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Ausschluss aus der SPD

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Unknown

unread,
Nov 16, 2005, 5:53:22 AM11/16/05
to
Mitglieder von "Burschenschaften" sollen aus der SPD ausgeschlossen
werden , wird zur zeit auf dem SPD Parteitag beschlossen.

RICHTIG SO

Unknown

unread,
Nov 16, 2005, 5:59:38 AM11/16/05
to


Die Details

Antrag O 41
Unterbezirk Göttingen
(Bezirk Hannover)
Unvereinbarkeitsbeschluss
Burschenschaften und SPD
Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands erklärt die Mitgliedschaft
in einer studentischen Burschenschaft oder in einem Corps
grundsätzlich für unvereinbar mit der Mitgliedschaft in der SPD.
Ausgenommen sind Burschenschaften und Corps, die nicht Mitglied
einer Dachorganisation sind (Deutsche Burschenschaften,
Neue Deutsche Burschenschaft, Coburger Bund, Cartellverband
der katholischen deutschen Studentenverbindungen und deren
Unterverbindungen) und sich klar von geschichtsrevisionistischen
Meinungen abgrenzen und in denen es keine Ungleichbehandlung
von Mann und Frau sowie keine Diskriminierungen bestimmter
Gesellschaftsgruppen (z.B. Homosexuelle, AusländerInnen,
Wehrdienstverweigerern
etc.) gibt.


Es wurde soeben beschlossen :

Überweisung an Parteivorstand, Organisationspolitische Kommisison
und Parteirat

Ramon Pfeiffer

unread,
Nov 16, 2005, 10:53:13 AM11/16/05
to
> Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands erklärt die Mitgliedschaft
> in einer studentischen Burschenschaft oder in einem Corps
> grundsätzlich für unvereinbar mit der Mitgliedschaft in der SPD.
Hihi, Landsmannschaften, Turnerschaften etc sind nicht aufgenommen.


> Ausgenommen sind Burschenschaften und Corps, die nicht Mitglied
> einer Dachorganisation sind (Deutsche Burschenschaften,
> Neue Deutsche Burschenschaft, Coburger Bund, Cartellverband
> der katholischen deutschen Studentenverbindungen und deren
> Unterverbindungen) und sich klar von geschichtsrevisionistischen
> Meinungen abgrenzen und in denen es keine Ungleichbehandlung
> von Mann und Frau sowie keine Diskriminierungen bestimmter
> Gesellschaftsgruppen (z.B. Homosexuelle, AusländerInnen,
> Wehrdienstverweigerern
> etc.) gibt.

Laut dieser Definition sind Landsmannschaften, Turnerschaften (beide im
Coburger Convent, der Coburger Bund existiert meines Wissens nicht),
Sängerschaften und was es nicht alles gibt, ebenso die dachverbandslosen
Verbindungen ausgeschlossen.

Muss man das verstehen?

Grüße

Ramon Z!Z!


Niels S. Richthof

unread,
Nov 16, 2005, 2:10:15 PM11/16/05
to
Moin,
lieber unterprivilegierter, E-Mail-Adressen-loser Poster,
lieber Dieter!


> Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands erklärt die Mitgliedschaft
> in einer studentischen Burschenschaft oder in einem Corps
> grundsätzlich für unvereinbar mit der Mitgliedschaft in der SPD.
> Ausgenommen sind Burschenschaften und Corps, die nicht Mitglied
> einer Dachorganisation sind (Deutsche Burschenschaften,
> Neue Deutsche Burschenschaft, Coburger Bund, Cartellverband
> der katholischen deutschen Studentenverbindungen und deren

> Unterverbindungen) und (...)

Das eigentlich Erschreckende dieses Antrages ist nicht, daß man wieder
im Namen der Toleranz Intolerantes beschlossen werden soll etc. pp.,
sondern die dringende Befürchtung, daß auch sehr viele andere Anträge
und in Konsequenz die Beschlüsse und deren Umsetzungen in unseren
politischen Parteien ähnlich brilliant recherchiert sind.

Der Cartellverband ist also eine Burschenschaft oder ein Corps, das
nicht Mitglied einer Dachorganisation ist.

Unfaßbar.

Und wir wundern uns, daß unsere Gesellschaft vor die Hunde geht.

cu
Niels

--
Früher schickte Gott Heuschreckenplagen, um seine Menschheit zu bestrafen.
Heute gibt es Handyklingeltöne.

[ ni...@richthof.de | http://www.richthof.de/niels | PGP -> Homepage ]

Franz S. Borgerding

unread,
Nov 16, 2005, 4:08:54 PM11/16/05
to
Am Wed, 16 Nov 2005 11:59:38 +0100, Dieter Meichsner <> geruhte zu
schreiben:
>
>Die Details

Hallo Dieter,

>Antrag O 41
>Unterbezirk Göttingen
>(Bezirk Hannover)

[...]

>Überweisung an Parteivorstand, Organisationspolitische Kommisison
>und Parteirat

Na dann will ich mal hoffen, daß die übergeordneten Gremien der guten
alten Tante SPD wenigstens Geschichtsbewußtsein haben und gegenüber dem
Göttinger Unterbezirk Toleranz und Gnade walten lassen.

