlich; ich kenne im näheren
>> Umfeld keinen Autofahrer, der nicht über Verkehr und Parkplatznot
>> flucht - ausser in den Momenten, wo man ihm nahelegt, doch auf
>> den ÖPNV umzusteigen.

> Das meinte ich mehr eine Ebene höher: Wollen die Leute unbedingt
> ein Auto oder nur eine für sie passende Möglichkeit, sich von
> einem Ort zum anderen zu bewegen?

Klar, wenn Du das Beamen erfindest, ist der Wunsch nach einem Auto
sofort dahin. Aber momentan wünschen sich die Leute deshalb mehr
Platz für ihr eigenes KfZ, weil es für sie die aktuelle
Komfortmaximierung darstellt.

>> Man hätte dem seit Jahrzehnten entgegenwirken können, wäre da
>> nicht immer die stetig zunehmende Rücksicht auf die stetig
>> wachsende Zahl der KfZ-Fahrer gewesen. Jegliches Entgegenkommen
>> führte und führt weiterhin dazu, dass ein Umstieg auf das KfZ
>> auch für neue, heranwachsende Menschen eine lohnende Alternative
>> ist. Nein, natürlich nicht in der Stadt (da hat ja auch die
>> Mehrheit keines), aber wenn man für weniger Geld ein Stück Wiese
>> zubetonieren kann und dann mit dem KfZ günstiger in die Stadt
>> fährt, als der Städter dort mit dem ÖPNV, dann wäre man ja schön
>> blöd. Oder?

> Das ist eine Situation, die sich über Jahrzenhte entwickelt hat.
> Jetzt etwas daran ändern zu wollen, dauert auch entsprechend
> lange.

Es dauert sogar noch viel länger, aus dem simplen Grund, dass es
wenigstens hierzulande keine einzige politische Kraft gibt, die
daran etwas ändern würde. Bis auf die Grünen *will* es noch nicht
einmal jemand, und selbst die Grünen haben zu viel Panik vor einem
erheblichen Teil ihrer Wählerschaft und erhöhen daher noch die
Förderungen für Pendler - was einen Sinneswandel in weiterer Folge
noch unwahrscheinlicher macht.

Rein technisch ließe sich das relativ rasch umsetzen; Verdopplung
des Budgets für den stadtnahen ÖPNV, Einstampfen aller geplanten
Straßenprojekte, beginnender Rückbau bestehender Strecken und
empfindliche Gebühren für Einpendler (in London klappt letzteres ja
auch schon seit langem). Man will bloß nicht.

>> Ich zahle 1€/Tag für den ÖPNV, und wären es 50 Cent würde das
>> vermutlich auch niemanden überzeugen, der nicht bereits überzeugt
>> ist.

> Nicht jeder wohnt in Wien. Die Abo-Monatskarte für die Tarifzone
> Dresden-Stadt kostet 62,40€, zwei Tarifzonen bereits 91,60€.


Mit zwei Tarifzonen ist man auch schon in Pirna oder Radeberg, das
geht über den innerstädtischen Verkehr weit hinaus. War in
Österreich bis vor kurzem auch sehr teuer, inzwischen gibt's das für
2€ pro Tag, das ganze Land dann für 3€. Als Pendler kann man da
nicht meckern (rein persönlich halte ich diese Art von Anreizpolitik
halt für verfehlt, weil sie den Modal Split eher durch Gewinnung von
noch mehr Einpendlern verschiebt als durch die Reduktion von
Autofahrten, aber man muss sich wohl auch über Kleinigkeiten
freuen).

> Wobei dann immer noch das Problem mit den Taktzeiten bleibt. Wenn
> in kleineren Städten außerhalb des Berufs-/Schülerverkehrs bei
> Stundentakt nur zwei oder drei Personen im Bus sitzen, ist es aus
> Sicht der Betreiber verständlich, nicht öfter zu fahren. Ganz zu
> schweigen vom dörflichen Raum.

Ich habe absolut kein Problem mit KfZ im dörflichen Raum (wenigstens
nicht mit denen der alteingesessenen Bevölkerung).

> Die Bahn in Deutschland scheint knapp vor dem Kollaps zu stehen,
> wenn man den Berichten glauben darf.

Ich fürchte man darf, und in Österreich schaut es auch nur graduell
besser aus. Umso wichtiger ist die Forderung nach einer Umkehr
dieser Entwicklung.

>> Und ob sich [aus autonomen Taxis] tatsächlich ein guter
>> ÖPNV-Ersatz stricken lässt? Ich bin skeptisch, denn ich sehe
>> zwei Optionen: Entweder ist es teuer, dann wird es nicht
>> angenommen, oder es ist billig und wird sehr gut angenommen - und
>> führt zu einem noch größeren Verkehrsinfarkt.

> Wenn es kommt, dann sicher zuerst außerhalb der Ballungszentren.
> Ob fünf Leute am Tag vom Dorf in die nächste Kreissttadt fahren
> oder zehn, dürfte sich kaum bemerkbar machen.

Wenn es zuerst kommt, dann sicher zuerst *innerhalb* der
Ballungszentren. Nicht, weil man die Dinger dort so dringend
benötigen würde, sondern weil es dort die meisten Kunden gibt, nur
so gute Auslastung und damit entsprechender Ertrag generiert werden
kann.

Fraglich, ob sich derartiges am Land überhaupt je etablieren wird
können (ausser durch Verbote).

> Außerdem muß es nicht gleich Ersatz sein, sondern kann als
> Ergänzung diesen. Man fährt mit dem normalen Linienverkehr ins
> Einkaufzentrum, und wenn das Gekaufte zu unhandlich ist, ruft man
> sich ein autonomes Fahrzeug.

Die Dingeer werden nur kommen, wenn sie sehr gut ausgelastet sind,
dazu braucht man eine möglichst hohe Bevölkerungsdichte und halbwegs
gleichmäßig verteilte Fahrten. Der oberste Anreiz jedes Anbieters
wird daher sein, innerhalb von Ballungszentren zusätzlichen Bedarf
zu schaffen - nicht ganz unwahrscheinlich sind dann die ersten
Kunden bevorzugt Leute, die früher den ÖPNV verwendet haben, was
absolut kontraproduktiv wäre.

Servus,
Stefan

--
http://kontaktinser.at/ - die kostenlose Kontaktboerse fuer Oesterreich
Offizieller Erstbesucher(TM) von mmeike

Die beste Anlage für ihr Wirtschaftsgeld! Stefan - Das wäre ein starkes Stück!
(Sloganizer)

Fidel Sebastián Hunrichse-Lara

unread,
Feb 13, 2024, 3:10:47 AMFeb 13
to
Salve allerseits,

Stefan Froehlich schrieb:
> On Mon, 12 Feb 2024 17:37:57 Heiko Rost wrote:
>> Am 12.02.2024 schrieb Stefan Froehlich:
>>> On Sun, 11 Feb 2024 12:50:53 Heiko Rost wrote:
>>>> Am 11.02.2024 schrieb Stefan Froehlich:
>>>>
>>>>> was viele Menschen wollen ist, dass es wieder so angenehm "wie
>>>>> damals" wird.
>>>>
>>>> Ob das wirklich viele wollen, kann ich nicht abschätzen.
>>>
>>> Alles andere fände ich sehr verwunderlich; ich kenne im näheren
>>> Umfeld keinen Autofahrer, der nicht über Verkehr und Parkplatznot
>>> flucht - ausser in den Momenten, wo man ihm nahelegt, doch auf
>>> den ÖPNV umzusteigen.
>>
>> Das meinte ich mehr eine Ebene höher: Wollen die Leute unbedingt
>> ein Auto oder nur eine für sie passende Möglichkeit, sich von
>> einem Ort zum anderen zu bewegen?
>
> Klar, wenn Du das Beamen erfindest, ist der Wunsch nach einem Auto
> sofort dahin. Aber momentan wünschen sich die Leute deshalb mehr
> Platz für ihr eigenes KfZ, weil es für sie die aktuelle
> Komfortmaximierung darstellt.
>
+--- <hier abknabbern> ---
| Regina Marekesa steigt auf ihr Hamba, ein bronzefarbenes Fahrzeug mit
| drei Rädern, Transportfläche und Motorradlenker. Sie setzt sich auf den
| Fahrersitz, richtet ihren Rock und startet mit einem Handgriff den
| Elektromotor. Die 39-Jährige lenkt das Fahrzeug auf die ungeteerte
| Straße, vorbei an verstreuten Dörfern und Feldern im Distrikt Wedza.
|
| Vor knapp fünf Jahren wurden die Hambas in dieser Gegend Simbabwes
| getestet. Das Start-up Mobility for Africa hatte den Distrikt für sein
| Pilotprojekt ausgewählt. Im Anschluss konnten Frauen ein Fahrzeug
| mieten. Dafür mussten sie aufschreiben, wie sie es nutzen wollen, und
| Fahrstunden absolvieren. Regina Marekesa hatte die Idee sofort gefallen:
| „Ich habe darin eine Chance gesehen, das Leben meiner Familie zu
| verbessern.“ Gemeinsam mit einer anderen Frau bietet sie einen
| Taxiservice an.
|
| *In Simbabwe sind Frauen am Steuer ungewöhnlich*
|
| Doch bevor Marekesa ihre ersten Fahrgäste abholen kann, muss sie
| „tanken“. Sie parkt das Hamba vor einem Geländewagen am Straßenrand.
| Zwei Frauen steigen aus und hieven eine Handkoffer-große
| Lithium-Batterie aus dem Kofferraum. „Wir fahren jeden Morgen feste
| Treffpunkte für den Batteriewechsel ab“, erklärt Shumirai Tangwara. Sie
| ist eine der insgesamt 18 Angestellten des Start-ups und in Wedza und
| für den Batterietausch zuständig. Sie klappt die Transportfläche des
| Hamba hoch, hebt die alte Batterie heraus und schließt die neue an. Ein
| paar geübte Handgriffe und das Hamba ist wieder startbereit.
|
| Tangwara kassiert die Gebühr für den Batterietausch: drei US-Dollar. Das
| amerikanische Geld in Simbabwe das gängige Zahlungsmittel. Die lokale
| Währung ist in Hyperinflation versunken. Auch Marekesa berechnet die
| Taxigebühr in Dollar.
|
| Die Fahrgäste warten bereits: Namo Dinira und sein Sohn. Sie haben an
| diesem Tag in der Stadt einiges zu erledigen. Anfangs seien sie
| skeptisch gewesen, als sie die Frauen am Steuer gesehen haben, sagt
| Dinira. Autofahren sei traditionell eher Männersache. „Aber sie sind
| wirklich gute Fahrerinnen. Sie bieten einen zuverlässigen, preiswerten
| Taxiservice, der uns jederzeit überall hinbringt.“ Gemeinsam machen sie
| sich auf den Weg.
|
| Shumirai Tangwara fährt in die entgegengesetzte Richtung zur Shaka Hills
| Farm, einem der wenigen noch existierenden landwirtschaftlichen
| Großbetriebe in der Gegend. Am Eingang zur Farm nutzt das Start-up
| Mobility for Africa ein Gebäude als Büro. Daneben stehen
| Schiffscontainer unter einem Dach aus Solarmodulen, wo die Batterien
| wieder aufgeladen werden.
|
| Dort trifft gerade die Gründerin des Start-ups aus Harare ein.
| Überschwänglich präsentiert Shantha Bloemen ihrem Team einen Karton im
| Kofferraum: Ersatzteile für die alten Hambas, auf sie lange gewartet
| hatten. Sie hingen beim Zoll fest. Ein vergleichsweises kleines Problem
| seit der Gründung von Mobility for Africa.
|
| Simbabwe ist kein leichtes Pflaster. Das Land wird autokratisch regiert,
| Korruptionsskandale und Machtmissbrauch machen Schlagzeilen. Simbabwe
| werde als „riskanter Investitionsstandort“ wahrgenommen, sagt Bloemen.
| Aber: Das südostafrikanische Land habe auch viel zu bieten, etwa hohe
| das Bildungsniveau oder den ausgeprägten Unternehmergeist.
|
| Frauen in ländlichen Regionen würden regelmäßig unterschätzt, kritisiert
| Bloemen. „Man braucht ihnen nicht zu erklären, wie man Geschäfte macht.“
| Man müsse ihnen nur eine Chance geben.
|
| Die gebürtige Australierin kennt Simbabwe seit Jahrzehnten. Sie hat für
| das internationale Kinderhilfswerk Unicef zunächst in afrikanischen
| Ländern gearbeitet, anschließend in China. „Ich habe 20 Jahre in Teilen
| Afrikas gearbeitet, in denen es nur wenig Transportmöglichkeiten gibt.
| Die Frauen gehen zu Fuß, ein Baby auf dem Rücken, und transportieren
| fünf Kilo auf dem Kopf“. Während ihrer Zeit in China habe sie dann
| erlebt, wie die Armut auf dem Land durch bessere Transportmöglichkeiten
| abgenommen habe: durch Fahrräder und dreirädrige Transporter, zunächst
| mit Pedalen, dann mit Benzin und schließlich mit Elektromotoren.
|
| Das könnte auch in Simbabwe funktionieren, dachte sie damals. Die Idee
| ließ sie nicht los. Sie kündigte ihre feste Stelle, machte sich
| selbstständig, knüpfte an ihre Kontakte in China an. Techniker wurden
| eingeflogen, die ihr junges Team in Montage und Reparatur schulten. Doch
| mit der Zeit wurde klar: Das chinesische Modell lässt sich nicht eins zu
| eins auf die simbabwische Realität übertragen. „Anders als hierzulande
| hat die Landbevölkerung in China Zugang zu preiswerter und verlässlicher
| Stromversorgung. Außerdem müssen die Batterien dort nicht so viel
| aushalten wie hier, weil die Straßen dort in besserem Zustand sind“,
| erklärt Bloemen.
|
| Bucklige Sandpisten und Feldwege führen ein paar Kilometer weiter ins
| Dorf Dendende. Dort schaufeln drei Frauen getrockneten Kuhmist auf ihr
| Hamba. „Früher haben wir den ganzen Tag gebraucht, um den Kompost zu
| Fuß, Eimer für Eimer, zu unserem Gemüsefeld zu transportieren“, erzählt
| Adefi Mtambo. Sie ist 53, Mutter von fünf Kindern, eine starke, drahtige
| Frau. Gemeinsam mit zwei Nachbarinnen hat sie vor drei Jahren ein Hamba
| gemietet.
|
| Mittlerweile sind sie so begeistert davon, dass sie sich für eine
| Mietkaufoption entschieden haben. 90 US-Dollar müssen sie dafür
| gemeinsam jeden Monat aufbringen. Das scheint viel Geld. Doch Adefi
| Mtambo winkt ab. „Wir hatten am Anfang auch Sorge, ob wir das Geld
| zusammenbekommen, aber es ist wirklich nicht schwierig“. Mit nur einer
| Fahrt zum Markt könnten sie 20 Dollar verdienen. Sie laden ihre Produkte
| auf das Hamba und fahren einfach hin, manchmal mehrmals am Tag.
|
| Nach zehn Minuten ist die Transportfläche des Hambas mit Mist beladen,
| Mtambo setzt sich ans Steuer und parkt wenig später direkt vor ihrem
| Gemüsefeld. Dort wachsen Möhren und Süßkartoffeln, Zwiebeln und Spinat.
| Früher hätten sie nicht immer ihre gesamte Ernte verkaufen können, sagt
| Mtambo. „Ein großer Teil ist damals verrottet, der Grund waren die
| mangelnden Transportmöglichkeiten.“ Heute transportieren die Frauen
| alles mit dem Hamba: Gemüse, Kompost, Trinkwasser, Feuerholz und
| manchmal auch Kranke, die in der Klinik behandelt werden müssen.
|
| Nachdem die drei Frauen den Kompost auf ihrem Feld ausgebracht und das
| Gemüse mit Gießkannen bewässert haben, steigen sie wieder auf ihr Hamba.
| Adefi Mtambo nimmt hinter dem Steuer Platz. „Ich bin stolz auf das, was
| wir Frauen erreicht haben“, sagt sie. Durch ihr neues Einkommen könne
| sie das Schulgeld ihrer Kinder zahlen und genug sparen, um jede Saison
| Saatgut und Dünger zu kaufen. „Früher haben hier auch nur Männer die
| Kühe gekauft. Heute kann ich das auch“, so Mtambo.
|
| Und wenn sie etwas sage, dann hörten die Leute zu, weil sie jetzt etwas
| verdiene. Auch ihr Mann treffe Entscheidungen nicht mehr allein: „Wir
| beraten jetzt gemeinsam, was zu tun ist.
+--- </hier abknabbern> ---

