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Bundeswehr und Verbindungen

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Frank Hintermaier

unread,
Mar 4, 2006, 4:53:38 AM3/4/06
to
Hallo!

Wie schaut es eigentlich mit dem Verhältnis Bundeswehr und Verbindungen aus?

In meiner Tätigkeit als Reservist stosse ich immer wieder auf
Reserveoffiziere, die auch in Verbindungen aktiv waren oder sind.
Meines Wissens gab bzw. gibt es mindestens eine Verbindung, welche mit
Masse, zumindest in den 80er Jahren aus Bw-Student, bestand.

Wie steht die Bundeswehr dazu? Neutral? Geht sie unverkrampft damit um?

Gruß
Frank


Hanjo Grüßner

unread,
Mar 4, 2006, 5:51:59 AM3/4/06
to
Am Sat, 04 Mar 2006 10:53:38 +0100 schrieb Frank Hintermaier
<frank.hi...@t-online.de>:

Moin,

zur Kieler Woche findet auf unserem Hause regelmäßig der 'Internationale
Frühschoppen' statt.
Neben den Kieler Corps sind dort zu Gast die Offiziere der im Hafen
liegenden (Navy-)Schiffe.
Unsere latürnich auch.
Ist immer ne flotte Sache.
Besonders wenn - nach den gängigen Kneipenliedern - die Gäste Lieder aus
Ihrer Heimat darbieten.

Von der schwedisch-dänisch verballhornten Version von 'Morning has broken'
bis zu Kalinka war da schon alles drin.

Zur letzten Frage: Unverkrampft, ja.

Mehrere der (deutschen) Offiziere kommen mit Band - über der Uniform.

Gruß von der Ostsee

Hanjo Grüßner Saxoniae Kiel

--
Software & Seminar-Kontor Hans-Joachim Grüßner
Glasholz
D-24369 Waabs
http://www.gruessner.de

Swen Habenberger

unread,
Mar 4, 2006, 7:00:31 AM3/4/06
to
Frank Hintermaier wrote:

Das Corps Germania rekrutiert sich von der Uni der Bundeswehr in München. Es
finden auch offizielle Veranstaltungen an der Uni-BW statt. Solange man
sich in Uniform nicht auf politischen Veranstaltungen sehen lässt, ist in
Uniform fast alles möglich.

Mit den besten WÜnschen

Swen Habenberger

Holger H. Macht

unread,
Mar 4, 2006, 10:09:29 AM3/4/06
to
Hallo, Frank,

"Frank Hintermaier" <frank.hi...@t-online.de> schrieb im Newsbeitrag
news:dubo32$kue$1...@online.de...


> Hallo!
>
> Wie schaut es eigentlich mit dem Verhältnis Bundeswehr und Verbindungen
> aus?

Die Bundeswehr scheint mir ein gespaltenes Verhältnis zu Verbindungen zu
haben. Einerseits sind viele höhere Dienstgrade korporiert und sind
entsprechend aufgeschlossen, andererseits habe ich auch schon von Fällen
gehört, dass einzelne Vorgesetzte versuchten, Druck auf ihre
Offiziersanwärter zu machen, wenn diese in eine Verbindung eintreten
wollen - meist unter dem Vorwand des Verbots der Selbstverstümmelung, die
angeblich durch die Mensur gefördert werde.

>
> In meiner Tätigkeit als Reservist stosse ich immer wieder auf
> Reserveoffiziere, die auch in Verbindungen aktiv waren oder sind.

Das ist schön zu hören.

> Meines Wissens gab bzw. gibt es mindestens eine Verbindung, welche mit
> Masse, zumindest in den 80er Jahren aus Bw-Student, bestand.

Bis etwa 2001 galt Elektra Teplitz zu München als Sammelbecken für
korporierte Soldaten. Nach den Querelen um Danubia ging der Fuxenzuwachs bei
Elektra Teplitz stark zurück. Eine andere "Burschenschaft" übernahm die
Rolle, an der Bw-Uni zu keilen. Doch auch dieses Engagement schlief - wenn
meine Informationen richtig sind - zwischenzeitlich aus diversen Gründen
nahezu ein. Tja, wer nicht fleißig keilt, kann eben keinen starken
Fuxenstall aufbauen.

