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Bahnstreik auch Folge der Umweltpolitik

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Herbert Albrecht

unread,
Jan 23, 2024, 7:03:46 AMJan 23
to
Hallo,

in
https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/gastbeitrag-von-gabor-steingart-der-xxl-bahnstreik-offenbart-das-strategische-unverm%C3%B6gen-der-ampel/ar-BB1h6Xv8?ocid=msedgdhp&pc=U531&cvid=5eba2472494e4d1faee5badf9d1d4449&ei=17
kann ma nachlesen, was ich schon früher befürchtet hatte:

"Auch die rot-grüne Klimapolitik begünstigt die Streikenden, weil sie
den mächtigsten Gegner der Eisenbahnen – das privat genutzte Automobil –
durch die Ausrufung einer „Mobilitätswende“ herabsetzt. Das System von
Checks and Balances verliert durch die politische Bevorzugung der Bahn
seine Funktion. Gelingt es der Regierung, den Individualverkehr
zurückzudrängen, züchtet die Politik damit ein Bahn-Monopol.

Noch kein Verkehrspolitiker hat über diese Wechselbeziehung zwischen
ökologischer Absicht und wirtschaftlicher Monopolisierung je gesprochen.
Politik paradox: Die „Erpressungsmacht der GDL“ (FAZ) ist politisch
gewollt."

Herbert

Ulf Kutzner

unread,
Jan 30, 2024, 3:41:20 AMJan 30
to
Moin,
> Politik paradox: Die „Erpressungsmacht der GDL“ (FAZ) ist politisch
> gewollt."

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung vermutete, dass nicht nur der
Meinungstext über Schulz zum Zerwürfnis mit von Holtzbrinck führte:
„Steingart schreibt stets mit dem Vorschlaghammer, er übertreibt maßlos,
überzieht gezielt und ohne Gnade, macht keine Gefangenen und kein Hehl
daraus, dass er sich für sehr wichtig hält.



Simon Book, Redakteur des Spiegel, urteilte über Steingart, die Hybris
sei eine seiner Lebenseinstellungen; für ihn könne es „nicht groß, schnell,
wuchtig, laut genug sein“. Das führe zur regelmäßigen Panikmache,
die man mit „Apokalypse täglich“ zusammenfassen könne.

https://de.wikipedia.org/wiki/Gabor_Steingart , früher kommunalpolitisch grün
tätig gewesen...

Gruß, ULF

Herbert Albrecht

unread,
Jan 30, 2024, 4:45:01 AMJan 30
to
Am 30.01.2024 um 09:41 schrieb Ulf Kutzner:
> Moin,
>
> Herbert Albrecht schrieb am Dienstag, 23. Januar 2024 um 13:03:46 UTC+1:
>
>
>> in
>> https://www.msn.com/de-de/finanzen/top-stories/gastbeitrag-von-gabor-steingart-der-xxl-bahnstreik-offenbart-das-strategische-unverm%C3%B6gen-der-ampel/ar-BB1h6Xv8?ocid=msedgdhp&pc=U531&cvid=5eba2472494e4d1faee5badf9d1d4449&ei=17
>> kann ma nachlesen, was ich schon früher befürchtet hatte:
>
>
>> Politik paradox: Die „Erpressungsmacht der GDL“ (FAZ) ist politisch
>> gewollt."
>
> Die Frankfurter Allgemeine Zeitung vermutete, dass nicht nur der
> Meinungstext über Schulz zum Zerwürfnis mit von Holtzbrinck führte:
> „Steingart schreibt stets mit dem Vorschlaghammer, er übertreibt maßlos,
> überzieht gezielt und ohne Gnade, macht keine Gefangenen und kein Hehl
> daraus, dass er sich für sehr wichtig hält.
>
Aus dem selben Wikipedia-Artikel ein Zitat zum Anlass dieses Kommentars:
"In einem Artikel vom 7. Februar 2018 benannte Steingart den Machtkampf
an der SPD-Spitze einen „perfekten Mord“ des Parteivorsitzenden Martin
Schulz an Außenminister Sigmar Gabriel.[42] Holtzbrinck erklärte, er und
Steingart hätten „Differenzen in wesentlichen gesellschaftsrechtlichen
Fragen“ und eine „im Einzelfall – unterschiedliche Beurteilung
journalistischer Standards“. Steingarts Entlassung beim Handelsblatt,
während der er auch kurzzeitig Hausverbot hatte, löste eine öffentliche
Diskussion aus."

