On 16.05.2022 00:54, Carla Schneider wrote:
>Der Newsreader kann zwar UTF-8 , aber nur die Zeichen die er auch
>ISO 8859-1 darstellen kann, also einen 8 Bit Zeichesatz.
Also wäre schon einstellbar.
>So sehe ich das auch, aber du hast behauptet es gaebe ein sz-Zeichen,
>das wirst du auch in diesem Posting weiter unten tun.
Ich richte mich bei der Bezeichnung bloß lt. Konvention
(durch die involvierten Staaten & Duden-Norm): "Eszett".
>Eine Ligatur ist Sache des Schriftsetzers und nicht der Grammatik,
>man kann sie verwenden oder auch nicht, es gibt keinen Ligaturzwang.
Kein Zwang, sondern Empfehlung. Aufgrund einer Konvention.
Durch den Entschluß von Staaten (minus Schweiz im Falle Eszett)
sowie durch die Kultusministerkonferenz sowie Duden. Aber
die Ministerien sowie Redaktionen u. Verlage verpflichten
ihre "Untertanen" (Schülerschaft u. Angestellte im "Wort"-
Bereich), das Eszett systematisch zu benutzen. Die anderen
können außerhalb dieser Welten schreiben, wie sie wollen
("ß, ss, sz").
Signifikant aber ist der Umstand, daß die deutsche Normativ-
Grammatik diese Regeln mit auflistet, beschreibt und klar-
stellt, wie das Eszett zu benutzen und wann stattdessen
ssSS zu schreiben ist. Somit ist das Eszett (Ligatur-ss,
Ligatur-sz) Sache der deutschen Grammatik. Wenn man auf
Deutsch mit lateinischen Schriftzeichen schreibt. Schreibt
man etwa mit kyrillischen oder hebräischen oder Dewanagari-
oder Hirakana oder Kandschi- oder tibetanischen Schrift-
zeichen, ja dann ist die Regel zum Einsetzen oder Nicht-
einsetzen des Eszett eh wurscht.
>Sobald du behauptest dass eine Grammatik dazu zwingt
>die zwei Buchstaben als Ligatur zu schrieben sieht das anders aus.
Sie zwingt nicht, sondern empfiehlt. Es ist eine Konvention.
Und Norm. Aber in gewissen Zusammenhängen. Sonst ist jeder
frei, zu schreiben, wie er möchte. Ja sogar statt Eszett ß
einfach ein s und ein z schreiben, ohne irgendeine Ligatur.
So wie hie und da in früheren Zeiten.
>Eine Mehrheitsentscheidung war das nie.
Doch. Und dies besonders seit zirk 150-160 Jahren so (mit der
stillschweigend akzeptierten Ausnahme in der CH).
>Was soll das genau sein ?
Sprengt den Rahmen. Oder frag auf de.sci.deutsch oder sci.lang.
Oder aber einen Lateinprofi, warum ihre Aussprache von der Aussprache
der deutschen Pfaffen abweicht und ebenso von der Vatikan-Aussprache,
die für Latein die italienische Aussprache gebraucht (das taten so
auch Wojtyla und Benedikt XVI). Mit "tsche/tschi" statt "ke/ki"
bzw. "ze/zi"
>Also die Sprache die spaeter Franzoesisch wurde in einem kleinen Gebiet
>im Nordosten des heutigen Frankreich,
Nee, Französisch entstand allmählich aus dem Volkslatein
im gesamten Gebiet Galliens, aber besonders im Süden (wo
in den "dark ages" auch mehr Schreiberlinge u. Leserschaft
vorhanden war; und wo die Romanisierung bereits vor Christi
angefangen hatte). Die nordöstlicheren Provinzen Galliens
waren eher fürs zeitweilige Überlebens von zwei deutschen
Dialekten auffällig: des Altfränkischen der Okkupation durch
die Franken (die aus Holland u. West(nieder)sachsen stammten)
und später (bis etwa im 15. Jh) des Burgundischen (quasi-
alemannisch-schwäbisch), in Ostfrankreich u. der Westschweiz.
>und die dann von imperialistischen Koenigen und Revolutionaeren
>der Bevoelkerung des heutigen Frankreichs und spaeter der ganzen Welt
>aufgezwungen werden sollte
Aufgezwungen? In den Kolonien (Afrika, Indochina etc). Aber
sonst war Französisch über Jahrhunderte die Sprache der
gehobenen Stände, Adel, der Diplomatie (in vielen eur. Staaten
sogar bis im 20. Jh.). Ebenso in deutschen Landen sowie
am Habsburger-Hofe. Der "alte Fritz" unterhielt sich auf
deutsch nur mit Stallknechten u. a. Gesinde, sonst, für
die Konversation, zB mit seinem Dauergast Voltaire, kam
quasi nur Français in Frage. In der Weltkommunikation der
Postanstalten war Französich die Sprache Nr. 1 noch länger
als im Sprech der Diplomatie.
>- da ist dann aber was schief gegangen
>in Nordafrika und Indochina...
