Am 06.02.2024 um 14:19 schrieb Ludger Averborg:
> On Tue, 6 Feb 2024 13:38:25 +0100, Herbert Albrecht <
albre...@outlook.com>
> wrote:
>
>> Na bitte. Also - woher die Enge?
>
> Es dürfte jetzt wohl paar Menschen mit Auto mehr geben als damals Menschen mit
> Pferdewagen.
In der Tat und das war politisch gewollt.
Nachdem der WK 1 in kurzem zeitlichen Abstand zu einen neuen Krieg
geführt hatte, haben kluge und weitsichtige Politiker vorgesorgt. Anders
als im WK 1, in dem ein Verlierer identifiziert und dem nach
mittelalterlicher Routine Reparationen auferlegt wurden, gab es nach dem
WK 2 ganz im Gegenteil Aufbauhilfe. Das war wohl zum Teil der Furcht
geschuldet, dass die Russen zum nächsten Kriegsgegner des
nichtsozialistischen Westens wurden und man keinen Streit dieseits der
neuen Front brauchen konnte aber eben auch der Einsicht, dass es in
einer Demokratie unklug ist, das ganze Volk zu belasten und so
Revisionismus zu fördern.
Mit Marshallplan und 'Wohlstand für alle' ist es in geradezu
erstaunlicher Weise gelungen, die kriegerischen Deutschen zu befrieden.
Sogar aus den USA, die die Nato-Gründung veranlasst hatten, 'to keep the
Russians out, the Americans in, and the Germans down', sind inzwischen
Stimmen zu hören, denen die Deutschen nicht kriegerisch genug sind.
Das Vorbild von Wohlstand für Alle waren die USA, das haben die
damaligen Altnazis gut erkannt nur - sie hatten nur nach dem
WK2-Desaster keinen politische Einfluss mehr.
>
> Ich habe 1945 Radfahren gelernt auf der Autobahn A4 Desden-Chemnitz. (Einzige
> einigermaßen ebene Fläche) Autos (mit Holzvergaser) kamen alle halben stunden
> mal vorbeigeschlichen.
>
> Ich hab meine großen Radtouren in den 50ern von Uelzen nach Berchtegaden, Paris,
> Como-St. Moritz alle auf Bundesstraßen ohne Radweg gemacht, der eher dünne
> Autoverkehr ließ das zu.
> Damals gab es weniger KFZ als 1 Mio, jetzt 50 mal so viel.
So wie in Amerika, wir haben aufgeholt.
Ich habe gestern ein YouTube-Video über Akron, Ohio gesehen. Ich mag die
Pretenders und die hatten mal was zum Thema Verkehr gemacht 'The City
was gone' und das erinnerte mich an eigene Erlebnisse in den USA.
Besonders im Westen wusste ich in kleinen Städten manchmal nicht 'wars
das schon oder kommt da noch was?'. Aber das ist eine andere Geschichte.
Herbert