©<https://www.tagesspiegel.de/internationales/mehr-unabhangigkeit-mehr-anerkennung-neue-chancen-fur-simbabwes-frauen-durch-e-mobilitat-10955446.html>

M.f.G.

--
Diese E-Mail-Adresse wird nur aus nostalgischen Gründen verwendet. Sie
wird praktisch nie gelesen. Das MausNet ist nicht tot – es riecht nur
etwas komisch... ;-)

F. W.

unread,
Feb 13, 2024, 3:21:07 AMFeb 13
to

Vielleicht liegt es einfach daran, dass ein Auto ein immens praktisches,
bezahlbares, bequemes, sicheres und zuverlässiges Transportmittel ist.

FW

Walter Brill

unread,
Feb 13, 2024, 10:22:47 AMFeb 13
to
Hallo,

Am 12.02.24 um 21:07 schrieb Stefan Froehlich:
> On Mon, 12 Feb 2024 17:37:57 Heiko Rost wrote:
..
> Es dauert sogar noch viel länger, aus dem simplen Grund, dass es
> wenigstens hierzulande keine einzige politische Kraft gibt, die
> daran etwas ändern würde. Bis auf die Grünen *will* es noch nicht
> einmal jemand, und selbst die Grünen haben zu viel Panik vor einem
> erheblichen Teil ihrer Wählerschaft und erhöhen daher noch die
> Förderungen für Pendler - was einen Sinneswandel in weiterer Folge
> noch unwahrscheinlicher macht.
>
> Rein technisch ließe sich das relativ rasch umsetzen; Verdopplung
> des Budgets für den stadtnahen ÖPNV,
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Warum nicht mal andersrum denken?

*Weiterhin kostenlose öffentliche Verkehrsmittel*

"Die Bevölkerung von Bragança (Portugal) kann sich innerhalb der Stadt
und im gesamten Landkreis frei bewegen, ohne für die Busse des
städtischen Verkehrsnetzes zu bezahlen, das nach Angaben des
Bürgermeisters kostenlos bleiben wird..."

<https://www.theportugalnews.com/de/nachrichten/2023-03-14/weiterhin-kostenlose-offentliche-verkehrsmittel/75649>

Ciao
Walter

Walter Brill

unread,
Feb 13, 2024, 10:35:36 AMFeb 13
to


Am 13.02.24 um 09:10 schrieb Fidel Sebastián Hunrichse-Lara:
> Salve allerseits,
>
> Stefan Froehlich schrieb:
>> On Mon, 12 Feb 2024 17:37:57 Heiko Rost wrote:
..

> | Nachdem die drei Frauen den Kompost auf ihrem Feld ausgebracht und das
> | Gemüse mit Gießkannen bewässert haben, steigen sie wieder auf ihr Hamba.
> | Adefi Mtambo nimmt hinter dem Steuer Platz. „Ich bin stolz auf das, was
> | wir Frauen erreicht haben“, sagt sie. Durch ihr neues Einkommen könne
> | sie das Schulgeld ihrer Kinder zahlen und genug sparen, um jede Saison
> | Saatgut und Dünger zu kaufen. „Früher haben hier auch nur Männer die
> | Kühe gekauft. Heute kann ich das auch“, so Mtambo.
> |
> | Und wenn sie etwas sage, dann hörten die Leute zu, weil sie jetzt etwas
> | verdiene. Auch ihr Mann treffe Entscheidungen nicht mehr allein: „Wir
> | beraten jetzt gemeinsam, was zu tun ist.
> +--- </hier abknabbern> ---
>
> ©<https://www.tagesspiegel.de/internationales/mehr-unabhangigkeit-mehr-anerkennung-neue-chancen-fur-simbabwes-frauen-durch-e-mobilitat-10955446.html>


Bei meinem Favoriten *Tuk Tuk* hätte ich wenigstens ein Dach überm Kopf :-)
<https://de.wikipedia.org/wiki/Autorikscha>

Lars Gebauer

unread,
Feb 13, 2024, 10:43:04 AMFeb 13
to
Am 13.02.2024 um 16:22 schrieb Walter Brill:
> "Die Bevölkerung von Bragança (Portugal) kann sich innerhalb der Stadt
> und im gesamten Landkreis frei bewegen, ohne für die Busse des
> städtischen Verkehrsnetzes zu bezahlen, das nach Angaben des
> Bürgermeisters kostenlos bleiben wird..."

Der nächste Depp der an das Wunder des kostenlosen ÖPNV glaubt. Manche
Dummheiten klingen einfach viel zu schön, um ausrottbar zu sein.

Jochen Kremer

unread,
Feb 13, 2024, 11:08:18 AMFeb 13
to
Am 13.02.24 um 16:22 schrieb Walter Brill:
> ...
> Warum nicht mal andersrum denken?
>
> *Weiterhin kostenlose öffentliche Verkehrsmittel*
>
> "Die Bevölkerung von Bragança (Portugal) kann sich innerhalb der Stadt
> und im gesamten Landkreis frei bewegen, ohne für die Busse des
> städtischen Verkehrsnetzes zu bezahlen, ...


Warum in die Ferne schweifen: 8-)
<https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/trier/luxemburg-nahverkehr-drei-jahre-busse-bahn-kostenlos-100.html>

Jochen

Fidel Sebastián Hunrichse-Lara

unread,
Feb 13, 2024, 12:06:58 PMFeb 13
to
Salve allerseits,

Walter Brill schrieb:
> Am 13.02.24 um 09:10 schrieb Fidel Sebastián Hunrichse-Lara:
>>
>> | Nachdem die drei Frauen den Kompost auf ihrem Feld ausgebracht und das
>> | Gemüse mit Gießkannen bewässert haben, steigen sie wieder auf ihr Hamba.
>> | Adefi Mtambo nimmt hinter dem Steuer Platz. „Ich bin stolz auf das, was
>> | wir Frauen erreicht haben“, sagt sie. Durch ihr neues Einkommen könne
>> | sie das Schulgeld ihrer Kinder zahlen und genug sparen, um jede Saison
>> | Saatgut und Dünger zu kaufen. „Früher haben hier auch nur Männer die
>> | Kühe gekauft. Heute kann ich das auch“, so Mtambo.
>> |
>> | Und wenn sie etwas sage, dann hörten die Leute zu, weil sie jetzt etwas
>> | verdiene. Auch ihr Mann treffe Entscheidungen nicht mehr allein: „Wir
>> | beraten jetzt gemeinsam, was zu tun ist.
>
> Bei meinem Favoriten *Tuk Tuk* hätte ich wenigstens ein Dach überm Kopf :-)
>
<https://www.expo2020dubai.com/-/media/expo2020/expo-live/global-innovators/mobility-for-africa/zimbabwe-1-3200x1800.jpg>
<https://static.dw.com/image/64537164_906.jpg>

Stefan Froehlich

unread,
Feb 13, 2024, 12:11:35 PMFeb 13
to
On Tue, 13 Feb 2024 16:22:44 Walter Brill wrote:
> Hallo,
>
> Am 12.02.24 um 21:07 schrieb Stefan Froehlich:
>> Bis auf die Grünen *will* es noch nicht einmal jemand, und selbst
>> die Grünen haben zu viel Panik vor einem erheblichen Teil ihrer
>> Wählerschaft und erhöhen daher noch die Förderungen für Pendler -
>> was einen Sinneswandel in weiterer Folge noch unwahrscheinlicher
>> macht.
>>
>> Rein technisch ließe sich das relativ rasch umsetzen; Verdopplung
>> des Budgets für den stadtnahen ÖPNV,
> ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
>
> Warum nicht mal andersrum denken?
> *Weiterhin kostenlose öffentliche Verkehrsmittel*

Kann man durchaus machen, ist aber IMO eher ein Mittel der bzw. für
die Sozial- als eines der Umweltpolitik.

Servus,
Stefan

--
http://kontaktinser.at/ - die kostenlose Kontaktboerse fuer Oesterreich
Offizieller Erstbesucher(TM) von mmeike

Die Spannung zu fühlen, oder warum Stefan so blau weint!
(Sloganizer)

DER GELAeUTERTE

unread,
Feb 13, 2024, 12:12:31 PMFeb 13
to
Walte...@t-online.de (Walter Brill) schrieb:

> Bei meinem Favoriten *Tuk Tuk* hätte ich wenigstens ein Dach überm
> Kopf :-)

Das zuverlaessige Dieselaequivalent ohne Zweitakt-Rengdengdeng
wird ja nicht mehr gebaut:

<http://www.tm703.de>

--
> Ich denke, dass meine Ueberlegung schon fundiert ist, und ich wuerde
> nichts empfehlen, was ich nicht selbst tun wuerde.
[suggeriert Ohlemacher in <43sn9u8tatelsvlf0...@4ax.com>]

Dietz Proepper

unread,
Feb 13, 2024, 12:33:15 PMFeb 13
to
Lars Gebauer <lgeb...@live.de> wrote:

> Am 13.02.2024 um 16:22 schrieb Walter Brill:
> > "Die Bevölkerung von Bragança (Portugal) kann sich innerhalb der
> > Stadt und im gesamten Landkreis frei bewegen, ohne für die Busse
> > des städtischen Verkehrsnetzes zu bezahlen, das nach Angaben des
> > Bürgermeisters kostenlos bleiben wird..."
>
> Der nächste Depp der an das Wunder des kostenlosen ÖPNV glaubt.
> Manche Dummheiten klingen einfach viel zu schön, um ausrottbar zu
> sein.

Und (mal) wieder hat Lars den Unterschied zwischen "billig" und
"günstig" nicht verstanden.

--
+++ATH

Dietz Proepper

unread,
Feb 13, 2024, 12:39:19 PMFeb 13
to
Stefan...@Froehlich.Priv.at (Stefan Froehlich) wrote:

> On Tue, 13 Feb 2024 16:22:44 Walter Brill wrote:
> > Warum nicht mal andersrum denken?
> > *Weiterhin kostenlose öffentliche Verkehrsmittel*
>
> Kann man durchaus machen, ist aber IMO eher ein Mittel der bzw. für
> die Sozial- als eines der Umweltpolitik.

Es dient - in Kombination mit einem halbwegs brauchbar ausgebauten
ÖPNV und ggf. drastischer (Innen-)stadtmaut - beidem.

--
+++ATH

Goetz Schultz

unread,
Feb 13, 2024, 12:47:13 PMFeb 13
to
Hat man hier in Manchester versucht (Die Maut sollte im Großraum Greater
Manchester gelten). Ging ziemlich nach hinten los. Busse und Bahnen
haben eh ein Preise die jenseits von gut und böse sind. Ach ja, Londinum
ist recht preiswert - surprise: massiv subventioniert. Also, es geht
wenn man will.

