AW: FrameMaker 2020
Johannes Graubner (Transcom)
Hallo in die Runde,
Hallo Stefan (Gentz),
falls es jemand interessiert, ein paar erste Erfahrungen mit FM 2020 (Umstieg von FM 2017, „unstrukturierte“ Dokumente):
Arbeitsweise weitgehend unverändert:
- Tastatur-Shortcuts, Menüs, Pods etc. – bislang bin ich auf keine nennenswerten, den Arbeitsfluss behindernde Veränderungen gestoßen (was ich als positiv bewerte)
- FrameScript funktioniert ohne, dass Änderungen an den Scripten notwendig wären
- TimeSavers Form Assistent scheint ohne Änderungen weiter zu funktionieren
- Abstürze: Gibt es weiterhin, möglicherweise etwas seltener.
Konkret: Abstürze sind meistens mit der Arbeit mit Bedingten Texten verknüpft. Ein solchen Absturz hatte ich auch mit FM 2020. Vielleicht wären es mehr gewesen, wenn ich im Testprojekt mehr mit Bedingten Texten hantieren müsste.
Der eine Absturz führte prompt auch dazu, dass die Arbeitsumgebung („Arbeitsbereich“, Einstellungen rechts oben im FM-Fenster) verloren war. Das kenne ich schon von FM 2017 und davor – es ist nervig und müsste bei sauberer Programmierung nicht sein. - PDF-Erstellung: Trotz der bei FM 2019 hochgejubelten neuen Engine für „Speichern als PDF“ ebenfalls keine echten Neuerungen – „Speichern als PDF“ dauert wie bei FM 2019 länger (1:45 min) als Drucken in PostScript-Datei UND Destillieren mit Distiller (0:49 min im konkreten Fall, 300 Seiten-Dokument).
Ich frage mich also weiterhin, wozu „Speichern als PDF“ gut ist. - Die API ist weiterhin fehlerhaft: Die Suche nach Texten mit einer vorgegebenen Bedingung findet nicht sicher alle Treffer.
Ich habe ein FrameScript, das alle tatsächlich im Dokument vergebenen Bedingungen per Suche nach selbigen eruiert und die übrigen, trefferlosen Bedingungen löscht. Dieses Script funktionierte schon in FM 2017 nicht sicher, es funktioniert immer noch nicht wieder (in früheren Versionen von FM gab es keine Probleme).
FrameScript-Befehl: Find FromTextLoc (vStartOfDocument) InCond (BedText.Name) ReturnStatus (xReturn);
Was ist neu?
- Farbige Icons sind zurückgekehrt.
- Die bereits mit FM 2019 eingeführte Duden-Rechtschreibprüfung – leider führt sie dazu, dass die manuell in Wörterbücher aufgenommenen Wörter (trotzdem ich die Dateien von FM 2017 nach FM 2020 kopiert habe) scheinbar nicht berücksichtigt werden – aber vielleicht habe ich auch nicht alle Dateien gegriffen, die User Dicts scheinen nach wie vor ein seeeeehr unübersichtlicher Komplex zu sein.
Adobe: Wie wäre es mit einer Funktion „Import/Export User Dictionaries“, um diese zwischen verschiedenen Rechnern aber auch zwischen verschiedenen FM-Installationen auf demselben Rechner leicht verschieben zu können? - Welcome Screen – ein echter Nerv! Selbst wenn ich diesen händisch schließe – bei der nächsten Dateiaktion (z.B. FM-Datei öffnen) kommt dieser wieder mit hoch. Er kostet einerseits in der Tab-Leiste unnötig Platz, andererseits (und das ist wichtiger), ist er im Wege, wenn ich über |- Fenster -| mir 2 Fenster nebeneinander anordnen will, um sie parallel zu sehen. Weil der Welcome Screen als 3. Tab zum 3. Fenster wird, ist immer erst längeres „Bauen“ notwendig, bis die 2 Dateien so stehen, wie ich es wollte (und es bei FM 2017 problemlos funktionierte).