Zum einen ist ein solcher Unvereinbarkeitsbeschluß schon seit über
hundert Jahren Tradition der SPD, zum anderen aber eben auch die
Tatsache, daß die Gründerväter der Partei (z.B. Lassalle, sogar im Duell
gefallen) sowie viele namhafte Mitglieder (z.B. Rudolf Breitscheid,
ermordet in Buchenwald; Friedhelm Farthmann, ehem. Minister in NRW, Chef
des wirtschafts- und sozialwiss. Inst. des DGB; Dieter Haack,
Bundesbauminister a.D.; angeblich Karl-Heinz Hiersemann, bayer.
SPD-Landesvorsitzender; Johannes Kahrs, MdB; Ernst Reuter, ehem. reg. BM
Berlin; Klaus Schucht, ehem. Wirt.-Min. in Sachsen-Anhalt; Heino Wiese,
MdB, VdSt Göttingen; ) der Partei korporiert waren bzw. sind.

Das gibt eine interessante Diskussion innerhalb der Partei.

Beste couleurstudentische Grüße,
Franz R-S! Nm! (noch nicht namhaft)
--
Franz S. Borgerding | Varus war der einzige römische Feldherr,
| dem es gelang, von den Deutschen
| besiegt zu werden.
or...@borgerding.de | (Johann Georg August Galletti)

Holger H. Macht

unread,
Nov 16, 2005, 4:09:11 PM11/16/05
to
Hallo, Dieter,

<Dieter Meichsner> schrieb im Newsbeitrag
news:984mn1d4jkn9v9ukg...@4ax.com...


> On Wed, 16 Nov 2005 11:53:22 +0100, Dieter Meichsner <> wrote:
>
>>Mitglieder von "Burschenschaften" sollen aus der SPD ausgeschlossen
>>werden , wird zur zeit auf dem SPD Parteitag beschlossen.
>>
>>RICHTIG SO

heißt es nicht: Recht so? Da brauchen sich "Burschenschaften" dann zumindest
keinen Kopf mehr machen, sie könnten durch sozialdemokratische Ideen
unterminiert werden. Das wäre ja noch schöner, wenn SPDler in
"Burschenschaften" etwas mitzureden hätten. Und wenn die Sozialdemokraten
aus den "Burschenschaften" ein Sammelbecken nicht-sozialdemokratischer
Gedanken machen möchte, spricht dies schon Bände über ihre Weltoffenheit und
gesellschaftliche Pflichterfüllung.

>
>
> Die Details
>
> Antrag O 41
> Unterbezirk Göttingen
> (Bezirk Hannover)

och, süß

> Unvereinbarkeitsbeschluss
> Burschenschaften und SPD
> Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands erklärt die Mitgliedschaft
> in einer studentischen Burschenschaft oder in einem Corps

gibt es auch eine nicht-studentische Burschenschaft?

> grundsätzlich für unvereinbar mit der Mitgliedschaft in der SPD.
> Ausgenommen sind Burschenschaften und Corps, die nicht Mitglied

Ausnahmen gibt es auch noch? Wie langweilig.

> einer Dachorganisation sind (Deutsche Burschenschaften,
> Neue Deutsche Burschenschaft, Coburger Bund, Cartellverband

"Coburger Bund"? Recherche ist nicht jedermanns Sache.

> der katholischen deutschen Studentenverbindungen und deren

Seit wann sind Katholiken bei der SPD? Gehört dieser "Cartellverband" zu den
Burschenschaften oder zu den Corps? Ich tendiere dazu, sie eher bei den
Corps anzusiedeln - kann mich aber auch täuschen.

> Unterverbindungen) und sich klar von geschichtsrevisionistischen

Und Revisionisten, die keiner Studentenverbindung angehören? Dürfen die
zumindest unbehelligt Mitglied der SPD sein? Muss wohl so sein, sonst gäbe
es hierzu ja auch einen Beschluss.

> Meinungen abgrenzen und in denen es keine Ungleichbehandlung
> von Mann und Frau sowie keine Diskriminierungen bestimmter

Inwiefern werden Männer und Frauen ungleich behandelt? Begreifen es manche
immer noch nicht, dass ein Verein selbst über seine Mitglieder entscheiden
darf? Ich würde auch nie versuchen, einem Emanzenclub beizutreten - und
ohne, dass ich von ihnen verlangen würde, Männer aufzunehmen. Wenn sie es
nicht wollen, dann wollen sie es nicht. Basta!

> Gesellschaftsgruppen (z.B. Homosexuelle, AusländerInnen,
Hm, zumindest hierbei dürfte es keine Probleme geben.

> Wehrdienstverweigerern
Sind das die, die man früher "Vaterlandsverräter" nannte? Egal, zumindest
kenne ich einige Korporierte (in Burschenschaften und Corps), die den
Wehrdienst verweigerten. Bekommen dann nicht wenigstens diese
Burschenschaften und Corps einen Pluspunkt, auch wenn sie in einer dieser
ach so bösen Dachverbände sind?

[...]

