Google Groups no longer supports new Usenet posts or subscriptions. Historical content remains viewable.
Dismiss

Währungsreform: Wie Lagarde den digitalen Euro durchdrücken will

0 views
Skip to first unread message

D. Schlenk

unread,
May 28, 2022, 8:15:23 AM5/28/22
to
https://jungefreiheit.de/wirtschaft/2022/waehrungsreform-wie-lagarde-den-digitalen-euro-durchdruecken-will/


Vorwürfe gegen EZB-Präsidentin

Währungsreform: Wie Lagarde den digitalen Euro
durchdrücken will


27. Mai 2022

JF-Online


FRANKFURT AM MAIN. Nachdem sich EZB-Präsidentin
Christine Lagarde für eine Regulierung von
Kryptowährungen ausgesprochen hat, gibt es eine neue
Diskussion über den digitalen Euro. Dieser solle laut EZB
angeblich besser sein als der Bitcoin. Aber das Gegenteil
sei der Fall, meint der Finanzexperte Niko Jilch. Im
Gespräch mit der Welt sagte er, die oberste europäische
Währungshüterin betreibe Angstmacherei vor dem Bitcoin,
„damit wir den digitalen Euro als ‚Alternative' akzeptieren,
wenn er mal kommt". Dabei sei die angedachte neue
Währung das Gegenteil vom Bitcoin.

Der digitale Euro werde gern als offiziell abgesegnete
Bitcoin-Alternative verkauft, aber das sei er nicht: „Der
digitale Euro ist zentralisiert, seine Zukunft und Geldpolitik
ist ungewiß und wird von einem Rat entschieden, wie auch
beim analogen Euro." Beim Bitcoin sei das „alles
transparent und festgeschrieben". Der digitale Euro werde
auch nicht so offen sein wie der Bitcoin. „Aber vor allem:
Er wird unsere Privatsphäre nicht wahren, wie das derzeit
Bargeld tut." Die neue Währung sei „leider ein weiterer
Schritt hin zur Überwachung".

Jilch wirft Lagarde vor, in ihrer Kritik zwischen dem
Bitcoin und anderen Kryptowährungen nicht zu
unterscheiden. Doch das sei „einfach falsch". Der Experte:
„In Wahrheit haben wir es mit einem Original und 10.000
Nachahmern zu tun, die gerne so wären wie das Original,
aber gleichzeitig so tun, als wären sie sogar viel besser."
„Die EZB verwässert bei jeder Gelegenheit den Wert des
Geldes"

Daß die EZB-Präsidentin vor Kryptowährungen warne,
habe anders als sie vorgebe, nichts mit einem Schutz der
Sparer zu tun. Jilch: „Lagarde meinte ja auch schon, wir
sollten uns weniger Sorgen um unsere Ersparnisse machen
und lieber froh sein, wenn wir einen Job haben. Als wäre
das ihr zu verdanken. Das ist eigentlich eine Frechheit."

Der Finanzexperte sieht die Ursache für das Interesse am
Bitcoin in der Politik der Notenbank begründet. Wenn
diese „nicht bei jeder Gelegenheit den Wert des Geldes
verwässern würden, wäre auch die Spekulationstätigkeit –
egal in welcher Anlageklasse – nicht so intensiv." Das
bedeute: „Die Geldpolitik der EZB ist schuld an der
Spekulation, nicht ‚Krypto' – das ist nur ein Symptom."
(fh)
0 new messages