Was genau? Die frankophonen Schwarzafrikaner (zB in Senegal
und Kongo) sowie die frankophenen Araber (vor allem die Algerier)
sind stolz drauf, Mitglieder der "Frankophonie" zu sein! Die
wachsen zugleich als Französischsprachige auf - bevor manche
(viele) von ihnen in Frankreich, Belgien und der franz. Schweiz
Neubürger werden; sie brauchen keinen Sprachunterricht. Die
Algerier (mutmaßlich auch manche Tunesier) unterhalten sich
sehr oft auf Französisch, nicht auf Arabisch oder Berberisch.
Trotz Kolonialismus, Vernichtungskrieg und ... Haß. Auch viele
aus Indochina haben ähnlichen Bezug auf franz. Sprache u.
Kultur. (Im Gegensatz zum modernen "Westfrankenreich" alias
Schland und Estrreich. ;))
>Hilft uns das herauszubekommen wie die alten Roemer 1000 Jahre vorher
>gesprochen haben ?
Allemal. Frag die Sprachwissenschaftler Fach Latein oder Fach
andere romanische Sprachen an der L-M-Universität München.
Oder auf sci.lang. (Manche werden Werke der Sekundärliteratur
empfehlen, wo die "Beweismaterialien", Überlegungen u. Thesen
veröffentlicht wurden. D.h. den Stand der Forschung zeigen.
Oder den Enthusiasten aus Augsburg - leider habe ich seinen
Namen vergessen -, der lange Gedichte auf Lateinisch, in der
klassischen Aussprache, theatralisch aufsagen mag. Oder aber
den anderen, jüngeren, die in den Comedy-Shows im "Vereins-
klub" Schwabing, bei TV-Übertragungen auf BR3, die Pointen
mit Übersetzungen von deutschen Redewendungen auf Lateinisch
"komponiert" und erläutert. Er spricht ebenfalls KE-KI und
nicht "pfäffisch" und gymnasial ZE-ZI aus.)
>Man sieht sie werden dem heutigen Sprachraum entsprechend
>ausgesprochen, das sagt uns aber noch gar nichts darueber
>wie die alten Roemer gesprochen haben.
Und ob. Es gibt sogar überlieferte Texte, sowohl aus der Antike,
als auch frühmittelalterliche, wo Schriftgelehrte die Mode
gewordenen "Fehler" ihrer Zeit stark kritisieren und sich als
Urahnen von Duden aufspielten. :)
>Das heisst von k nach z geht es ueber tsch ?
In der Sprachgeschichte der romanischen ("welschen") Sprachen.
In der Zeit noch, wo die deutschen Stämme "Althochdeutsch"
sprachen. Da gab's auch im Französischen TSCHE/TSCHI für ce/ci,
genauso wie etwa in den italienischen und rumänischen Mundarten.
Später ging die Aussprache in West"romanien" zu S über (auch
vom Englischen übernommen; siehe Caesar /ßijsör/, cent /ßent/,
century /ßentschöri/ :)).
>Man fragt sich wie es von k nach tsch geht.
So wie in den zahlreichen italienischen Mundarten (vermutlich
auch auf ... Korsisch so; den Korsisch u. Sardisch sind
eigentlich auch nur italienische Mundarten). Aber mit
dem interessanten sprachgeschichtlichen Merkmal: Manche
Mundarten (vermutlich in der "Mitte") tendieren _heute_
aus /tsch/ => /z/ zu machen. Wenn Du sie "parlare" hörst,
nämlich in ihrem Dialekt, dann empfangen unsere Lauscher
etwas, was wie unser /z/ lautet und mit "Zeppelin" fest-
gehalten wird. D.h., sie zeigen der Sprachwissenschaft
"live", wie der Übergang von /tsch/ => /z/ stattfinden
kann. Bloß durch eine winzige, kaum bemerkbare, Änderung
der Kieferstellung bzw. der Position der oberen und
unteren Schneidezahnreihen beim Rauslassen der CO2-reichen
Lungenluft (Ausatmung). Denn alle drei Arten dieser
zischenden Laute entstehen durch die "Filterung" der
Ausatmung durch die Zahnreihen: Z, S, TSCH. (Eigentlich
ebenso Ž und DŽ, die die Deutschen eigentlich nicht
bewußt von den "stimmlosen"/"harten" Entsprechungen
unterscheiden können - im Gegensatz zu allen unserer
Nachbarn, vielleich weniger die Niederländer u. Dänen.
Auffällig ist es aber, daß es Millionen Muttersprachler
gibt, die ... lispeln, d.h. diese Laute mit der Unterlippe,
die die Schneide der oberen Schneidezähne berühren,
aussprechen. VIP in dieser "Liga" die ehem. Bundeskanzlerin.
Wenn Hochdeutsch auf "Lispelisch" Standard wäre, dann
würden wir vermutlich statt "ß" ... "f" oder "ff" schreiben.
:-)
Aber Obacht: Die ff-Lispler haben die Muttersprache
Deutsch. Aber die Mehrzahl ist die Gemeinschaft der
th-Lispeler (Zungenspitze-zw.-den-Schneidezahndl):
alle Anglos, die Spanienspanier (im Gegensatz zu
den Lateinamerikaspaniern), viele (die meisten?) Araber,
die Griechen, viele (die meisten?), die mit Iwrit
als Muttersprache (in Israel) aufwachsen; und-und.
