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Killfilter, Netiquette oder beides?

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Michael Uplawski

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Jun 3, 2022, 3:48:47 PM6/3/22
to
N'abend

Anlass meines Postings ist die Feststellung, dass häufig die gleichen
Dinge mit den gleichen Personen diskutiert werden oder Themen, die anno
1995 bereits abgehakt waren.

Was mich daran beeindruckt ist, dass nach wie vor die gleichen Personen
„standhaft das deutsche Usenet verteidigen” und das sogar eloquent und
mit neuen Formulierungen der gleichen Fakten. Hochachtung erstmal.

So. Wollt Ihr keine Killfilter einsetzen, ist die Schmerzschwelle höher
als ich mir vorstellen kann oder gibt es eine Regel, die ich nicht
kenne. Sind Killfilter „bäh”?

Da kommt mir die erste Empfehlung der Netiquette in den Sinn. Wenn ich
festgestellt habe, dass „am anderen Ende ein Mensch sitzt”, stelle ich
auch gleich fest, dass ich ihn killfiltern werde. Das geht.

Habe ich etwas deutsche Usenet-Kultur verpasst?

Warum begebt Ihr euch in die ewig gleichen Konflikte und das, seit ich
mich erinnern kann?

Cheerio aus Frankreich. Hier regnets.

Michael
--
Le progrès, ce n'est pas l'acquisition de biens. C'est l'élévation de
l'individu, son émancipation, sa compréhension du monde. Et pour ça il
faut du temps pour lire, s'instruire, se consacrer aux autres.
(Christiane Taubira)

Laurenz Trossel

unread,
Jun 8, 2022, 4:48:08 PM6/8/22
to
On 2022-06-03, Michael Uplawski <michael....@uplawski.eu> wrote:

> So. Wollt Ihr keine Killfilter einsetzen, ist die Schmerzschwelle höher
> als ich mir vorstellen kann oder gibt es eine Regel, die ich nicht
> kenne. Sind Killfilter „bäh”?

Man muss nicht auf alles antworten. Es geht auch ohne technische
Scheuklappen.

> Warum begebt Ihr euch in die ewig gleichen Konflikte und das, seit ich
> mich erinnern kann?

Weil Thomas sonst die Gruppe löscht.

Das ist keine Besonderheit des Usenet. In jedem Forum kommen über Jahre
immer wieder dieselben Themen hoch. Hier gibt es keine Moderatoren, die den
Thread mit Verweis auf die bisherige Diskussion schliessen könnten.

Michael Uplawski

unread,
Jun 10, 2022, 7:21:50 AM6/10/22
to
Laurenz Trossel:
>
>> Warum begebt Ihr euch in die ewig gleichen Konflikte und das, seit ich
>> mich erinnern kann?
>
> Weil Thomas sonst die Gruppe löscht.

:)) Okay.
Wenn's für einen guten Zweck ist.

> Das ist keine Besonderheit des Usenet. In jedem Forum kommen über Jahre
> immer wieder dieselben Themen hoch. Hier gibt es keine Moderatoren, die den
> Thread mit Verweis auf die bisherige Diskussion schliessen könnten.

Danke für die Einschätzung.

„Verweis auf die bisherige Diskussion”. Wäre ich bewanderter in den
Regeln und müsste alltäglich einschreiten, könnte ich mir so etwas
wünschen. Das heißt also leben mit einer technischen Unzulänglichkeit
oder mit Enthusiasmus das Ideal verteidigen.

Bin ich zu lasch zu. Oder mir fehlt nichts, wenn ich Threads und Urheber
ignoriere.

Cheerio und schöneres Wochendende (als hier).

Markus Schaaf

unread,
Jun 23, 2022, 12:48:50 PM6/23/22
to
Am 10.06.22 um 13:21 schrieb Michael Uplawski:

> Bin ich zu lasch zu. Oder mir fehlt nichts, wenn ich Threads und Urheber
> ignoriere.

Ich empfinde Ausblenden (oder weniger sichtbar machen, etwa als
gelesen markieren, statt löschen) als Hilfe. Allerdings ist das
Usenet dann auch sehr leer, da IMO überproportional von "Rüpeln"
bevölkert. Aber vielleicht ist es auch so wie andernorts, dass
man nur denkt, hier und dort herrschten besonders schlechte
Umgangsformen, und in Wirklichkeit ist beides nur trauriger
Spiegel der menschlichen Natur.