Weiss der Teufel, worum es da hinter verschlossenen Türen tatsächlich ging.

Nun aber zurück zum Thema: GDL bestreikt Bahn, wachsender Einfluss der
Bahn durch politische Behinderung alternativer
Fortbewegungsmöglichkeiten benachteiligt Kunden. Ich meine, er hat hier
nur sachlich korrekt beschrieben, was eh jeder weiss.

Wer den ÖV bestreikt der handelt gegen die Kundschaft und - indirekt,
mangels Möglichkeiten, den Mobilitätsanbieter einfach zu wechseln -
gegen die Wirtschaft und Bevölkerung Deutschlands.

Der GDL-Streik ist ja nun erstmal vertagt, aber schon springt Verdi in
die Bresche. Die S-Bahn, die bisher nur in einem unzureichenden
Notfallfahrplan fuhr, fährt jetzt wieder normal, dafür stehen U-Bahnen
und Busse.

Während in der Hochzeit des Autoverkehrs auf Fahrpreiserhöhungen des ÖV
noch mit sog. Roter-Punkt-Aktionen
(https://de.wikipedia.org/wiki/Rote-Punkt-Aktion, Autofahrer nahmen
ÖV-Passagiere umsonst mit) reagiert werden konnte, ist das jetzt nicht
mehr möglich - zu wenig Autos.

Die nun gehypten Radfahrer werden das kaum übernehmen können.

Herbert

Ulf Kutzner

unread,
Jan 30, 2024, 1:32:45 PMJan 30
to
Herbert Albrecht schrieb am Dienstag, 30. Januar 2024 um 10:45:01 UTC+1:

> Nun aber zurück zum Thema: GDL bestreikt Bahn, wachsender Einfluss der
> Bahn durch politische Behinderung alternativer
> Fortbewegungsmöglichkeiten benachteiligt Kunden. Ich meine, er hat hier
> nur sachlich korrekt beschrieben, was eh jeder weiss.
>
> Wer den ÖV bestreikt der handelt gegen die Kundschaft und - indirekt,
> mangels Möglichkeiten, den Mobilitätsanbieter einfach zu wechseln -
> gegen die Wirtschaft und Bevölkerung Deutschlands.

So ähnlich sahen es die Kommunisten auch und unterdrückten
recht rigoros jegliche Streikmaßnahme. Bemerkenswert, daß
es in Polen dann doch ging.

Gut, das Verbot hatte man damals etwas anders begründet, denn
in einer Diktatur des Proletariats sei ein Streik ja nur ein Kampf
fehlgeleiteter Teile des Proletariats gegen eben das Proletariat
selbst, und solchen Unsinn werde und könne man selbverständlich
nicht dulden.

Ich will weg von dieser Streikhäufigkeit im ÖV, aber m.E. ist
da der Weg über beamtenartige Verhältnisse zu beschreiten.

Zudem ist m.E. der Streikgrund etwas rabulistisch; man wollte
keine Lohntariferhöhungen erstreiken, sondern lediglich die
Streichung der beiden untersten Lohngruppen und die Schaffung
einer neuen obersten solchen (Ende der laufenden Woche
im kommunalen ÖV).

Gruß, ULF

Herbert Albrecht

unread,
Jan 31, 2024, 3:28:19 AMJan 31
to
Am 30.01.2024 um 19:32 schrieb Ulf Kutzner:
> Herbert Albrecht schrieb am Dienstag, 30. Januar 2024 um 10:45:01 UTC+1:
>
>> Nun aber zurück zum Thema: GDL bestreikt Bahn, wachsender Einfluss der
>> Bahn durch politische Behinderung alternativer
>> Fortbewegungsmöglichkeiten benachteiligt Kunden. Ich meine, er hat hier
>> nur sachlich korrekt beschrieben, was eh jeder weiss.
>>
>> Wer den ÖV bestreikt der handelt gegen die Kundschaft und - indirekt,
>> mangels Möglichkeiten, den Mobilitätsanbieter einfach zu wechseln -
>> gegen die Wirtschaft und Bevölkerung Deutschlands.
>
> So ähnlich sahen es die Kommunisten auch und unterdrückten
> recht rigoros jegliche Streikmaßnahme. Bemerkenswert, daß
> es in Polen dann doch ging.