>Also von k nach "ch" kann ich mir vorstellen und von "ch" nach "sch"
>koennte auch gehen, das sagt aber noch nichts darueber ob es passiert
>ist.
Doch: siehe die westromanischen Sprachen, vor allem Franzö., Span.,
Port. Wo diese Verwandlung stattfand. Ab Italien ostwärts nimmer.
Das ist mit der Grund, warum die Anglos "chart" und "Charta" schreiben:
Weil sie das Wort aus dem Mittelfranzösischen übernahmen, wo CH
eben diese Veränderung darstellte. Aber die östlicheren Welschen
hatten/haben keine Veranlassung aus dem klass. lateinischen "carta"
"scharta" zu machen. Auch aus dem alten "caput" "chef" zu machen:
nee, die Itaker sagen "capo" und die Rumänen und Moldauer "cap",
beide mit der Aussprache "Kapp" (wie bei jenem Kapp-Putschisten
gleich nach dem 1. WK :)).
Ebenso beim "Haar": franz. cheveux, aber ital. capelli (fast un-
verändert wie im klass. Latein, siehe latein. Sprichwort: "Etiam
capellum umbram suam habet", jedes Härchen wirft einen Schatten.
Im Sinne von "Kleinvieh macht auch Mist").
>Es handelt sich also um 2 Buchstaben und der Schriftsetzer
>darf sie auch als Ligatur schreiben.
Nicht bloß im Verlag u. der Druckerei, sondern auch als Norm
von DUDEN und von den deutschen Kultusministerien in DE und
AT. (Wie es in Luxemburg behandelt wird, weiß ich nicht; genügt
aber einen Blick in eine LU-Zeitung online zu werfen.)
>In der Handschrift gibts die Unterscheidung gar nicht.
Was für "Unterscheidung"? Eszett schreibt man sowohl in der
gewöhnlichen Hanschrift von heute, als auch in "Sütterlin",
als auch in der früheren Variante, d.h. in der "deutschen
Kurrentschrift". Punkt. Oder aber schreibt der Einzelne
"ss" oder "sz". Auch, wenn er seinen per Handschrift ge-
schriebenen Beitrag (Artikel, Roman) an die Verlagsleitung
schickt - zur Veröffentlichung als Zeitungsartikel oder
Buch.
>Die Keltische Sprache hat die Schrift ja nicht erfunden,
Mit dem "Wer hat's erfunden?" hat das nichts zu tun. Sondern
nur mit der Option: "wortgetreue", also quasi phonetische
Schreibweise oder extrem verkompliziert, eher aus "Etepetete"
als als reale Notwendigkeit. (So zB gibt's auch fürs Englische
und Französische Vorschläge "phonetisch" zu schreiben. Gute
Vorschläge, die aber kaum Chance haben, denn künftige Gene-
rationen würden dann nimmer die älteren Bücher u. Zeitungen
(leicht) lesen können.)
>sie wurde von aussen uebernommen.
Alle Alphabete sind "von außen" übernommen worden: über
unterschiedliche Zickzackwege vom phönizischen Alphabet.
Zuerst die Altgriechen (ca. um 800 v. Chr. rum), obwohl
sie schon gute Schriftzeichen gehabt hatten - "Linear-B"-
Schriftzeichen (in der "mykenischen" Zeit), also die
Schriftart der Zeit von Menelaos, Agamemnon, Achilles,
Ulysses & Co. Sowie andere ebenfalls so alte Schrift-
zeichen in Altitalien und Altiberien, die ebenfalls von
den phönizischen Alef-Bet-Gimmel-Dalet-Zeichen abgeleitet
wurden. (Die Althebräer inkl. in der Zeit von David u.
Schalomon schrieben ebenfalls damit, inkl. auf Münzen,
und nicht mit den jetzigen "Quadrat"zeichen.). So gesehen,
sind die modernen alphab. Scriftsysteme, Griechisch,
Lateinisch, kyrillisch, ja sogar die "Futhark"-Zeichen
Ableitungen oder Inspirationen aus dem phönizischen
Fundus. Und die phönizischen Zeichen sind Abstraktionen
von altägyptischen "demotischen" oder "hieroglyphischen"
Zeichen. A und alpha stellen den Kopf eines Rindes dar;
und heißt auf Semitisch Alef "Ochse". Und beide weisen
Hörndl auf. Usw.
Jede Sprache kann mit jeder Schriftart, auch mit jetzt
ad nauseam erfundenen Schrifzeichen bzw. Verschlüsselungs-
regeln, dargestellt werden und von einem jeden so gelesen
werden, der die Kodierungs-/Leseregeln kennt. Deutsch oder
Irisch kannste auch mit chines. Ideogrammen, auch mit
allerlei indischen Alphab. u. "Syllabarien" schreiben
oder aber mit altkyrillischen oder russisch-kyrillischen
Buchstaben schreiben. Und zwar, je nach den gewählten u.
fixierten Normen, kannste auch die kleinsten Regional-
merkmale der Aussprache darstellen. Noch ein Beispiel:
"Morse".
