Am 16.05.2022 um 13:35 schrieb Ole Jansen:
> Am 13.05.22 um 12:59 schrieb Christoph Müller:
>> Am 13.05.2022 um 10:36 schrieb Ole Jansen:
>>> Am 13.05.22 um 10:14 schrieb Christoph Müller:
>>>> Am 13.05.2022 um 09:56 schrieb Ole Jansen:
>>>>> Wie wäre es mit der Einsicht dass es mit den jetzigen
>>>>> Technologien garnicht möglich ist eine eine Industriegesellschaft
>>>>> nachhaltig mit PV und Wind zu versorgen?
>>>>
>>>> Da muss ich dich enttäuschen. Die nötigen Technologien existieren
>>>> längst.
>>>
>>> Die Technologien sind aber zu ertragsarm
>>
>> inwiefern?
>
> Der Ertrag ist im klein im Verhältnis zu den eingesetzten Ressourcen.
> Dieses Verhältnis wird um so schlechter je mehr Teilnutzung solche
> Anlagen vorliegt.
Was zählt für dich als Ertrag? Strom? Wärme? Strom+Wärme? Geld?
Vermiedener Umweltschaden? Spielt Umweltschaden überhaupt eine Rolle?
Mir scheint, dass die Welt nicht so eindeutig ist, wie du es gerne hättest.
>>> und nicht nachhaltig
>>
>> weil sie nachhaltige Energien verwenden/nutzen?
>
> Weil es bisher noch keine Beispiele für Industriegesellschaften
> gibt welche PV/Wind Anlagen herstellen und sich dabei mit
> PV/Wind slebst versorgen.
Vielleicht sollte man erst mal mit einer Potenzialabschätzung beginnen
und sich dann überlegen, wie ein System ausschauen sollte, das auf rein
regenerative Energien setzt. Das habe ich schon 1992 gemacht und in
einem Buch veröffentlicht.
>>> und ihre Nutzung bindet andere knappe Ressourcen (Arbeitskraft,
>>> Rohstoffe, Flächen...) was in Konkurrenz zu wichtigen Aspekten
>>> der Daseinsvorsorge steht (Produktion anderer Güter,
>>> Nahrungsmittelbversorgung z.B.)
>>
>> Welche Produkte braucht die Menschheit noch, wenn sie ausgestorben ist?
>
> Welche Produkte braucht eine Gesellschaft ohne sozialne Frieden?
Wir sollten nicht warten, bis das Kind in den Brunnen gefallen ist. Dann
haben wir nämlich Aufstände und Kriege. Wir sollten uns vor allem um den
ERHALT des Friedens kümmern. Wir sollten auf keinen Fall zu großen
sozialen Gegensätze aufbauen. Es sollte sich möglichst niemand
ausgegrenzt fühlen. Jeder sollte das Gefühl haben, Sinnvolles zum
Gesamterfolg beitragen zu können, ohne sich den vielen Spöttern
aussetzen zu müssen. Das ginge z.B. mit Stromeinspeisung durch die
eigene Heizung.
>> Bis du es nachvollziehbar erklärt hast und damit überzeugst.
>
> Ich denke ich habe dargelegt welcher Aufwand in diesen Breiten nötig
> wäre die Energieversorgung mit PV/Wind zu bestreiten.
Nein. Du hast nur BEHAUPTET, dass es irre großen Aufwands bedürfte. Du
hast nichts belegt oder nachvollziehbar begründet.
> Nämlich dass dies aktuell nur mit einer etwa 20fachen Überplanung der
> Erzeugungskapazitäten möglich wäre.
Was verstehst du unter einer "Überplanung der Erzeugungskapazitäten"?
Wenn es das ist, was ich vermute, solltest du mal über Kugelschreiber
nachdenken. Stelle dir vor, sie wären so wichtig, wie man es heute
gewohnt ist. Aber die Idee wäre dir erst vor ein paar Tagen gekommen. Du
baust erste Prototypen. Die trocknen binnen kürzester Zeit ein, batzen
fürchterlich und laufen aus. Jetzt geht die Arbeit erst richtig los. Du
brauchst eine geeignete Fassung der Kugel. Anfangs wirst du geneigt
sein, für die Kugel relativ weiches Material zu verwenden, was dann zu
Abplattungen der Kugel führt und damit zu schlechten Ergebnissen. Ob
Fassung, Werkstoffe, Spaltbreiten, Rauheiten, Tinten, Belüftungssysteme
... es gibt verdammt viel zu tun. Die Millionen für die technische
Entwicklungen rauschen nur noch so dahin... Um das viele Geld wieder
einzuspielen, werden die Kugelschreiber in speziellen Schreibstuben 24/7
gegen Pfandhinterlegung und mit entsprechend hohen Stundensätzen teuer
vermietet.