Lars Gebauer

unread,
Feb 13, 2024, 1:40:36 PMFeb 13
to
Am 13.02.24 um 18:33 schrieb Dietz Proepper:
Dem Chuck Norris des Lesens, Dietz, ist nicht entgangen, daß Lars weder
was von günstig noch von billig schrieb.
--
„ChatGPT ist schwach vergleichbar mit einem Menschen ohne Haltung.
ChatGPT darf keine Meinung haben. Mittelmäßigkeit, Menschen ohne
Meinung, die werden von KI ersetzt.“ --Feiyu Xu

Ruediger Lahl

unread,
Feb 14, 2024, 1:30:06 AMFeb 14
to
*Goetz Schultz* schrieb:

> On 13/02/2024 17:39, Dietz Proepper wrote:
>> Stefan...@Froehlich.Priv.at (Stefan Froehlich) wrote:
>>
>>> On Tue, 13 Feb 2024 16:22:44 Walter Brill wrote:
>>>> Warum nicht mal andersrum denken?
>>>> *Weiterhin kostenlose öffentliche Verkehrsmittel*
>>>
>>> Kann man durchaus machen, ist aber IMO eher ein Mittel der bzw. für
>>> die Sozial- als eines der Umweltpolitik.
>>
>> Es dient - in Kombination mit einem halbwegs brauchbar ausgebauten
>> ÖPNV und ggf. drastischer (Innen-)stadtmaut - beidem.
>>
>
> Hat man hier in Manchester versucht (Die Maut sollte im Großraum Greater
> Manchester gelten). Ging ziemlich nach hinten los. Busse und Bahnen
> haben eh ein Preise die jenseits von gut und böse sind. Ach ja, Londinum
> ist recht preiswert - surprise: massiv subventioniert. Also, es geht
> wenn man will.

Grundsätzlich muss man sich einfach davon verabschieden, dass Busse im
ÖPVN kostendeckend fahren müssen. Die Nachfrage steigt hier mit dem
Angebot. Wenn eine Linie verlässlich alle halbe Stunde im kleinen Dorf
hält, stellt sich auch Kundschaft ein. Wenn die Fahrt dann grundsätzlich
immer 1 € kostet, kann sich das auch jeder leisten.
Keine Taktänderungen und/oder Preis"anpassungen" über Jahre! Es zählt
Verlässlichkeit und Verbindlichkeit.
--
bis denne

Ulf Kutzner

unread,
Feb 14, 2024, 2:48:17 AMFeb 14
to
Lahl Ruediger schrieb am Mittwoch, 14. Februar 2024 um 07:30:06 UTC+1:

> Grundsätzlich muss man sich einfach davon verabschieden, dass Busse im
> ÖPVN kostendeckend fahren müssen. Die Nachfrage steigt hier mit dem
> Angebot. Wenn eine Linie verlässlich alle halbe Stunde im kleinen Dorf
> hält, stellt sich auch Kundschaft ein. Wenn die Fahrt dann grundsätzlich
> immer 1 € kostet, kann sich das auch jeder leisten.
> Keine Taktänderungen und/oder Preis"anpassungen" über Jahre!

Ich werde mich dafür einsetzen, daß bei den Haltestellen im
Umkreis Deines Wohnsitzes keine Taktverdichtungen über
Halbstundentakt hinaus erfolgen.

Stefan Froehlich

unread,
Feb 14, 2024, 5:14:54 AMFeb 14
to
Keine Ahnung, vielleicht würde komplett kostenloser ÖPNV in Wien
tatsächlich noch irgendjemandem von seinem Auto weglocken, der zur
Zeit damit fährt. IMO werden es aber nicht sehr viele sein, da die
Kosten von 365€/Jahr ja bereits jetzt (im Vergleich zum Auto) so gut
wie inexistent sind.

Servus,
Stefan

--
http://kontaktinser.at/ - die kostenlose Kontaktboerse fuer Oesterreich
Offizieller Erstbesucher(TM) von mmeike

Stefan - die Erfindung der Symbiose.</b
(Sloganizer)

Walter Brill

unread,
Feb 14, 2024, 8:04:43 AMFeb 14
to
Hallo,

Am 13.02.24 um 18:12 schrieb DER GELAeUTERTE:
> Walte...@t-online.de (Walter Brill) schrieb:
>
>> Bei meinem Favoriten *Tuk Tuk* hätte ich wenigstens ein Dach überm
>> Kopf :-)
>
> Das zuverlaessige Dieselaequivalent ohne Zweitakt-Rengdengdeng
> wird ja nicht mehr gebaut:
>
> <http://www.tm703.de>

Hm..., "Breuer"? "Breuer"? "Breuer"?..
<murmel...> Woran erinnert mich dieser Name nur?.

Ich werds mir auf jeden Fall mal durchlesen. "Unkeusche" Stellen werde
ich als Demokrat aber überspringen müssen.

Ciao
Walter

Dietz Proepper

unread,
Feb 14, 2024, 9:35:09 AMFeb 14
to
Stefan...@Froehlich.Priv.at (Stefan Froehlich) wrote:

> On Tue, 13 Feb 2024 18:39:18 Dietz Proepper wrote:
> > Stefan...@Froehlich.Priv.at (Stefan Froehlich) wrote:
> >> On Tue, 13 Feb 2024 16:22:44 Walter Brill wrote:
> >> > Warum nicht mal andersrum denken?
> >> > *Weiterhin kostenlose öffentliche Verkehrsmittel*
>
> >> Kann man durchaus machen, ist aber IMO eher ein Mittel der bzw.
> >> für die Sozial- als eines der Umweltpolitik.
>
> > Es dient - in Kombination mit einem halbwegs brauchbar ausgebauten
> > ÖPNV und ggf. drastischer (Innen-)stadtmaut - beidem.
>
> Keine Ahnung, vielleicht würde komplett kostenloser ÖPNV in Wien
> tatsächlich noch irgendjemandem von seinem Auto weglocken, der zur
> Zeit damit fährt. IMO werden es aber nicht sehr viele sein, da die
> Kosten von 365€/Jahr ja bereits jetzt (im Vergleich zum Auto) so gut
> wie inexistent sind.

EUR 30/Monat sind war nicht nicht-existent, aber der Abstand zum Auto
ist sicherlich ausreichen ;-).

--
+++ATH

DER GELAeUTERTE

unread,
Feb 14, 2024, 10:27:04 AMFeb 14
to
Walte...@t-online.de (Walter Brill) schrieb:

>> <http://www.tm703.de>
>
> Hm..., "Breuer"? "Breuer"? "Breuer"?..
> <murmel...> Woran erinnert mich dieser Name nur?.

<https://s20.directupload.net/images/230128/5sv2a6af.jpg>

--
> Dat habich zu spaet gepeilt...
[Ottmar Ohlemacher in <152z7jzv1ksjv.6cxcim3lylao$.d...@40tude.net>]

Walter Brill

unread,
Feb 14, 2024, 10:38:28 AMFeb 14
to
Ingrid meint:

Am 14.02.24 um 14:04 schrieb Walter Brill:
Hah!

<Zitat>
"Garantie" - oder was man darunter versteht...

Sollten Sie ein Fahrzeug wie die oben abgebildeten neu erworben haben
und in diesem Zusammenhang etwas von 'Garantie' gehört haben, so sei
Ihnen versichert, daß Sie garantiert Bauklötze staunen werden...
<Zitatende>
<Link weggelassen>

Bei einem *Tuk Tuk* würde das NiemalsNie passieren.
Du hast mich enttäuscht :-(

Ciao
Walter

Joerg Walther

unread,
Feb 14, 2024, 10:50:12 AMFeb 14
to
Goetz Schultz wrote:

>Hat man hier in Manchester versucht (Die Maut sollte im Großraum Greater
>Manchester gelten). Ging ziemlich nach hinten los. Busse und Bahnen
>haben eh ein Preise die jenseits von gut und böse sind.

Andererseits leistet man sich in Manchester zwei kostenlose Buslinien,
offenbar werden dann mit den Preisen der anderen Linien ebendiese zwei
quersubventioniert.

-jw-

--

And now for something completely different...

Goetz Schultz

unread,
Feb 14, 2024, 12:11:38 PMFeb 14
to
On 14/02/2024 15:50, Joerg Walther wrote:
> Goetz Schultz wrote:
>
>> Hat man hier in Manchester versucht (Die Maut sollte im Großraum Greater
>> Manchester gelten). Ging ziemlich nach hinten los. Busse und Bahnen
>> haben eh ein Preise die jenseits von gut und böse sind.
>
> Andererseits leistet man sich in Manchester zwei kostenlose Buslinien,
> offenbar werden dann mit den Preisen der anderen Linien ebendiese zwei
> quersubventioniert.
>
> -jw-
>

Muss ich mal nachfragen - kenne ich noch nicht. Aber da arbeiten ist
Geschichte.

Joerg Walther

unread,
Feb 14, 2024, 12:37:35 PMFeb 14
to
Goetz Schultz wrote:

>> Andererseits leistet man sich in Manchester zwei kostenlose Buslinien,
>> offenbar werden dann mit den Preisen der anderen Linien ebendiese zwei
>> quersubventioniert.

>Muss ich mal nachfragen - kenne ich noch nicht. Aber da arbeiten ist
>Geschichte.

Da sind sie:
https://tfgm.com/public-transport/bus/free-bus
Fahrpläne liegen auch überall aus, wo Touris vorbeikommen,
dementsprechend gut frequentiert sind die.

Goetz Schultz

unread,
Feb 14, 2024, 1:11:55 PMFeb 14
to
On 14/02/2024 17:37, Joerg Walther wrote:
> Goetz Schultz wrote:
>
>>> Andererseits leistet man sich in Manchester zwei kostenlose Buslinien,
>>> offenbar werden dann mit den Preisen der anderen Linien ebendiese zwei
>>> quersubventioniert.
>
>> Muss ich mal nachfragen - kenne ich noch nicht. Aber da arbeiten ist
>> Geschichte.
>
> Da sind sie:
> https://tfgm.com/public-transport/bus/free-bus
> Fahrpläne liegen auch überall aus, wo Touris vorbeikommen,
> dementsprechend gut frequentiert sind die.
>
> -jw-
>

Ah, das macht Sinn. Ist im Touri Bereich in der Innenstadt.Mein letzter
Trip nach Manchester war in einem Aussenbezirk. Nix mit kostenfreiem Bus :-)

DER GELAeUTERTE

unread,
Feb 14, 2024, 1:15:40 PMFeb 14
to
Walte...@t-online.de (Walter Brill) schrieb:

> Sollten Sie ein Fahrzeug wie die oben abgebildeten neu erworben haben
> und in diesem Zusammenhang etwas von 'Garantie' gehört haben, so sei
> Ihnen versichert, daß Sie garantiert Bauklötze staunen werden...
>
> Bei einem *Tuk Tuk* würde das NiemalsNie passieren.

Bestimmt nicht!

> <Link weggelassen>

Der ist aber nicht geheim:

<http://www.tipota.de/piaggio-garantie/>

--
> Aber leider ist uns mit Schimpfen nicht geholfen.
[schimpft Ohlemacher in <c1576t83qg61gmg92...@4ax.com>]

Fidel Sebastián Hunrichse-Lara

unread,
Feb 14, 2024, 3:08:55 PMFeb 14
to
Salve allerseits,

Stefan Froehlich schrieb:
> On Tue, 13 Feb 2024 18:39:18 Dietz Proepper wrote:
>> Stefan...@Froehlich.Priv.at (Stefan Froehlich) wrote:
>>> On Tue, 13 Feb 2024 16:22:44 Walter Brill wrote:
>>>
>>> > Warum nicht mal andersrum denken?
>>> > *Weiterhin kostenlose öffentliche Verkehrsmittel*
>>>
>>> Kann man durchaus machen, ist aber IMO eher ein Mittel der bzw.
>>> für die Sozial- als eines der Umweltpolitik.
>>
>> Es dient - in Kombination mit einem halbwegs brauchbar ausgebauten
>> ÖPNV und ggf. drastischer (Innen-)stadtmaut - beidem.
>
> Keine Ahnung, vielleicht würde komplett kostenloser ÖPNV in Wien
> tatsächlich noch irgendjemandem von seinem Auto weglocken, der zur
> Zeit damit fährt. IMO werden es aber nicht sehr viele sein, da die
> Kosten von 365€/Jahr ja bereits jetzt (im Vergleich zum Auto) so gut
> wie inexistent sind.
>
Glaube ich nicht! Ich selbst fahre z.B auch jeden Morgen ins Stadtzentrum
von Brüssel rein und jeden Abend wieder raus, benutze aber im Stadtzentrum
gewöhnlich andere Fortbewegungsmittel als meinen Wagen! Schließlich ist die
Parkplatzsituation in Brüssel vergleichbar wie in S und da war man oft sogar
zu Fuß schneller als mit einem Automobil – nichtsdestotrotz warte ich
sehnlichst auf meinen neuen Mercedes-AMG CLE 53 Coupé... /ᐠ。ꞈ。ᐟ✿\

Ulf Kutzner

unread,
Feb 15, 2024, 2:04:55 AMFeb 15
to
Joerg Walther schrieb am Mittwoch, 14. Februar 2024 um 16:50:12 UTC+1:
> Goetz Schultz wrote:
>
> >Hat man hier in Manchester versucht (Die Maut sollte im Großraum Greater
> >Manchester gelten). Ging ziemlich nach hinten los. Busse und Bahnen
> >haben eh ein Preise die jenseits von gut und böse sind.
> Andererseits leistet man sich in Manchester zwei kostenlose Buslinien,

https://en.wikipedia.org/wiki/Free_buses_in_Greater_Manchester#Routes_post_2018

Gibt es ähnlich auch im deutlich kleineren Avignon, dort
aber nicht etwa zur Verbindung der Bahnhöfe untereinander.

