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Mit Schnee Strom erzeugen

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Arne Luft

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Nov 24, 2022, 1:54:17 PM11/24/22
to

In Japan beginnt demnächst der Test eines Verfahrens, mit dem Strom
aus der Temperaturdifferenz zwischen Schnee und Luft gewonnen werden
soll.

Die Stadt, in der das probiert wird, hat im Winter genug Schnee. Der
wird eingesammelt (Straßen räumen etc.) und in einen Pool geworfen. In
dem Pool sind Röhren verlegt, durch die Luft fließt. Der Schnee kühlt
diese Luft ab. Auf der anderen Seite werden diese Röhren durch die
Sonne erwärmt. Das führt zu einem Kreislauf der Luft.

Mittels dieser Bewegung werden Turbinen angetrieben, die dann via
Generator elektrischen Strom erzeugen.

Das System wird von einer Uni ausprobiert. Der zuständige Professor
meint, es wäre so effektiv wie Solarzellen.


Die Mitsui-Reederei plant sowas ähnliches mit der Temperaturdifferenz
zwischen Meeresoberfläche und Tiefenwasser. Die rechnen mit Kosten von
umgerechnet 14 Eurocent/kWh.


Da die Temperarturdifferenz bei der Schnee-Methode größer als bei der
Meerwasser-Methode ist, werden bei ihr niedrigere Kosten erwartet.


Der Ort an dem das Schneeverfahren ausprobiert werden soll (Amori)
liegt im Norden der japanischen Hauptinsel und gibt jährlich
umgerechnet mehrere 10 Mio. Euro für Schneedienste aus. Normalerweise
wird der zusammengeschobene Schnee ins Meer gekippt.

Wenn es funktioniert, sollen große und kleine Anlagen gebaut werden,
so dass auch Privatleute davon profitieren.

Außerdem wäre dieses System umweltfreundlicher als Wind und PV, meinen
die Japaner.

So hat die Kansai Electric (anders als wir hochmoralischen
Deutschländer) den Bau einer Windfarm abgeblasen, weil sie zu nahe an
einem Nationalpark gelegen wäre.

Und anders als Solarpaneele läßt sich geschmolzener Schnee einfach ins
Meer kippen. Außerdem würde Schneestrom im Winter anfallen, wenn die
Sonne nicht so scheint.


Quelle Ostasiatische Zeitungen

Carla Schneider

unread,
Dec 12, 2022, 8:09:58 AM12/12/22
to
Arne Luft wrote:
>
> In Japan beginnt demnächst der Test eines Verfahrens, mit dem Strom
> aus der Temperaturdifferenz zwischen Schnee und Luft gewonnen werden
> soll.
>
> Die Stadt, in der das probiert wird, hat im Winter genug Schnee. Der
> wird eingesammelt (Straßen räumen etc.) und in einen Pool geworfen. In
> dem Pool sind Röhren verlegt, durch die Luft fließt. Der Schnee kühlt
> diese Luft ab. Auf der anderen Seite werden diese Röhren durch die
> Sonne erwärmt. Das führt zu einem Kreislauf der Luft.

Nur wenn der Pool hoeher liegt als die erwaermten Roehren.
Sonst bleibt die kalte Luft einfach unten die warme oben
und nichts bewegt sich.

>
> Mittels dieser Bewegung werden Turbinen angetrieben, die dann via
> Generator elektrischen Strom erzeugen.

Ein Stirling-Motor haette da hoeheren Wirkungsgrad, der schmelzende Schnee (0° C)
gegenueber den warmen Roehren.


>
> Das System wird von einer Uni ausprobiert. Der zuständige Professor
> meint, es wäre so effektiv wie Solarzellen.
>
> Die Mitsui-Reederei plant sowas ähnliches mit der Temperaturdifferenz
> zwischen Meeresoberfläche und Tiefenwasser. Die rechnen mit Kosten von
> umgerechnet 14 Eurocent/kWh.
>
> Da die Temperarturdifferenz bei der Schnee-Methode größer als bei der
> Meerwasser-Methode ist, werden bei ihr niedrigere Kosten erwartet.

Der Vorteil der Meerwassermethode ist dass man weder Kaelte noch Waerme speichern
muss. In Japan geht es weil es dort nah an der Kueste tausende Meter tief ist.
Da unten ist das Wasser nur ein paar Grad ueber Null, an der Oberflaeche im Sommer
bis 25°C.
Bei der Schnee-Methode braucht man sehr grosse Speicherraeume um den Schnee
bis in den Sommer aufzubewahren.

