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Das Problem der Bahn mit Schnee

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Arne Luft

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Dec 3, 2023, 2:50:51 AM12/3/23
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Bekanntlich hat früher die Bahn damit geworben, bei jedem Wetter -
auch Schnee - zu fahren. Das ist jetzt anders.

Es heißt, das läge an der Weichenheizung.

Früher wurden die Weichenheizungen per Hand ein- und ausgeschaltet.
Jetzt läuft das elektronisch über Sensoren.

Das Problem der Sensoren ist der Schnee, der den Sensor bedeckt und
damit diesen zu einer falschen Ansicht verleitet: Er glaubt, es sei
wärmer. Dadurch wird die Weichenheizung später eingeschaltet. Der
Schnee schmilzt und gefriert dann zu Eis.

Dazu kommt, dass die Techniker per Bahn anfahren sollen, wenn was
nicht klappt. Das widerspricht der Realität.

Früher fuhren diese Leute, wenn es ein Problem gab, mit dem Taxi an
die Stelle und lösten es.

Diese Veränderungen wurden veranlasst, um Geld zu sparen.

Herbert Albrecht

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Dec 3, 2023, 3:19:23 AM12/3/23
to
Am 03.12.2023 um 08:50 schrieb Arne Luft:
>
> Bekanntlich hat früher die Bahn damit geworben, bei jedem Wetter -
> auch Schnee - zu fahren. Das ist jetzt anders.
>
> Es heißt, das läge an der Weichenheizung.
>
> Früher wurden die Weichenheizungen per Hand ein- und ausgeschaltet.
> Jetzt läuft das elektronisch über Sensoren.
>
> Das Problem der Sensoren ist der Schnee, der den Sensor bedeckt und
> damit diesen zu einer falschen Ansicht verleitet: Er glaubt, es sei
> wärmer. Dadurch wird die Weichenheizung später eingeschaltet. Der
> Schnee schmilzt und gefriert dann zu Eis.

Auch in modernen Zügen arbeiten jetzt elektronische Steuerungen, die
störanfälliger sind als die früheren Systeme, die einfacher waren oder
von Bahnangestellten bedient wurden.
>
> Dazu kommt, dass die Techniker per Bahn anfahren sollen, wenn was
> nicht klappt. Das widerspricht der Realität.
>
> Früher fuhren diese Leute, wenn es ein Problem gab, mit dem Taxi an
> die Stelle und lösten es.

Jo mei, Taxi, das ist ja eigentlich Auto! Das widerspricht dem Anspruch
der Verkehrswende total.
>
> Diese Veränderungen wurden veranlasst, um Geld zu sparen.

Völlig zu Recht. Personalkosten haben einen großen Anteil an den
Betriebskosten jedes Bahnunternehmens und der wächst. Achte doch mal auf
Streikdrohungen in den Nachrichten.

Aus Sicht der Beschäftigten ist es verständlich, mehr Geld haben zu
wollen (ungünstige Arbeitszeiten, Streß, Verantwortung für die
Passagiere). Die Bahnunternehmen können darauf nur mit weiterer
Rationalisierung (Ersetzung von Personal durch Elektronik) reagieren.
Inzwischen experimentiert man schon mit fahrerlosen Zügen. Damit wird es
wieder neue Störungen geben, bei denen auf dem Bedienungstableau ein
Fehlercode angezeigt wird.

Dann wird der Techniker politisch korrekt mit dem Fahrrad anreisen und
den Computer wieder hochfahren - oder es zumindestens versuchen.

Herbert

Carla Schneider

unread,
Dec 3, 2023, 8:23:13 AM12/3/23
to
Arne Luft wrote:
>
> Bekanntlich hat früher die Bahn damit geworben, bei jedem Wetter -
> auch Schnee - zu fahren. Das ist jetzt anders.
>
> Es heißt, das läge an der Weichenheizung.
>
> Früher wurden die Weichenheizungen per Hand ein- und ausgeschaltet.
> Jetzt läuft das elektronisch über Sensoren.
>
> Das Problem der Sensoren ist der Schnee, der den Sensor bedeckt und
> damit diesen zu einer falschen Ansicht verleitet: Er glaubt, es sei
> wärmer. Dadurch wird die Weichenheizung später eingeschaltet. Der
> Schnee schmilzt und gefriert dann zu Eis.

