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Buddhismus, Extraterristik, Wissenschaft und Inkarnationen

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Michael Scheimer

unread,
Aug 11, 2004, 2:55:38 PM8/11/04
to
Hallo,

was mich mal interessieren würde ist, wie der Buddhismus zum Thema
Leben außerhalb der Erde (also Außerirdische) steht. Das Gotama
selbst etwas dazu gesagt hat glaube ich wohl nicht. Naja, noch kenne
ich momentan auch nur einen kleinen Bruchteil seiner Lehre.
Ich persönlich halte außerirdisches Leben (in welcher Form auch immer)
für mehr als wahrscheinlich, ob wir aber jemals Kontakt haben werden
wage ich mal zu zweifeln.
Wie verhält verhält sich der Buddismus zur Wissenschaft allgemein?
Der Fortschritt ist ja nicht aufzuhalten und schon zu Gautamas Zeiten
gab es Wissenschaftler und Gelehrte. Manche Lehrer (egal in welcher
Religion) sperren sich gegenüber der Wissenschaft. Hat Gotama, oder
die heutigen Lamas, sich dazu geäußert?
Zuguterletzt noch eine Frage zum samsarischen Kreislauf: Wenn ein
Körper stirbt, erfolgt die Wiedergeburt (die wenigsten werden wohl
ins Nibbana übergehen) sofort, vergeht Zeit, kann das auch tausende
Jahre dauern? Sofort kann ich irgendwie nicht so recht glauben.

mfG

Micha
PS: Was hat eigentlich der weiße Schal für eine Herkunft und Bedeutung?

Walter Herrmann

unread,
Aug 13, 2004, 7:10:57 AM8/13/04
to

"Michael Scheimer" <msch...@yahoo.de> schrieb im Newsbeitrag
news:56564884.04081...@posting.google.com...

> Hallo,
>
> was mich mal interessieren würde ist, wie der Buddhismus zum Thema
> Leben außerhalb der Erde (also Außerirdische) steht. Das Gotama
> selbst etwas dazu gesagt hat glaube ich wohl nicht. Naja, noch kenne
> ich momentan auch nur einen kleinen Bruchteil seiner Lehre.

Mit etwas gutem Willen könnte man den buddh. Götterreigen aus
"außerirdisch" bezeichnen ;) Symathisch ist eben die fehlende
Geozentrizität und die Feststellung, daß jedes Lebewesen, Samsara
unterworfen ist.

> Wie verhält verhält sich der Buddismus zur Wissenschaft allgemein?

m.E. ist es nur sinnvoll, Methoden oder Methodologien (da wo
angebracht) zu vergleichen. Da gibt es etliche Übereinstimmung mit
denen der _modernen_ (Natur-)Wissenschaft, nicht aber z.B. mit der
mittelalterlichen "Wissenschaft". Wer weiß, was noch passiert?


> Der Fortschritt ist ja nicht aufzuhalten und schon zu Gautamas Zeiten
> gab es Wissenschaftler und Gelehrte. Manche Lehrer (egal in welcher
> Religion) sperren sich gegenüber der Wissenschaft. Hat Gotama, oder
> die heutigen Lamas, sich dazu geäußert?

m.E. nicht - weil für eine Heilslehre ohne Belang. Diese Beschränkung
ist auch vernünftig, weil Wissenschaft von Paradigmenwecheln lebt,
Heilslehren aber unabhängig davon bestehen müssen. Mal über den Daumen
gepeilt, scheinen mir die meisten (aber nicht alle) buddhistischen
Schulen keine unvereinbaren Probleme mit der Herangehensweise oder den
konkreten Ergebnissen moderner Naturwissenschaft zu haben. Ich hab dazu
in mehreren Postings hier schon Stellung genommen. Bin selbst
Naturwissenschaftler und fühle mich im Buddhismus ausgesprochen wohl ;)
Für mich ist in meinem Beruf die buddhistische Philosophie eine
Inspirationsquelle und ethische Orientierung - aber nicht mehr, und
mehr darf es auch nicht sein.


> Zuguterletzt noch eine Frage zum samsarischen Kreislauf: Wenn ein
> Körper stirbt, erfolgt die Wiedergeburt (die wenigsten werden wohl
> ins Nibbana übergehen) sofort, vergeht Zeit, kann das auch tausende
> Jahre dauern? Sofort kann ich irgendwie nicht so recht glauben.