>
> Wie steht die Bundeswehr dazu? Neutral? Geht sie unverkrampft damit um?

siehe oben

Schwäbischen Gruß aus dem verschneiten München


Holger H.


Martin Ulrich Fischer

unread,
Mar 4, 2006, 10:16:31 AM3/4/06
to
Moin,

Holger H. Macht schrieb:

> Die Bundeswehr scheint mir ein gespaltenes Verhältnis zu Verbindungen zu
> haben. Einerseits sind viele höhere Dienstgrade korporiert und sind
> entsprechend aufgeschlossen, andererseits habe ich auch schon von Fällen
> gehört, dass einzelne Vorgesetzte versuchten, Druck auf ihre
> Offiziersanwärter zu machen, wenn diese in eine Verbindung eintreten
> wollen - meist unter dem Vorwand des Verbots der Selbstverstümmelung, die
> angeblich durch die Mensur gefördert werde.
>

Bei uns in Ösiland ist es wie bei Euch so, dass sehr viele Reserveoffiziere und auch aktive korporiert sind. Offizierskneipen aus Anlass von Ernennungen sind gerade bei den jüngeren Dienstgraden recht beliebt.

An der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt (formal einer FH, an der nur MilWiss studiert werden kann, daher eher nicht mit den Bw-Unis vergleichbar) bestehen nebeneinander 2 Korporationen, die Theresiana im ÖCV und die national-freiheitliche (mW verbandsfreie) Walhalla, die aus eben dem obenangeführten Grund nichtschlagend ist.

Gruß
Catilina TTI Tir
Olt

Dietrich Schaffer

unread,
Mar 4, 2006, 5:32:54 PM3/4/06
to
Martin Ulrich Fischer <Martin.U...@gmx.at> wrote:

[...]



> Bei uns in Ösiland ist es wie bei Euch so, dass sehr viele Reserveoffiziere und auch aktive korporiert sind. Offizierskneipen aus Anlass von Ernennungen sind gerade bei den jüngeren Dienstgraden recht beliebt.
>
> An der Theresianischen Militärakademie in Wiener Neustadt (formal einer FH, an der nur MilWiss studiert werden kann, daher eher nicht mit den Bw-Unis vergleichbar) bestehen nebeneinander 2 Korporationen, die Theresiana im ÖCV und die national-freiheitliche (mW verbandsfreie) Walhalla, die aus eben dem obenangeführten Grund nichtschlagend ist.

Könntest Du Deinen NR bitte auf Zeilenlänge < 76 einstellen?

IIRC hattest du das beim letzten CfV im Griff... ;-)

> Gruß
> Catilina TTI Tir
> Olt

Servus,
Dietrich

Franz Borgerding

unread,
Mar 5, 2006, 7:36:26 AM3/5/06
to
Am Sat, 4 Mar 2006 16:09:29 +0100 schrieb Holger H. Macht:

Hallo Holger,

> Die Bundeswehr scheint mir ein gespaltenes Verhältnis zu Verbindungen zu
> haben.

das habe ich so bisher nicht erfahren (bin ResOffz). Das einzige, wo mir
reingeredet wurde, war ein ziemlich offizieller Anlaß, zu dem selbst der
übliche Offizierhaufen mal einheitlich gekleidet auftreten mußte. Da
durfte ich dann halt kein Band zum Dienstanzug tragen.
Sonst mache ich das und habe bisher keinerlei Probleme damit erfahren.

> wollen - meist unter dem Vorwand des Verbots der Selbstverstümmelung, die
> angeblich durch die Mensur gefördert werde.

Naja. Was erwartest Du jetzt von mir als CVer und Offizier? Mal
ehrlich:-)

Im Ernst: Da *muß* ein mit Fürsorgepflicht ausgestatteter Vorgesetzter
eine klare Anweisung loslassen. Sonst isser selbst auch dran.
Auf der anderen Seite weiß ich aber auch, wie ich so einen Spruch zu
bewerten habe, gerade wenn er von jemandem kommt, dem da
"selbstverstümmelnde" Erfahrungen sichtbar anzumerken sind:-)
Und ansonsten gibt es für alles die Leitungslösung: "Was ich nicht weiß,
macht mich nicht heiß". So eine Schramme am Kopf kann ja schließlich
auch beim Rasieren oder besoffen an die Wand fallen passieren. Und da ja
beim Bund Elektrorasierer aufgrund mangelnder Geländetauglichkeit nicht
eben gern gesehen sind... Na also.

