Karsten Düsterloh schrieb:
> Başar Alabay aber hob zu reden an und schrieb:
>> Oh, ich habe mich noch gar nicht wirklich dafür interessiert, trotz
>> aktueller RSS-Benachrichtigungen. Ich weiß nur, daß She Past Away aus
>> der Türkei kommen sollen. So ein wenig arg viel Sisters-mäßig, aber
>> immerhin türkisch, yeah :-)
>
> Der Gitarrero war vom Publikumszuspruch jedenfalls sehr angetan — und
> mit eigenem Mikro wäre der Sänger wahrscheinlich gar nicht mehr zu Wort
> gekommen. ^_^
Der Gitarrero und Sänger ist ein und der selbe – Volkan. Der, der die
Ansagen macht, ist der Bassist – İdris. Ne nette Quatschbirne :-)))
Warste im Anker? Davor entstand ja dann die »Türkenfront« mit, öhm,
sechs? türkisch sprechen könnenden, haha :-)
Also, der Zuspruch, den SPA (schon seit längerem) in der Szene bekommen,
der wundert mich nicht; mich hat aber verwundert, daß die Veranstalter
anscheinend die Sache einen Tick falsch eingeschätzt haben. Der Act ist
tatsächlich praktisch zu groß für den Anker. Ich weiß nicht, ob Du
mitbekommen hast, was es da für Eingangssperren gab, die Leute sind
vielleicht in fünf Schüben eingelassen worden. Selbst ich, der ich mit
denen verabredet war, kam verspätet ins Gebäude.
> Ich bin auch immer ganz angetan, wenn mal Leute von außerhalb der
> deutsch/englisch(sprachig)en Szene auftreten, zum Beispiel
> Punk/Psychobilly aus Frankreich wie Banane Metalik.
Auf alle Fälle. Wobei Frankreich nun durchaus gut vertreten ist. Also,
DE, GB, FR … kein Problem. Spannender wird es dann schon mit Gruppen aus
der Peripherie. Aus BE gibt es bekannten EBM, aber so eine Gruppe wie
The Breath Of Life ist halt auch eine Wohltat für die Ohren! Oder dann
die etwas scjrägere Ecke … Daimonia Nymphe (GR), Actus (HU), Kamerata
Medialonense (IT, wobei auch IT nicht schlecht vertreten ist, könnte man
oben einreihen).
Die Türkei hat seit den 50er, 60er Jahren einiges an aktueller Musik
samt Untergrundströmungen zu bieten. Aber gerade die Wave/Gothic Ecke
war und ist extrem unterbesetzt. So gegen Ende der 70er jat es in
Istanbul eine ominöse Punkband gegeben, von der ich nicht mal mehr den
Namen weiß, nur, daß sie aus Üsküdar waren. Aber jetzt spiel mal Punk
dann in den Jahren, in denen jede »linke« (und auch »rechte«) Socke
sofort am (nicht virtuellen) Galgen hing, Punk. 80 war der Putsch. AUf
der einen Seite sehr gefährlich, auf der anderen natürlich der wirklich
authentischste Grund für Sub. Aber nach Prog und Metal kam recht lange
nix, bis halt Cure und Sisters bekannter wurden. Und spätestens ab den
90ern gab und gibt es Wave-Bands. Oder wavige Bands. Die zum Teil sehr
ähnlich wie U2 einen Weg vom Indie zur Massenkompatibilität beschritten.
Eine Ausnahme ist da die türkische Industrial Szene. Da gibt es keine
KOmpromisse, ebenso wie in der Blackmetal Szene. She Past Away nun haben
einen ordentlichen Schlag zum Gothic rübergereicht. Die Gruppe wird erst
jetzt bekannt, es gibt sie aber schon seit 7 Jahren. Und die beiden
waren auch vorher schon zusammen. Volkan hat 95 schon auf einem
Doommetal-Album mitgewirkt, also die Musikerfahrungen sind vielschichtig
und lang zurückreichend. Abgesehen davon gab es auch Auftritte zu dritt
und zu viert. Mich würde es freuen, wenn sie wieder mehr von
Liveschlagzeug und Keys begleitet würden (in Youtube findest Du
Mitschnitte von diversen türkischen Musikfestivals, wo sie auch in
größerer Besetzung spielen).
Auf alle Fälle war ich ganz erstaunt zu erfahren, daß The Trial nun
wiederum dort auch schon im Untergrund bekannter sind, als ich gedacht
hätte. Freut mich. Denn wir (The Trial/New Trial), Ünlü (vormals
Fahrstuhl) und Turkish Delight … sind die heilige Dreifaltigkeit
deutschtürkischer Wave/Goth/Alternativ-Musik, die hier vor Ort
entstanden, alle drei aus den 80ern. Und wir (TT) werden vermutlich auch
mal was mit denen (SPA) zusammen machen. Bietet sich ja an, auch wenn
wir nun recht unterschiedlich klingen.
Schade war, daß Mirko verhindert war, ihn hätte ich auch mal wieder
gerne gesehen … unseren Spherical Disrupted Menschen.