Aufruf zur Vollversammlung - Donnerstag - 21.07.11

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FSR Soziologie

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Jul 20, 2011, 7:35:55 AM7/20/11
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Liebe Studierende,


die "Kürzungswelle" in der sächsische Hochschullandschaft hat unsere Fakultät erreicht.

Inbesondere betrifft dies das Institut für Politikwissenschaften. Das Institut hat mit einem vom Rektorat verhängten Muratorium zu kämpfen, welches die Neubesetzung von 3 Lehrstühle verhindert.
Es scheint zu einer Stellenstreichung zu kommen, in welcher offene Professuren nicht mehr besetzt werden.

Stellenstreichungen am Institut für Politikwissenschaften hätten immense Folgen für die gesamte Fakultät.
Neben einem "wackelten" Wahlbereich, könnte solch eine Kürzungspolitik früh oder später auch unser Institut erreichen.

Deshalb unterstützt den Aufruf der Powis (im Folgenden), zeigt Solidarität und erscheint zahlreich zur morgigen Vollversammlung.

FSR Soziologie

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Zurzeit sind drei Lehrstühle des Instituts für Politikwissenschaft der Universität Leipzig nicht besetzt. Obwohl die Berufungsverfahren für die Professuren laufen, hat das Rektorat ein Moratorium für die Besetzung aller drei Stellen angesetzt. Die Lage ist damit klar: Das Rektorat beginnt mit den angedrohten Stellenstreichungen, indem sie die  Professuren nicht mehr besetzt. Doch was bedeutet das für unser Institut? Der Lehrbetrieb kann mit nur zwei besetzten Lehrstühlen und einem stark ausgedünnten Mittelbau kaum aufrechterhalten werden. Dies hat nicht nur fatale Konsequenzen für Studierende und Dozierende des PoWi-Instituts, sondern für die ganze Fakultät.

 

Deshalb haben wir in der letzten Woche über 500 Unterschriften gegen dieses Moratorium gesammelt und an Frau Rektorin Schücking übergeben. Unser weiteres Vorgehen möchten wir mit euch diskutieren. Aus diesem Grund laden wir euch zur:

 

Vollversammlung der Fachschaft
Politikwissenschaft am Donnerstag,
den 21.07.11, um 12 Uhr ins Foyer des
GWZ ein!


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In den letzten Monaten gab es immer wieder Gerüchte am Institut für Politikwissenschaft, dass es zu Kürzungen und Schließungen, v.a. im Lehramt kommen sollte. Vor dem Hintergrund der Vorgaben durch das Sächsische Ministerium für Wissenschaft und Kunst, etwa 72 Stellen in den nächsten Jahren an der Universität zu streichen, berichtete schon der ehemalige Prorektor Fach im Januar 2011 dem Senat, dass es Diskussionen zum Abbau der Lehramtsdoppelstrukturen gäbe und eine mögliche Schließung des Institutes daraus folgen könnte.

Daraufhin erschien ein Artikel im Stadtmagazin „Kreuzer“, der diese Thematik aufnahm. Zu diesem Zeitpunkt (Frühjahr 2011) beruhten alle Informationen, die zu Kürzungen am Institut führen sollten, nur auf Mutmaßungen. Eine Anfrage diesbezüglich im März 2011 an das Rektorat wurde bis dato nicht beantwortet. Die Gerüchte um eine Kürzung des Lehramts wurden daraufhin immer unwahrscheinlicher, bis vor einigen Wochen eine Liste des neuen Prorektor Altmeyer auftauchte, die die Kombinierbarkeit der Lehramtsfächer stark einschränkte. Zum Beispiel sollte Gemeinschaftskunde mit den derzeit beliebtesten Zweit-Fächern, wie Geschichte oder Sport nicht mehr kombinierbar sein. Nachdem wir als FSR und der Lehramtsreferent des StuRa im Rektorat nachgefragt hatten, wurden alle unsere Befürchtungen als haltlos abgetan.

