Am 22.02.2024 um 08:45 schrieb F. W.:
> Am 19.02.24 um 21:07 schrieb Arne Luft:
>
>> Die US-Autokonzerne haben dagegen protestiert, Die notwendigen
>> Investitionen sind nicht zu schaffen und die Nachfrage schlummert.
>
> Dann ist es doch eine betriebswirtschaftliche Entscheidung. Würde sich
> ein Joghurt mit Bitterschokolade nicht verkaufen, stellte die Molkerei
> das Produkt genauso ein.
>
Die wurde anscheinend getroffen, weil die Politik den Herstellern
langfristige erhebliche Förderung zugesagt hatte. So ähnlich auch bei
uns in D.
> Nur schwingt bei diesen Meldungen immer so ein Weltschmerz mit: geht
> jetzt die Welt unter, weil die freie Welt nicht elektrisch fahren will?
>
Oder geht 'nur' die E-Mobilität unter? Unserer Blick auf die USA ist
recht einseitig - weil der Staat dort weniger in den Markt eingreift als
bei uns erscheinen uns die USA als liberal. Das sind sie aber nicht. Die
Staatseingriffe sind dort nur weniger stark als hier.
> Man darf nicht vergessen, dass der Umstieg auf rein elektrische
> Fahrzeuge nicht vom Markt sondern von der Politik entschieden wurde. Und
> mit staatlich gelenkter Wirtschaft hat die Menschheit so ihre Erfahrungen.
Wir wundern uns über den erbitterten Streit zwischen den dortigen
'Demokraten' und 'Republikanern'. In unsere Medien schaffen es zwei
Themen: Waffengesetze und Abtreibungsregeln. Das Autofahren im Alltag
scheint dort Konsens zu sein. Das mag im Prinzip so sein, aber *wie*
dort gefahren werden soll, ist Gegenstand heisser Debatten und vieler
Regeln. Sie betreffen das Fahren selbst (flower picking speed auf
Highways) und Eingenschaften des Autos, hauptsächlich zur Fahrsicherheit
und den Abgasen.
Dazu kommt die Eigenheit der USA, dass viele dieser Regeln nicht im
Gesamtstaat gelten sondern nur in einem Bundesland. Im wirtschaftlich
prosperierenden Kalifornien sind Autos verboten, die in Iowa niemanden
stören.
>
> Es gilt der Spruch des Paten: Man mache den Kunden ein Angebot, das sie
> nicht ausschlagen können. Durch die Wegfall der Förderung muss sich das
> elektrische Auto nun dem kalten Wind des Wettbewerbs stellen.
>
Und Biden hat schon angekündigt, über die Regeln zur Elektromobilität
noch mal nachzudenken. Trump droht ...
> Ich halte das für eine Chance.
Hmmm - Chance? Anders als bei Mafia-Paten haben die Kunden nicht nur die
Wahl zwischen, sich auf die Wünsche der Mafia einzulassen oder zu
sterben und da entscheiden sich die meisten für das erstere, in
demokratisch regierten Staaten gibts noch eine dritte Möglichkeit: Die
Regierung, die solche Angebote macht, abzuwählen.
Wie es bei Biden vs. Trump ausgeht werden wir bald wissen. Auch bei uns
sehe ich keine Chance, dass es die Ampel-Parteien noch mal schaffen.
Wenn wir dann wirklich in den USA mit einem Präsidenten zu tun haben,
der die Nato öffentlich für überflüssig erklärt, werden die Karten
völlig neu gemischt: Dann spricht niemand mehr vom Pariser Abkommen und
dem 1,5°-Ziel, dann kommt erst mal die Vorbereitung auf den WK 3 dran.
Hoffentlich so gut, dass der Krieg selbst nicht so schnell stattfindet.
Herbert