> offenbar werden dann mit den Preisen der anderen Linien ebendiese zwei
> quersubventioniert.

Das weiß ich nicht.
Ggf. fahren die Busse auf den anderen Linien schlicht
eigenwirtschaftlich.
https://en.wikipedia.org/wiki/Transport_for_Greater_Manchester#Buses

Immerhin kam man vor 32 Jahren auf die Wiedereinführung einer Straßenbahn.
Fahrzeugbestand in Manchester City ist pro Einwohner gering,
aber die Umlandbewohner wälzen sich in ihren Autos durch die Stadt.
https://en.wikipedia.org/wiki/File:Castlefield_Dawson_St_Bridge_12443.JPG
https://en.wikipedia.org/wiki/File:Mancunian_Way_-_geograph.org.uk_-_1442276.jpg
Dabei gibt es unvollendete Hochschnellstraßenstummel:
https://en.wikipedia.org/wiki/File:Mancunian_Way.jpg

Gruß, ULF

Lars Gebauer

unread,
Feb 15, 2024, 5:48:27 AMFeb 15
to
Am 15.02.2024 um 10:48 schrieb Ulrich Weise:
> Genau. Öffentliche Mobilität gehört zur hoheitlichen Versorgung seiner
> Bürger durch den Staat. Entweder
> - vollständig vom Staat getragen

Was ist denn das für ein ominöser Staat, der (eigenes) Geld verteilen
kann? Woher hat der das?

> - geringer Anteil vom Bürger (s. Österreich)

Der Bürger bezahlt *immer* *alles*!

Wer da was anderes behauptet *lügt*. Frech & dreist. Oder er ist so
dumm, daß man eh nicht auf ihn hören sollte.

Diskutabel ist nur die Aufteilung: XX % Steuern, YY % individuelle
Anteile (Tickets etc.)

Aber auch die Steuern werden letztlich vom Bürger getragen. Von wem sonst?

> (wobei ich das 49€ Ticket in D noch für zu hoch halte.

Klientelpolitik zu Lasten der Gemeinschaft: Was der einzelne
Ticket-Inhaber weniger zahlt, muß die Gemeinschaft (der Steuerzahler)
mehr aufbringen.

Dafür kann es gute Gründe geben, gar keine Frage. Aber das muß klar
kommuniziert und nicht so getan werden, als käme da ein reicher Onkel
aus Amerika.

> Oder weiter gedacht. Öffentliche kostenlose Mobilität der EU-Bürger
> ist Aufgabe der EU:

Du glaubst wirklich an Weihnachtsmänner und Osterhasen gleichzeitig.

Michael Bode

unread,
Feb 15, 2024, 6:40:26 AMFeb 15
to
Ulrich Weise <ulrich...@t-online.de> writes:


> Genau. Öffentliche Mobilität gehört zur hoheitlichen Versorgung seiner
> Bürger durch den Staat.

Du wolltest wohl schreiben durch den Steuerzahler. So viel Buchstaben
mehr hat das Wort 'Steuerzahler' auch nicht, als dass man es ständig
durch das Wort 'Staat' ersetzen müsste. Irgendwie hab ich das Gefühl da
steckt mehr als Tippfaulheit dahinter. Möchtest du den Leser vielleicht
darüber täuschen, wessen Geld du da verteilen willst?

Friedrich Karl Siebert

unread,
Feb 15, 2024, 6:47:19 AMFeb 15
to
Egal, wie man es nennt: Staat, Steuerzahler, Bürger, Allgemeinheit - das
sind wir alle.

--
mit freundlichem Gruß
F.K.

Michael Bode

unread,
Feb 15, 2024, 6:51:37 AMFeb 15
to
Nicht wirklich und nicht im gleichen Maß.

Friedrich Karl Siebert

unread,
Feb 15, 2024, 7:01:11 AMFeb 15
to
Du fühlst dich natürlich nicht dazugehörig, denn du bist was besonderes
und stehst über den Dingen?!

Fidel Sebastián Hunrichse-Lara

unread,
Feb 15, 2024, 8:01:43 AMFeb 15
to
Salve allerseits,

Ulrich Weise schrieb:
> Am Tue, 13 Feb 2024 16:22:44 +0100 schrieb Walter Brill zum
>
>> Warum nicht mal andersrum denken? *Weiterhin kostenlose öffentliche
>> Verkehrsmittel* "Die Bevölkerung von Bragança (Portugal) kann sich
>> innerhalb der Stadt und im gesamten Landkreis frei bewegen, ohne
>> für die Busse des städtischen Verkehrsnetzes zu bezahlen, das nach
>> Angaben des Bürgermeisters kostenlos bleiben wird..." <https://www.theportugalnews.com/de/nachrichten/2023-03-14/weiterhin-kostenlose-offentliche-verkehrsmittel/75649>
>
> Genau. Öffentliche Mobilität gehört zur hoheitlichen Versorgung seiner
> Bürger durch den Staat.
>
+--- <hier abknabbern> ---
| Mobilität ist weit mehr als nur die vordergründige Frage, ob man das
| Auto, das Rad oder die Bahn nimmt, um von A nach B zu gelangen.
| Mobilität definiert die Freiräume in unserem Leben – also ob man die
| Orte und auch die Menschen erreichen kann, die einem wichtig sind. Und
| diese Chance der Fortbewegung und Welterfahrung ist eine Errungenschaft,
| die noch gar nicht so alt ist. Die fossilen Energieträger, das Auto und
| das Flugzeug haben in den letzten hundert Jahren der individuellen
| Bewegungsfreiheit einen immensen Schub verliehen. Doch die Epoche der
| Verbrennungsmotoren scheint abzulaufen. Wie kann in Zukunft unsere
| Mobilität aussehen?
|
| Dazu forscht der Politik- und Sozialwissenschaftler Stephan Rammler.
| Neben seiner Professur für Transportation Design & Social Sciences an
| der an der TU Braunschweig ist er wissenschaftlicher Direktor des
| Instituts für Zukunftsstudien und Technologiebewertung (IZT) in Berlin.
| Dort richtet er sein Augenmerk speziell darauf, wie sich die Megatrends
| Bevölkerungswachstum, Urbanisierung, Individualisierung, Digitalisierung
| und Nachhaltigkeit auf die Mobilität auswirken.
|
| Auch wenn die Zeichen auf Veränderung stehen: In die westliche
| Gesellschaft ist ein Mindset eingefräst, bei dem die Automobilität
| Freiheit verheißt, und ihr ökonomischer Wohlstand fußt zu einem
| beachtlichen Teil auf den dazugehörigen Industrien. Einerseits wächst
| die Einsicht, dass unser Verkehrssystem tatsächlich viele Schattenseiten
| besitzt. Umweltprobleme und hoher Flächenverbrauch bedeuten Einschnitte
| in die Lebensqualität. Andererseits ist der Käfig, in dem wir gefangen
| sind, noch immer ein goldener. Denn ein dickes Auto und Fernreisen
| gelten nach wie vor als Statussymbole, auch wenn ihre Strahlkraft
| vielleicht nachlassen.
+--- </hier abknabbern> ---

©<https://www.stifterverband.org/medien/forschergeist-076-mobilitaet-und-gesellschaft>