>> In meiner Tätigkeit als Reservist stosse ich immer wieder auf
>> Reserveoffiziere, die auch in Verbindungen aktiv waren oder sind.
> Das ist schön zu hören.

Ja, ich habe bisher immer einen Korporationsgrad >20% bei den
Reservisten und >10% bei den aktiven Offizieren erfahren.

Beste Grüße,
Franz R-S! Nm!

--
Franz S. Borgerding | Varus war der einzige römische Feldherr,
| dem es gelang, von den Deutschen
| besiegt zu werden.
or...@borgerding.de | (Johann Georg August Galletti)

Thomas Hühn

unread,
Mar 5, 2006, 7:45:15 AM3/5/06
to
Am Sun, 5 Mar 2006 13:36:26 +0100 schrieb Franz Borgerding:

> das habe ich so bisher nicht erfahren (bin ResOffz). Das einzige, wo mir
> reingeredet wurde, war ein ziemlich offizieller Anlaß, zu dem selbst der
> übliche Offizierhaufen mal einheitlich gekleidet auftreten mußte. Da
> durfte ich dann halt kein Band zum Dienstanzug tragen.

Sagen die Dienstvorschriften etwas dazu?

Mich wundert, daß das gestattet sein soll. Ich hielte es auch für falsch.

Schließlich darf eine Miss Sachsen-Anhalt sicher auch nicht ihre Schärpe
über der Uniform tragen.

Thomas

Franz Borgerding

unread,
Mar 5, 2006, 11:06:18 AM3/5/06
to
Am Sun, 5 Mar 2006 13:45:15 +0100 schrieb Thomas Hühn:

> Sagen die Dienstvorschriften etwas dazu?

Die ZDv 37/10 mit Stand 07/2003 (was aktuelleres habe ich nicht) sagte
damals folgendes:

111: Kennzeichnungen (Kapitel 4), Abzeichen (Kapitel 5) sowie Orden und
Ehrenzeichen (Kapitel 5 Abschnitt XIV), die nicht in dieser
Dienstvorschrift aufgeführt sind oder für die keine Tragegenehmigung
durch BMVg - Protokoll erteilt wurde, dürfen an der Uniform nicht
getragen werden (Anlage 1).

Soweit Abzeichen ausländischer, bi-/multinationaler Streitkräfte
(Kapitel 5 Abschnitt XIII) oder ziviler Institutionen einem Soldaten als
Anerkennung für sportliche Leistungen oder ehrenhalber verliehen worden
sind, dürfen diese nur am Tage der Aushändigung oder wenn es die
Höflichkeit gegenüber dem Verleiher gebietet, zu bestimmten Anlässen
angelegt werden.

114. Männliche Soldaten dürfen zur Uniform sichtbar keinen Schmuck
tragen, ausgenommen: zwei dezente Fingerringe, Krawattenspange und
Manschettenknöpfe.

116. Zur Uniform dürfen sichtbar keine Accessoires (z.B. Brillenbänder
in grellen Farben, aus der Hosentasche hängende bzw. am Gürtel
befestigte Schlüsselanhänger, am Gürtel befestigte Brillenetuis,
Walkman, Maßbänder) getragen werden.

Aber auch:

123. Im Rahmen der Bestimmungen dieser Dienstvorschrift dürfen
Bekleidungsartikel getragen werden, die nicht zum Ausstattungssoll
gehören.2) Das Tragen dieser Bekleidungsartikel darf nicht befohlen
werden.
[Fußnote: Sofern nicht einheitlicher Anzug gem. Nr. 104 befohlen]

Die Leitungslösung:
- Ein Band ist ein ehrenhalber verliehenes Abzeichen einer zivilen
Institution nach 111/Satz 2 und wurde zufällig genau an dem Tag
verliehen (dazu sollte es sauber sein...).

- Ein Band ist ein Bekleidungsartikel, der nicht zum Ausstattungssoll
gehört und freiwillig getragen wird (dann darf's auch dreckig sein...).
Damit wäre 123 erfüllt.