Fazit: Das dämliche Ding in den |- Bearbeiten | Voreinstellungen -| ganz schnell deaktivieren. - Lizenzmodell: FM 2020 gibt es nur noch als Mietversion – und darin sehe ich ein echtes Problem. Was passiert, wenn Adobe seine Lizenzserver abschaltet oder das Lizenzmodell plötzlich unattraktiv gestaltet oder ich wegen Umstieg nur noch sehr gelegentlich mal an die FM-Dateien ran muss, so dass sich eine Jahreslizenz nicht lohnt? Kann ich meine Dateien dann noch öffnen, nachbearbeiten, exportieren etc.?
- Neues Menü |- Book Utilities -| mit dem Eintrag |- Book Utilities | Book MIF Wash -|
Da komme ich ins Schmunzeln. Das war zu Zeiten bis FM ??? (10? wann war der Umstieg auf Unicode?) ein Thema und stehender Begriff, von dem ich dachte, der hätte sich inzwischen erledigt! Traut Adobe seinem eigenen Produkt immer noch nicht, dass es eine Dateibereinigung via „MIF Wash“ (= alle Dateien einmal nach MIF und wieder zurück nach FM konvertieren) ganz offiziell und prominent in das Produkt einbaut? - Es lässt sich vordefinieren, wie Bilder eingefügt werden sollen (Verankerungsposition, Ausrichtung; nicht jedoch die Breite des hinzugefügten Rands).
Da ich die Bildrahmenparameter (inklusive Rand) schon seit Urzeiten per Script und Shortcut korrigiere, und weiterhin wegen der Randbreite nicht darauf verzichten kann, ist das für mich ohne Relevanz.
Adobe: Warum bleibt Ihr auf halbem Wege stehen? - Export von XLIFF-Dateien.
Dieses Feature habe ich noch nicht testen können – eigentlich ist es das einzige, weswegen ein Umstieg auf FM 2020 interessant sein könnte.
Schön wäre es gewesen, wenn die Möglichkeit zur Definition für die Textsegmentierung nicht so versteckt und kryptisch wäre.
Adobe: Bitte schaut Euch bei den TM-Herstellern ab, wie eine Bedienoberfläche dazu aussehen kann! Eine definierte, für die eigenen Texte optimierte Segmentierung ist wesentlich für die Frage nach den Matches-Prozentzahlen und damit für die Kosten der Übersetzung.
Viele Grüße
Johannes Graubner
Transcom. Ing.-Büro Johannes Graubner
Büro für technische Kommunikation
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KlausDaube
→ Ich teil Deine befürchtungen. Was macht eine firma, die nicht mehr auf FM-14 (2019) zurück kann (vergessen, alles auf' 'alt' zu speichern), wenn Adobe beschliesst FM abzuschiessen (FM wird ja seit langem von den marketingleuten schlichtweg ignoriert). Ausserdem wären sicher einige leute froh, sie könnten ohne internet-anschluss in ruhe arbeiten.
off...@ktedo.de
Servus Johannes,
vielen Dank für diese ausführliche Zusammenstellung!
HG Thomas
off...@ktedo.de
« Ich frage mich also weiterhin, wozu „Speichern als PDF“ gut ist.»
→ Das legt das PDF im gleichen pfad wie das quell-dokument/buch ab. Via Publisher panel geht alles in ein untervezeichnis PDF des dort angegebenen ausgabe-verzeichnisses (ein geschachteltes ablegen).
wer das programmiert hat, arbeitet sicher nicht viel mit FM. Es ist so weit von meinem Arbeitspluss entfernt, dass ich es nicht verwenden kann.
1. Nach Erstellung des PDF muss ich mich zu diesem Ordner - der nix mit meinem Projekt zu tun hat - hangeln, um das Dokument zu einer anderen Stelle verschieben zu können
2. Stelle ich nach dem Betrachten des PDF fest, dass es einer erneuten PDF-Erzeugung bedarf, muss ich (?Programmierfehler) erst das Dokument löschen, bevor ich selbiges ein weiteres mal erzeugen kann.