Ich frage mich, wie die SPD das überhaupt nachprüfen will? Oder gibt es
zwischenzeitlich schon so eine Art Proskriptionsliste?
Welche Gruppen kommen als nächstes auf die Liste? Deutsche, die nicht
mindestens einen nichtdeutschen Vorfahren aufweisen können? Isonomia war
früher wenigstens ein Grundelement sozialdemokratischer Politik. Die Zeiten
ändern sich. Was sich nicht ändert, sind die Versuche der Machthaber, von
innerstaatlichen Problemen durch Konstruierung von Feindbildern abzulenken.

Schönen Gruß

Holger H., der eigentlich ein verkappter Sozialdemokrat ist


Franz S. Borgerding

unread,
Nov 16, 2005, 4:18:51 PM11/16/05
to
Am Wed, 16 Nov 2005 22:09:11 +0100, "Holger H. Macht" <HHM...@gmx.de>
geruhte zu schreiben:
>

Hallo Holger,

>gibt es auch eine nicht-studentische Burschenschaft?

sogar ziemlich viele. In Thüringen, Bayern, Sachsen, Hessen,
Sachsen-Anhalt nennen sich vielfach ausschließlich männlichen
Geschlechts besetzte dörfliche Traditions-Jugendgruppen so. Wenigstens
in Thüringen entstanden daraus dann mindestens zwei SPD-Ortsverbände.

Und auch nichtstudentische Corps gibt es. Z.B. bei der Heilsarmee sogar
weltweit. Von den -aber das ist eine geschichtlich überholte
Angelegenheit- Freicorps mal abgesehen.

SCNR,
Franz R-S! Nm!

Thomas Hennemann

unread,
Nov 17, 2005, 3:27:12 AM11/17/05
to

Hier noch ein Link dazu:
http://ubk2005.jusos-goettingen.de/antrag_burschensch.html

G
Thomas Hennemann Z!

Unknown

unread,
Nov 17, 2005, 4:18:11 AM11/17/05
to
der SPIEGEL ONLINE schreibt dazu :

SPD

Burschenschafter sollen draußen bleiben

Von Jochen Leffers

Die SPD will sich künftig deutlich von Burschenschaften abgrenzen:
Kein Sozialdemokrat soll dort Mitglied sein. Handelt die Partei
konsequent, müsste sie einige prominente Genossen vor die Tür setzen.

Karlsruhe - Der Bundesparteitag in Karlsruhe beauftragte am Mittwoch
den Parteivorstand, "die Mitgliedschaft in einer studentischen
Burschenschaft oder in einem Corps grundsätzlich für unvereinbar mit
der Mitgliedschaft in der SPD zu erklären". In der Antragsdebatte
sagte dazu ein Delegierter: "Wir brauchen keine Sexisten und Rassisten
in der SPD." Mehrere Debattenredner begründeten den
Abgrenzungsbeschluss damit, dass in vielen Burschenschaften und
besonders in deren Dachverbänden rechtsextremes und militaristisches
Gedankengut verbreitet sei. Auch sollten Netzwerke für die Vergabe von
Posten geschaffen werden, in denen die Qualifikation keine Rolle
spiele.


Bereits vor knapp zwei Monaten hatte sich in der SPD Unmut geregt,
weil zwei prominente Altgenossen vor Burschenschaftern auftreten
wollten, beide Anfang Oktober in Berlin: der ehemalige
nordrhein-westfälische Sozialminister Friedhelm Farthmann mit einer
Rede zum Jahrestag der Wiedervereinigung bei einem Festkommers von
Korporationen, der frühere Kanzleramtschef Egon Bahr als Redner zum
Thema "Europa und die Türkei" bei der Berliner Burschenschaft Gothia.
Diese schlagende Verbindung ist Mitglied in der Deutschen
Burschenschaft und der Burschenschaftlichen Gemeinschaft, unter deren
Dach sich teils sehr rechte Studentenverbindungen vereinigt haben,
darunter die berüchtigte Münchner Danubia.

Gegen diese Auftritte protestierten einige Sozialdemokraten energisch,
vor allem die Jusos und Juso-Hochschulgruppen. Burschenschaften seien
"nicht mit den Grundwerten der Sozialdemokratie vereinbar", heißt es
in einem offenen Brief an Egon Bahr: "Burschenschaften behandeln
Menschen ungleich, Frauen werden oft wegen ihres Geschlechts
strukturell benachteiligt. Für viele Burschenschaften sind rassische
Kriterien, Nationalität, sexuelle Orientierung, Religion oder die
Wehrdienstverweigerung Ausschlusskriterien für eine Aufnahme. (...)
Wir halten es für nicht akzeptabel, wenn Sozialdemokratinnen und
Sozialdemokraten durch Reden vor Burschenschaften daran mitwirken,
dass Burschenschaften an Einfluss gewinnen und ihr elitäres und
undemokratisches Weltbild salonfähig wird."

Den Brief unterzeichneten Björn Böhning (Juso-Vorsitzender), Ralf
Höschele (Juso-Hochschulgruppen), Niels Annen vom Parteivorstand sowie
der Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy. Dem "lieben Egon" warfen
sie auch vor, gemeinsam mit dem nach ganz rechts abgedrifteten
Berliner Dozenten Bernd Rabehl aufzutreten.