Fidel Sebastián Hunrichse-Lara

unread,
Feb 15, 2024, 8:13:09 AMFeb 15
to
Salve allerseits,

Michael Bode schrieb:
+--- <hier abknabbern> ---
| Im Verkehrssektor sind die Herausforderungen für den Klimaschutz
| besonders groß. Im Jahr 2019 hat der Verkehr 165 Mio Tonnen (t) CO2
| ausgestoßen. Damit liegen die Emissionen nahezu auf dem gleichen Niveau
| wie 1990 und machen rund ein Fünftel der energiebedingten
| Treibhausgasemissionen in Deutschland aus. 2020 sind die
| Treibhausgasemissionen auf 145 Mio t CO2 gesunken, denn durch die
| Corona-Pandemie ist der Verkehr zurückgegangen. Ein Teil dieser Effekte,
| u.a. durch mehr Homeoffice und weniger Dienstreisen, ist auch 2022 noch
| zu beobachten. Allerdings bedeutet dies noch keine generelle Trendwende:
| 2022 sind die Emissionen im Verkehr wieder leicht gestiegen, auf nun 148
| Mio t CO2. (UBA 2023a) Damit wird das Jahresziel des Klimaschutzgesetzes
| um 9 Mio t überschritten. Bis 2030 ist nach den dort rechtlich
| verbindlich festgelegten Klimazielen ein Rückgang auf 85 Mio t
| notwendig. Damit ist in einem Jahrzehnt nahezu eine Halbierung der
| Emissionen nötig, nachdem diese drei Jahrzehnte lang nicht
| zurückgegangen sind. Dies macht die Größe der Herausforderung einer
| Verkehrswende deutlich.
|
| Ursache für die hohen Emissionen ist das größtenteils mit Erdöl
| betriebene, von Auto und Lkw dominierte Verkehrssystem. 96 % der
| Treibhausgasemissionen des Verkehrs in Deutschland macht der
| Straßenverkehr aus – knapp 61 % entfallen auf Pkw, fast 36 % auf Lkw.
| Dazu kommen erhebliche Emissionen des grenzüberschreitenden Luftverkehrs
| von rund 31 Mio t CO2, die in der nationalen Klimabilanz nicht
| auftauchen. Anders als Luftschadstoffe wie Feinstaub oder Stickoxiden
| lässt sich das Treibhausgas CO2 nicht aus dem Abgas "herausfiltern" – je
| verbranntem Liter Kraftstoff entsteht bei jedem Verbrennungsfahrzeug
| eine konstante Menge CO2.
|
| Zudem ist der Verkehrsaufwand, also die zurückgelegten Kilometer je
| Person oder Tonne im Güterverkehr, in den letzten Jahren immer weiter
| gewachsen, die Fahrleistungen von Pkw und Lkw stiegen zwischen 1990 und
| 2018 um rund 30 %, der besonders klimaschädliche Luftverkehr ist allein
| in den letzten 10 Jahren um rund 40 % gewachsen. Zwar werden die
| Fahrzeuge technisch effizienter und verbrauchen weniger Kraftstoff.
| Jedoch werden diese Effizienzgewinne größtenteils durch das
| Verkehrswachstum "aufgefressen", so dass die Emissionen insgesamt kaum
| zurückgehen. Immer größere, schwerere und PS-stärkere Pkw, insbesondere
| SUV tragen dazu bei, dass der Kraftstoffverbrauch der Autos nicht
| deutlicher sinkt. Zwischen 2008 und 2018 haben sich die Zulassungszahlen
| von SUV und Geländewagen mehr als vervierfacht, inzwischen machen sie
| rund ein Drittel der Neuzulassungen aus. Im Zeitraum von 1995 bis 2020
| ist der spezifische Kraftstoffverbrauch von PKW im Schnitt von 8,8 auf
| 7,4 Liter zurückgegangen (Umweltbundesamt, 2022). Allerdings ist zu
| beachten, der Verbrauch im realen Fahrbetrieb um 39 % (Stand: 2017)
| höher liegt als die angegebenen Testverbräuche, welche im Labor
| ermittelt werden und für die Kaufentscheidung sowie die
| Flottenverbrauchsermittlung maßgeblich sind (Tietge et al., 2019).
|
| Elektrofahrzeuge machen einen zunehmenden Anteil der Fahrzeugzulassungen
| aus – fast 30 % der in Deutschland neu zugelassenen Autos sind – etwa zu
| gleichen Teilen - reine batterieelektrische Fahrzeuge oder
| Plug-In-Hybrid-Fahrzeuge, die sowohl einen elektrischen als auch einen
| Verbrennungsantrieb haben. Am Gesamtbestand der Pkw in Deutschland
| machen sie allerdings erst jeweils 1,3 % aus (Statista GmbH, 2022).
| Elektroautos verursachen deutlich geringere Treibhausgasemissionen als
| Verbrenner. Plug-In-Hybrid-Fahrzeuge verursachen bei vorwiegend
| elektrischer Nutzung zwar ebenfalls relativ wenige
| Treibhausgasemissonen, in der tatsächlichen Nutzung werden sie jedoch
| häufig als Verbrennerfahrzeuge genutzt und sparen keine Emissionen ein.
|
| Das EU-Parlament hat Mitte Februar 2023 beschlossen, ab 2035 keine
| Neuwagen mit Verbrenner-Motoren mehr in der EU zuzulassen (EP 2023).
| Wenn zunehmend Verbrauchssektoren künftig mit Strom, statt mit fossilen
| Energieträgern betrieben werden sollen – wie zum Beispiel E-Autos oder
| auch Wärmepumpen, nimmt der Interner Link:Energiesektor eine
| Schlüsselrolle ein. Denn dieser wird somit zur Grundvoraussetzung auf
| dem Weg zur Klimaneutralität.
|
| *Dominanz des Straßenverkehrs: Kaum Veränderung bei genutzten*
| *Verkehrsmitteln*
|
| An der Verteilung des Verkehrs auf die einzelnen Verkehrsmittel, dem so
| genannten "Modal Split", hat sich in den letzten 20 Jahren wenig
| verändert. Der "Motorisierte Individualverkehr" (dazu zählen neben dem
| Auto auch Motorräder und Motorroller) dominiert mit einem Anteil von 75
| % der Personenkilometer, im Güterverkehr macht der Lkw mehr als 70 % der
| Tonnenkilometer aus. Der Bahnverkehr und der öffentliche Nahverkehr
| (ÖPNV) haben zwar in den Jahren vor der Pandemie Anteile hinzugewonnen,
| diese in der Corona-Krise jedoch wieder eingebüßt. Auch der Radverkehr
| wächst – allerdings nur langsam und auf niedrigem Niveau. So werden zwar
| mit dem Rad rund 11 % der Wege zurückgelegt – da diese jedoch in der
| Regel kürzer sind als mit dem Öffentlichen Verkehr oder dem Auto, macht
| der Radverkehr nur 3 % des Verkehrsaufwands in Personenkilometern aus.
|
| *Gründe für Verkehrsentwicklung*
|
| Die Gründe für das ungebrochene Wachstum und für die Dominanz von Pkw
| und Lkw sind vielfältig: räumliche Zersiedlung, weitere Pendelwege und
| die Zunahme von Flugreisen sorgen für mehr Personenverkehr. Gesteigerte
| Warenproduktion und Handel sowie stärker regional und global
| verflochtene Produktionsketten sind Treiber für den wachsenden
| Güterverkehr. Dass Pkw und Lkw weiter dominieren, ist Ergebnis einer
| pfadabhängigen Entwicklung, die den Autoverkehr über Jahrzehnte hinweg
| priorisiert hat. So wurden Straßen und Autobahnen stark ausgebaut,
| während das Schienennetz geschrumpft ist. Damit setzt eine Art
| Teufelskreis ein: Weil die Nutzung des Autos aufgrund schneller
| Verbindungen komfortabler wurde und zudem durch geringe Steuern auf
| Kfz-Haltung und Kraftstoffe kostengünstig blieb, ging die Nachfrage nach
| öffentlichen Verkehrsmitteln zurück – daraufhin wurden Verbindungen
| ausgedünnt.
|
| Abgelegene Regionen sind daher schlecht an den ÖPNV angebunden, was die
| Autonutzung weiter begünstigt. Autogerecht ausgebaute Städte mit
| schlechten Radwegenetzen erschweren es, Wege mit dem Rad oder zu Fuß
| zurückzulegen. Einmal eingeübte Routinen festigen zudem das
| Verkehrsverhalten – selbst wenn sich die Bedingungen für nachhaltige
| Mobilität zwischenzeitlich verbessert haben. Gesunkene Kosten durch
| Effizienzgewinne haben zudem besonders im Güter- und Flugverkehr das
| Verkehrswachstum weiter gefördert – es "lohnt" sich heute eher, Güter
| über weite Strecken zu transportieren und private Fernreisen zu machen.
|
| *Strategien nachhaltiger Verkehrspolitik*
|
| Um die Klimaziele zu erreichen, ist eine Verkehrswende notwendig.
| Nachhaltige Mobilität hat jedoch weitere positive Wirkungen. Sie ist
| aktiver Gesundheitsschutz, weil sie die Belastung mit Luftschadstoffen
| und den Verkehrslärm verringert und für mehr Verkehrssicherheit sorgt –
| während heute noch jährlich über 2500 Menschen auf deutschen Straßen
| sterben (Statistisches Bundesamt, 2022). Sie ist sozial gerecht und
| inklusiv, denn ein gut ausgebauter öffentlicher Verkehr und
| barrierefreie Fußwege ermöglicht soziale Teilhabe auch für Menschen ohne
| Auto. Und schließlich ist die Verkehrswende volkswirtschaftlich
| sinnvoll: Die externen Kosten des Straßenverkehrs durch Unfälle, Umwelt-
| und Klimabelastung summieren sich in Deutschland auf 141 Mrd € jährlich
| (Bieler & Sutter, 2019).
|
| Erreichen lässt sich eine Verkehrswende durch die Kombination
| verschiedener Stategieansätze:
|
| Verkehr, der gar nicht erst entsteht, ist per se am klima- und
| umweltfreundlichsten. Verkehrsvermeidung bedeutet die Reduzierung von
| Wegen – zum Beispiel durch die in der Pandemie eingeübte Nutzung von
| Homeoffice oder Videokonferenzen. Dazu gehört aber auch die Verkürzung
| von Wegen: Wer beim gut sortierten Supermarkt um die Ecke einkaufen
| kann, verursacht weniger Verkehr als mit einer Fahrt zum Einkaufscenter
| am Stadtrand. Verkehrsvermeidung schränkt daher Mobilität nicht ein,
| sondern zielt darauf ab, die gleichen Bedürfnisse mit weniger Verkehr
| befriedigen zu können.
|
| Bei der Verlagerung geht es darum, auf umweltfreundlichere
| Verkehrsmittel umzusteigen: vom Auto aufs Rad, vom Flugzeug auf die Bahn
| oder vom Lkw auf den Güterzug oder das Binnenschiff. Diese Verlagerung
| von Wegen (oder auch nur Teilstrecken) zu klima- und umweltfreundlichen
| Fortbewegungsarten gelingt am besten mit aufeinander abgestimmten Push-
| und Pull-Maßnahmen, d.h. durch einen guten Mix an Anreizen ("pull") für
| den Umweltverbund und Einschränkungen ("push") für den motorisierten
| Individualverkehr (MIV), um so die Nutzung des eigenen Autos weniger
| attraktiv zu machen. Das kann aber nur gelingen, wenn die
| unterschiedlichen infrastrukturellen Bedingungen in der Stadt und auf
| dem Land berücksichtigt werden.
|
| Zur Strategie der Verbesserung zählen auch fahrzeugseitige Maßnahmen,
| die die Effizienz erhöhen – sprich: weniger Kraftstoff oder Strom pro
| 100 km verbrauchen und entsprechend weniger CO2 emittieren. Auf
| europäischer Ebene haben die CO2-Emissionsstandards Grenzwerte für die
| Flotte eines jeden Herstellers gesetzt, die hierfür Anreize setzen –
| doch aufgrund von Lücken dieser Regelung hinkt die tatsächliche
| Effizienzentwicklung den Werten auf dem Papier um mehr als 30 % hinterher.
|
| [...]
|
| Um die genannten Strategien umzusetzen, sind verschiedene Instrumente
| notwendig, die miteinander kombiniert werden müssen, um die Strukturen
| von Verkehrssystem und Mobilitätsnachfrage ändern zu können. Nachfolgend
| werden einige dieser Ansatzpunkte genannt – mit einem Fokus auf den
| Personenverkehr.
|
| *Raumstrukturen verändern*
|
| Je kürzer Wege sind, um Ziele zu erreichen, desto eher verliert der
| motorisierte Individualverkehr seine zeitlichen Vorteile gegenüber dem
| Umweltverbund und desto "konkurrenzfähiger" werden insbesondere auch
| nicht-motorisierte Fortbewegungsarten. Eine "Stadt der kurzen Wege", in
| der Wohnen, Arbeiten, Einkaufen und Freizeitgestaltungsmöglichkeiten nah
| beieinander liegen, werden durch eine integrierte Stadt- und
| Verkehrsplanung gefördert. Zu einer dichten Stadtentwicklung gehört
| auch, das weitere Wachstum der Vororte zu stoppen. Doch auch im
| ländlichen Raum können durch eine Neuentwicklung lokaler
| Versorgungsinfrastrukturen wie Schulen, Ämter und Geschäfte weite
| Anfahrtswege vermieden werden.
+--- </hier abknabbern> ---

©<https://www.bpb.de/themen/klimawandel/dossier-klimawandel/516500/nachhaltige-mobilitaet/>

Fidel Sebastián Hunrichse-Lara

unread,
Feb 15, 2024, 8:47:24 AMFeb 15
to
Salve allerseits,

Friedrich Karl Siebert schrieb:
+--- <hier abknabbern> ---
| Mindestens 55 Prozent weniger Treibhausgas-Ausstoß bis 2030 im Vergleich
| zu 1990: Das ist aktuell das offizielle Ziel der Bundesregierung, das so
| im Klimaschutzgesetz verankert ist.
|
| Um dieses Ziel zu erreichen, genügt es nicht, nur
| Effizienzverbesserungen oder die Umstellung von Verbrennungs- auf
| Elektromotoren in den Blick zu nehmen.
|
| Der BUND setzt sich deshalb gemeinsam mit Wohlfahrts- und
| Sozialverbänden, Gewerkschaften, Umweltverbänden und den evangelischen
| Kirchen für eine sozial gerechte und ökologische Mobilitätswende ein.
|
| *Wie kann eine sozial gerechte und ökologische Mobilitätswende gelingen*?
|
| *Mobilität als Teil der Daseinsvorsorge*
|
| Mobilität muss als Teil der Daseinsvorsorge begriffen werden. Nötig sind
| ein Ausbau des Fuß- und Radverkehrs. Der Öffentliche Personennah- und
| Fernverkehr muss aufgestockt und überall im Land verfügbar sein. Weitere
| Bausteine sind Barrierefreiheit, erschwingliche Tickets, eine
| langfristige und umfassende Finanzierung und ein Stopp von
| klimaschädlichen Subventionen. Insgesamt müssen Versorgung und Mobilität
| integriert geplant werden, um die Daseinsvorsorge langfristig und
| unkompliziert zu sichern.
|
| *Sicherung von Lebensqualität und Gesundheit*
|
| Treibhausgasemissionen, Schadstoff- und Lärmemissionen schaden dem Klima
| und unserer Gesundheit. Sie müssen im Zuge der Mobilitätswende
| kontinuierlich verringert werden. Dabei setzen wir unter anderem auf
| Maßnahmen, die den Verkehr beruhigen, lebenswerte und erschwingliche
| Wohngebiete schaffen und die Sicherheit im Straßenverkehr erhöhen.
|
| *Mobilitätswirtschaft: Ein Sektor für Innovationen*
|
| Die Mobilitätswirtschaft trägt aktuell einen großen Teil zur
| Beschäftigung und zum Wohlstand in Deutschland bei. Die Mobilitätswende
| braucht jedoch ein Umdenken in der Industriepolitik. Hier müssen
| rechtliche Rahmenbedingungen geschaffen werden, um emissionsarme
| Zukunftstechnologien und solche jenseits des Autos zu fördern.
| Beschäftigte im nicht produzierenden Mobilitätssektor dürfen nicht
| länger prekär beschäftigt werden. Stattdessen braucht es tarifliche
| Absicherungen und eine fortschrittliche Qualifikationspolitik für alle
| Arbeitnehmer*innen.
|
| *Kulturwandel weg vom privaten Pkw*
|
| Nicht zuletzt müssen die Menschen sich öffnen für Alternativen zum
| privaten Pkw. Dafür muss die Bevölkerung an der Mobilitätswende
| teilhaben können. Die vielerorts vorhandene Abhängigkeit vom eigenen
| Auto muss durchbrochen und Alternativen in den Vordergrund rücken.
| Transparenz und Partizipation sind somit ein wichtiger Teil des
| gemeinschaftlichen Handelns.
+--- </hier abknabbern> ---

©<https://www.bund.net/themen/mobilitaet/klimaschutz-im-verkehr/>

Walter Brill

unread,
Feb 15, 2024, 10:05:19 AMFeb 15
to


Am 14.02.24 um 21:08 schrieb Fidel Sebastián Hunrichse-Lara:
> Salve allerseits,
>
> Stefan Froehlich schrieb:
..
> – nichtsdestotrotz warte ich
> sehnlichst auf meinen neuen Mercedes-AMG CLE 53 Coupé... /ᐠ。ꞈ。ᐟ✿\

*Pics or it didn't happen*

Ulf Kutzner

unread,
Feb 15, 2024, 10:08:03 AMFeb 15
to
Bode schrie am Donnerstag, 15. Februar 2024 um 12:40:26 UTC+1:
Bei Straßenbau schert es Dich doch auch nicht groß,
oder habe ich da ein paar persönliche Feldzüge von Dir
übersehen?

Walter Brill

unread,
Feb 15, 2024, 10:21:21 AMFeb 15
to
Ingrid meint:

Am 13.02.24 um 16:22 schrieb Walter Brill:
> Hallo,
>
> Am 12.02.24 um 21:07 schrieb Stefan Froehlich:
>> On Mon, 12 Feb 2024 17:37:57 Heiko Rost wrote:
> ..
>> Es dauert sogar noch viel länger, aus dem simplen Grund, dass es
>> wenigstens hierzulande keine einzige politische Kraft gibt, die
>> daran etwas ändern würde. Bis auf die Grünen *will* es noch nicht
>> einmal jemand, und selbst die Grünen haben zu viel Panik vor einem
>> erheblichen Teil ihrer Wählerschaft und erhöhen daher noch die
>> Förderungen für Pendler - was einen Sinneswandel in weiterer Folge
>> noch unwahrscheinlicher macht.
>>
>> Rein technisch ließe sich das relativ rasch umsetzen; Verdopplung
>> des Budgets für den stadtnahen ÖPNV,
>  ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
>
> Warum nicht mal andersrum denken?
>
> *Weiterhin kostenlose öffentliche Verkehrsmittel*
>
> "Die Bevölkerung von Bragança (Portugal) kann sich innerhalb der Stadt
> und im gesamten Landkreis frei bewegen, ohne für die Busse des
> städtischen Verkehrsnetzes zu bezahlen, das nach Angaben des
> Bürgermeisters kostenlos bleiben wird..."
>
> <https://www.theportugalnews.com/de/nachrichten/2023-03-14/weiterhin-kostenlose-offentliche-verkehrsmittel/75649>

Man müsste das halt mal *ganzheitlich* zu Ende denken. So mit *Pro" und
*Contra*, aber nicht hier ;-)

<https://www.zukunft-mobilitaet.net/9011/analyse/kostenloser-oepnv-vorteile-nachteile-effekte/>

Leider sind die Studien fast alle interessengeleitet und kurzatmig.
Stichwort "Lobby".