3. fehlt die Möglichkeit vor dem Ausfruck einen anderen Dokumentennamen einzugeben
Schlichtweg unbrauchbar. Würde das Dokument in den Ordner der Druckdatei gelegt - wäre vieles schon besser.
HG Thomas
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Johannes Graubner (Transcom)
Hallo Klaus
(und Stefan (Gentz)),
> « Ich frage mich also weiterhin, wozu „Speichern als PDF“ gut ist.»
> → Das legt das PDF im gleichen pfad wie das quell-dokument/buch ab.
Das habe ich im Ergebnis aber auch, wenn ich in eine PS-Datei drucke und diese dann manuell an den Distiller übergebe – wie geschrieben, war dieser Weg doppelt so schnell wie „Speichern als PDF“. Zumal, wie von Dir richtig bemerkt, bei bestimmten Konfigurationen (TimeSavers Form Assistant) „Speichern als PDF“ gar nicht geht.
Bleibt also weiterhin die Frage: Welchen Vorteil bietet die hinter „Speichern als PDF“ stehende Engine gegenüber dem Standard-Distiller-Prozess?
Deine Änderungen am Welcome-Screen haben vermutlich nicht dazu geführt, dass dieser innerhalb derselben Sitzung nicht mehr fortgesetzt automatisch wieder geöffnet wird, nachdem ich ihn manuell geschlossen habe.
Danke für den Hinweis auf das Dictionary-Handling. Hatte ich nicht mehr im Hinterkopf, dass Du da mal was erarbeitet hattest. Adobe könnte Deine Vorarbeiten (gegen entsprechende Gratifikation) ja nutzen, um die Funktion ins Produkt zu integrieren.
> Was macht eine firma, die nicht mehr auf FM-14 (2019) zurück kann
> (vergessen, alles auf' 'alt' zu speichern),
Vergessen?:
- Bei Hunderten von Projekten schon ganz praktisch nicht ganz einfach
- Die FM-Oberfläche bietet keine Funktion an, um als FM 14 zu speichern. Speichern als MIF ginge behelfsmäßig.
Interessant: Die API von FM bietet ein „Speichern unter“ für jede Version bis hinab zu FM 7 (so die Erkenntnis mit FM 14; mit FM 16 habe ich bereits erfolgreich FM 14-Dateien geschrieben).
@ Stefan (Gentz): Es wäre schon hilfreich, wenn Adobe ein Statement abgeben würde, dass es im Falle eines Falles eine lizenzserver-unabhängige Version von FrameMaker publizieren wird – wie dies vor wenigen Jahren für die Produkte der Creative Suite erfolgt ist.
Viele Grüße
Johannes
Von: frameu...@googlegroups.com <frameu...@googlegroups.com> Im Auftrag von KlausDaube
Gesendet: Freitag, 11. September 2020 17:49
An: frameusers-de <frameu...@googlegroups.com>
Betreff: [frameusers-de] Re: FrameMaker 2020
Danke Johannes für Deine ausführlichen bericht!
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Ute Mitschke
Ute
Ute Mitschke
>> UND Destillieren mit Distiller (0:49 min im konkreten Fall, 300 Seiten-Dokument).
Ute
Ute Mitschke
off...@ktedo.de
Liebe Ute, das stimmt beides, danke für den Tipp.
Bleibt halt noch das X-fach-rumgeklicke….
…und das, weil sich keiner erfolgreich darum kümmert der kümmern kann, dass solche Kundenwünsche umgesetzt werden. Wie lang ist das nun bekannt? Eine Checkbox im Dialog Veröffentlichen, die das Speichern in das Verz. des Quelldokuments definiert - mehr wäre es nicht. Der Workflow des Veröffentlichen-Prozesses wurde ohne Berücksichtigung der wesentlichen Abläufe der bisherigen PDF-Erstell-Logik erstellt. Reklamationen dazu kamen umgehend …und verhallten scheinbar ungehört.