Nicht jeder Burschenschafter ist Extremist

Nach den Querelen um die Reden von Bahr und Farthmann geht der
Parteitagsbeschluss offenbar auf eine Initiative linker, junger
Sozialdemokraten zurück. Vorläufig soll die Parteiführung nur
"prüfen", ob man zugleich Mitglied in der SPD und in einer
Burschenschaft sein kann. Handelt sie konsequent, dürfte es erhebliche
Schwierigkeiten mit einer Reihe gestandener Sozialdemokraten geben. Im
Internet führen Verbindungen mehrere Listen mit prominenten
Politikern. Neben Friedhelm Farthmann (Königsberger Burschenschaft
Gothia zu Göttingen) ist dort beispielsweise der frühere
Bundesbauminister Dieter Haack (Burschenschaft der Bubenreuther zu
Erlangen) verzeichnet, ebenso wie Klaus Hänsch, Ex-Präsident des
Europäischen Parlaments (Corps Silingia Breslau zu Köln).

Der bekannteste aktuelle Name ist Johannes Kahrs, Hamburger
Bundestagsabgeordneter und Sprecher des konservativen Seeheimer
Kreises in der SPD. Er gehört dem Wingolfsbund an, wie auch aus seiner
Homepage im Bundestag hervorgeht. Der Wingolfsbund ist allerdings
keine Burschenschaft und beschreibt sich als "christliche,
farbentragende, nicht schlagende Studentenverbindung". Der Bund
verzichte auf Fechtduelle, lehne "politischen oder weltanschaulichen
Extremismus" ab und nehme auch Ausländer auf - Frauen allerdings
nicht.

Das Beispiel zeigt: Die Unterscheidung zwischen sturzkonservativen bis
rechtsradikalen Studentenverbindungen einerseits und liberalen,
weltoffenen Verbindungen andererseits könnte der SPD noch einiges
Kopfzerbrechen bereiten. Denn nicht alle Verbindungen sind
Burschenschaften. Und beileibe nicht überall wird mit Säbeln
gerasselt, die Niederlage der Deutschen im Zweiten Weltkrieg beweint,
gegen Ausländer gehetzt.

Das ahnen auch die Sozialdemokraten. Vom Unvereinbarkeitsbeschluss
wollen sie Ausnahmen machen: für Verbindungen, die nicht einer der
Dachorganisationen Deutsche Burschenschaften, Neue Deutsche
Burschenschaft, Coburger Convent oder Cartellverband der katholischen
deutschen Studentenverbindungen sowie deren Unterverbindungen
angehören. Weitere Voraussetzung für Ausnahmen soll sein, dass sich
die entsprechenden Burschenschaften "klar von
geschichtsrevisionistischen Meinungen abgrenzen" und es in ihnen


"keine Ungleichbehandlung von Mann und Frau" sowie "keine

Diskriminierungen bestimmter Gesellschaftsgruppen" gibt, zum Beispiel
Ausländer, Homosexuelle oder Wehrdienstverweigerer.

Unknown

unread,
Nov 17, 2005, 6:49:26 AM11/17/05
to

Meinen Gruß zuvor!
(...oder habe ich mit dieser Anrede nun wieder ein paar Vorurteile bestätigt? ;-)


"Niels S. Richthof" <ni...@richthof.de> wrote:

>(...)
>Das eigentlich Erschreckende dieses Antrages ist nicht, daß man wieder
>im Namen der Toleranz Intolerantes beschlossen werden soll etc. pp.,
>sondern die dringende Befürchtung, daß auch sehr viele andere Anträge
>und in Konsequenz die Beschlüsse und deren Umsetzungen in unseren
>politischen Parteien ähnlich brilliant recherchiert sind.
>
>Der Cartellverband ist also eine Burschenschaft oder ein Corps, das
>nicht Mitglied einer Dachorganisation ist.
>
>Unfaßbar.
>
>Und wir wundern uns, daß unsere Gesellschaft vor die Hunde geht.


Immer mit der Ruhe. Nur weil ein paar Ochsen einen Antrag stellen, geht weder die
Gesellschaft noch die SPD vor die Hunde.

Komisch finde ich nur das Winseln, welches aus manchen Korporiertenkreisen
angesichts solch schlecht recherchierter Anträge zu vernehmen ist (Bitte nicht falsch
verstehen: Das ist NICHT auf Herrn Richthof oder dieses Forum bezogen [!], sondern
spiegelt meine allgemeine Wahrnehmung wider.) - Leider entbehren ja auch solche in
Antragsform gegossenen Legenden nicht eines Körnchens Wahrheit. Einer Wahrheit,
die leider von den corporierten Verbänden allzuoft unter der Decke gehalten und mit
akademisch-vornehmen Schweigen goutiert wird. In der Tat, Inhalte tun not, in der
Diskussion.

Die Anregung, inhaltlich zu recherchieren dürfte allerdings manchem nicht nur Freude
bereiten - und damit meine ich nicht jene Journalisten (und aus meiner Sicht
Berufskollegen), welche das schnelle dem fundierten Worte vorziehen.