>
> Der Ort an dem das Schneeverfahren ausprobiert werden soll (Amori)
> liegt im Norden der japanischen Hauptinsel und gibt jährlich
> umgerechnet mehrere 10 Mio. Euro für Schneedienste aus. Normalerweise
> wird der zusammengeschobene Schnee ins Meer gekippt.
>
> Wenn es funktioniert, sollen große und kleine Anlagen gebaut werden,
> so dass auch Privatleute davon profitieren.
>
> Außerdem wäre dieses System umweltfreundlicher als Wind und PV, meinen
> die Japaner.

Die haben nicht genug Platz fuer PV ...


>
> So hat die Kansai Electric (anders als wir hochmoralischen
> Deutschländer) den Bau einer Windfarm abgeblasen, weil sie zu nahe an
> einem Nationalpark gelegen wäre.
>
> Und anders als Solarpaneele läßt sich geschmolzener Schnee einfach ins
> Meer kippen. Außerdem würde Schneestrom im Winter anfallen, wenn die
> Sonne nicht so scheint.

Kaum, woher kommt da die Sonnenwaerme fuer die andere Seite der Anlage ?
Japan ist im Winter deutlich sonniger als Deutschland,
aber dass da mehr Energie rueberkommt als bei PV auf gleicher Flaeche,
glaube ich nicht.

Arne Luft

unread,
Dec 12, 2022, 12:27:36 PM12/12/22
to
On Mon, 12 Dec 2022 14:20:11 +0100, Carla Schneider
<carl...@yahoo.com> wrote:

>Arne Luft wrote:
>>
>> In Japan beginnt demnächst der Test eines Verfahrens, mit dem Strom
>> aus der Temperaturdifferenz zwischen Schnee und Luft gewonnen werden
>> soll.

>Bei der Schnee-Methode braucht man sehr grosse Speicherraeume um den Schnee
>bis in den Sommer aufzubewahren.

Er soll nicht bis in den Sommer aufbewahrt werden.

Es geht um Schnee, der sowieso eingesammelt wird wegen der
Strassenraeumung und dann irgendwo hingeschuettet wird bisher.

Der soll nun verwendet werden, um mit der Temperaturdifferenz
gelegentlich Strom zu erzeugen.

Das geht auch im Kleinen für einzelne Eigenheime. Wie mit den
Solarzellen, Wärmepumpen und Mikrowindraedern.

Da der Schnee sowieso weggeraeumt werden muss und dann rumliegt, bis
er schmilzt, kann er auch genutzt werden.

>> Außerdem wäre dieses System umweltfreundlicher als Wind und PV, meinen
>> die Japaner.
>
>Die haben nicht genug Platz fuer PV ...

Die stehen nicht auf dem Zeug und sie haben auch keine Regierung, die
ihnen das entgegen jeder Rationalitaet unterjubeln will.

Carla Schneider

unread,
Dec 13, 2022, 4:34:49 AM12/13/22
to
Arne Luft wrote:
>
> On Mon, 12 Dec 2022 14:20:11 +0100, Carla Schneider
> <carl...@yahoo.com> wrote:
>
> >Arne Luft wrote:
> >>
> >> In Japan beginnt demnächst der Test eines Verfahrens, mit dem Strom
> >> aus der Temperaturdifferenz zwischen Schnee und Luft gewonnen werden
> >> soll.
>
> >Bei der Schnee-Methode braucht man sehr grosse Speicherraeume um den Schnee
> >bis in den Sommer aufzubewahren.
>
> Er soll nicht bis in den Sommer aufbewahrt werden.
>
> Es geht um Schnee, der sowieso eingesammelt wird wegen der
> Strassenraeumung und dann irgendwo hingeschuettet wird bisher.
>
> Der soll nun verwendet werden, um mit der Temperaturdifferenz
> gelegentlich Strom zu erzeugen.

Schmelzender Schnee hat eine Temperatur von 0°C , die Temperaturdifferenz
zu was will man da zur Energieerzeugung nutzen ?
Vielleicht das Meerwasser - der warme Kuroshio Strom bietet sich an, nur
leider fliesst er im Norden Japans wo der Schnee anfaellt nicht an
der Kueste, und im Sueden wo er das tut gibts kaum Schnee.
In Sendai z.B. ist die Wassertemperatur zur Zeit noch 14°C, die sinkt im Laufe des Winters aber
auf unter 10°C.
Was verwenden die um aus einer so kleinen Temperaturdifferenz Strom zu erzeugen ?