Richtig: Das entspricht NICHT der Realität. Der Entwicklungsaufwand
WURDE aber ganz real getätigt. Trotzdem sind Kugelschreiber längst
billige Werbegeschenke geworden. Sie werden von extrem billig bis knapp
unter 10,- Euro pro Stück von einschlägigen Werbefirmen als Give-Aways
mit Werbeaufdruck angeboten.
Wie kann das sein?
Die Stückzahlen sind hoch, dass sich der Entwicklungsaufwand auf
Abermillionen Kugelschreiber verteilt.
Das gleiche Prinzip kann man auf stromproduzierende Heizkessel ebenfalls
anwenden. Vorausgesetzt, es gibt einen aufnahmefähigen Markt dafür.
Dieser könnte mit ASTROHS recht schnell geschaffen werden. Aber halt
nicht mit rumnörgeln, sondern mit Anpacken.
Sind diese Dinger einmal billig genug, dann frägt keiner mehr nach
Vollbenutzungsstunden. Das machst du mit dem Kugelschreiber vermutlich
auch nicht.
> Ferner gibt es starke Indizien dafür dass mit dem aktuellen
> Stand der Technik keine vollständige Substitution der aktuellen
> Versorgung möglich ist.
Substitution - das ist einer der ganz zentralen Fehler, die man machen
kann. Heißt schließlich nichts Anderes, als einfach auszutauschen. Erdöl
wird mit Pflanzenöl ausgetauscht. Erdgas mit Biogas. Usw. Auf diese
Weise werden wir sicher nicht auf einen Grünen Zweig kommen. Denn wenn
sinnvoll gewirtschaftet werden soll, dann müssen auch geeignete
Strukturen für die Ersatzstoffe geschaffen werden. 1:1-Austausch wäre
ein Desaster. Dann müssten die ganzen pflanzlichen und tierische Abfälle
erst mal an einen zentralen Ort gekarrt werden, wo sie weiter
verarbeitet werden. Die dort hergestellten Produkte müssten dann auch
wieder in zentrale Anlagen gefüllt werden, die sich mit etwa 60%
Energieverlust auszeichnen. Deshalb wird man diese verlorenen 60%
NOCHMAL für Heizzwecke zur Verfügung stellen müssen. Noch viel schlimmer
sieht's in der Mobilität aus. Da gehen die Verluste bis 95% hoch, was
fast 1/3 unseres kompletten Primärenergiebedarfs ausmacht.
Das Astrail-Konzept stellt Strukturen zur Verfügung, die den gewünschten
Energieformen entgegen kommen. Wegen der geringen Energiedichte geht es
um massive Dezentralisierung. Damit kann man die Bürger bestens auf
Augenhöhe in das Geschehen einbinden.
>>>> Das Geld. Geld
>>>
>>> Finanzen bilden das Problem einigermassen ab.
>>
>> Wenn man "einigermaßen" weit genug fasst.
>
> Es gibt in D einige Faktoren welche einen Ersatz erschweren:
>
> - Bevölkerungsdichte
Trotzdem schickt uns alleine die Sonne schon das 4,3-Fache unseres
KOMPLETTEN Energiebedarfs auf unsere bereits vorhandenen Dächer und
Fassaden. Dazu gibt's noch Wind, Wasser, Biogas, Biomasse und Erdwärme
(und was sich sonst noch vergessen habe).
> - Konkurrenz um die Flächennutzung
wie gesagt - auch "tote Flächen" wie Dächer und Fassaden lassen sich
nutzen. Selbst Verkehrswege sind nutzbar. Auf diese strahlt die Sonne
hierzulande nochmal das 7,3-Fache des Bedarfs.
> - Saisonale Schwankung der Erzeugung
dafür braucht es ein intelligentes Umfeld. Dieses muss dafür sorgen,
dass die Brennstoffe nicht schon im Sommer verheizt werden, sondern erst
dann, wenn Sonne und Wind grade nicht genug liefern. -> ASTROHS.