Mußt Du doch nicht - ist für ein Leben als Buddhist völlig unerheblich.

> PS: Was hat eigentlich der weiße Schal für eine Herkunft und Bedeutung?


Kenn mich im Tib.Buddh. nicht so aus, m.E. ein Begüßungszeichen bei der
Teilnahme an Zeremonien - erinnere mich, daß der DL solche bei
Audienzen den Besuchern überreicht - "weiß" ist "normalen" Besucher
vorbehalten. Google -> Khatak

Gruß Walter

Erhard Fischer

unread,
Aug 13, 2004, 1:32:00 PM8/13/04
to

"Walter Herrmann" <w.her...@nirvana.invalid> schrieb im Newsbeitrag
news:cfi7lm$gh9$1...@online.de...

>
>
> m.E. nicht - weil für eine Heilslehre ohne Belang. Diese Beschränkung
> ist auch vernünftig, weil Wissenschaft von Paradigmenwecheln lebt,
> Heilslehren aber unabhängig davon bestehen müssen.

Das Erwachen geht mit einem eindeutigen Paradigmenwechsel einher.
Die Lehre Buddhas mag zuerst als Heilslehre angesehen werden, sie ist
dann aber
(nur) ein Beispiel (Paradigma), der Finger, der auf den Mond zeigt.
Erst das Erwachen, macht von (einem) Paradigma unabhängig (von
Beispielen-los),
man braucht keinen Finger mehr, der "Mond" ist direkt erkannt.
Jetzt wird die Wirklichkeit selbst zu ihrem eigenen Beispiel.

Mal über den Daumen
> gepeilt, scheinen mir die meisten (aber nicht alle) buddhistischen
> Schulen keine unvereinbaren Probleme mit der Herangehensweise oder den
> konkreten Ergebnissen moderner Naturwissenschaft zu haben. Ich hab dazu
> in mehreren Postings hier schon Stellung genommen. Bin selbst
> Naturwissenschaftler und fühle mich im Buddhismus ausgesprochen wohl ;)
> Für mich ist in meinem Beruf die buddhistische Philosophie eine
> Inspirationsquelle und ethische Orientierung - aber nicht mehr, und
> mehr darf es auch nicht sein.

Zuerst ist es Zuflucht (was immer jemand darunter versteht) und eine
(bessere) Art
Zuflucht, bleibt/wird das Beispiel Buddhas, auch nach dem Erwachen, das
Leben geht ja weiter.

>
>
> > Zuguterletzt noch eine Frage zum samsarischen Kreislauf: Wenn ein
> > Körper stirbt, erfolgt die Wiedergeburt (die wenigsten werden wohl
> > ins Nibbana übergehen) sofort, vergeht Zeit, kann das auch tausende
> > Jahre dauern? Sofort kann ich irgendwie nicht so recht glauben.
>
> Mußt Du doch nicht - ist für ein Leben als Buddhist völlig unerheblich.

Jegliche Theorien über irgend eine Art von persönlichem Kreislauf, sind
mMn nicht
unerheblich, sondern geradezu Hindernisse für Geistesruhe und Frieden.

freundliche Grüsse, Erhard


Martin Schmidt

unread,
Aug 13, 2004, 2:52:42 PM8/13/04
to
> Zuguterletzt noch eine Frage zum samsarischen Kreislauf: Wenn ein
> Körper stirbt, erfolgt die Wiedergeburt (die wenigsten werden wohl
> ins Nibbana übergehen) sofort, vergeht Zeit, kann das auch tausende
> Jahre dauern? Sofort kann ich irgendwie nicht so recht glauben.

Aus dem Milindapanha...
http://palikanon.com/diverses/milinda/milin_idx.html

Anmerkung von mir: Da es nur das/der von Unwissenheit geprägte
Bewußtsein/Geist ist, welches/r nach dem Tod des physischen Körpers in ein
nächstes Leben übergeht, beantwortet es auch deine Frage in bezug auf die
Jahre. Im Totenbuch der Tibeter wird von der Zahl 7² = 49 Tage des Zustands
des Bardo (Zwischenbereich zwischen Tod und Wiedergeburt, grelles Licht und
noch stärkere Illusionen und so) ausgegangen. Aber es wird ausdrücklich
gesagt, daß der Bardo keine fest bestimmte Dauer hat und es immer
individuell vonstatten geht.