Oder verwenden die warmes Geothermalwasser - dann sieht das anders aus.




>
> Das geht auch im Kleinen für einzelne Eigenheime. Wie mit den
> Solarzellen, Wärmepumpen und Mikrowindraedern.

Woher haben die die Waerme ?

>
> Da der Schnee sowieso weggeraeumt werden muss und dann rumliegt, bis
> er schmilzt, kann er auch genutzt werden.

Wenn man ihn an Ort und Stelle nutzen koennte.


>
> >> Außerdem wäre dieses System umweltfreundlicher als Wind und PV, meinen
> >> die Japaner.
> >
> >Die haben nicht genug Platz fuer PV ...
>
> Die stehen nicht auf dem Zeug und sie haben auch keine Regierung, die
> ihnen das entgegen jeder Rationalitaet unterjubeln will.

An der ganzen Geschichte stimmt was nicht, PV erzeugt mehr
Strom pro Flaeche als Solarthermie mit Schneekuehlung, und inzwischen ist
die Anlage dafuer auch billiger.

Arne Luft

unread,
Dec 13, 2022, 5:29:48 AM12/13/22
to
On Tue, 13 Dec 2022 10:45:03 +0100, Carla Schneider
<carl...@yahoo.com> wrote:

>Arne Luft wrote:
>>
>> On Mon, 12 Dec 2022 14:20:11 +0100, Carla Schneider
>> <carl...@yahoo.com> wrote:
>>
>> >Arne Luft wrote:
>> >>
>> >> In Japan beginnt demnächst der Test eines Verfahrens, mit dem Strom
>> >> aus der Temperaturdifferenz zwischen Schnee und Luft gewonnen werden
>> >> soll.
>>
>> >Bei der Schnee-Methode braucht man sehr grosse Speicherraeume um den Schnee
>> >bis in den Sommer aufzubewahren.
>>
>> Er soll nicht bis in den Sommer aufbewahrt werden.
>>
>> Es geht um Schnee, der sowieso eingesammelt wird wegen der
>> Strassenraeumung und dann irgendwo hingeschuettet wird bisher.
>>
>> Der soll nun verwendet werden, um mit der Temperaturdifferenz
>> gelegentlich Strom zu erzeugen.
>
>Schmelzender Schnee hat eine Temperatur von 0°C , die Temperaturdifferenz
>zu was will man da zur Energieerzeugung nutzen ?

Die Temperatur des _nicht_geschmolzenen Schneees gegen die
Lufttemperatur.

Luft zirkuliert durch Roehren, die da liegen, wo der geraeumte Schnee
draufgekippt wird.

>
>
>
>>
>> Das geht auch im Kleinen für einzelne Eigenheime. Wie mit den
>> Solarzellen, Wärmepumpen und Mikrowindraedern.
>
>Woher haben die die Waerme ?

Umgebungsluft.

>>
>> Da der Schnee sowieso weggeraeumt werden muss und dann rumliegt, bis
>> er schmilzt, kann er auch genutzt werden.
>
>Wenn man ihn an Ort und Stelle nutzen koennte.

Schneeballschlachten?


>
>>
>> >> Außerdem wäre dieses System umweltfreundlicher als Wind und PV, meinen
>> >> die Japaner.
>> >
>> >Die haben nicht genug Platz fuer PV ...
>>
>> Die stehen nicht auf dem Zeug und sie haben auch keine Regierung, die
>> ihnen das entgegen jeder Rationalitaet unterjubeln will.
>
>An der ganzen Geschichte stimmt was nicht, PV erzeugt mehr
>Strom pro Flaeche als Solarthermie mit Schneekuehlung, und inzwischen ist
>die Anlage dafuer auch billiger.

Die Japaner werden schon wissen, was sie tun.

https://www.sustainability-times.com/low-carbon-energy/japans-city-of-aomori-to-try-making-electricity-with-snow/#:~:text=Enoki%27s%20“snow%20power”%20design%20works,wind%20and%20oil-based%20sources.

Teiluebersetzung aus dem Englischen von mir:

"Dieses Experiment begann im Dezember im Rahmen einer Zusammenarbeit
zwischen der Stadt (Aomori), einem lokalen Start-up-Unternehmen namens
Forte und Experten der Universitaet für Elektrokommunikation in Tokio.
Es wird bis Maerz laufen, wobei die Forscher testen, wie gut sie Strom
aus Schnee und nicht aus typischen erneuerbaren Quellen wie Wind und
Sonne erzeugen können.

