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General a.D. Erich Vad: Der deutschen Ukraine-Politik fehlt jedes politische Ziel

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D. Schlenk

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Feb 19, 2024, 8:09:45 AMFeb 19
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https://zuerst.de/2024/02/17/general-a-d-erich-vad-der-deutschen-ukraine-politik-fehlt-jedes-politische-ziel/


General a.D. Erich Vad: Der deutschen Ukraine-Politik fehlt
jedes politische Ziel


17. Februar 2024


Berlin. Nachdem dieser Tage erst der frühere
Bundeswehr-Generalinspekteur General a.D. Harald Kujat der
westlichen Kriegshysterie mit Nachdruck widersprochen hat
(wir berichteten), ging jetzt auch der frühere
Militärberater von Ex-Kanzlerin Merkel, Brigadegeneral a.D.
Erich Vad, in einem Interview der „Berliner Zeitung“ mit der
deutschen Ukrainepolitik hart ins Gericht. Auch er hält – im
Gegensatz zu weiten Teilen des politischen und medialen
Establishments – einen russischen Angriff auf
NATO-Territorium für wenig wahrscheinlich. „Die eingesetzten
russischen Streitkräfte sind zu schwach, um die gesamte
Ukraine besetzen zu können, und erst recht, um einen Krieg
mit der NATO zu riskieren“, urteilt Vad.

Rußlands strategisches Ziel sei lediglich die Schaffung bzw.
Aufrechterhaltung eines Sicherheitspuffers im westlichen
Vorfeld – eingedenk seiner historischen Erfahrungen 1812 und
im Zweiten Weltkrieg.

Besonders deutliche Worte findet der Ex-Militär für heutige
Maximalisten, die einer militärischen Niederlage Rußlands
das Wort redeten: „Wer heute fordert, man müsse Rußland
besiegen und bis zur Handlungsunfähigkeit schwächen,
übersieht zudem, daß ein Zusammenbruch der Russischen
Föderation ein riesiges strategisches Vakuum hinterließe:
der Osten Eurasiens würde weitestgehend destabilisiert. Im
Interesse des Westens wäre dies nicht.“

An der deutschen Politik unter Kanzler Scholz kritisiert Vad
insbesondere, daß sie praktisch keinerlei Ziele für ihr
Ukraine-Engagement formuliere. „Es ist sinnlos, Krieg zu
führen, ohne zuvor realistische politische Ziele zu setzen“,
sagt Vad. „Das wußte übrigens schon Clausewitz.“ Es fehle
ein „realistisches strategisches Konzept für den
militärischen Abschluß der Kampfhandlungen und vor allem ein
politisches Konzept, wie man aus diesem Konflikt, in dem es
keine militärische Lösung gibt, herauskommt“.

Die gelegentlich zu hörende Einschätzung, die beiden
Kriegsparteien Rußland und Ukraine befänden sich derzeit in
einer militärischen Pattsituation, hält der Ex-General für
zu optimistisch, „weil Rußland die militärische Initiative
und Eskalationsdominanz auf seiner Seite hat. Es sieht so
aus: Rußland hat das militärische Heft des Handelns in der
Hand. Moskau konsolidiert und arrondiert zur Zeit die
besetzten Gebiete, und es ist nicht ausgeschlossen, daß es
im Raum Charkiw und Odessa offensiv weitergehen wird.“

Der europäischen Politik rät Vad, der heute als
Sicherheitsberater tätig ist, zu mehr Eigenständigkeit.
Andernfalls könnte ihr ein Szenario wie in Afghanistan
drohen, wo sie vom überraschenden Abzug der Amerikaner
völlig überrascht wurde. Darüber hinaus empfindet er die
Diskussion speziell in Deutschland als „heuchlerisch“ und
von fachlicher Unkenntnis dominiert: „Ich finde es
eigenartig, daß am Krieg unbeteiligte Deutsche die größten
ukrainischen Patrioten zu sein scheinen. Politiker, die
keinen Militärdienst geleistet und jahrzehntelang
pazifistisch argumentiert haben, wollen plötzlich für die
Ukrainer alles geben und am liebsten ´all in´ gehen. Ob das
die Glaubwürdigkeit von Politik fördert?“ In einer zunehmend
multipolarer werdenden Welt müsse einfaches
Schwarz-Weiß-Denken vermieden werden, „damit wir uns auf die
Konflikte von morgen einstellen können“. (he)





https://zuerst.de/2024/02/16/desinformation-zahlt-sich-nicht-aus-druckauflagen-der-zeitungen-schrumpfen-weiter/


Desinformation zahlt sich nicht aus: Druckauflagen der
Zeitungen schrumpfen weiter


16. Februar 2024


Berlin. Die immer unverhohlenere Meinungsmache rächt sich –
der Auflagenrückgang der gedruckten Zeitungen in Deutschland
setzt sich ungebremst fort. Medienexperten rechnen für das
laufende Jahr mit einem Rückgang der Print-Abozahlen um
sieben Prozent. Das geht aus der Erhebung „Trends der
Zeitungsbranche 2024“ hervor, die der Bundesverband
Digitalpublisher und Zeitungsverleger (BDZV) und die
Hamburger Unternehmensberatung Highberg (vormals Schickler)
jetzt vorstellten.

Demnach könnte sich die Zahl der Abonnements bis 2030 von
heute 70 Prozent aller Medienkunden auf dann 38 Prozent fast
halbieren. Gleichzeitig dürften sich „E-Paper“ – also
Zeitungen, die nur am Bildschirm zu lesen sind – von jetzt
17 Prozent auf 32 Prozent verdoppeln.

An der Befragung für den Trendreport beteiligten sich 265
Experten aus der Medienbranche, darunter 68 aus
Chefredaktionen, 47 aus der Werbewirtschaft, 46 aus
Geschäftsführungen und 13 Digitalpublisher. Einen
Zusammenhang des Abwärtstrends mit der unverhohlenen
Meinungsmache, die von den meisten „Qualitätsmedien“
betrieben wird, sehen die Experten offenbar nicht. (rk)
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