Ciao
Walter

Michael Bode

unread,
Feb 15, 2024, 11:38:13 AMFeb 15
to
Das Maß für die Zugehörigkeit zur Gruppe Steuerzahler wird in €
gemesse. Da sind definitiv NICHT alle aus der Gruppe der Bürger gleich
beteiligt. Um mal ein Beispiel zu geben. Dass Allgemeinheit und Staat
identisch sein sollen, halte ich für ein Gerücht.

Friedrich Karl Siebert

unread,
Feb 15, 2024, 11:49:38 AMFeb 15
to
Ludwig der 14.: "Der Staat bin ich"

Friedrich der Große: "Ich bin der Erste Diener meines Staates"

Hermann Riemann

unread,
Feb 15, 2024, 11:50:45 AMFeb 15
to
Am 15.02.24 um 16:08 schrieb Ulf Kutzner:

> Bei Straßenbau schert es Dich doch auch nicht groß,
> oder habe ich da ein paar persönliche Feldzüge von Dir
> übersehen?

Vielleicht sollten wir mal Trump spielen.

Autos, für die keine den Grundstück und Kaufpreis angemessene
Parkgebühren zahlen, Putin schenken.

Ruediger Lahl

unread,
Feb 15, 2024, 12:38:32 PMFeb 15
to
*Walter Brill* schrieb:
Fidel fabuliert immer wieder gerne über Dinge, die er angeblich besitzt.
Er führte hier mal ein Cadillac Eldorado Cabriolet Gassi, der in den USA
für ihn restauriert würde. Und irgendein Verwandter würde mit einem der
seltensten und teuersten Oldtimer durch Chile düsen. Hat er sich aber
anders überlegt, nachdem ich ihn fragte, welchen der Millionen-teuren
sechs existierenden Wagen, die in Wikipedia aufgeführt sind, er denn
meine... Also rechne lieber nicht mit Fotos. ;-)
--
bis denne

Fidel Sebastián Hunrichse-Lara

unread,
Feb 15, 2024, 12:53:49 PMFeb 15
to
Salve allerseits,

Walter Brill schrieb:
> Am 14.02.24 um 21:08 schrieb Fidel Sebastián Hunrichse-Lara:
>
>> – nichtsdestotrotz warte ich sehnlichst auf meinen neuen Mercedes-AMG
>> CLE 53 Coupé... /ᐠ。ꞈ。ᐟ✿\
>
> *Pics or it didn't happen*
>
Frühestens im März, wenn es wieder Liefereinschränkung bei den
Zulieferteilen gibt, sogar erst im April... (◔_◔)

Fidel Sebastián Hunrichse-Lara

unread,
Feb 15, 2024, 1:03:41 PMFeb 15
to
Salve allerseits,

Ruediger Lahl schrieb:
> *Walter Brill* schrieb:
>> Am 14.02.24 um 21:08 schrieb Fidel Sebastián Hunrichse-Lara:
>>
>>> – nichtsdestotrotz warte ich sehnlichst auf meinen neuen Mercedes-AMG
>>> CLE 53 Coupé... /ᐠ。ꞈ。ᐟ✿\
>>
>> *Pics or it didn't happen*
>
> Fidel fabuliert immer wieder gerne über Dinge, die er angeblich besitzt.
>
Wenn ich es bereits hätte, dann würde ich ja wohl nicht sehnlichst
darauf warten, oder? Inzwischen ist man ja nicht einmal bei einem
Mercedes-Benz davor gefeit, dass es (warum auch immer) just gerade
Lieferschwierigkeiten gibt! Zuerst war es der Chipmangel, dann gab
es zuzüglich noch einen Lieferengpass bei Bosch-Batterien! Die
Logistikprobleme bei der deutschen Premiumindustrie nehmen
immer mehr zu... щ(゜ロ゜щ)

Fidel Sebastián Hunrichse-Lara

unread,
Feb 15, 2024, 1:08:46 PMFeb 15
to
Salve allerseits,

Friedrich Karl Siebert schrieb:
Die waren bekanntlich allesamt steuerbefreit! Quod licet Iovi, non licet
bovi... (ノ゚⊿゚)ノ

Walter Brill

unread,
Feb 15, 2024, 1:13:53 PMFeb 15
to


Am 15.02.24 um 18:36 schrieb Ruediger Lahl:
Für einen Cadillac Eldorado (himmelblau) würde ich meine linke Niere
geben :-)

Stefan Froehlich

unread,
Feb 15, 2024, 1:14:30 PMFeb 15
to
On Thu, 15 Feb 2024 14:13:06 Fidel Sebastián Hunrichse-Lara wrote:
> +--- <hier abknabbern> ---
> | Die Gründe für das ungebrochene Wachstum und für die Dominanz
> | von Pkw und Lkw sind vielfältig: räumliche Zersiedlung, weitere
> | Pendelwege [...]

Tja, dabei ist das doch eigentlich genau umgekehrt: Räumliche
Zersiedlung und weitere Pendelwege werden durch den PKW erst möglich
und durch dessen Bevorzugung gefördert. Die Menschen saßen nicht
einsam in ihren Häusern in der Pampa und haben sehnlichst darauf
gewartet, endlich einen PKW zu bekommen, um wieder Anschluss an die
Gesellschaft zu haben.

Aber schreibt er ja eh gleich darauf selber:

> | Dass Pkw und Lkw weiter dominieren, ist Ergebnis einer
> | pfadabhängigen Entwicklung, die den Autoverkehr über Jahrzehnte
> | hinweg priorisiert hat.

Und, muss man zugeben, geschickt eingefädlt, indem man die
vormaligen Nutznießer in eine Situation schlittern hat lassen, in
der sie auf einmal vom vermeintlichen Luxusgut abhängig geworden
sind und, man kennt das bei Abhängigkeitsverhältnissen ja recht gut,
nach mehr schreien.

Aber ok, auch das schreibt er:

> | Damit setzt eine Art Teufelskreis ein: [...]

Und noch ein paar andere, grundvernünftige Dinge. Irritierend.
Ah, es ist einmal nicht die NZZ. Hätte ich mir eigentlich denken
können.

Servus,
Stefan

--
http://kontaktinser.at/ - die kostenlose Kontaktboerse fuer Oesterreich
Offizieller Erstbesucher(TM) von mmeike

Buchen im Alltag des Smogs - Stefan!
(Sloganizer)

Walter Brill

unread,
Feb 15, 2024, 1:17:56 PMFeb 15
to
Hallo,

Am 15.02.24 um 18:53 schrieb Fidel Sebastián Hunrichse-Lara:
> Salve allerseits,
>
> Walter Brill schrieb:
>> Am 14.02.24 um 21:08 schrieb Fidel Sebastián Hunrichse-Lara:
>>
>>> – nichtsdestotrotz warte ich sehnlichst auf meinen neuen Mercedes-AMG
>>> CLE 53 Coupé... /ᐠ。ꞈ。ᐟ✿\
>>
>> *Pics or it didn't happen*
>>
> Frühestens im März, wenn es wieder Liefereinschränkung bei den
> Zulieferteilen gibt, sogar erst im April... (◔_◔)

Ich könnte dir in der Zwischenzeit mit W220 4-matic aushelfen :-)

Ciao
Walter

Fidel Sebastián Hunrichse-Lara

unread,
Feb 15, 2024, 1:55:43 PMFeb 15
to
Salve allerseits,

Walter Brill schrieb:
> Am 15.02.24 um 18:36 schrieb Ruediger Lahl:
>> *Walter Brill* schrieb:
>>> Am 14.02.24 um 21:08 schrieb Fidel Sebastián Hunrichse-Lara:
>>>> Stefan Froehlich schrieb:
>>>
>>>> – nichtsdestotrotz warte ich sehnlichst auf meinen neuen Mercedes-AMG
>>>> CLE 53 Coupé... /ᐠ。ꞈ。ᐟ✿\
>>>
>>> *Pics or it didn't happen*
>>
>> Fidel fabuliert immer wieder gerne über Dinge, die er angeblich besitzt.
>> Er führte hier mal ein Cadillac Eldorado Cabriolet Gassi, der in den USA
>> für ihn restauriert würde. Und irgendein Verwandter würde mit einem der
>> seltensten und teuersten Oldtimer durch Chile düsen. Hat er sich aber
>> anders überlegt, nachdem ich ihn fragte, welchen der Millionen-teuren
>> sechs existierenden Wagen, die in Wikipedia aufgeführt sind, er denn
>> meine... Also rechne lieber nicht mit Fotos. ;-)
>
> Für einen Cadillac Eldorado (himmelblau) würde ich meine linke Niere
> geben :-)
>
Mit Pininfarina-Karosserie? Die Modelle ab 1959 sind zumindest recht
ansprechend! Die frontgetriebenen Eldorado-Modelle sind hingegen nicht
so mein Fall! Und BTW: Ich habe in den Staaten einen 1964er Cadillac Coupe
DeVille Lowrider mit 340-PS-7,0-l-V8-Motor und hier habe ich immer noch den
Opel Admiral B mit 2,8-l-Einspritz-Reihensechszylindermotor und den Ford
Granada mit 3,0-l-V6-Essex-Motor – mit einem von beiden fahren wir
Sonntags in die Kirche... (ω・*)ノミ○

Fidel Sebastián Hunrichse-Lara

unread,
Feb 15, 2024, 1:59:58 PMFeb 15
to
Salve allerseits,

Walter Brill schrieb:
> Am 15.02.24 um 18:53 schrieb Fidel Sebastián Hunrichse-Lara:
>> Walter Brill schrieb:
>>> Am 14.02.24 um 21:08 schrieb Fidel Sebastián Hunrichse-Lara:
>>>
>>>> – nichtsdestotrotz warte ich sehnlichst auf meinen neuen Mercedes-AMG
>>>> CLE 53 Coupé... /ᐠ。ꞈ。ᐟ✿\
>>>
>>> *Pics or it didn't happen*
>>>
>> Frühestens im März, wenn es wieder Liefereinschränkung bei den
>> Zulieferteilen gibt, sogar erst im April... (◔_◔)
>
> Ich könnte dir in der Zwischenzeit mit W220 4-matic aushelfen :-)
>
TNX! Ich habe ja immer noch den Mercedes-AMG SL 43! Wird erst abgegeben,
wenn der Ersatz da ist... (╹◡╹)凸

Michael Bode

unread,
Feb 15, 2024, 2:07:32 PMFeb 15
to
Stefan...@Froehlich.Priv.at (Stefan Froehlich) writes:

> On Thu, 15 Feb 2024 14:13:06 Fidel Sebastián Hunrichse-Lara wrote:
>> +--- <hier abknabbern> ---
>> | Die Gründe für das ungebrochene Wachstum und für die Dominanz
>> | von Pkw und Lkw sind vielfältig: räumliche Zersiedlung, weitere
>> | Pendelwege [...]
>
> Tja, dabei ist das doch eigentlich genau umgekehrt: Räumliche
> Zersiedlung und weitere Pendelwege werden durch den PKW erst möglich
> und durch dessen Bevorzugung gefördert. Die Menschen saßen nicht
> einsam in ihren Häusern in der Pampa und haben sehnlichst darauf
> gewartet, endlich einen PKW zu bekommen, um wieder Anschluss an die
> Gesellschaft zu haben.

Aha, dann dürfte mein Wohnort seine Existenz wohl auch dem Auto zu
verdanken haben. Knapp 4000 Einwohner, keine lokale Industrie, 10km
entfernt von einer Großsstadt, schöne Neubaugebiete, die meisten
Arbeitnehmer dürften hier pendeln.

Welche Automarken wohl die Kelten gefahren sind, die hier gesiedelt
haben? Oder die Ortsansässigen als im Jahr 643 Erzbischof Kunibert I den
Ort von König Dagobert I erwarb? Autos aus der Zeit hätten sich heute
ihr H-Kennzeichen wirklich verdient.