Anstatt den Schnee zu pfluegen und wieder ins Meer zu kippen – die
uebliche Praxis in diesem aeusserst noerdlichen Auslaeufer der
Hauptinsel Honshu – wird ein Teil davon zu einem speziellen Ort in
einer ehemaligen Schule transportiert. Dort wird der Schnee in ein
ungenutztes Schwimmbad gelegt, um ein System zu testen, das auf
Temperaturunterschiede zur Stromerzeugung angewiesen ist.
.....
Enokis „Schneekraft“-Design funktioniert, indem
Waermeuebertragungsrohre im Schnee platziert werden, waehrend die
Aussenluft von der Sonne erwaermt wird. Der Temperaturunterschied
fuehrt zu Stroemungen innerhalb eines Turbinensystems, die seine
Rotation antreiben und Strom erzeugen. Es wird erwartet, dass es
weniger kostet als aktuelle Offshore-Wind- und Oelquellen."


Was den Schneefall in Aomori betrifft:

https://cdn.mainichi.jp/vol1/2018/03/29/20180329p2a00m0na010000p/9.jpg?1


Carla Schneider

unread,
Dec 13, 2022, 7:34:59 AM12/13/22
to
> https://www.sustainability-times.com/low-carbon-energy/japans-city-of-aomori-to-try-making-electricity-with-snow/#:~:text=Enoki%27s%20?snow%20power?%20design%20works,wind%20and%20oil-based%20sources.
>
> Teiluebersetzung aus dem Englischen von mir:
>
> "Dieses Experiment begann im Dezember im Rahmen einer Zusammenarbeit
> zwischen der Stadt (Aomori), einem lokalen Start-up-Unternehmen namens
> Forte und Experten der Universitaet für Elektrokommunikation in Tokio.
> Es wird bis Maerz laufen, wobei die Forscher testen, wie gut sie Strom
> aus Schnee und nicht aus typischen erneuerbaren Quellen wie Wind und
> Sonne erzeugen können.
>
> Anstatt den Schnee zu pfluegen und wieder ins Meer zu kippen - die
> uebliche Praxis in diesem aeusserst noerdlichen Auslaeufer der
> Hauptinsel Honshu - wird ein Teil davon zu einem speziellen Ort in
> einer ehemaligen Schule transportiert. Dort wird der Schnee in ein
> ungenutztes Schwimmbad gelegt, um ein System zu testen, das auf
> Temperaturunterschiede zur Stromerzeugung angewiesen ist.
> .....
> Enokis ?Schneekraft?-Design funktioniert, indem
> Waermeuebertragungsrohre im Schnee platziert werden, waehrend die
> Aussenluft von der Sonne erwaermt wird.

Habe gerade mal bei Wetteronline nachgeguckt, zwischen Ende Dezember und Ende Februar
war der Tageshoechstwert im letzten Winter niemals ueber 6°C.
Der Schnee hat 0°C.
Die werden bei ihrem Experiment herausfinden dass es sich wenn ueberhaupt nur lohnt
wenn man den Schnee aufhebt bis es waermer geworden ist, ab April liegen die Hoechstwerte
bei 20°, da kann man mit der gleichen Menge Schnee mindestens 5 mal soviel Strom erzeugen.
Den Schnee muss man also einlagern, was sie auch vor haben in diesem Schwimmbad.




> Der Temperaturunterschied
> fuehrt zu Stroemungen innerhalb eines Turbinensystems, die seine
> Rotation antreiben und Strom erzeugen.

Die werden ein Kaeltemittel in einem Waermetauscher mit der Aussenluft
verdampfen lassen und in den Roehren im Schnee kondensieren.
Der Dampfdruckunterschied treibt eine Turbine.
Die Wassertemperatur ist zur Zeit noch 12°C, das waere zur Zeit noch waermer als die
Luft.


> Es wird erwartet, dass es
> weniger kostet als aktuelle Offshore-Wind- und Oelquellen."

Das Schwimmbad fuer die Versuchsanlage ist umsonst.
Aber der Schneebunker fuer den praktischen Einsatz muss gebaut werden,
und ob das billiger ist muss man erst mal zeigen.

Helger Dooley

unread,
Dec 14, 2022, 1:40:37 PM12/14/22
to
Das sieht mir nach einem sehr komplizierten Verfahren aus.
Man kann den Schnee auch direkt verbrennen und die Wärme ins Fernwärmenetz einspeisen.

Das macht bei uns der Zoll so.

Grüße
Helger
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