> Mich wundert, daß das gestattet sein soll. Ich hielte es auch für falsch.

Die Bundeswehr hat eine Auftragstaktik. Da müssen Vorschriften nicht im
Wortlaut befolgt werden, mitdenken ist durchaus erwünscht:-)
Sieht man z.B. daran, daß außerhalb umschlossener militärischer Anlagen
ja auch nur der Gesellschafts- bzw. Dienstanzug getragen werden darf.
Vgl. jeden Bahnhof am Wochenende...

> Schließlich darf eine Miss Sachsen-Anhalt sicher auch nicht ihre Schärpe
> über der Uniform tragen.

Hm. In *dem* Fall würde ich das als "ausländisches Ehrenzeichen" ansehen
und sie eher vom Tragen der Uniform befreien:-)

Beste Grüße,
Franz


--
Nur Feiglinge und Versager ernähren nicht ausschliesslich von Sachen,
die weder weglaufen, noch schreien, noch sich wehren können.
(F. Diesch in 20060228015024...@dieschf.news.arcor.de)

Markus Gail

unread,
Mar 5, 2006, 11:32:52 AM3/5/06
to
Holger H. Macht <HH.M...@gmx.de> wrote:

> Die Bundeswehr scheint mir ein gespaltenes Verhältnis zu Verbindungen zu
> haben. Einerseits sind viele höhere Dienstgrade korporiert und sind
> entsprechend aufgeschlossen, andererseits habe ich auch schon von Fällen
> gehört, dass einzelne Vorgesetzte versuchten, Druck auf ihre
> Offiziersanwärter zu machen, wenn diese in eine Verbindung eintreten
> wollen - meist unter dem Vorwand des Verbots der Selbstverstümmelung, die
> angeblich durch die Mensur gefördert werde.

Welche Vorschriften gelten denn im Hinblick auf "Selbstverstümmelung"?

M.

Holger H. Macht

unread,
Mar 5, 2006, 11:46:09 AM3/5/06
to

"Markus Gail" <ga...@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
news:1hbqlxq.5b5civ1ymqjouN%ga...@gmx.de...
[...]

> Welche Vorschriften gelten denn im Hinblick auf "Selbstverstümmelung"?

§17, 4 SG


Thomas Hochstein

unread,
Mar 5, 2006, 1:44:32 PM3/5/06
to
Holger H. Macht schrieb:

>> Welche Vorschriften gelten denn im Hinblick auf "Selbstverstümmelung"?
>
> §17, 4 SG

Und im schweren Fall § 17 WStG.

Martin Ulrich Fischer

unread,
Mar 6, 2006, 10:27:51 AM3/6/06
to
Dietrich Schaffer schrieb:

> Martin Ulrich Fischer <Martin.U...@gmx.at> wrote:
>
> [...]
> Könntest Du Deinen NR bitte auf Zeilenlänge < 76 einstellen?
>
> IIRC hattest du das beim letzten CfV im Griff... ;-)
>
>

Aber gerne, nur is der letzte CfV schon wieder solange her, dass mein
damaliger Netscape 7 mitsamt dem alten Rechner in die ewigen Jagdgründe
eingegangen ist und ich gerade entdeckt habe, dass der Thunderbird - so
fein und wie Netscape 4.* er ist - den automatischen Zeilenumbruch bei NG
nicht voreingestellt hat (bei den Mails war er auf 75).

Gruß
Martin

Gerrit Borheier

unread,
Mar 6, 2006, 12:13:21 PM3/6/06
to
Markus Gail wrote:

> Welche Vorschriften gelten denn im Hinblick auf "Selbstverstümmelung"?

wobei es sich bei der Mensur eher um Körperverletzung mit Einwilligung
geht, eine Selbstverletzung dürfte immer einUnfall sein.

Dietrich Schaffer

unread,
Mar 6, 2006, 4:34:34 PM3/6/06
to

Klappt jetzt wunderbar :-)

> Gruß
> Martin

Servus,
Dietrich

Franz Borgerding

unread,
Mar 6, 2006, 7:17:59 PM3/6/06
to
Am Mon, 06 Mar 2006 18:13:21 +0100 schrieb Gerrit Borheier:

> wobei es sich bei der Mensur eher um Körperverletzung mit Einwilligung
> geht, eine Selbstverletzung dürfte immer einUnfall sein.