Kurz vorm Zusammenbruch des damaligen Gesellschaftssystems. Sowas gibts
auch im 'kapitalistischen' Westen - in Grossbritannien.
(https://de.wikipedia.org/wiki/Winter_of_Discontent)
>
> Gut, das Verbot hatte man damals etwas anders begründet, denn
> in einer Diktatur des Proletariats sei ein Streik ja nur ein Kampf
> fehlgeleiteter Teile des Proletariats gegen eben das Proletariat
> selbst, und solchen Unsinn werde und könne man selbverständlich
> nicht dulden.

Solange man die Macht hat, findet sich eine Begründung.
>
> Ich will weg von dieser Streikhäufigkeit im ÖV, aber m.E. ist
> da der Weg über beamtenartige Verhältnisse zu beschreiten.

Vorsicht, das könnte ein Irrweg sein.
>
> Zudem ist m.E. der Streikgrund etwas rabulistisch; man wollte
> keine Lohntariferhöhungen erstreiken, sondern lediglich die
> Streichung der beiden untersten Lohngruppen und die Schaffung
> einer neuen obersten solchen (Ende der laufenden Woche
> im kommunalen ÖV).

Unsere Gewerkschaftsführer wollen nicht das System unterwerfen, so wie
es damals in England war, weil sie die Reaktion des Wahlvolkes nicht
mochten - verständlich.

In einem Punkt haben sie Recht: In einer Zeit verbreiteten Homeoffices
muss es für diejenigen, die davon nicht profitieren können, einen
Ausgleich geben. Dazu kommen die unerfreulichen Arbeitszeiten. Ich
wollte nie Lokführer werden (auch nicht als kleiner Junge), weil ich
wusste, dass man dafür mitten in der Nacht aufstehen aus dem Bett muss.

Für den Nachteil, den Job nicht bequem von zu Hause aus (oder aus dem
Zug, dem (bald) automatischen Auto, dem Mittelmeerstrand etc.) machen zu
können und dazu noch Schichtdienst steht den ÖV-Mitarbeitern durchaus
eine Gehaltserhöhung zu.

Herbert

Stefan

unread,
Feb 4, 2024, 1:34:29 PMFeb 4
to
Am 31.01.24 um 09:28 schrieb Herbert Albrecht:
>>> nur sachlich korrekt beschrieben, was eh jeder weiss.
>>>
>>> Wer den ÖV bestreikt der handelt gegen die Kundschaft und - indirekt,
>>> mangels Möglichkeiten, den Mobilitätsanbieter einfach zu wechseln -
>>> gegen die Wirtschaft und Bevölkerung Deutschlands.
>>
>> So ähnlich sahen es die Kommunisten auch und unterdrückten
>> recht rigoros jegliche Streikmaßnahme. Bemerkenswert, daß
>> es in Polen dann doch ging.
>
> Kurz vorm Zusammenbruch des damaligen Gesellschaftssystems. Sowas gibts
> auch im 'kapitalistischen' Westen - in Grossbritannien.
> (https://de.wikipedia.org/wiki/Winter_of_Discontent)

Es gab schon vorher viele Proteste:
https://www.nordkurier.de/regional/mecklenburgische-schweiz/als-ein-sowjet-panzer-in-teterow-warnschuesse-in-die-luft-gab-1695398

https://www.nwzonline.de/hintergrund/berlin-17-juni-1953-panzer-ueberrollten-demonstranten_a_1,0,605975995.html

„Die Panzer fahren über die Menschen hinweg?“, fragt ein entsetzter
Reporter. „Jawohl. Mittags sind T34-Panzer rücksichtslos in die Menge im
Lustgarten hinein gefahren“.

Es gab natürlich auch friedliche Proteste in der DDR und allen anderen
realsozialistischer Staaten (Kommunismus konnte man das nicht nennen)

"Der Begriff Kommunismus steht für eine dauerhaft sozial gerechte und
freie Zukunftsgesellschaft und wurde im 19. Jahrhundert geprägt.
sozialistisches Leistungsprinzip: „Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem
nach seinen Bedürfnissen!“"
https://de.wikipedia.org/wiki/Kommunismus
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