Mil. 3.4.5. Unmittelbarkeit der Wiedergeburt

Der König sprach: "Nehmen wir nun einmal an, ehrwürdiger Nágasena, daß da
einer nach seinem Abscheiden von hier in der Götterwelt wiedergeboren würde
und ein anderer in Kaschmir. Wer würde da wohl später und wer früher an
seinem Ziele anlangen?"

"Beide würden gleichzeitig anlangen, o König."

"Gib mir ein Gleichnis!"

"An welchem Orte bist du geboren, o König?"

"Es gibt da, o Herr, ein Dorf mit Namen Kalasi. Dort bin ich geboren."

"Wie weit, o König, ist es wohl von hier bis zum Dorfe Kalasi?"

"Zweihundert indische Meilen, o Herr."

"Wie weit aber, o König, ist es von hier bis Kaschmir?"

"Zwölf Meilen, o Herr."

"Nun, o König, so denke einmal an das Dorf Kalasi!"

"Gut, o Herr, ich denke eben daran."

"Und nun, o König, denke an Kaschmir!"

"Gut, ich habe es getan."

"Welchen Ort nun, o König, hast du in Gedanken schneller erreicht und
welchen langsamer?"

"Gleich schnell, o Herr, habe ich an beide gedacht."

"Ebenso auch, o König, braucht ein jeder dieselbe Zeit um wiedergeboren zu
werden, gleichviel ob er in der Götterwelt oder in Kaschmir wiedergeboren
wird."

"Gib mir ein weiteres Gleichnis hierfür!"

"Nimm an, o König, zwei Vögel flögen durch die Luft. Und der eine von ihnen
setzte sich auf einen hohen und der andere auf einen niedrigen Baum. Wenn
nun beide zu ein und derselben Zeit sich setzen sollten, wessen Schatten
würde da früher und wessen Schatten später auf den Boden fallen?"

"Beide Schatten, o Herr, würden ganz gleichzeitig auf den Boden fallen."

"Ebenso auch, o König, braucht ein jeder dieselbe Zeit um wiedergeboren zu
werden, gleichviel ob er in der Götterwelt oder in Kaschmir wiedergeboren
wird."

"Klug bist du, ehrwürdiger Nágasena!"


Walter Herrmann

unread,
Aug 13, 2004, 3:35:39 PM8/13/04
to

"Erhard Fischer" <erhard....@swissonline.ch> schrieb im Newsbeitrag
news:cfitug$bbr$1...@newshispeed.ch...

>
> "Walter Herrmann" <w.her...@nirvana.invalid> schrieb im Newsbeitrag
> news:cfi7lm$gh9$1...@online.de...
> >
> >
> > m.E. nicht - weil für eine Heilslehre ohne Belang. Diese Beschränkung
> > ist auch vernünftig, weil Wissenschaft von Paradigmenwecheln lebt,
> > Heilslehren aber unabhängig davon bestehen müssen.

Hallo Erhard,
wir gebrauchen den Begriff augenblicklich unterschiedlich.
Ich verwendete ihn als "Summe" (temporär) _vorherrschender_ Meinungen,
Werten, Methoden usw., die von den Mitgliedern einer gegebenen
wissenschaftlichen Gemeinschaft _intersubjektiv_ anerkannt werden.
Paradigmenwechsel in der Wissenschaft waren z.B. die Evolutionsthorie,
Relativitätstheorie, Quantentheorie, die Entwicklung der Genetik,
Nichtgleichgewichtsthermodynamik ... dabei können frühere Vorstellungen
als Spezialfälle eingeschlossen werden, müssen dies aber nicht - oder
und können früheren Vorstellungen sogar fundamental widersprechen.
Wichtig ist das wissenschaftliche Selbstverständnis (Grundparadigma)
daß alle anderen Paradigmen nur relative und temporäre Gültigkeit
besitzen.

> Das Erwachen geht mit einem eindeutigen Paradigmenwechsel einher.

Ja, für den, der erwacht, kann man das so sagen. Aber das ist, soweit
ich sehe, der einzige (paradigmatische) Paradigmenwechsel und der
vollzieht sich immer individuell. Letztlich ist er aber eingeschlossen
im Pardigma "Vier edlen Wahrheiten", speziell der "zweifachen Wahrheit".