> - fehlenden Möglichkeiten zur wirtschaftlichen Speicherung
Brennstoffe SIND bereits Energiespeicher! Ist halt leider nur sehr sehr
schwer zu kapieren.
> Im Gegenzug gibt es in Äquatornähe Regionen welche folgende
> Vorteile hätten:
>
> - geringe Bevölkerungsdichte
> - Ungenutze Flächen, z.B. Wüsten
> - Vernachlässigbare saisonale Schwankungen
> - Daraus folgend keine Notwendigkeit der Saisonspeicherung
Man kann das Eine tun und braucht deshalb das Andere nicht bleiben zu
lassen.
> Ich stelle fest dass es in solchen Regionen keine Beispiele
> für Industriegesellschaften gibt elche sich aus "erneuerbaren"
> Quellen versorgen und in der Lage wären die Lieferketten zu
> betreiben um die "erneuerbaren" Quellen regelmäßig zu erneuern.
Norwegen ist nicht weit weg davon.
> Das ausgerechnet in D zuerst "vorzuführen" um der Welt ein
> Vorbild zu sein und so den Klimawandel zu stoppen ist GAGA.
Keineswegs. Damit hat man als Erster einen Fuß in der Tür. So, wie
damals mit dem Automobil. Davon zehrt unsere Industrie bis zum heutigen Tag.
>>> Darauf als "Lösung" zu verweisen ist pure Ablenkung.
>>
>> Wenn man weiß, dass alleine die Sonne auf unsere bereits existierenden
>> Dächer und Fassaden das 4,3-Fache unseres KOMPLETTEN
>> Primärenergiebedarfs einstrahlt
>
> Tja, und warum speichern wir nicht einfach die Wärme?
Weil's technisch viel schwieriger ist, als z.B. Holz einzulagern?
>>>> Wieso sollte es gemeingefährlich sein, wenn Standard-Heizkessel aus
>>>> ihrer großen Temperatudifferenz zwischen Flamme und Nutzwärme auch
>>>> noch Strom produzieren?
>>>
>>> Diese Möglichkeiten sind am Markt verfügbar,
>>
>> mangels geeignetem wirtschaftlichen Umfeld allerdings nur aus teurer
>> Kleinserienproduktion.
>
> Du behauptest einfach dass solche Anlagen billiger herzustellen
> wären wenn es einen größeren Markt gäbe, aber schiebst die Aufgabe
> es zu tun auf Andere.
Liegt einfach daran, dass ich nicht genügend Mittel habe, um mal ein
paar Milliarden ist eine vollautomatische Fertigung investieren zu
können. Und selbst das würde mir nichts helfen, wenn nicht etwas wie
ASTROHS gäbe. Ohne sowas hätte ich dann zwar eine teure Fabrik. Aber
deren Produkte wären in Ermangelung eines geeigneten wirtschaftlichen
Umfelds weitgehend unverkäuflich.
Die Bereitstellung eines geeigneten wirtschaftlichen Umfelds ist im
Vergleich zu einer solchen Fabrik finanziell nur Peanuts. Dazu braucht
es vor allem zwei politischer Grundsatzentscheidungen:
1. Automatisches bidirektionales Stromhandelssystem für alle (ASTROHS)
2. Autobahnähnlicher Individualverkehr auf der Schiene in Railtaximanier
>>> Weil es keine zuverlässigere und günstigere Versorgung gewährleistet
>>> als die etablierten Lösungen.
>>
>> Was befürchtest du genau?
>>
>>> Was z.B. Menschen mit kleinen Einkommen
>>> von einer Teilhabe ausschlösse?
>>
>> Von DIESEN Leuten wird HEUTE erwartet, dass sie ihre Heizwärme ZWEIMAL
>> und öfters bezahlen
>
> Strom würde zeitweise unbezahlbar.
Kann man selber Strom erzeugen, wäre das doch wunderbar!
> ASTROHS würde nicht dazu
> beitragen den Sozialen Frieden zu beschützen sondern die Schere
> zwischen Angebot und NAchfrage verbreitern?
Bist du dir sicher, verstanden zu haben, worum es dabei geht?
>> Als Abwärme im Kraftwerk...
>
> Thermische Kraftwerke funktionieren nicht ohne Wärmeabgabe an die
> Umgebung.
Richtig. Was spricht also dagegen, diese Dinger dort aufzustellen, wo
diese Wärmeabgabe den größten Nutzen bringt? Also dort, wo auch diese
Wärme noch einen echten Wert hat?