Wertet man beispielsweise die Publikationen mancher (sic!) Dachverbände oder
Einzelkorporationen aus, in denen sich mehr oder minder vaterländische Gesellen in
seitenlangen Ergüssen beispielsweise über die heroische Opferbreitschaft der bei
Langemark gefallenen Studenten ergehen, um ihre Darstellung letztlich in eine mehr
oder minder unverhohlene Bewunderung dieser "Helden" (die tatsächlich einfach nur
arme Schweine waren und ihrem Vaterland mit einem ordentlichen Studium sicherlich
mehr geholfen hätten als als Kanonenfutter) münden zu lassen, welche unschwer als
Aufruf zu mehr (militantem?) "Patriotismus" verstanden werden kann - nun, dann bin
ich für diese Ablenkungsmanöver mancher Jusos, die halt gern der Linkspartei
Konkurrenz machen wollen, nur dankbar. So dringen die tatsächlich brisanten Dinge
erst gar nicht in die breite Öffentlichkeit durch.

Zudem muss man muss dem Spiegel-Online ja dankbar sein, dass der die
Pressemeldung der Deutschen Burschenschaft vom 8. Juli 2005 geflissentlich
übersehen hat. - Titel:

"Grußadresse der Deutschen Burschenschaft an die Wochenzeitung „Junge Freiheit“"

Da habe ich keine Fragen mehr. - Übrigens hat die etwagiger linker Anwandlungen
sicherlich unverdächtige FAZ die "Junge Freiheit" bereits 1995 der subtilen
Verfassungsfeindlichkeit entlarvt.


Fragt sich nur, wie mit diesem Problem umgehen. Ich persönlich bedaure zutiefst das
nach meinem Empfinden auf "Burgfrieden" programmierte Schweigen vieler
Korporationen und Verände gegenüber solchen Tendenzen der DB und auch
gegenüber inhaltlich ähnlich gestrickten Äußerungen anderer Dachverbände.


Beste bunte Grüße

Roland Bösker Z! -AH! der B! Alt-Germania, Hannover-

(rboe...@web.de)


Niels S. Richthof

unread,
Nov 17, 2005, 4:10:53 PM11/17/05
to
Moin Roland!

> >Und wir wundern uns, daß unsere Gesellschaft vor die Hunde geht.
>
>
> Immer mit der Ruhe. Nur weil ein paar Ochsen einen Antrag stellen, geht weder die
> Gesellschaft noch die SPD vor die Hunde.

Vollkommen richtig. Dazu bedarf es außerdem breiter medialer
Aufmerksamkeit (Oops) und dessen Beschlußfassung.

> Komisch finde ich nur das Winseln, welches aus manchen Korporiertenkreisen
> angesichts solch schlecht recherchierter Anträge zu vernehmen ist (Bitte nicht falsch
> verstehen: Das ist NICHT auf Herrn Richthof oder dieses Forum bezogen [!], sondern

Mach ruhig, ich kann auch einstecken ;-)

> spiegelt meine allgemeine Wahrnehmung wider.) - Leider entbehren ja auch solche in
> Antragsform gegossenen Legenden nicht eines Körnchens Wahrheit. Einer Wahrheit,
> die leider von den corporierten Verbänden allzuoft unter der Decke gehalten und mit
> akademisch-vornehmen Schweigen goutiert wird. In der Tat, Inhalte tun not, in der
> Diskussion.

Augenblick mal! Das kann ich so keinesfalls stehen lassen. Ich stehe
gerne für ein angeregtes Kritikgespräch über schlagende Verbindungen im
Allgemeinen und stark rechtsgerichtete Verbindungen im Besonderen
jederzeit zur Verfügung. Mir gefällt längst nicht alles, was so passiert
in der Szene.

Kritikgespräche mit Leuten meines Backgrounds haben übrigens im
Unterschied zu Leuten mit dem Background einer Juso Ortgruppe irgendwo
den Vorteil, daß ich weiß, wovon ich rede und nicht den vorgebeteten Unsinn
anderer nachplappere.

> Die Anregung, inhaltlich zu recherchieren dürfte allerdings manchem nicht nur Freude
> bereiten - und damit meine ich nicht jene Journalisten (und aus meiner Sicht
> Berufskollegen), welche das schnelle dem fundierten Worte vorziehen.

Völlig klar. Ich erinnere mich da an so manchen DB-Beschluß oder so
mache Webseite von Verbindungen.

> nun, dann bin
> ich für diese Ablenkungsmanöver mancher Jusos, die halt gern der Linkspartei
> Konkurrenz machen wollen, nur dankbar. So dringen die tatsächlich brisanten Dinge
> erst gar nicht in die breite Öffentlichkeit durch.

Diese Denke finde ich aber auch problematisch: laßt mal die Linken
Strohfeuer abbrennen, hinter die wir unsere Leichen im Keller
verstecken? Danke, nein.