Man fragt sich natuerlich wozu die Weichenheizung ueberhaupt da ist.
Etwa um bei grosser Kaelte das Schmiermittel am fest werden zu hindern ?

>
> Dazu kommt, dass die Techniker per Bahn anfahren sollen, wenn was
> nicht klappt. Das widerspricht der Realität.
Wenn ein Techniker mit der Bahn dorthin fahren soll, wo die Bahn nicht
mehr faehrt funktioniert das prinzipiell nicht.

>
> Früher fuhren diese Leute, wenn es ein Problem gab, mit dem Taxi an
> die Stelle und lösten es.

Die Bahn hatte auch eigene Autos. Und wenn die Techniker nur im Auftrag
der Bahn arbeiten haben sie selbst welche.

>
> Diese Veränderungen wurden veranlasst, um Geld zu sparen.

Zur Zeit faehrt die Bahn angeblich aus Witterungsbedingten Gruenden hier nicht.
Das ist aber gelogen wir haben Sonnenschein und kaum Wind hier.
Der Grund ist der herumliegende Schnee, aber sobald der nicht mehr faellt
sondern unten liegt ist er kein Wetter mehr.
Waere es anders wird die Bahn
mindestens die naechsten 10 Tage nicht mehr fahren, weil nach der aktuellen
Wettervorhersage der Schnee mindestens so lange liegenbleibt, mit nennenswertem
Abschmelzen ist erst uebernaechste Woche zu rechnen.
Die Erfahrung mit der Wettervorhersage in frueheren Wintern
sagt aber dass sich das auch weit laenger hinziehen kann.
2006 hatten wir uebrigends noch mehr Schnee in Muenchen, das ist
noch keine 20 Jahre her, d.h. so aussergewoehnlich ist das nicht.
Damals war es am 5.Maerz 50cm und damit mehr als die jetzigen 44cm,
und es dauerte bis zum 20. Maerz bis er weg war.
Da hat die Fruehlingssonne aber mitgeholfen, was jetzt
unmoeglich ist.
Kann man nachschauen bei wetteronline.de in Rueckblick.
Mit dem Auto kann man wieder fahren, aber die Parkplaetze sind
zugeschneit...

Carla Schneider

unread,
Dec 13, 2023, 9:37:21 AM12/13/23
to
Markus Ermert wrote:
>
> Carla Schneider <carla...@proton.me> wrote:
>
> > Man fragt sich natuerlich wozu die Weichenheizung ueberhaupt da ist.
> > Etwa um bei grosser Kaelte das Schmiermittel am fest werden zu hindern ?
>
> Nein, um das Eis zu schmelzen, das die beweglichen Teile in ungünstigen
> Fällen festklemmt.

Wenn es einfach blos kalt wird gibts da aber gar kein Eis, und wenn es regnet
friert meistens nicht.
Bleibt also nur die Moeglichkeit dass sie genau dann
gebraucht wird wenn eine Schneedecke da ist, und auch so ausgelegt sein muss
um unter diesen Bedingungen zu funktionieren.

F. W.

unread,
Dec 14, 2023, 3:05:54 AM12/14/23
to
Am 03.12.23 um 08:50 schrieb Arne Luft:

> Früher fuhren diese Leute, wenn es ein Problem gab, mit dem Taxi an
> die Stelle und lösten es.

Nein, die Bahn ist eine der größten Autohalter der Republik. Sie
besitzen mit SCHENKER auch eine der größten LKW- und Schiffs-Speditionen
Europas.

Nebenbei fahren auch sehr viele Bahnmitarbeiter zur Arbeit mit
dem Auto, obwohl sie kostenlos Bahn fahren können. Mein Vater und alle
seine Kollegen machte das zum Beispiel immer und er war kein Lokführer.

Trotzdem wird die Bahn auch von der Bahn als universelles Verkehrsmittel
angepriesen.

Ich war der größte Bahnfahrer in der Familie. Als "Eisenbahnerkind" und
natürlich als Soldat kam ich lange in den Genuss, kostenlos Bahn zu
fahren und das tat ich auch sehr lange (ich machte den Führerschein erst
mit 22 auf Druck meines Arbeitgebers).

Sylt, Bayern, Dänemark, Frankreich...ich bin immer auch gern mit der
Bahn in Urlaub gefahren. Es hat einfach Qualität, dass man jederzeit
während der Reise essen, schlafen und aufs Klo kann.

Hat sich leider nicht gehalten. Heute fahre ich meist Auto.

FW
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