MfG

Michael Bäuerle

unread,
Jun 25, 2022, 3:48:06 AM6/25/22
to
Markus Schaaf wrote:
> Am 10.06.22 um 13:21 schrieb Michael Uplawski:
> >
> > Bin ich zu lasch zu. Oder mir fehlt nichts, wenn ich Threads und Urheber
> > ignoriere.
>
> Ich empfinde Ausblenden (oder weniger sichtbar machen, etwa als gelesen
> markieren, statt löschen) als Hilfe.

Sehe ich auch so. Bei vielen Artikeln sieht man bereits am (meistens
gefakten) Namen, dass sie nicht lesenswert sind. Automatisch als gelesen
markieren lassen spart hier viel Arbeit.

> Allerdings ist das Usenet dann auch sehr leer,

Ja, leider ist das so.

> da IMO überproportional von "Rüpeln" bevölkert. Aber
> vielleicht ist es auch so wie andernorts, dass man nur denkt, hier und
> dort herrschten besonders schlechte Umgangsformen, und in Wirklichkeit
> ist beides nur trauriger Spiegel der menschlichen Natur.

Manche haben Spass daran (am schlechtmachen anderer Leute).

Mit einem inhaltlich hochwertigen Artikel müsste man sich erstmal
beschäftigen, bevor man ihn (oder eine sinnvolle Antwort) posten
kann. Über belanglose Dinge labern oder jemand beleidigen geht
einfacher und schneller.

Sonst dürften es die gleichen Phänomene sein, mit denen "soziale
Netzwerke" ihr Geld verdienen: Emotionen schüren, Feindbilder
verfestigen, Gruppenzugehörigkeit schaffen, etc. Das schafft
Aufmerksamkeit und bindet die Leute (sie verweilen länger und
beteiligen sich mehr). Letztlich ist es aber das Gegenteil von
"Themen sachlich diskutieren".

Michael Uplawski

unread,
Jun 25, 2022, 7:40:18 AM6/25/22
to
Michael Bäuerle:

> Manche haben Spass daran (am schlechtmachen anderer Leute).
>
> Mit einem inhaltlich hochwertigen Artikel müsste man sich erstmal
> beschäftigen, bevor man ihn (oder eine sinnvolle Antwort) posten
> kann. Über belanglose Dinge labern oder jemand beleidigen geht
> einfacher und schneller.

Ich bin wieder nicht sicher, ob diese Verallgemeinerung berechtigt ist.
Dass „Rüpel” ein Problem von vielen sind, bestreite ich nicht.

In der Vergangenheit war es mir notwendig, Teilnehmer zu ignorieren, die
durchaus in der Lage waren, detaillierte Auskünfte zu geben und
inhaltlich passend eine Diskussion zu bereichern. Das waren bestimmt
keine „Rüpel” sondern einfach Leute, die bei der Beschäftigung mit
Technologie selber unmenschlich wurden (vielleicht noch immer werden)
und das so auch für angebracht hielten oder halten.

Noch weniger präzise könnte man bis zum Niveau Sympathie gegen
Antipathie absteigen. Dafür lohnt sich freilich kein Filter, aber so
weit gehe ich auch nicht.

Cheerio

Markus Schaaf

unread,
Jun 25, 2022, 2:32:47 PM6/25/22
to
Am 25.06.22 um 13:40 schrieb Michael Uplawski:

> In der Vergangenheit war es mir notwendig, Teilnehmer zu ignorieren, die
> durchaus in der Lage waren, detaillierte Auskünfte zu geben und
> inhaltlich passend eine Diskussion zu bereichern. Das waren bestimmt
> keine „Rüpel” sondern einfach Leute, die bei der Beschäftigung mit
> Technologie selber unmenschlich wurden (vielleicht noch immer werden)
> und das so auch für angebracht hielten oder halten.

