> Was ich mit mir und für mich ver-eins-bare, ist meine Theorie (=Sicht, Perspektive),
> und das genau dann, wenn ich es mache, und nicht dann oder dort, wo irgendjemand
> davon liest.
>
> Wenn ich beispielsweise sage, wie ich das Wort "Energie" (um ein anderes als Auschwitz
> zu wählen) verwende, bilde ich mir nicht ein, dass ich mich damit über meine aktuelles
> SELBSTverständnis hinaus festlege, sondern im Gegenteil: Ich mache mit meine
> Verwendung selbst(-)bewusst, damit sie mir erscheint, begegnet, entgegentritt.
>
> Die Vereinbarung, die ich miene, zielt nicht auf EINS, sondern auf Differenzen, die mir
> darin begegnen und die mir niemals begegnen könnten, wenn ich nicht ver-eins-baren
> würde.
Also Ver-Meinbarung ? Bleibt trotzdem noch das Problem, daß, obwohl
jene Appropration, die einverleibende
Meins-Machung individuell von Fall zu Fall (und nur in jenem
unwiederholbaren kairos) glücken mag, dem Sozius (der, der als
Begleiter und vorangehender Nachfolger , sequi, immer schon mit dabei
ist) der wiederholende Nachvollzug nur als Abweichung und Differenz
möglich ist, denn der selbe Brocken ist bereits verzehrt.
Über den geteilten Kadaver des ermordeten Urvaters und dessen
Einverleibung, mutmaßte Freude, stellten die Urmenschen den sozialen
Zusammenhalt her.
Dadurch sollte vergewissert werden, daß, obwohl jeder einen anderen
Brocken schluckt und schlucken muss, dieser doch vom identischen Leib
herstammt.
Andersheit läßt sich als zusammenfaßbare und auf eine Einheit
zurückführbare Grösse bezähmen. Differenz ist bloß eine Spielart von
Identität, wurde beteuert. Nicht umgekehrt. Dies steht aber doch nun
in Frage?
Wie kann dann der Transfer von Ver-Meinbarung auf Ver-Unsbarung sich
vollziehen? Ohne daß die beobachtete Fom in ihrer Wiederholung
unweigerlich de-formiert würde... Und dadurch wird ab einem bestimmten
Reflexionsniveau Zusammenarbeit, Ko-Operation, schwieriger, zumindest
ziemlich anders...
Liebe Grüsse
André