>Wenn jetzt Aussprache und Schrift so differieren
>hat sich entweder die Keltische Sprache veraendert,
>oder unsere Aussprache der Schrift von damals.
Nein. Eher, weil die Leute mit der Gewalt der Beschluß-
fassung so waren wie die ... "Carlas", die immer wieder
fast alle Ebenen des Tuns dominieren, und die anderen,
die die Vernunft ... "gepachtet" haben, müssen meistens
kuschen bzw. resigniert zum Fazit kommen "du host Recht
und i mei Ruah!" und "macht doch euren Dreck alleene!"
Dabei ließe sich "im Nu" ein Schreibsystem sowohl fürs
Irische, als auch fürs Englische, als auch fürs Hochdeutsche,
regeln, so daß man es beim Schreiben und Lesen ohne ein
Auswendiglernen von hunderten Regeln schafft. Man reformiert
aber nicht so brutal, denn dann ginge der schriftliche
Kulturschatz verloren. Das krasseste Beispiel liefert
Vietnam: Wo die meisten der Heutigen nix vom bis Ende
des 19. Jhs. geschriebenen Kulturschatz lesen können,
denn jener Schatz besteht aus tausenderlei chinesischen
Schriftzeichen ("Ideogrammen").
Mach einen Vergleich: Allein schon die deutsche Kurrent-
schrift und die Variante "Sütterlin" empfindest Du und
die meisten als "unmöglich", als besondere "Schwierigkeit".
Stell Dir vor, Du solltest die Regeln für mindestens
zehn Tausend Schriftzeichen so beherrschen, daß Du
mindestens die Benotung 6 bekommst. ;-)
>Aber selbst wenn es Text waere, gaebe es das fragliche Zeichen
>in meinem Newsreader nicht.
Ein Programmierer, ein IT-Spezialist, der aber drauf-
besteht, nur die technischen Lösungen aus der IT-
"Steinzeit zu benutzen und seine Umwelt damit zu
"quälen". :-)
>Es steht ss da, mit zwei verschiedenen s, aber keine Ligatur.
Das war auch gängig; aber selten im deutschen Sprachraum
der "Neuzeit". Eher in den welschen Ländern und im engli-
schen Reich. Diesbezüglich findet man sekundenschnell
Onlinebeispiele für die jeweiligen Sprachen (anhand von
Suchmaschinen über Abt. "Images").
Ein Beispiel für die generalisierte Benutzung des "langen S"
zusammen mit dem "kurzen S" als "Auslaut-S" in Texten in
anderen Sprachen. Hier eine Seite mit einem Kochrezept
('Tauben in Butter') von François Marin, aus dem Jahre 1758)
<https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/9/92/Pigeons_au_beurre_de_Provence_-_Les_dons_de_Comus_-_François_Marin.png/461px-Pigeons_au_beurre_de_Provence_-_Les_dons_de_Comus_-_François_Marin.png?20170521092005>
Das zeigt, daß dieses "lange S"-Zeichen bis sehr spät
gebraucht wurde, sowohl in Inkunabeln im Mittelalter, als
auch in Drucksachen bis um 1800ff. Und kein Wunder, daß
es dann aufgegeben wurde: sehr verwechselbar mit dem f;
und auch noch mit Serif versehen in der Mitte, bloß
nicht weitergehend, nach rechts, im Gegensatz zum f.
Im 4. Satz hat der Setzer prompt einen Fehler gemacht:
das Wort "selon" hat er "felon" geschrieben. Voilà. :-)
(Hier enthält der Text leider keine Beispiele für ß bzw.
Lang-S mit Kurz-s. Siehe "gousses" (3. Zeile) und "dessus"
(vorletzte Zeile).
>Das Buch ist bei Google Books.
Aha. Aber macht nix. Im Web kannste hunderte gute oder bessere
Beispiele mit signifikanten Abbildungen von Inkunabeln sowie
Druckbüchern aus unterschiedlicher Vergangenheit sowie mit
den Gepflogenheiten für ß ohne Ligatur bei anderen (auf
Italienisch, Französisch, Spanisch, Flämisch/Niederländisch,
Englisch etc). Diese Schreibtraditionen sind eigentlich
gar nicht typisch deutsch, sondern bloß die zwei Arten
von Eszett sind eine deutsche Besonderheit im Sinne von
"am längsten in Gebrauch" von den im Mittelalter prakti-
zierten Setzereistilen. That's all.
>Als Ligatur ist es nicht neu, aber als Schriftzeichen neuerdings
>sogar fuer Grossschreibung ist es das schon.
Ja. Hätte nie gedacht, daß die zuständigen Gelehrten u.
Großkopferten das Eszett fürs Großschreiben anpassen
würde. Und das ausgerechnet im 21. Jh. Da legst di nieder.
>Schoenheit haengt vom Betrachter ab.
Allerdings. Aber, wenn der Betrachter sich in der
Gemeinschaft von hunderten Millionen solcher Betrachter
befindet, tja dann ...
>Die Ligaturen machen es schwieriger fuer den Leser.