Parallel zu den Ereignissen im Frühjahr liefen am Institut für Politikwissenschaft drei Berufungsverfahren. Im Frühjahr wurde zusätzlich die alte Professur von Frau Meuschel (Politisches System der BRD) durch Frau Lorenz neu besetzt. Aktuell sind damit mit Frau Zinecker (Internationale Beziehungen) nur zwei von fünf vorgesehenen Lehrstühlen am Institut besetzt. Für die weiteren Professuren (Professur Theorie, derzeit vertreten durch Herrn Liebsch; Professur Ethik, Politik, Rhetorik, derzeit vertreten durch Herrn Henkel; Professur IB derzeit vertreten durch Herrn Roscher) liegen aktuell Besetzungsvorschläge der Berufungskommissionen im Rektorat.

Einige Tage nachdem es bereits Gerüchte gab, die Professuren ständen zur Disposition, wurde vom Rektorat verkündet, dass ein „Moratorium“ über alle drei zu besetzenden Professuren verhängt wurde. Damit wird deutlich, dass das Rektorat gerade vor grundsätzlichen Entscheidungen steht. Die Vorgaben des Ministeriums im Rücken, hat man sich jetzt anscheinend aufgrund der „guten“ Vorbedingungen auf das Powi-Institut eingeschossen, welches womöglich damit zum Exempel für die kommenden Kürzungen wird.

Was das Wegstreichen von drei Lehrstühlen am Institut für Folgen haben könnte, ist kaum auszumalen. Die drei Lehrstühle und die damit verbundenen MitarbeiterInnenstellen sind für das Institut für Politikwissenschaft existenziell, damit eine flächendeckende Lehre in allen Bereichen der Politikwissenschaft gewährleistet wird und man den angestrebten Studierendenzahlen gerecht werden kann. Darüber hinaus ist die Professur für Ethik und Rhetorik für das Lehramt vorgesehen (gemeinsam mit der Philosophie) und damit für die geplante Weiterführung des Powi-Lehramtes in Leipzig unumgänglich. Seit fast zwei Jahren fehlt die Kontinuität der Lehre und Forschung am Institut, was für die Studierenden vor allem bei der Gestaltung der Abschlussarbeiten und -prüfungen Schwierigkeiten bereitet.

Für die Fakultät hätte der Wegfall der drei Professuren ebenso gravierende Folgen. Zurzeit ist die Politikwissenschaft eine große Stütze für den Wahlbereich, neben der KMW die am meisten frequentierte Disziplin. Die BewerberInnenzahlen zeigen, dass Powi im Wahlbereich stark gefragt und sehr beliebt ist und, dass diese Nachfrage auch zum großen Teil abgedeckt werden kann. Ein Wegfall der Professuren würde bedeuten, dass der Wahlbereich vor kapazitären Problemen stehen würde.

Das Thema der Stellenstreichungen ist bei weitem kein alleiniges Problem der Politikwissenschaft. Das Land Sachsen will im Rahmen der Hochschulentwicklungsplanung bis 2015 300 Stellen streichen. Davon alleine 72 an der Universität Leipzig. Die Universität ist daher angehalten, bis zum Ende des Jahres 2011 ihre hochschulinternen Vorstellungen zum Entwicklungsplan an das Ministerium weiterzureichen. Es ist darum besonders wichtig, bei diesen ersten Unternehmungen zu Stellenstreichungen als Fakultät geschlossen hinter dem Institut für Politikwissenschaft zu stehen. Jegliche Taktiererei und Hoffnung auf die Verschonung des eigenen Institutes wird zur Folge haben, dass sich gegenseitig ausgespielt werden wird. Nur mit einer geschlossenen Fakultät – und Universität - kann sich gegen eine Landespolitik der Streichungen gewehrt werden.


Wir fordern das Rektorat auf:
Eine sofortige Weiterführung der Berufungsverfahren und eine Besetzung der Lehrstühle anzustreben, damit die Lehre sowohl im Kernfach als auch im Wahlbereich abgedeckt wird.
Die absolut intransparente Entscheidungspolitik auf Seiten des Rektorats sofort zu beenden.

Wir fordern ebenso die Fakultät auf, sich geschlossen für das Institut für Politikwissenschaft und gegen jede Kürzungen einzusetzen.
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