> Die Lehre Buddhas mag zuerst als Heilslehre angesehen werden, sie ist
> dann aber
> (nur) ein Beispiel (Paradigma), der Finger, der auf den Mond zeigt.
> Erst das Erwachen, macht von (einem) Paradigma unabhängig (von
> Beispielen-los),
> man braucht keinen Finger mehr, der "Mond" ist direkt erkannt.
> Jetzt wird die Wirklichkeit selbst zu ihrem eigenen Beispiel.

Für den, der erwacht ist. Leider werden die Gesichtspunkte von
konventioneller und höchster Wahrheit zu oft vermischt, die "höchste"
Wahrheit ohne eigene Erfahrung und Grundlage vorweggenommen. Dich meine
ich nicht ;)


> > > Zuguterletzt noch eine Frage zum samsarischen Kreislauf: Wenn ein
> > > Körper stirbt, erfolgt die Wiedergeburt (die wenigsten werden wohl
> > > ins Nibbana übergehen) sofort, vergeht Zeit, kann das auch tausende
> > > Jahre dauern? Sofort kann ich irgendwie nicht so recht glauben.
> >
> > Mußt Du doch nicht - ist für ein Leben als Buddhist völlig unerheblich.
>
> Jegliche Theorien über irgend eine Art von persönlichem Kreislauf, sind
> mMn nicht
> unerheblich, sondern geradezu Hindernisse für Geistesruhe und Frieden.


Für unseren Kulturkreis sehe ich das auch so, für den hinduistische
geprägten will ich mir kein Urteil anmaßen.

Gruß Walter

André Saythen

unread,
Aug 13, 2004, 6:06:09 PM8/13/04
to
Martin Schmidt schrieb in de.soc.weltanschauung.buddhismus am Fri, 13
Aug 2004 20:52:42 +0200:

>Anmerkung von mir: Da es nur das/der von Unwissenheit geprägte
>Bewußtsein/Geist ist, welches/r nach dem Tod des physischen Körpers in ein
>nächstes Leben übergeht, beantwortet es auch deine Frage in bezug auf die
>Jahre. Im Totenbuch der Tibeter wird von der Zahl 7² = 49 Tage des Zustands
>des Bardo (Zwischenbereich zwischen Tod und Wiedergeburt, grelles Licht und
>noch stärkere Illusionen und so) ausgegangen. Aber es wird ausdrücklich
>gesagt, daß der Bardo keine fest bestimmte Dauer hat und es immer
>individuell vonstatten geht.

Schön recherchiert, Martin.

Aber eines ist noch viel bedeutender: In jenem Zustand, den die
Tibeter 'Bardo' nennen, wirst du gnadenlos auf deine letzten
'weltlichen' Erfahrungen zurückgeworfen, - du wirst mit ihnen
erbarmungslos konfrontiert und all die schönen 'ismen' werden dabei
ernüchternd bedeutungslos.

Du wirst die Augen aufreißen und nach Luft schnappen wollen.
Und siehe da: Da ist auch eine Luft, aber die Luft wird eine andere
sein. Und dann plötzlich spürst du: scheisse Mann, ich bin ja schon
wieder da.

Und dann bist du plötzlich Gott selber. Und du weißt, dass es keine
Zeit und keinen Raum gibt. Du bist geistig, und warst es immer schon.

Und letztlich geht dir auf, dass du in jedem Grashalm steckst,
dass du mit jeder Wolke ziehst, dass du sein kannst, was du willst.

Da ist kein Anfang und kein Ende.
Da ist kein Samsara und kein Nirvana.
Da ist nur das anfangs- und endlos Seiende.

Und das Seiende bist du, in allen Formen und Erscheinungen.
Manche nennen es Bewusstsein, andere nennen es Geist.
Manchmal nennt man es auch Polarität und Vereinzelung.
Ich persönlich nenne es [die Energie der] Liebe.

Die von Buddha beschriebene Gier, Hass und Verblendung
stellen allenfalls die möglichen Stolpersteine auf dem Weg zur
Selbstlosigkeit [Erleuchtung] dar.

Ausräumen musst du sie selbst, egal in welcher Erscheinungsform. :-))

Leben ist nur dann Leiden, solange man Leiden subjektiv als etwas
ausschließlich negatives definieren kann, oder möchte ..