Das stimmt. Auch bei viel Übung ist das Lesen nicht
genauso schnell wie bei den "nackerten" Schriftzeichen. :)
>Ligaturen aus nicht mehr existierenden Buchstaben
>sind ueberfluessig.
Da widerspreche ich Dir nicht, stimme zu. Ich wollte
nur unterstreichen, daß die ß-Benutzung nur eine
Konvention (samt Duden-Regel) ist. Aber gleichzeitig
finde ich auch, daß alle die schweizerische Lösung
übernehmen könnten (ja sogar - ferner - die Klein-
schreibung wie auf Englisch, Französisch, Italienisch,
Spanisch, Kroatisch, Polnisch, Dänisch, Schwedisch etc
einführen könnte. Zumal es Präzedenzen gibt. Nicht
zuletzt bei den Brüder Grimm in der 1. Hälfte des
19. Jhs.).
>Eine Vergangenheit ist wirklich vergangen wenn niemand mehr lebt
>der sie erlebt hat.
Stimmt. Aber das stimmt aa: Ohne Vergangenheit, Tradition,
Brauchtum, ham wir keine "Gullduah" => keine "Identität",
sondern allenfalls eine Mundart "ohne Koordinaten".
>Plenks gibts nicht bei Handschrift.
Gibt's auch: In meinem Freundes-/Bekanntenkreis gibt's
einige, die auch handschriftlich plenken. Besonders
beim Schreiben der Ausrufe- und Fragezeichen. :)
>Und Millionen Fehlern die auf diese Art bewusst hervorgerufen werden.
Eher auf Mankos in der Schulbildung zurückführbar.
>Wobei wir aber nicht wissen wie das damals ausgesprochen wurde...
Das f-Lispeln war fast sicher genauso da. Bloß mit z wie Zeppelin
geschrieben (vor allem zu Beginn der Zeit des "Mittelhochdeutschen",
"MHG"). Oder aber das th-Lispeln. Ja: Das kann man kaum nach-
vollziehen. :)
>Vielleicht fuer Liebhaber dieses Buchstabens der an Griechisch
>Beta erinnert...
Ich komme zu einem anderen Schluß: Daß die allermeisten Deutschen
und Ösis sowie die meisten Ausländer, die ziemlich gut Dt. gelernt
haben -- falls sie auf Deutsch viel lesen -- im Zeichen ß
sowie in der Kombi Klein- mit Großschreibung zusätzliche
Orientierung finden.
>Wird heute anders gesprochen als im 19.Jahrhundert ?
Kaum. Das kann man aber wissen, denn sehr viele, die im 19.
Jh. aufwuchsen u. zur Schule gingen, im 20. Jh. viel Ton-
material (Aufzeichnungen mit Reden, Interviews etc) hinter-
ließen. Allenfalls im Redestil, in "Manierismen", mancher
aus solchen Generationen, hatten andere Sprechweisen und
der Tonfall war hie und da anders. Aber eher auf Hoch-
deutsch (vor allem bei solchen, die "gestelzt", "hoch-
trabend" und "etepetete" wirken wollten. Dagegen die Mund-
artsprechenden "aus dem Volke", die in den 20er-30er-50er
aufgenommen wurden: Deren Sprech lautete wie der heutige,
ihrer Urenkel).
>Auf der Schreibmaschine ?
Am Rechner (und Linotype). Wer auf der Schreibmaschine
plenkt, der kennt die DIN-Normen nicht oder aber plenkt
absichtlich, wenn der als Deutscher in Deutschland lebt
oder der Leserschaft zeigen will, er mag eher die
französische Ästhetik, wonach besonders die Ausrufe-
und Fragezeichen, falls am Worte klebend, "häßlich"
seien. Diesseits des Rheins empfindet man andersrum.
>Das ganze war nur eine Kruecke fuer daemliche Satzsystem.
>Man macht das ? zum Teil eines Wortes um das dumme System
>auszutricksen.
Das ist besooooooooooooooonders häßlich.
Das geht nur im Druck aber bei großen Schriftarten -
allenfalls dann. Damit die Abstände nicht zu unter-
schiedlich groß werden und vor allem, wenn diese zwei
Interpunktionszeichen sehr ... dick sind. Sonst ist
es häßlich. Beweis: Die allermeisten Völker, die
mit latein. Buchst. hantieren kleben die Interpunkt.
zeichen ans Wort. Nur beim Franzmann und auch
anderen wenigen gibt's Plenken, aber auch dort nich
ganz systematisch. Sowie im Hause MSFT, Abteilung
Word: Weil niemand dem Gates zumindest die US-Regeln
fürs Maschinen- und Setzereischreiben beigebracht
hat.
>Die Regel waere doch nur noetig wenn man ein Satzsystem
>verwendet das nicht das Ende eines Satzes erkennen kann.
Ach, c'mon now! ;-)
>Also gehts doch nicht darum dass das Zeichen nicht
>in die naechste Zeile rutscht sondern darum wie lang der Zwischenraum
>sein darf wenn es auf der gleichen Zeile steht.