> Fragt sich nur, wie mit diesem Problem umgehen. Ich persönlich bedaure zutiefst das
> nach meinem Empfinden auf "Burgfrieden" programmierte Schweigen vieler
> Korporationen und Verände gegenüber solchen Tendenzen der DB und auch
> gegenüber inhaltlich ähnlich gestrickten Äußerungen anderer Dachverbände.

Das empfinde ich anders. Es gibt meines Erachtens keinen Burgfrieden
gegenüber der DB. Es ist aber vielleicht so, daß die anderen Verbände
mit sich selbst genug zu tun haben.

Markus Gail

unread,
Nov 17, 2005, 5:07:15 PM11/17/05
to
Dieter Meichsner <> wrote:

> Mitglieder von "Burschenschaften" sollen aus der SPD ausgeschlossen
> werden , wird zur zeit auf dem SPD Parteitag beschlossen.

Inzwischen gibt es eine Stellungnahme des CC dazu:
<http://www.coburger-convent.de>.

Markus
alsatia.de

Ulrich W.

unread,
Nov 17, 2005, 6:06:26 PM11/17/05
to
>Antrag O 41
>Unterbezirk Göttingen
>(Bezirk Hannover)
>Unvereinbarkeitsbeschluss
>[...]

>Es wurde soeben beschlossen :
>
>Überweisung an Parteivorstand, Organisationspolitische Kommisison
>und Parteirat

...und da wird's dann versacken, weil rechtlich nicht haltbar. *gähn*

Ulrich W.

unread,
Nov 17, 2005, 6:12:02 PM11/17/05
to
On Wed, 16 Nov 2005 21:08:54 GMT, cfb...@web.de (Franz S. Borgerding)
wrote:

>Na dann will ich mal hoffen, daß die übergeordneten Gremien der guten
>alten Tante SPD wenigstens Geschichtsbewußtsein haben und gegenüber dem
>Göttinger Unterbezirk Toleranz und Gnade walten lassen.

Unter Garantie *lol*
Immerhin ist die gute Inge, gerade mit viel Trara wieder zur
"Kassenwartin" gewählt, anno 2000 in Göttingen beim öffentlichen
Festakt einer örtlichen Verbindung gewesen... MIT Grußwort *ggg*
Wie sie das nur ihren Göttinger JUSO-Freunden erklären will... bei DER
Verbindungsgeschichte... so mit richtig großen Säbelkisten in alten
Tagen (bis nach Tübingen, wenn ich mich nicht irre)... und mit
NS-Kameradschaft adH ab '37.... auauau... *gröhl*

Ulrich W.

unread,
Nov 17, 2005, 6:45:14 PM11/17/05
to
>> Unvereinbarkeitsbeschluss
>> Burschenschaften und SPD
>> Die Sozialdemokratische Partei Deutschlands erklärt die Mitgliedschaft
>> in einer studentischen Burschenschaft oder in einem Corps

>gibt es auch eine nicht-studentische Burschenschaft?

Ja, gibt es. Z.B. im benachbarten thüringischen Eichsfeld (gesprochen:
Eixfeld). Dort hat jedes Dorf seine Burschenschaft (trinkfeste
Männerbünde, aber halt nicht studentisch). Und vor allem: die singen
mit Freude "O alte Burschenherrlichkeit", sogar schon zu DDR-Zeiten.

>> grundsätzlich für unvereinbar mit der Mitgliedschaft in der SPD.
>> Ausgenommen sind Burschenschaften und Corps, die nicht Mitglied

>Ausnahmen gibt es auch noch? Wie langweilig.

Ja, ich finde auch, dass sie da zu bürgerlich-anbiedernd geben.
Immerhin hatten die JUSOs auf ihrem LandeswasweißichwiedasTreffenheißt
ursprünglich gefordert, alle Verbindungensarten mit diesem Beschluss
abzustrafen. So ein Ärger. Es ist auch wirklich nix mehr los mit den
einst so kämpferischen JUSOs :-(

>> einer Dachorganisation sind (Deutsche Burschenschaften,
>> Neue Deutsche Burschenschaft, Coburger Bund, Cartellverband

>"Coburger Bund"? Recherche ist nicht jedermanns Sache.

Komm, was erwartest Du. Die eigenen Vorurteile zu hegen und pflegen
kostet nun man verdammt viel Kraft. Da musst Du wirklich mal ein
bisschen Rücksicht zeigen, Du.

>Ich frage mich, wie die SPD das überhaupt nachprüfen will? Oder gibt es
>zwischenzeitlich schon so eine Art Proskriptionsliste?

Du siehst das falsch, vollkommen falsch. Machen lassen, einfach machen
lassen - und dann an den eigenen Eiern aufhängen.

Was meinst Du was das für'n Spaß gibt, wenn dieser
Unvereinbarkeitsbeschluss durchgeht. Dann hat die SDP 2 (in Worten:
zwei) Möglichkeiten:

1. Sie nehmen den Beschluss ernst:
-------------------------------------
Dann müssen sie jeden, der der oben bezeichneten Gruppe angehört
'rausschmeißen. Und siehe da:

§ 10 V ParteiG
"Über den Ausschluß entscheidet das nach der Schiedsgerichtsordnung
zuständige Schiedsgericht. Die Berufung an ein Schiedsgericht höherer
Stufe ist zu gewährleisten. Die Entscheidungen sind schriftlich zu
begründen. In dringenden und schwerwiegenden Fällen, die sofortiges
Eingreifen erfordern, kann der Vorstand der Partei oder eines
Gebietsverbandes ein Mitglied von der Ausübung seiner Rechte bis zur
Entscheidung des Schiedsgerichts ausschließen."