Wenn ich wegen der dauernden PDF-Erzeugungs- und BedText-Abstürze nicht so angefressen wäre, würde ich das hier vermutlich gar nicht schreiben - eigentlich ist es aber viel mehr der "Nichtumgang" von Adobe auch mit den Dingen, die wirklich einfach zu lösen wären.
Schönen Sonntag noch und HG
Thomas
Von: 'Ute Mitschke' via frameusers-de <frameu...@googlegroups.com>
Gesendet: Sonntag, 13. September 2020 14:45
An: frameusers-de <frameu...@googlegroups.com>
Betreff: Re: [frameusers-de] Re: FrameMaker 2020
Hallo Thomas,
>> → Das legt das PDF im gleichen pfad wie das quell-dokument/buch ab. Via Publisher panel geht alles in ein untervezeichnis PDF des dort angegebenen ausgabe-verzeichnisses (ein geschachteltes ablegen).
Wenn man im Publish/Veröffentlichen-Panel zuerst unten das gewünschte Ausgabeverzeichnis auswählt, landet das PDF auch nicht mehr irgendwo. Ich habe mich anfangs auch gewundert/geärgert, wo meine PDFs abgeblieben sind und mir dann angewöhnt, das Verzeichnis jedesmal einzustellen.
Die Fehlermeldung kommt bei mir nur, wenn ich das vorher erzeugte gleichnamige PDF in Acrobat geöffnet habe. Schließe ich es in Acrobat ist das mehrfache Erzeugen mit selbem Dateinamen kein Problem.
>>« Farbige Icons sind zurückgekehrt.»
>>→ Haben mich viel überzeugungsaarbeit gekostet.
... die farbigen Icons gibt es doch schon mit FM 20019!
@Klaus - was Deinen Verdienst um die Farbe in keiner Weise schmälert :-)
Herzliche Grüße und einen schönen Sonntag in die Runde
Ute
thomas schrieb am Sonntag, 13. September 2020 um 12:23:00 UTC+2:
« Ich frage mich also weiterhin, wozu „Speichern als PDF“ gut ist.»
→ Das legt das PDF im gleichen pfad wie das quell-dokument/buch ab. Via Publisher panel geht alles in ein untervezeichnis PDF des dort angegebenen ausgabe-verzeichnisses (ein geschachteltes ablegen).
wer das programmiert hat, arbeitet sicher nicht viel mit FM. Es ist so weit von meinem Arbeitspluss entfernt, dass ich es nicht verwenden kann.
1. Nach Erstellung des PDF muss ich mich zu diesem Ordner - der nix mit meinem Projekt zu tun hat - hangeln, um das Dokument zu einer anderen Stelle verschieben zu können
2. Stelle ich nach dem Betrachten des PDF fest, dass es einer erneuten PDF-Erzeugung bedarf, muss ich (?Programmierfehler) erst das Dokument löschen, bevor ich selbiges ein weiteres mal erzeugen kann.
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Bernd Meissner
Hallo Johannes,
Das habe ich im Ergebnis aber auch, wenn ich in eine PS-Datei drucke und diese dann manuell an den Distiller übergebe – wie geschrieben, war dieser Weg doppelt so schnell wie „Speichern als PDF“. Zumal, wie von Dir richtig bemerkt, bei bestimmten Konfigurationen (TimeSavers Form Assistant) „Speichern als PDF“ gar nicht geht.
Bleibt also weiterhin die Frage: Welchen Vorteil bietet die hinter „Speichern als PDF“ stehende Engine gegenüber dem Standard-Distiller-Prozess?
Beim PS/Distiller-Weg fehlt mir auch komplett die neue FM-CMYK-Engine (seit FM10). PDFs werden als RGB-Dokumente ausgegeben. Wir brauchen und schätzen die CMYK-Ausgabe.
Grüße,
Bernd
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