Nicht nur. Das Rutschen kam ins Spiel mit den automatisierten
Setzerei-Tools, geschweige denn mit dem Computer, wo die
allermeisten, international, plenken, zumal mit Winword.
(Auf Mac gab es das Problem bis zur Version 6.0 nicht,
obwohl auch Word for the Mac ebenfalls im Hause MSFT ge-
macht wird; und zwar um Jahre vor der Einführung von
"Windows".)
>Sie koennen wissen dass ein Fragezeichen als Satzende nicht
>allein auf die naechste Zeile rutschen darf.
Die meisten CompBenutzer wissen das nicht.
>Es hat schreiben gelernt und muss Regeln befolgen...
Aber als Bürger, nicht als Untertanen wie vor den
"Bürger-" und "Freimaurerrevolutionen", die dem
Volke "liberté, égalité, fraternité" brachten.
(Was die Fascho-Internationale verabscheut und
gar haßt, jedoch auffällig, daß sie nie und nimmer
die feudale "Restitutio" einführen täte. AH hat's
auch nicht getan. Eher der Mussolini, der deren
Kini, Vittorio Emmanuele, nicht aus dem Lande
vertrieb.)
>Es waere doch hoechst merkwuerdig dass er das erst 1941 gesehen
>hat, wo er doch wirklich was anderes zu tun hatte.
Er hatte höchstwahrscheinlich schon früher so gesehen,
bloß, daß er erst während des Krieges und vor "Schoa"
zum amtlichen Schluß "genug ist genug" kam. Man kann
leicht nachvollziehen, daß er dem nazifizierten Volk
nicht offen sagen konnte, "Leute, die Fraktur und
die Sütterlin erschweren die Kommunikation. Aber in
unserem epochalen Projekt brauchen wir blitzschnelle
Kommunikation". Denn bis dahin hat man ideologisch mit
dem "Germanismus" zu sehr übertrieben. Und diese
ideologisierte Mythologie war noch aufrechtzuerhalten.
(Er selber glaubte stark daran seit seiner Teenie-Zeit,
wo er Wagners Operaufführungen liebte und die Texte
von Adolf Lanz über die "Arier" versus "Tschandalen"
las - mit Merkmalen, die Grundpfeiler der NSDAP-Ideologie
geworden sind.) (Darüber hinaus: In der Militärkommunik.
ist "knapp u. klar" essentiell. Und bei der Verschlüsselung
mit "Enigma" waren schnörkelhafte und mißdeutbare Text-
fetzen in Fraktur oder Sütterlin nur zeitvergeudend.)
>>Die starben nicht aus. Dann die Bundesrepublik in der Adenauer-Ära
>>benutzte noch mehr als im 3. Reich die (ziemlich häßliche)
>>moderne Frakturvariante "Tannenberg".
>
>Ja die wollten sich nochmal vom Fuehrer absetzen,
Was für Spekulation! :-D Als hätten Adenauer & Co eine
Ahnung von Schreibstilen, zumal im Druckergewerbe u.
Textgestaltung. Allenfalls hatten ihre Sekretärinnen
Ahnung von den DIN-Normen fürs Maschinenschreiben.
Sonst nur die per Vertrag mitarbeitenden Fachfirmen.
(Auch im NS-Reich war das so. Andrerseits welcher
Politiker, egal, ob Nazi, oder bürgerlich demokratisch
oder Kommunist ... "kompromittiert" sein "Image" mit
solcher Beschäftigung: Rechtschreibung, Textgestaltung
und Ästhetik der Stile von Antiqua, Grotesk und Fraktur!
Manch einer, der sich auskennt, ja sogar die Gabels-
berger Eilschrift gut beherrscht, schweigt sich hier-
über aus. Denn in Politikern und Technokratenkreisen
ist es "verpönt", sich mit "so einem Scheiß" zu
befassen. Es sei denn der Betreffende ist ... Verleger.)
>aber das nutzte nichts die Fraktur starb trotzdem aus,
>sie wurde nur noch ein paar Jahre sinnlos am
>Leben erhalten.
Wird praktisch nur noch für Überschriften (zB FAZ, NZZ =
Neue Zürcher Zeitung) und in Werbung benutzt. Aber nicht
bloß im deutschsprachigen, sondern auch in andersspra-
chigem Raum. zB The New York Times, the Daily Telegraph.
>Wo er recht hat, hat er recht.
Der "hat immer recht". Genauso wie der Papst. ;-)
>Was man koennen muss lernt man in der Schule und dort ist
>es weg.
Ach so: aus den Augen = aus dem Sinn bzw. outa sight, outa mind.
>Sie haben eben die Originalmaerchen gesammelt und die waren
>hier auf Platt.
Wäre kein Thema, die Übertragung ins Hochdeutsche im Nu
zu erledigen. Eben, damit auch andere "Stämme" leicht
verstehen. Aber nein, die Texte sind schön op Platt ge-
druckt worden. Und das waren nicht x-beliebige Personen
oder Regionalpatrioten, sondern bedeutende Er/Klärer
und ... Normierer der deutschen Sprache - mit Extra-
ausbildung dafür, beide Grimms.
>Klingt genauso.