Ruediger Lahl

unread,
Feb 16, 2024, 2:25:03 AMFeb 16
to
*Fidel Sebastián Hunrichse-Lara* schrieb:

> Walter Brill schrieb:
>> Am 15.02.24 um 18:36 schrieb Ruediger Lahl:
>>> Fidel fabuliert immer wieder gerne über Dinge, die er angeblich besitzt.
>>> Er führte hier mal ein Cadillac Eldorado Cabriolet Gassi, der in den USA
>>> für ihn restauriert würde. Und irgendein Verwandter würde mit einem der
>>> seltensten und teuersten Oldtimer durch Chile düsen. Hat er sich aber
>>> anders überlegt, nachdem ich ihn fragte, welchen der Millionen-teuren
>>> sechs existierenden Wagen, die in Wikipedia aufgeführt sind, er denn
>>> meine... Also rechne lieber nicht mit Fotos. ;-)
>>
>> Für einen Cadillac Eldorado (himmelblau) würde ich meine linke Niere
>> geben :-)
>>
> Mit Pininfarina-Karosserie? Die Modelle ab 1959 sind zumindest recht
> ansprechend! Die frontgetriebenen Eldorado-Modelle sind hingegen nicht
> so mein Fall! Und BTW: Ich habe in den Staaten einen 1964er Cadillac Coupe
> DeVille

Okay, dann wars der...
--
bis denne

Ruediger Lahl

unread,
Feb 16, 2024, 2:25:03 AMFeb 16
to
*Walter Brill* schrieb:

> Am 15.02.24 um 18:36 schrieb Ruediger Lahl:
>> *Walter Brill* schrieb:
>>> Am 14.02.24 um 21:08 schrieb Fidel Sebastián Hunrichse-Lara:
>>>> – nichtsdestotrotz warte ich
>>>> sehnlichst auf meinen neuen Mercedes-AMG CLE 53 Coupé... /ᐠ。ꞈ。ᐟ✿\
>>>
>>> *Pics or it didn't happen*
>>
>> Fidel fabuliert immer wieder gerne über Dinge, die er angeblich besitzt.
>> Er führte hier mal ein Cadillac Eldorado Cabriolet Gassi, der in den USA
>> für ihn restauriert würde. Und irgendein Verwandter würde mit einem der
>> seltensten und teuersten Oldtimer durch Chile düsen. Hat er sich aber
>> anders überlegt, nachdem ich ihn fragte, welchen der Millionen-teuren
>> sechs existierenden Wagen, die in Wikipedia aufgeführt sind, er denn
>> meine... Also rechne lieber nicht mit Fotos. ;-)
>
> Für einen Cadillac Eldorado (himmelblau) würde ich meine linke Niere
> geben :-)

Er war schwarz. Jedenfalls der, dessen Bild er hier rumgezeigt hat.
--
bis denne

Dietz Proepper

unread,
Feb 16, 2024, 2:57:58 AMFeb 16
to
Michael Bode <m.g....@web.de> wrote:

> Stefan...@Froehlich.Priv.at (Stefan Froehlich) writes:
> > Tja, dabei ist das doch eigentlich genau umgekehrt: Räumliche
> > Zersiedlung und weitere Pendelwege werden durch den PKW erst möglich
> > und durch dessen Bevorzugung gefördert. Die Menschen saßen nicht
> > einsam in ihren Häusern in der Pampa und haben sehnlichst darauf
> > gewartet, endlich einen PKW zu bekommen, um wieder Anschluss an die
> > Gesellschaft zu haben.
>
> Aha, dann dürfte mein Wohnort seine Existenz wohl auch dem Auto zu
> verdanken haben. Knapp 4000 Einwohner, keine lokale Industrie, 10km
> entfernt von einer Großsstadt, schöne Neubaugebiete, die meisten
> Arbeitnehmer dürften hier pendeln.

Hört sich massiv "zersiedelt" an.

Hier in der Gegend hat es in den späten 80ern angefangen, dass die
Städter auf den Käffern in bis zu 30km Umkreis gebaut haben und dann
dorthin umzogen. Das wäre ohne Individualverkehr heutiger Färbung nicht
passiert.

> Welche Automarken wohl die Kelten gefahren sind, die hier gesiedelt
> haben? Oder die Ortsansässigen als im Jahr 643 Erzbischof Kunibert I
> den Ort von König Dagobert I erwarb?

Insbesondere stellt sich die Frage, ob die Kelten oder ihre
Nachfolger regelmäßig 15km x 2 täglich in 1.5t-Blechpanzern herum
kutschiert sind.

Und - last not least - wo hatte Stefan behauptet, es gäbe keine
weiteren Mechanismen der Siedlungsentstehung?

--
+++ATH

Fidel Sebastián Hunrichse-Lara

unread,
Feb 16, 2024, 3:15:50 AMFeb 16
to
Salve allerseits,

Ruediger Lahl schrieb:
Und was den Monoposto betrifft: Damit ist mein Vater nie herumgedüst! Der
war nämlich nie fahrbereit! Er hat immer gehofft, die dafür notwendigen
Ersatzteile noch erhalten zu können, was sich aber nie bewahrheitet
hat! Ergo hat er es in den 1990ern an jemand verkauft, der das
nötige Kleingeld hatte, sich die nötigen Ersatzteile im
Zweifelfalle nachschmieden zu lassen... 。゚(′̥̥̥ ヘ′̥̥̥ )゚。

Fidel Sebastián Hunrichse-Lara

unread,
Feb 16, 2024, 3:24:13 AMFeb 16
to
Salve allerseits,

Ruediger Lahl schrieb:
Anthrazit-Schwarz matt mit weißem Lederinterieur mit Pearl-Effekt! Ich
selbst wollte ja das Interieur in Rostrot – aber als meine Frau nicht
mehr meine Freundin sondern meine Verlobte war, hat sie sich
umentschieden... (´・ω・`)(⊙_⊙) (¬_¬)

Stefan Froehlich

unread,
Feb 16, 2024, 4:06:35 AMFeb 16
to
On Fri, 16 Feb 2024 08:57:55 Dietz Proepper wrote:
> Michael Bode <m.g....@web.de> wrote:
>> Stefan...@Froehlich.Priv.at (Stefan Froehlich) writes:
>> > Tja, dabei ist das doch eigentlich genau umgekehrt: Räumliche
>> > Zersiedlung und weitere Pendelwege werden durch den PKW erst
>> > möglich und durch dessen Bevorzugung gefördert. [...]

>> Aha, dann dürfte mein Wohnort seine Existenz wohl auch dem Auto
>> zu verdanken haben. Knapp 4000 Einwohner, keine lokale Industrie,
>> 10km entfernt von einer Großsstadt, schöne Neubaugebiete, die
>> meisten Arbeitnehmer dürften hier pendeln.

> Hört sich massiv "zersiedelt" an.

> Hier in der Gegend hat es in den späten 80ern angefangen, dass die
> Städter auf den Käffern in bis zu 30km Umkreis gebaut haben und
> dann dorthin umzogen. Das wäre ohne Individualverkehr heutiger
> Färbung nicht passiert.

Genau das, wenigstens in Österreich auch noch gekoppelt mit
großzügigem Entgegenkommen (z.B. erleichtere Umwidmung oder
kostenlose Aufschließung der Grundstücke) der betroffenen Gemeinden,
da diese durch den Zuzug auf Kosten der Städte finanziell
bessergestellt wurden.

>> Welche Automarken wohl die Kelten gefahren sind, die hier
>> gesiedelt haben? Oder die Ortsansässigen als im Jahr 643
>> Erzbischof Kunibert I den Ort von König Dagobert I erwarb?

> Insbesondere stellt sich die Frage, ob die Kelten oder ihre
> Nachfolger regelmäßig 15km x 2 täglich in 1.5t-Blechpanzern herum
> kutschiert sind.

Von PKW habe ja nur ich geschrieben, aber ich musste auch sofort an
die Pferdekolonnen denken, mit denen die Kelten täglich 10 km zur
Arbeit geritten sind und am Abend dann wieder heim. Was für eine
Mühsal!

Servus,
Stefan

--
http://kontaktinser.at/ - die kostenlose Kontaktboerse fuer Oesterreich
Offizieller Erstbesucher(TM) von mmeike

Nur tanzen ist sauerer als käsen! Stefan: Für Profis!
(Sloganizer)

Ulf Kutzner

unread,
Feb 16, 2024, 4:24:39 AMFeb 16
to
Stefan Froehlich schrieb am Freitag, 16. Februar 2024 um 10:06:35 UTC+1:
> On Fri, 16 Feb 2024 08:57:55 Dietz Proepper wrote:


> > Insbesondere stellt sich die Frage, ob die Kelten oder ihre
> > Nachfolger regelmäßig 15km x 2 täglich in 1.5t-Blechpanzern herum
> > kutschiert sind.
> Von PKW habe ja nur ich geschrieben, aber ich musste auch sofort an
> die Pferdekolonnen denken, mit denen die Kelten täglich 10 km zur
> Arbeit geritten sind und am Abend dann wieder heim. Was für eine
> Mühsal!

Hier aus der Neuzeit, ohne Entfernungsangabe:
https://www.hurriyetdailynews.com/man-rides-horse-to-work-174367

Aber früher? Vielleicht war es etwas für Hafenkommandeure.

Gruß, ULF

Stefan Froehlich

unread,
Feb 16, 2024, 5:49:31 AMFeb 16
to
On Fri, 16 Feb 2024 10:24:38 Ulf Kutzner wrote:
> Stefan Froehlich schrieb am Freitag, 16. Februar 2024 um 10:06:35 UTC+1:
>> ich musste auch sofort an die Pferdekolonnen denken, mit denen
>> die Kelten täglich 10 km zur Arbeit geritten sind und am Abend
>> dann wieder heim. Was für eine Mühsal!

> Hier aus der Neuzeit, ohne Entfernungsangabe:
> https://www.hurriyetdailynews.com/man-rides-horse-to-work-174367

Mit etwas Recherchearbeit ließe sich das vermutlich herausfinden:
<https://www.youtube.com/watch?v=1GgBADomMdk>. Massenphänomen dürfte
es auch in der Türkei keines sein - und ich bewundere das Pferd ob
seiner Gelassenheit im Verkehr.

Servus,
Stefan

--
http://kontaktinser.at/ - die kostenlose Kontaktboerse fuer Oesterreich
Offizieller Erstbesucher(TM) von mmeike

Stefan - Liebe, die mitnichten lispelt.
(Sloganizer)

Michael Bode

unread,
Feb 16, 2024, 6:57:25 AMFeb 16
to
Stefan...@Froehlich.Priv.at (Stefan Froehlich) writes:

> Von PKW habe ja nur ich geschrieben, aber ich musste auch sofort an
> die Pferdekolonnen denken, mit denen die Kelten täglich 10 km zur
> Arbeit geritten sind und am Abend dann wieder heim. Was für eine
> Mühsal!

Da kannst du mal sehen, welchen Fortschritt das Automobil gebracht
hat. Wer sollte wohl die ganze Pferdescheiße wegräumen?

Ulf Kutzner

unread,
Feb 16, 2024, 7:00:23 AMFeb 16
to
Natürlich der mit dem weitesten Pendelweg.
Und keinen Zeitmangel vorschützen!

Hartmut Ott

unread,
Feb 16, 2024, 7:16:38 AMFeb 16
to
Hej,

Am 16.02.24 um 10:06 schrieb Stefan Froehlich:


> Von PKW habe ja nur ich geschrieben, aber ich musste auch sofort an
> die Pferdekolonnen denken, mit denen die Kelten täglich 10 km zur
> Arbeit geritten sind und am Abend dann wieder heim. Was für eine
> Mühsal!


Vor allem, das Pferde damals bei den Kelten eher eine absoluter
Luxusartikel waren, die sich nur die obersten Führungskräfte leisten
konnten.