Da weder Dringlichkeit ersichtlich ist noch ein schwerwiegender Grund
vorliegt, muss sich das SPD-Schiedsgericht MIT JEDEM EINZELN FALL
beschäftigen.


Und vor allem: damit ist das noch nicht zuende, weil:

§ 10 IV ParteiG
"Ein Mitglied kann nur dann aus der Partei ausgeschlossen werden, wenn
es vorsätzlich gegen die Satzung oder erheblich gegen Grundsätze oder
Ordnung der Partei verstößt und ihr damit schweren Schaden zufügt."

Ich garantiere Dir, jeder einzelne Rauswurf wird vorm Kadi landen, um
richterlich überprüft zu werden. Das war ja schon beim Hohmann so, und
mit Sicherheit dann jetzt erst recht.


Und damit nicht genug. Was meinst Du, was das für'n Spaß gibt, wenn
plötzlich viele Studenten und Akademiker der SPD beitreten wollen, um
sich nach erfolgtem Beitritt als "böse Burschis" zu outen. Die müssen
dann ja auch noch 'rausgeworfen werden...


Mit anderen Worten: man legt auf Jahre das SPD-Schiedgericht und die
SPD-Rechtsabteilung lahm - und tut sogar noch was gegen die
Arbeitslosenzahlen!!! Wir haben doch derzeit so viele unbeschäftigte
Juristen!!! Die finden alle Lohn und Brot... ach, geht ja nicht, die
sind ja alle "verburscht". Muss es die SPD doch ganz alleine machen
*gröhl*


Aber halt. Es gibt ja noch die andere Möglichkeit:
2. Sie beschließen es und lassen es klammheimlich in den Schubladen
verschwinden.
--------------------------------------------
Yo, noch besser. In dem Falle würde ich als DB, NDB und was da noch
alles unvereinbar ist, die Medien richtig anspitzen. Wie lächerlich
soll DAS denn sein? Beschließen und nicht umsetzen? Vielleicht ist DAS
ja die politische Zielrichtung der Jungen Wilden in der SPD? War da
nicht letztens eine, die entgegen dem ausdrücklichen Wunsch wichtiger
Leute in ein hohes Parteiamt gedrückt werden sollte (Beschluss), dann
aber doch alle ihr angebotenen Ämter ablehnen musste (Nichtumsetzung)?
Leute, darin ist Methode zu erkennen!!!


Im Übrigen will ich am Rande mal einbringen, dass es schon mal einen
"Unvereinbarkeitsbeschluss einer Partei ggü. studentischen
Verbindungen" gab, und zwr zu Zeiten, als es in Europa noch keine
Bundesrepublik Deutschland gab. Ziel war damals, den Verbindungen
damit das Wasser (sprich: den Nachwuchs) abzugraben und sich so ihrer
zu entledigen.
Man stelle sich jetzt einmal die Frage, mit welchem (Fern-)Ziel die
JUSOs also einen solchen Antrag stellen? Die Formulierung, wonach in
diesen "Dachverbänden rechtsextremes [...] Gedankengut verbreitet
sei", kann ja eigentlich nur so gedeutet werden, dass es sich bei den
bezeichneten Dachverbänden um rechtsextremistische Organisationen
handelt/handeln muss, die demzufolge aufgrund der gesetzlichen
Bestimmungen zu verbieten und aufzulösen sind.
Sollte es also tatsächlich das Ziel der JUSOs sein, ein Verbot dieser
Verbindungen zu erreichen, und sieht sie diesen
"Unvereinbarkeitsbeschluss" als ersten Schritt dazu, dann ist das
Ganze meiner ganz persönlichen Meinung nach ... nunja, drücken wir es
mal euphemistisch aus.... "historisch ungeschickt".

Also, wie gesagt. Mein Tipp: einfach mal machen lassen. Eigentlich
kann's nur lustig werden. *ggg*

Ulrich W.

unread,
Nov 17, 2005, 6:54:41 PM11/17/05
to
>> Mitglieder von "Burschenschaften" sollen aus der SPD ausgeschlossen
>> werden , wird zur zeit auf dem SPD Parteitag beschlossen.
>>
>> RICHTIG SO

Richtig! DAS ist der eigentliche Originalantrag von der
JUSO-Unterbezirkskonferenz: alle "Corporationen". SO muss es sein.

Aber die bürgerlichen Anbiederer in der SPD mussten ja zwischen
'rumfuhrwerken. *Pah* Da machen die JUSOs in Göttingen EINMAL was
richtig und hauen so richtig ordentlich mit der Keule rundum, und was
kommt 3x durchgekaut und von den üblichen Bedenkenträgern weinerlich
verwurschtelt auf'm Parteitag an?