Der Verstoß gegen die Pflicht zur Gesunderhaltung besteht aber trotzdem.

Und genau das ist im SG klar geregelt hinsichtlich Pflichten des
Soldaten.

Schließlich soll der Soldat ja kämpfen und nicht mit dem weißen Turban
durch die Gegend leuchten. Wird gerne vergessen, aber auch Offiziere
sind in erster Linie Soldaten und haben damit die verdammte Pflicht,
kämpfen zu können.

Beste Grüße,
Franz R-S! Nm!

--

Martin Ulrich Fischer

unread,
Mar 7, 2006, 2:34:00 AM3/7/06
to
Moin!

Franz Borgerding schrieb:


> Am Mon, 06 Mar 2006 18:13:21 +0100 schrieb Gerrit Borheier:

> Schließlich soll der Soldat ja kämpfen und nicht mit dem weißen Turban
> durch die Gegend leuchten. Wird gerne vergessen, aber auch Offiziere
> sind in erster Linie Soldaten und haben damit die verdammte Pflicht,
> kämpfen zu können.

Genau, der Beruf des Soldaten ist zu töten und zu sterben...(war mal die
Antwort eines Kbr auf das übliche "...zu kämpfen und zu siegen...").

Aber das mit dem weißen Turban ist doch kein Argument, es gibt doch
angeblich bei Waffenstudenten auch die Möglichkeit, schwarze Turbane
aufzusetzen *fg*

(abgesehen davon, dass ich auch Dreieckstücher in RAL-7013 kenne...)

Gruß und Segen
Catilina TTI Tir CII Olt

Gerrit Borheier

unread,
Mar 7, 2006, 12:07:22 PM3/7/06
to
Franz Borgerding wrote:

> Der Verstoß gegen die Pflicht zur Gesunderhaltung besteht aber trotzdem.

heißt das auch, dass Sportarten wie Boxen, Skifahren (nicht Langlauf)
etc. auch nicht erlaubt sind?

> Und genau das ist im SG klar geregelt hinsichtlich Pflichten des
> Soldaten.

Kann man das irgendwo online einsehen. Da ich 1972 ausgeschieden bin,
habe ich keine aktuelle Version.

Franz Borgerding

unread,
Mar 7, 2006, 4:21:23 PM3/7/06
to
Am Tue, 07 Mar 2006 18:07:22 +0100 schrieb Gerrit Borheier:

> heißt das auch, dass Sportarten wie Boxen, Skifahren (nicht Langlauf)
> etc. auch nicht erlaubt sind?

Wenn man sich dabei wissentlich kaputt macht, ja. Ansonsten wird wohl
ähnlich weit ermessend verfahren wie beim Band zum Dienstanzug.
Schließlich ist Skilaufen ja eine der wesentlichen Betätigungen unserer
lieben Schluchtenpaulis.
Lustig wird es bei den Sportfördergruppen: Alles Soldaten mit der
Pflicht zur Gesunderhaltung. Und gleichzeitig teilweise Risikosportler.

> Kann man das irgendwo online einsehen. Da ich 1972 ausgeschieden bin,
> habe ich keine aktuelle Version.

Na klar. So wie jedes Gesetz unseres Staates. Auf der HP vom
Justizministerium den Link nach Gesetze-im-Internet suchen. Der zeigt
auf den Iuris-Service, wo man unter http://bundesrecht.juris.de/sg/ das
Soldatengesetz findet.
Du magst da dann §17 Absatz 4 lesen wollen:-)

Gerrit Borheier

unread,
Mar 8, 2006, 12:12:03 PM3/8/06
to
Franz Borgerding wrote:

> Wenn man sich dabei wissentlich kaputt macht, ja. Ansonsten wird wohl
> ähnlich weit ermessend verfahren wie beim Band zum Dienstanzug.

Ziel der Mensur ist ja heutzutage nicht die Verwundung des "Partners".
Ich sehe den Schmiss eher als Sportunfall.