Nein. vorrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrrraus klingt mit dem über-
schüssigen R nur bei jenen, die vermuten "vor + raus".
Zwischen R und A ist da in quasi allen Mundarten eine
"Pause" (oder ein "glottal stop", wie es in der anglisti-
sche Sprachwissenschaft fachlich heißt). Etwas, was für
die germanischen Sprachen ein Typikum ist - im Gegensatz
zu den welschen und slawischen Sprachen, die die Bestand-
teile eher "gleitend" verbinden. D.h., "Ligaturen"
sprachlich anwenden. ;-)
>Waere aber bloed weil dadurch ein Unterschied zu anderen Sprachen
>erzeugt wird der nicht noetig ist.
Aber mehrere fremdsprach. Rechtschreibungen machen es
doch vor (seit vielen Jahren); haben mehr Mut, -ph- mit
schlicht -f- zu ersetzen. Wir allenfalls Foto/grafie.
>In der Lautschrift gibts noch eine Menge anderer komischer Zeichen,
>aber das muss man nicht wissen...
Ich kenne die meisten der API/IPA-Zeichen.
>Im Lateinischen geht es ja auch ohne.
Aber in allen Sprachen braucht man mehr Schriftzeichen
als jene, die vom lateinischen und griech. Alphabet zur
Verfügung stellen. In anderen Sprachen gab es mehr
Laute. Das sogar in Sprachen, die unmittelbare Nachbarn
des Altgriechischen und Lateinischen, bei sich daheim,
waren (zB Etruskisch, Messapisch, Iapygisch, Rätisch,
Keltisch), geschweige denn bei den "exotischeren":
germanische, altslawische, mittelpersische Sprachen
und Armenisch. Für manche jener Sprachen, falls sie
Schriftzeichen benutzten, egal welcher Art, gebrauchten
sie Extrazeichen für jene Laute, die im Lateinischen
und Griechischen nicht wiedergegeben werden konnten.
Die Etrusker schrieben mit einer Art griech. Alphab.
der alten, archaischen Art, ähnlich dem archaischen
latein. Alphab um 700-600 v. Chr. und ähnlich einigen
griech. Regionalalphabeten. Einige Schriftzeichen stehen
da aber für Laute, wofür in den klassischen griech.-lat.
Schrift nix gab (oder "faule Kompromisse"). Die Griechen
können auch heute kein Š Č Ž schreiben. Stattdessen
schreiben sie (und sprechen aus) SS TS Z (hier als
"stimmhaftes S"). So geht es los, wenn man nicht genug
Zeichen hinzufügt. Es ist wie in der Volkswirtschaft,
wenn die Geizhälse nur "sparen" und nichts investieren,
aber Wachstum wollen. ;-)
>Das ist bei den Chinesischen Schriftzeichen nicht der Fall,
>da die Bedeutung in den Schriftzeichen selbst liegt,
>nicht in ihrer Aussprache.
Ja. Aus diesem Grunde versteht ein japanischer Tourist
(aufgrund seiner japanischen "Kanji"-Kenntnisse) sehr
viel von den In/Schriften auf Chinesisch. Ebenso Chinesen
aus dem Süden (Makau, HonkKong) und dem Norden (Beijing).
Da ihre Schrift ... ideografisch ist, weniger phonetisch.
Sie sehen dasselbe oder das Gleiche, aber lesen das laut
jeweils ganz anders - in Mandarin und auf Japanisch.
>Latein und Altgriechisch ? Warum eigentlich nicht Sanskrit...
Wäre toll. Aber es genügt, wenn man als Kind einigermaßen
gut English od. Französisch od. Italienisch od. Sorbisch,
Polnisch, Tschechisch, Kroatisch u. dgl. lernt. Horizont-
mäßig viel mehr würde sich öffnen, mit Nutzen dann auch
für Latein, Altgriech., Sanskrit oder Avestanisch-Persisch
bei denjenigen, die da das Studium vertiefen möchten --
oder einfach, bei denen, die durch das Erlernen einer
slawischen Sprache den Grundwortschatz in allen anderen
Slawischen intus hat - somit auch viel Russisch versteht.
(Die slawischen Sprachen stehen viel näher zueinander
als die germanischen und romanischen Sprachen. Ähnlich
übrigens in den Turksprachen, die es eigentlich nicht
gibt, sondern nur eine türkische Sprachen mit vielen
Groß- und Kleindialekten. Sprachlich und historisch
gesehen, sind daher Gebiete wie Baschkortostan und
Tatarstan mitten in Rußland sowie Krimtatarien auf der
Krim (soweit der ehemal. tatarischen und mes_hetischen
Bevölkerung erlaubt wird, zurückzukehren) sowie die
Provinz Sinkiang/Ujgurien ... türkische Staaten, theore-
tisch Provinzen desselben imaginären "Türkistan", woran
jeder Turksprachige denkt, bzw. das jeder kennt, kraft
der Indoktrinierung, sei es auch bloß über Mythen und
Legenden. Ziemlich zum Ärger der Russen und Han-Chinesen
die diese Einzelheiten im Gegensatz zu Mittel- und West-
europa wohl kennen. Und sie haben in Verb. damit schlimme
Erinnerungen aus dem Mittelalter. Denn diese Untertanen
von heute waren "gestern" die brutalen Herren. ;))
>Man fragt sich schon wieso Wikipedia sowas macht.