Gruß
André

>
>

Erhard Fischer

unread,
Aug 13, 2004, 6:45:42 PM8/13/04
to

>
>
> Für unseren Kulturkreis sehe ich das auch so, für den hinduistische
> geprägten will ich mir kein Urteil anmaßen.
>

Sehe ich auch so.


freundliche Grüsse, Erhard


> Gruß Walter


Martin Schmidt

unread,
Aug 13, 2004, 7:57:07 PM8/13/04
to
"André Saythen" <say...@geekmail.de> schrieb im Newsbeitrag
news:5raqh0pr9kvoqf56t...@4ax.com...

> Martin Schmidt schrieb in de.soc.weltanschauung.buddhismus am Fri, 13
> Aug 2004 20:52:42 +0200:
>
> >Anmerkung von mir: Da es nur das/der von Unwissenheit geprägte
> >Bewußtsein/Geist ist, welches/r nach dem Tod des physischen Körpers in
ein
> >nächstes Leben übergeht, beantwortet es auch deine Frage in bezug auf die
> >Jahre. Im Totenbuch der Tibeter wird von der Zahl 7² = 49 Tage des
Zustands
> >des Bardo (Zwischenbereich zwischen Tod und Wiedergeburt, grelles Licht
und
> >noch stärkere Illusionen und so) ausgegangen. Aber es wird ausdrücklich
> >gesagt, daß der Bardo keine fest bestimmte Dauer hat und es immer
> >individuell vonstatten geht.
>
> Schön recherchiert, Martin.

Danke...

> Aber eines ist noch viel bedeutender:

das weiss ich auch, doch wollte ich nicht so umfassend drauf eingehen. Wer
Interesse hat, kümmert sich selbst drum, da ran zukommen. Eins habe ich
gelernt: Man kann nie die Inhalte des Geistes anderer formen, ohne daß sie
es selbst zulassen (wollen).

> In jenem Zustand, den die
> Tibeter 'Bardo' nennen, wirst du gnadenlos auf deine letzten
> 'weltlichen' Erfahrungen zurückgeworfen, - du wirst mit ihnen
> erbarmungslos konfrontiert und all die schönen 'ismen' werden dabei
> ernüchternd bedeutungslos.
>
> Du wirst die Augen aufreißen und nach Luft schnappen wollen.
> Und siehe da: Da ist auch eine Luft, aber die Luft wird eine andere
> sein. Und dann plötzlich spürst du: scheisse Mann, ich bin ja schon
> wieder da.

Nicht unbedingt, sonst hätte Buddha ja gelogen, indem er sagte, daß es ein
völliges Erlöschen gäbe/gibt.

> Und dann bist du plötzlich Gott selber. Und du weißt, dass es keine
> Zeit und keinen Raum gibt. Du bist geistig, und warst es immer schon.
>
> Und letztlich geht dir auf, dass du in jedem Grashalm steckst,
> dass du mit jeder Wolke ziehst, dass du sein kannst, was du willst.
>
> Da ist kein Anfang und kein Ende.
> Da ist kein Samsara und kein Nirvana.
> Da ist nur das anfangs- und endlos Seiende.
>
> Und das Seiende bist du, in allen Formen und Erscheinungen.
> Manche nennen es Bewusstsein, andere nennen es Geist.
> Manchmal nennt man es auch Polarität und Vereinzelung.
> Ich persönlich nenne es [die Energie der] Liebe.

Ich kann dir vollkommen folgen und habe dies selber schon vorher
nachvollzogen, da magst du dir ruhig sicher sein...

> Die von Buddha beschriebene Gier, Hass und Verblendung
> stellen allenfalls die möglichen Stolpersteine auf dem Weg zur
> Selbstlosigkeit [Erleuchtung] dar.

Nicht "allenfalls Stolpersteine", sondern genau das Hindernis!

> Ausräumen musst du sie selbst, egal in welcher Erscheinungsform. :-))

Schon klar ;) Nur wie viel Zeit man mit dem "Lachen" darüber verbringen
möchte, ist auch so eine Sache im Angesicht des Todes. Deswegen versuche ich
dem eingedenk zu bleiben.

> Leben ist nur dann Leiden, solange man Leiden subjektiv als etwas
> ausschließlich negatives definieren kann, oder möchte ..

Relativ...

> Gruß
> André

Gruß zurück
Martin


bjoern.we...@gmx.de

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Apr 25, 2014, 8:43:21 AM4/25/14
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