> Justizministerium den Link nach Gesetze-im-Internet suchen. Der zeigt
> auf den Iuris-Service, wo man unter http://bundesrecht.juris.de/sg/ das
> Soldatengesetz findet.
> Du magst da dann §17 Absatz 4 lesen wollen:-)

Danke für den Hinweis!

Frank Hintermaier

unread,
Mar 12, 2006, 1:15:28 PM3/12/06
to
Hallo! :-)

"Franz Borgerding" <or...@borgerding.de> schrieb:

> das habe ich so bisher nicht erfahren (bin ResOffz). Das einzige, wo mir
> reingeredet wurde, war ein ziemlich offizieller Anlaß, zu dem selbst der
> übliche Offizierhaufen mal einheitlich gekleidet auftreten mußte. Da
> durfte ich dann halt kein Band zum Dienstanzug tragen.
> Sonst mache ich das und habe bisher keinerlei Probleme damit erfahren.

Gibt es Unterschiede zwischen Aktiven und Reservisten?

Aus alter Zeit weiß ich von offiziellen Kontakten zwischen Verbindungen und
örtlich ansässigen Militär. Wird so etweas heute auch noch gepflegt?

Offizielle Kommerse mit Beteiligung öffentlicher Institutionen, wie z.B.
Vertreter der Hochschule oder der Kommune, gibt es ja auch noch.

Gruß
Frank


Christian Delhey

unread,
Mar 15, 2006, 7:16:00 PM3/15/06
to
Im KV gibt es z.B. den KStV Albingia Hamburg, der zu meiner Zeit - also vor
ca. 10 Jahren, ordentlich aus der BW recipierte

MfG
Christian Delhey


"Frank Hintermaier" <frank.hi...@t-online.de> schrieb im Newsbeitrag
news:dubo32$kue$1...@online.de...

Schroembo

unread,
Mar 27, 2006, 4:44:34 PM3/27/06
to

Franz Borgerding schrieb:

> Am Mon, 06 Mar 2006 18:13:21 +0100 schrieb Gerrit Borheier:
>
> > wobei es sich bei der Mensur eher um Körperverletzung mit Einwilligung
> > geht, eine Selbstverletzung dürfte immer einUnfall sein.
>
> Der Verstoß gegen die Pflicht zur Gesunderhaltung besteht aber trotzdem.
>
> Und genau das ist im SG klar geregelt hinsichtlich Pflichten des
> Soldaten.
>
> Schließlich soll der Soldat ja kämpfen und nicht mit dem weißen Turban
> durch die Gegend leuchten. Wird gerne vergessen, aber auch Offiziere
> sind in erster Linie Soldaten und haben damit die verdammte Pflicht,
> kämpfen zu können.
>
> Beste Grüße,
> Franz R-S! Nm!

So, dann mal ich: Es gibt ein Grundsatzurteil des BVerwG von 1974
diesbezüglich: An der BW-Uni ist jemand aktiv geworden und ihm wurde
das Schlagen von Mensuren verboten. Er hat sich beschwert und
letztendlich geklagt. Ergebnis: Soldaten der Bundeswehruniversitäten
darf es nicht verboten werden, weil man sonst auch Boxen, Motorrad
fahren etc. verbieten müsste. §17 Abs. 4 SG greift also genausowenig
bei einem frischen Schmiss wie bei jemandem, der nach nem Boxkampf mit
ner gebrochenen Nase auftaucht.
Aus eigener Erfahrung: In der Regel rennt man schon am zweiten Tag nach
der Partie ohne Turban rum.

Was Band und Uniform angeht ist das problematischer: Da gab es mal
Ärger, weil auf unserer Homepage (L! Mecklenburgia-Rostock im CC zu
Hamburg) Soldaten in Couleur und Uniform zu sehen waren und jemand
wegen der angeblichen Rechtslastigkeit von Verbindungen eine Eingabe an
den Wehrbeauftragten geschrieben. Das Heeresamt hat dann festgestellt,
dass das Band in keinerlei Art und Weise mit der Uniform kombinierbar
sei, dass also kein Absatz der ZDv 37/10 zutrifft.

Wir machen auch jedes Jahr Veranstaltungen im Offizierkasino der
Bundeswehruniversität. Ich würde das Verhältnis aber eher als
"geduldet" ansehen.

Gruß
Björn Z!

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