Es gibt Leute, deren Benehmen ist so indiskutabel, dass es egal
ist, was sie zu sagen hätten. Dann gibt es Leute, die sich formal
gesittet ausdrücken, aber der Inhalt ist unerträglich. Da muss
man schauen, wie man damit zurecht kommt. Wenn man etwas
rhetorisches Sparring mag, kann man sich auf einen Dialog
einlassen. Ich würde jedoch immer schauen, dass ich mich nicht
aufrege. Wenn die Selbstdisziplin nicht ganz reicht, lieber
filtern. Übrigens ist mir schon klar, dass solche inhaltlichen
Meinungsverschiedenheiten immer zwei Seiten haben, und es meist
kein Schwarz und Weiß gibt. :-)

MfG

Thomas Klix

unread,
Jun 25, 2022, 9:12:14 PM6/25/22
to
Michael Uplawski wrote at Sat, 25 Jun 2022 13:40:11 +0200:
> Michael Bäuerle:
>
>> Manche haben Spass daran (am schlechtmachen anderer Leute).
>>
>> Mit einem inhaltlich hochwertigen Artikel müsste man sich erstmal
>> beschäftigen, bevor man ihn (oder eine sinnvolle Antwort) posten
>> kann. Über belanglose Dinge labern oder jemand beleidigen geht
>> einfacher und schneller.
>
> Ich bin wieder nicht sicher, ob diese Verallgemeinerung berechtigt ist.

An dieser Stelle gibt es nichts zu verallgemeinern.
Es ist jedem selbst überlassen, ob er etwas "hochwertig" oder "belanglos"
empfindet.
Es ist auch jedem selbst überlassen, ob er "belanglose" Postings
einfach überblättert (manuelles Filtern) oder eine technische Hilfe nutzt
(Scoring/Filtern).

> Dass „Rüpel” ein Problem von vielen sind, bestreite ich nicht.

Ist es. Für den Umgang damit gibt es höchstens Ratschläge, keine
Richtlinien.

> In der Vergangenheit war es mir notwendig, Teilnehmer zu ignorieren, die
> durchaus in der Lage waren, detaillierte Auskünfte zu geben und
> inhaltlich passend eine Diskussion zu bereichern. Das waren bestimmt
> keine „Rüpel” sondern einfach Leute, die bei der Beschäftigung mit
> Technologie selber unmenschlich wurden (vielleicht noch immer werden)
> und das so auch für angebracht hielten oder halten.

Damit hast du recht präzise beschrieben, warum jeder für sich selbst
entscheiden sollte, wen er liest - oder nicht. Deine Einschätzung ist genau
so wenig allgemeingültig wie jede andere.
Und, wie gesagt, ob dafür technische Hilfsmittel genutzt werden: Jeder, wie
er mag.

Thomas

Andreas Wagner

unread,
Jul 9, 2022, 5:31:04 PM7/9/22
to
Hallo Michael!

Am 03.06.2022 um 21:48 schrieb Michael Uplawski:
> N'abend
>
> Anlass meines Postings ist die Feststellung, dass häufig die gleichen
> Dinge mit den gleichen Personen diskutiert werden oder Themen, die anno
> 1995 bereits abgehakt waren.
>
> Was mich daran beeindruckt ist, dass nach wie vor die gleichen Personen
> „standhaft das deutsche Usenet verteidigen” und das sogar eloquent und
> mit neuen Formulierungen der gleichen Fakten. Hochachtung erstmal.
>
> So. Wollt Ihr keine Killfilter einsetzen, ist die Schmerzschwelle höher
> als ich mir vorstellen kann oder gibt es eine Regel, die ich nicht
> kenne. Sind Killfilter „bäh”?

Ich habe noch keinen im Killfile. Ich bin durchaus offen dafür, würde
aber gerne vorher jedem seine Entwicklungspotenziale im Umgang mit
Konflikten aufzeigen. Ich hatte da selbst mal sehr deutliche Defizite.

> Da kommt mir die erste Empfehlung der Netiquette in den Sinn. Wenn ich
> festgestellt habe, dass „am anderen Ende ein Mensch sitzt”, stelle ich
> auch gleich fest, dass ich ihn killfiltern werde. Das geht.

Kein Einspruch meinerseits!

> Habe ich etwas deutsche Usenet-Kultur verpasst?

Möglicherweise: Leute kommen und gehen, die Neuen legen sich mit den
"Wächtern des Usenet" an. Oder sind da immer die selben alten Hasen
dran? Dann sehe ich darin ein "Die einen Alten wollen die Lehre der
anderen Alten unterdrücken" drin. Also, dass die Neuen auch beide/alle
Seiten sehen, die vertreten werden.

> Warum begebt Ihr euch in die ewig gleichen Konflikte und das, seit ich
> mich erinnern kann?

Lass mir ein paar Jahre Zeit, dann kann ich schauen, ob ich für mich
eine Antwort habe. :-)

> Cheerio aus Frankreich. Hier regnets.
>
> Michael

Gruß
Andreas
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