Die hat vermutlich Mitleid mit den Regionalsprachen, die von
der "Hochsprache" imperialistisch unterdrückt werden. :-D
>Wie gesagt 75% aller Franzosen sind erst in den letzten 200 Jahren
>franzoesisisiert worden und sind Angehoerige von Voelkern mit
>anderen Sprachen.
Die Angehörigen anderer Sprachen waren nie in der Mehrzahl. Auch,
wenn sie Bretonen und Basken heißen oder Burgunder und Normannen
hießen. Um jene Völker aufzuzählen, die viel früher assimiliert
wurden - im Gegensatz zur neueren Acquise, die Elsäßer Alemannisch
"schwätzt".
>Neulich kam im Fernsehen in einer Kultursendung die die Geschichte
>dass Rolf Kauka in Deutschland Asterix Hefte in deutscher Uebersetzung
>herausgebracht hat in denen Asterix als Germane dargestellt wird -
>dass Asterix in Frankreich ein Franzose ist und kein Bretone ist
>dagegen in Ordnung...
Wozu diese "Umstellung"? Sowas ist schon eine Übertreibung
im Vgl. zB mit Hervés Serien mit "Tim und Struppi". (Aber
auf Deutsch heißen auch "Dick und Doof" nicht "Olie & Stan". :-))
>Es ist eben eine Imperialistische Sprache.
"O-la-la", das hat damit nix zu tun. Sondern mit der inneren
"Beschaffenheit", "Stimmigkeit" und mit einem Reichtum von
Wörtern deren Aussprache die eine ist, aber die jeweilige
Bedeutung 2-3-4 mal ... anders. Das ist ein "Fundus" für
"calambour" und allerlei sonstige Wortspiele (und zugleich
Grenzgebiete der ... Literatur). Dazu kommt noch die "Kompli-
kation" der Rechtschreibung: mehrere Schreibmöglichkeiten
für dieselbe Aussprache (bei unterschiedlicher Bedeutung).
Sowas gibt's auch in den Nachbarsprachen, aber nicht so
reichhaltig wie im FR-Sprachbereich.
>Sz ist eben eine Ligatur aus S und Z die es heute nicht mehr gibt,
Sonst in der Welt. Aber in DE und AT immer noch genauso wie vor
600 Jahren. Schau her: ß. Ein langes S und ein kurzes S, die
sich "küssen".
>bzw. wenn es sie gaebe saehe sie ganz anders aus als das heute uebliche
>Zeichen, d.h. die Bezeichnung ist schon mal Falsch.
Das ist die übliche Bezeichnung: Eszett. Obwohl nicht alle
Ligaturen aus S und Z bestehen. Ähnlich wie bei Leberkäse,
was keine Leber enthält, oder beim Bierdeckel (bairisch
Fuizl), was kein Deckel, sondern ein Unteretwas, Untersatz,
ist.
>Der eine Text aus dem 19. Jahrhundert geht aber.
Jedoch vor der wichtigsten der Rechtschreibreformen von 1902.
>Ging es denen nicht mehr um den Inhalt als um die Form ?
Sowohl als auch.
>Weil es kaum moeglich ist sich umzustellen, und dann immer falsche
Zeichen kommen.
Vielleicht wg. ... Linux. Aber ich kenne auch andere Linux-Benutzer
(sogar Programmierer), die unterschiedl. Tastaturen, mit Sonder-
zeichenbelegungen, benutzen - und im Output werden jene Zeichen
wiedergegeben.
>Wenn man ein neues Linux installiert hat kennt es nur die U.S.
>Tastaturbelegung um es umzustellen muss man die schon kennen...
Wenn Du nicht - wie Amis und Briten - mit dem 10-Finger-System
eingibst, wobei dann auch diverse Sonderzeichen im Kopf eine
andere Position haben, dann kannste Dich an die deutsche Anordnung
binnen 2-3 Tage gewöhnen und die US-Positionen bald vergessen.
>Die sind alle drauf auf der U.S. Tastatur, nur leider eben
>an anderen Stellen als auf der deutschen.
Genau das habe ich oben gemeint. Ich habe die deutsche Positionen
hierfür gelernt. Daher mag ich Englisch auf der deutschen Tastatur
eingeben. Und wo ich zB á, é, í, ó, ú, à, è, ì, ò, ù zu schreiben
habe. Für so etwas aber muß ich die Tastatur wechseln und dann
zurück: čćžđš çı ë фплджє (u.v.a.)
Per Übung könnte ich aber auch die US- od. UK-Positionen
lernen. Halte schon seit vielen Jahren eine kleine Tabelle mit den
nämlichen Positionen parat. Zumal für die Absturz-Fälle, wo nach
einem Neustart das Betr.Sys nur eine Maske für die US-Eingabe
vorserviert. Und falls irgendwelche Sonderzeichen einzugeben
sind. Die getauschten Plätze von Y und Z kennt man schon von
vornherein.
Lutz