--
--
mfg
Hartmut Ott
--

Fidel Sebastián Hunrichse-Lara

unread,
Feb 16, 2024, 9:56:09 AMFeb 16
to
Salve allerseits,

Ulrich Weise schrieb:
> Am Thu, 15 Feb 2024 12:40:22 +0100 schrieb Michael Bode zum
>> Ulrich Weise <ulrich...@t-online.de> writes:
>>
>>> Genau. Öffentliche Mobilität gehört zur hoheitlichen Versorgung seiner
>>> Bürger durch den Staat.
>>
>> Du wolltest wohl schreiben durch den Steuerzahler. So viel Buchstaben
>> mehr hat das Wort 'Steuerzahler' auch nicht, als dass man es ständig
>> durch das Wort 'Staat' ersetzen müsste. Irgendwie hab ich das Gefühl da
>> steckt mehr als Tippfaulheit dahinter. Möchtest du den Leser vielleicht
>> darüber täuschen, wessen Geld du da verteilen willst?
>
> Natürlich nicht. Ich weiß schon wessen Geld die Politik da verteilt.
> Von meinen Steuern werden auch die Schulen bezahlt, die für Eltern
> ja nichts kosten. Ich habe keine Kinder. Zahle ich daher weniger
> Steuern? Eher mehr.
>
+--- <hier abknabbern> ---
| Vor gut 80 Jahren, mitten im Zweiten Weltkrieg, schrieb der
| österreichische Nationalökonom Josef Schumpeter ein dickes Buch über
| »Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie«. Danach ist die
| wirtschaftliche Dynamik der Industriegesellschaft innovativen
| Unternehmern zu verdanken, die den technischen und ökonomischen
| Fortschritt in einem ständigen Prozess der »schöpferischen Zerstörung«
| vorantreiben.
|
| *Europa fehlen die schöpferischen Zerstörer*
|
| Zugleich sagte Schumpeter voraus, dass sich in Politik und Verwaltung
| eine kapitalismusfeindliche Elite durchsetzen werde, die ihre Aufgabe
| darin sieht, der profitgetriebenen Wachstumslogik entgegenzuwirken. Am
| Ende, so prognostizierte Schumpeter, werde der Kapitalismus an seinen
| Erfolgen zugrunde gehen und dem Sozialismus Platz machen.
|
| Es ist offenkundig, dass sich Schumpeters Prophezeiung vom Ende der
| Privatwirtschaft genauso wenig erfüllt hat wie die kommunistische Utopie
| von Karl Marx. Zugleich aber werfen die Entwicklungen seit der
| Jahrtausendwende die Frage auf, ob der von Schumpeter beschriebene
| Konflikt zwischen wirtschaftlicher und politischer Elite nicht
| ausgerechnet dort Platz zu beanspruchen beginnt, wo der Kapitalismus
| einst erfunden wurde: in Europa.
|
| Könnte es sein, dass der relative ökonomische Abstieg des Kontinents
| damit zusammenhängt, dass er kaum noch schöpferische Zerstörer im
| schumpeterschen Sinne hervorbringt? Richten sich die aktuellen
| Unternehmerklagen über Lieferkettengesetze und Energiewende-Bürokraten
| in Wahrheit gegen den regulatorischen Übereifer einer
| kapitalismuskritischen Führungsschicht in Berlin und Brüssel? Haben die
| klimabewegten Planer der großen Transformation noch im Blick, wie in
| einer Marktwirtschaft Innovation und Fortschritt entstehen?
|
| Das sind keine Fragen, die im rot-grünen Lager gern gehört werden. Dort
| wähnt man sich seit Langem auf der richtigen Seite der Geschichte. Dass
| große Teile der Wählerschaft gerade nach rechts tendieren und sich
| selbst ökologisch orientierte Unternehmer enttäuscht von den
| Fortschrittskoalitionen in Berlin und Brüssel abwenden, wird als
| bedauernswerter Rückfall in falsches Bewusstsein abgetan. Allenfalls
| sind die Vertreter des linken Lagers zum Eingeständnis bereit, dass sie
| ihre richtige Politik nicht immer richtig erklärt hätten.
|
| Doch diese Erklärung greift zu kurz. In Wahrheit macht sich bei vielen
| Bürgern gerade der Eindruck breit, dass den vermeintlich progressiven
| Kräften in der Politik das Bewusstsein für die Bedeutung
| wirtschaftlicher Dynamik abhandengekommen ist. Umso hilfreicher könnte
| es sein, die europäischen Verhältnisse einmal durch die Brille
| Schumpeters zu betrachten.
|
| Innovative Unternehmer vom Schlage eines Elon Musk oder Steve Jobs, so
| zeigt sich dabei, sind derzeit in großer Zahl in den USA zu finden, aber
| kaum noch in Europa. Und wenn es doch einmal ein deutscher oder
| französischer Gründer schafft, ein Start-up mit Potenzial
| hervorzubringen, wandert er häufig bei der erstbesten Gelegenheit nach
| Amerika ab, wo ein Risiko-geneigter und ergiebiger Finanzmarkt die
| nötige Willkommenskultur für das Kapital schafft.
|
| So kommt es, dass die USA die zukunftsträchtigen Branchen der
| Digitalwirtschaft fast vollständig dominieren, während die Wurzeln der
| wichtigsten europäischen Industriezweige zumeist im 19. Jahrhundert
| liegen. Der ökonomische Rückstand Europas auf die USA ist in den
| vergangenen Jahren dramatisch gewachsen: abzulesen nicht nur am
| Börsenwert der größten Unternehmen. Sondern auch am Niveau der
| Wirtschaftsleistung pro Kopf, die in der EU nur noch zwei Drittel des
| US-Wertes erreicht.
|
| In der Klimapolitik könnte die EU den Vereinigten Staaten dagegen voraus
| sein. Der europäische Emissionshandel gilt als Vorbild, wie der Kampf
| gegen die Erderwärmung mit marktwirtschaftlichen Mitteln geführt werden
| kann. Doch anstatt auf diese Form eines ökologischen Kapitalismus zu
| setzen, belastet die europäische Politik die Unternehmen durch ein
| zusätzliches, häufig kostspieliges und widersinniges Mikromanagement.
|
| *Das süße Gift der staatlichen Finanzhilfen*
|
| Mit ihrer sogenannten Taxonomie zwingt die EU Tausende von Betrieben,
| ihre Technologien nach fragwürdigen Kriterien in »grün« und »nicht grün«
| einzuteilen und dafür aufwendige Nachweise zu erbringen. Komplexe
| Grünstrom-Vorschriften bremsen den Ausbau der zukunftsträchtigen
| Wasserstoffwirtschaft. Eine kleinteilige Energie-Effizienzgesetzgebung
| macht den Firmen detaillierte Verbrauchsvorgaben, obwohl die Unternehmen
| selbst am besten wissen, wie sie in ihrem Betrieb Strom, Gas oder Öl
| sparen könnten.
|
| In Politik und Verwaltung aber gibt es inzwischen viele, die unter dem
| Banner der Ökologie den Kapitalismus bekämpfen wollen. Ihr Ziel ist es,
| die Wirtschaft bis ins Detail zu steuern, am liebsten mit dem süßen Gift
| staatlicher Finanzhilfen, weil es die Empfänger auch noch zur
| Dankbarkeit gegenüber der Regierung verpflichtet.
|
| Dabei sollten gerade europäische Politiker wissen, dass ihre
| Subventionen nicht immer die gewünschten Ziele erreichen. Beispiel
| Landwirtschaft: Die Bauern, die in diesen Tagen Autobahnen sperren oder
| Misthaufen in die Straßen kippen, gelten als Profiteure der
| milliardenschweren europäischen Agrarförderung. In Wahrheit aber fließt
| das Geld nicht selten an ihnen vorbei, weil die Wiesen und Äcker des
| Kontinents häufig nicht mehr ihnen gehören, sondern einer neuen Klasse
| wohlhabender Landbesitzer. Während die Rentiers vom dysfunktionalen
| System der EU-Flächenprämien profitieren, sind die Landwirte heutzutage
| oft weniger mit der Produktion von Nahrungsmitteln beschäftigt als mit
| dem Erstellen aufwendiger Biomasse-Bilanzen für eine wuchernde
| Agrarverwaltung.
|
| Das ist der wahre Grund für den Unmut vieler selbstständig
| wirtschaftender Produzenten im Europa dieser Tage: Sie fühlen sich auf
| den Arm genommen von einer Politik, die unablässig von Bürokratieabbau
| redet, tatsächlich aber eine Vorschrift nach der anderen ausstößt.
|
| Der Erfolg des europäischen Projekts gründete einst auf dem gemeinsamen
| Binnenmarkt, der wirtschaftliche und politische Ziele beispielhaft
| kombinierte. Einerseits förderte er Kapitalismus, Wettbewerb und
| Unternehmertum. Andererseits verschaffte er den Mitgliedstaaten die
| nötigen Mittel, um das freie Spiel der Kräfte sozial und ökologisch
| einzuhegen.
|
| Diese Balance aber ist in Berlin und Brüssel offenkundig verloren
| gegangen. Wirtschaftsminister Robert Habeck zum Beispiel folgt nicht
| Schumpeter. Sondern seiner erklärten Lieblingsökonomin Mariana
| Mazzucato, nach der es nicht findige Unternehmer, sondern staatlich
| organisierte »Missionen« sind, die den ökonomischen Fortschritt
| erzeugen. In den Brüsseler Generaldirektionen wiederum hängen viele
| Beamte der irrigen Annahme an, dass sie mit ihren Richtlinien und
| Rechtsakte einen öffentlichen Auftrag erfüllen – und zugleich die
| Wirtschaft ankurbeln.
|
| *Wie Europa den Kapitalismus bremst*
|
| Dass es so nicht funktioniert, darauf weist in diesen Tagen ein weiterer
| österreichischer Wirtschaftswissenschaftler hin. Gabriel Felbermayr,
| Direktor des Wirtschaftsforschungsinstituts in Wien, hat ein Buch über
| die Stärken und Schwächen der Europäischen Union im Zeitalter der
| Geopolitik geschrieben. Die Schrift kommt nicht so grundsätzlich daher
| wie das Werk seines berühmten Landsmannes aus dem vorigen Jahrhundert,
| aber es kommt zu ähnlichen Ergebnissen.
|
| Europas politische Eliten, so argumentiert Felbermayr, bremsen häufig
| den Kapitalismus aus, anstatt ihn zu fördern und zu nutzen. »In vielen
| Fällen«, schreibt er, »ist die europäische Regulierung zu bürokratisch
| und erstickt das so dringend erforderliche unternehmerische Engagement,
| das den Binnenmarkt dynamisch hält«.
|
| Erst müssten die Bürger überzeugt sein, dass der Europäische Staatenbund
| den Wohlstand mehrt, dann könne er auch sein politisches Gewicht in der
| Welt erhöhen. »Europa muss sich rechnen«, so lautet die These des
| Ökonomen, die viele Vertreter der europäischen Linken freilich bereits
| als Provokation empfinden.
|
| So besehen muss Schumpeters These heute möglicherweise etwas anders
| formuliert werden als vor 80 Jahren.
+--- </hier abknabbern> ---

©<https://www.spiegel.de/wirtschaft/deindustrialisierung-wie-berlin-und-bruessel-die-wirtschaft-ausbremsen-a-aa753e7a-98bb-4aca-b977-02d27e08b1aa>

Michael Bode

unread,
Feb 16, 2024, 11:24:46 AMFeb 16
to
Nicht anders als heute. Und Stefan hat ja postuliert, dass so ein Ort
wie meiner nur durch den Pkw überhaupt möglich ist. Da werden sich
damals wohl die Kelten auch eher den Tiguan als den Wallach gekauft
haben.

Dietz Proepper

unread,
Feb 16, 2024, 11:41:05 AMFeb 16
to
Stefan...@Froehlich.Priv.at (Stefan Froehlich) wrote:

> On Fri, 16 Feb 2024 08:57:55 Dietz Proepper wrote:
> > Michael Bode <m.g....@web.de> wrote:
> >> Stefan...@Froehlich.Priv.at (Stefan Froehlich) writes:
> >> > Tja, dabei ist das doch eigentlich genau umgekehrt: Räumliche
> >> > Zersiedlung und weitere Pendelwege werden durch den PKW erst
> >> > möglich und durch dessen Bevorzugung gefördert. [...]
>
> >> Aha, dann dürfte mein Wohnort seine Existenz wohl auch dem Auto
> >> zu verdanken haben. Knapp 4000 Einwohner, keine lokale Industrie,
> >> 10km entfernt von einer Großsstadt, schöne Neubaugebiete, die
> >> meisten Arbeitnehmer dürften hier pendeln.
>
> > Hört sich massiv "zersiedelt" an.
>
> > Hier in der Gegend hat es in den späten 80ern angefangen, dass die
> > Städter auf den Käffern in bis zu 30km Umkreis gebaut haben und
> > dann dorthin umzogen. Das wäre ohne Individualverkehr heutiger
> > Färbung nicht passiert.
>
> Genau das, wenigstens in Österreich auch noch gekoppelt mit
> großzügigem Entgegenkommen (z.B. erleichtere Umwidmung oder
> kostenlose Aufschließung der Grundstücke) der betroffenen Gemeinden,
> da diese durch den Zuzug auf Kosten der Städte finanziell
> bessergestellt wurden.

Stimmt, da gab's iirc auch hier ein paar rechtliche Änderungen. Richtig
Glück hatten jene, welche im Umkreis von 1-2km der damaligen Bahnhöfe
bauten. So ab Anfang der 90er wurde da der ÖPNV massiv ausgebaut. Und
wer z.B. von Happurg (Kaff ca. 30km außerhalb) nach N mit dem Auto fährt
(und /keinen/ Kühlschrank transportiert) muss echt einen Schaden haben.

> >> Welche Automarken wohl die Kelten gefahren sind, die hier
> >> gesiedelt haben? Oder die Ortsansässigen als im Jahr 643
> >> Erzbischof Kunibert I den Ort von König Dagobert I erwarb?
>
> > Insbesondere stellt sich die Frage, ob die Kelten oder ihre
> > Nachfolger regelmäßig 15km x 2 täglich in 1.5t-Blechpanzern herum
> > kutschiert sind.
>
> Von PKW habe ja nur ich geschrieben, aber ich musste auch sofort an
> die Pferdekolonnen denken, mit denen die Kelten täglich 10 km zur
> Arbeit geritten sind und am Abend dann wieder heim. Was für eine
> Mühsal!

Pferde?! PFERDE schreibt er? Wir sind damals zur Arbeit /GELAUFEN/.
Barfuß, durch 2m hohen Schnee, in /beide/ Richtungen bergauf, die
meiste Zeit rennend wegen der ausgehungerten Wölfe und Bären am
Wegesrand.

--
+++ATH

Dietz Proepper

unread,
Feb 16, 2024, 11:43:07 AMFeb 16
to
Michael Bode <m.g....@web.de> wrote:

> Hartmut Ott <ho...@arcor.de> writes:
> > Vor allem, das Pferde damals bei den Kelten eher eine absoluter
> > Luxusartikel waren, die sich nur die obersten Führungskräfte leisten
> > konnten.
>
> Nicht anders als heute. Und Stefan hat ja postuliert, dass so ein Ort
> wie meiner nur durch den Pkw überhaupt möglich ist. Da werden sich
> damals wohl die Kelten auch eher den Tiguan als den Wallach gekauft
> haben.

Stefan schrieb nicht von "überhaupt nur möglich", er schrieb von
"Zersiedelung". Aber ich bin bei Dir - ohne solche aktiven
Missverständnisse müsste man sich ja vielleicht mal 42s mit den
Argumenten der Gegenseite auseinander setzen.

--
+++ATH

Ulf Kutzner

unread,
Feb 16, 2024, 11:48:54 AMFeb 16
to
Bode schrieb am Freitag, 16. Februar 2024 um 17:24:46 UTC+1:
> Hartmut Ott <ho...@arcor.de> writes:

> > Am 16.02.24 um 10:06 schrieb Stefan Froehlich:
> >
> >
> >> Von PKW habe ja nur ich geschrieben, aber ich musste auch sofort an
> >> die Pferdekolonnen denken, mit denen die Kelten täglich 10 km zur
> >> Arbeit geritten sind und am Abend dann wieder heim. Was für eine
> >> Mühsal!
> >
> >
> > Vor allem, das Pferde damals bei den Kelten eher eine absoluter
> > Luxusartikel waren, die sich nur die obersten Führungskräfte leisten
> > konnten.
> Nicht anders als heute. Und Stefan hat ja postuliert, dass so ein Ort
> wie meiner nur durch den Pkw überhaupt möglich ist.

Genau. Eure Neubaugebiete stehen da schon mindestens seit der Völkerwanderung?

Dr. Joachim Neudert

unread,
Feb 16, 2024, 12:28:35 PMFeb 16
to
Weisheiten aus Wien. Unvorstellbar, daß Orte ohne Pendelverkehr zu einer
Großstadt je existiert haben sollen.

--
please forgive my iPhone typos
It is loading more messages.
0 new messages