Am 29.06.2021 um 17:47 schrieb Fritz:
> On 29.06.21 near 17:46, Carla Schneider schwurbelte wie immer:
>> Fritz wrote:
>>> Die Natur straft nun Klimawandel-Leugner, TRUMPisten, Schwurbler, Qannon
>>> u.a. Kreischer ab!
>> Das ist nur wieder der Versuch etwas extremere Wetterlagen als Klimawandel auszugeben,
>> weil die Dummen das glaubhaft finden.
>
> Was wäre es denn sonst, wenn sich diese Ereignisse häufen?
Tun sie das?
> Zurück zum Text:
"Erwärmt sich die Erde?
Sonnentätigkeit beeinflußt das Klima
von Dr. Herbert Reiche, Hauptamt für Klimatologie Potsdam
Mehr als 20 Vogelarten drangen in den letzten Jahrzehnten in Europa
weiter nordwärts vor. Ein Teil der vor Island laichenden Kabeljaue ist
zur Südspitze Grönlands abgewandert. Riesenschildkröten tauchten 2000
Kilometer nördlich ihres Lebensraumes auf. Diese Vorgänge in der
Tierwelt hängen mit einer allgemeinen Erwärmung der Erde zusammen. Sie
setzte etwa Mitte des vorigen Jahrhunderts ein und war am
ausgeprägtesten in den hohen nördlichen Breiten spürbar. Sie betrug dort
zwei bis drei Grad.
Eine solche Klimaschwankung hat beachtliche wirtschaftliche Folgen.
Die Grenze zwischen dem feucht-gemäßigten Klima West- und Mitteleuropas
und dem nord- und osteuropäischen Schnee-Waldklima verschob sich um
einige Hundert Kilometer zugunsten des gemäßigten Klimas. Der nördliche
Seeweg, jener für die Sowjetunion so lebenswichtige Verkehrsweg längs
der Eismeerküste, bleibt gegenwärtig längere Zeit eisfrei und damit
häufiger befahrbar. Seit den vierziger Jahren allerdings sinken die
Temperaturen, und es ist gegenwärtig noch nicht möglich anzugeben, ob es
sich bei diesem Temperaturrückgang um einen länger anhaltenden Prozeß
oder nur um eine vorübergehende Unterbrechung der im vorigen Jahrhundert
eingeleiteten Erwärmung handelt.
*Die Meinungen gehen auseinander*
Als Ursache der Klimaschwankungen wurde in den letzten Jahren immer
mehr die Sonnentätigkeit ins Feld geführt, worunter sowohl die Flecken-
als auch die Fackeltätigkeifr auf der Sonne zu verstehen ist. Diese
Tätigkeit, diese Aktivität der Sonne schwankt bekanntlich und hat einen
elfjährigen Rhythmus. Hierbei handelt es sich um einen
Durchschnittswert. Die einzelne Periode kann in ihrer Länge erheblich
davon abweichen. Bemerkenswert ist es auf jeden Fall, daß die Winter
1916/17, 1928/29, 1939/40, 1962/63 streng waren. Der Abstand zwischen
ihnen beträgt elf oder zwölf Jahre bzw. das Doppelte davon, deckt sich
also auffällig mit der Länge der mittleren Sonnenfleckenperiode.
Die Meinungen darüber, inwieweit die Sonnentätigkeit als Ursache der
Klimaschwankungen anzusehen ist, gehen allerdings noch weit auseinander.
Energetisch kann offenbar die Sonnentätigkeit keine entscheidende Rolle
spielen, denn sie beeinflußt im wesentlichen nur einen Teil der
kurzwelligen Ultraviolettstrahlung sowie den Korpuskelzustrom, die
energiemäßig gegenüber der sichtbaren und infraroten Sonnenstrahlung
erheblich zurücktreten.
Vulkane schwächen Strahlung
Sehr wahrscheinlich dürften neben der Sonnentätigkeit noch andere
Vorgänge als Ursachen für die Klimaschwankungen eine gewichtige Rolle
spielen.
Die immer stärker werdenden Industrieabgase einschließlich der Ruß- und
Ascheteilchen, aber auch Vulkanausbrüche trüben die Atmosphäre und
vermindern die an der Erdoberfläche ankommende Strahlung. Nach den
großen Ausbrüchen des Kra- katau 1883 und des Katmai in Alaska 1912 war
die Sonnenstrahlung bis zu 15 Prozent geschwächt Mehrere Jahre lang nach
dem Ausbruch des Kra- katau verursachten die bis in die Stratosphäre
geschleuderten Staubpartikel wunderbar farbige Dämmerungserscheinungen.
In abgeschwächtem Maße war ähnliches im vergangenen Dezember und Januar
zu sehen. Bei klarem Wetter konnte nach Sonnenuntergang ein herrliches
Purpurlicht beobachtet werden. Die Ursache war offenbar ein Ausbruch des
Vulkans Gunung Agung auf Bali im März 1963.'
Neben den Vulkanausbrüchen sind die Steppen- und Buschbrände nicht zu
unterschätzen, da sie auf recht großen Flächen, die mehr als zehn
Millionen Quadratkilometer umfassen, auftreten. Ferner sei auf die
Möglichkeit hingewiesen, daß interplanetare Dunkelwolken die
Sonnenstrahlung schwächen können.
Satelliten genügen nicht
Schließlich ist der zunehmende Kohlendioxydgehalt der Luft zu nennen.
Neben Wasserdampf vermindert Kohlendioxyd die Ausstrahlung der Erde in
den Weltenraum. Es lag also sehr nahe, die erwähnte allmähliche
Erwärmung auf die Zunahme des Kohlendioxydgehaltes zurückzuführen. Aber
trotz weiteren Ansteigens des CO2-Gehalts ist seit den vierziger Jahren
wieder ein Absinken der Temperaturen festzustellen.'
Der Wirkungsmechanismus Ursache - Temperaturveränderung ist sehr
kompliziert. Atmosphäre und Hydrosphäre sind hierbei miteinander in
Wechselwirkung. Ab- bzw. Zunahme der polaren Eismassen spielen eine
große Rolle.
Über entscheidende Vorgänge in den höheren Schichten der Atmosphäre
wissen wir aber noch zuwenig. Die bisher mit Satelliten und Raketen
gewonnenen Erkenntnisse sind zweifelsohne sehr wertvoll, betreffen aber
vorwiegend nur die energetisch weniger bedeutsame kurzwellige UV-Strah-
lung. Notwendig sind daneben fortwährende Messungen im sichtbaren und
infraroten Bereich der Sonnenstrahlung.
Eine große Hilfe, um die Vorgänge in der Atmosphäre zu erforschen,
verspricht man sich u. a. auch von den Elektronenrechnern. Sie
ermöglichen es, mit sogenannten Modell-Atmosphären rechnerisch zu
experimentieren. Das ist ganz entschieden ein bedeutender Fortschritt
für die meteorologische Forschung."
Neues Deutschland, Sa. 25. Juli 1964, Seite 11
http://zefys.staatsbibliothek-berlin.de/index.php?purl=SNP2532889X-19640725-0-11-113-0
Veith
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