Leute, das mit der SPD is nix mehr, da ist einfach "kein Zuch" mehr in
der Arbeiterbewegung. Die Sessel der Regierungsmacht haben inzwischen
sogar die JUSOs weich gemacht, und flux dann werden die alten Ideale
über Bord geworfen, damit man's sich nicht mit der Union verscherzt
und noch ein bisschen in die Sessel pupen kann... "Das ist einfach
nich mehr die alte Garde." :'(''

Franz S. Borgerding

unread,
Nov 17, 2005, 6:59:57 PM11/17/05
to
Am Fri, 18 Nov 2005 00:06:26 +0100, Ulrich W. <dergoe...@gmx.de>
geruhte zu schreiben:

>>Überweisung an Parteivorstand, Organisationspolitische Kommisison
>>und Parteirat
>
>...und da wird's dann versacken, weil rechtlich nicht haltbar. *gähn*

Besonders interessant finde ich nach reiflicher Überlegung auch das
Verhältnis zum Gleichheitsgrundsatz, das diese jugendlichen Genossen so
zeigen: Da sollen irgendwelche Kleinstgruppen aus der Studentenschaft,
obendrein noch einer Minderheitsreligion angehörend, (ich rede da vom
CV) gezielt aus der Partei ausgeschlossen werden, weil sie gerne
innerhalb ihrer Glaubensrichtung bleiben wollen. Die Ablehnung von
Diskriminierung jeder Art ist bisher aber immer ein Wesensmerkmal der
Partei gewesen.

Der linke Rand der Partei muß sich offenbar immer noch austoben und
demokratisches Verständnis erst langsam erlernen. Nun gut, das ist das
Recht der Jugend. Ebenso wie das Recht auf Bildung und Erziehung.

Auf dem nächsten Parteitag stelle ich einen gleichlautenden Antrag, nur
ersetze ich alle verbindungsspezifischen Formulierungen durch "Islam"
und "Milli Görüs". Dann lehne ich mich entspannt zurück und warte auf
die Antworten der Parteijugend.

Als Ergebnis könnte dann sogar Springer schreiben, daß die SPD ihre
eigene Parteijugend "diszipliniert" und überstimmt habe.

Beste Grüße,

Franz S. Borgerding

unread,
Nov 17, 2005, 7:07:39 PM11/17/05
to
Am Fri, 18 Nov 2005 00:45:14 +0100, Ulrich W. <dergoe...@gmx.de>
geruhte zu schreiben:

>Im Übrigen will ich am Rande mal einbringen, dass es schon mal einen


>"Unvereinbarkeitsbeschluss einer Partei ggü. studentischen
>Verbindungen" gab, und zwr zu Zeiten, als es in Europa noch keine
>Bundesrepublik Deutschland gab.

Ja. Gegen Ende des 19. Jhd. Dieser Beschluß wurde nie aufgehoben, obwohl
sich die Partei bis heute auf ihre Traditionen seit 1890, tlw. sogar
noch bis auf den Arbeiterverein zurückberuft. Ich glaube, wir reden von
zwei Parteien, und nur ich von der SPD.

>"Unvereinbarkeitsbeschluss" als ersten Schritt dazu, dann ist das
>Ganze meiner ganz persönlichen Meinung nach ... nunja, drücken wir es
>mal euphemistisch aus.... "historisch ungeschickt".

Gleich doppelt.

>Also, wie gesagt. Mein Tipp: einfach mal machen lassen. Eigentlich
>kann's nur lustig werden. *ggg*

Eben. Und wenn mir danach ist, stelle ich meinen "Milli Görüs"-Antrag
nächstesmal. Bis dahin darf ich das ja als Einzelmitglied auch.

bastian...@hotmail.com

unread,
Nov 18, 2005, 6:46:49 AM11/18/05
to
PRESSEMITTEILUNG

Der Vorort des Verbandes der Vereine Deutscher Studenten - VVDSt -
fordert alle Mitglieder des VVDSt dazu auf, sich solidarisch mit den
vom Parteiausschluss bedrohten Mitgliedern der vom
"Unvereinbarkeitsbeschluss SPD und Burschenschaften" betroffenen
studentischen Dachverbände zu zeigen.

Der auf dem SPD-Bundesparteitag am 16.11.2005 getroffene Beschluss die
Mitgliedschaft in einer studentischen Korporation grundsätzlich für
unvereinbar mit der Mitgliedschaft in der SPD zu erklären, ist unserer
Auffassung nach ein schwerer Eingriff in die demokratischen Grundrechte
der Bürger dieses Landes und untergräbt das pluralistisch
ausgerichtete Selbstverständnis von Politik in unserem Land. Eine
freie Parteienwahl ist so künftig nicht mehr möglich.

Als Spiegelbild der Gesellschaft, sind bei Korporationen ebenso
vereinzelt extreme Auffassungen anzutreffen, wie in jeder anderen
gesellschaftlichen Organisation auch. Daraus eine Pauschalverurteilung
und Diskriminierung abzuleiten, ist in unseren Augen unzulässig und
entspricht nicht den in unserem Land sonst üblichen Grundsätzen des
politischen Miteinanders. Für extreme Einzelfälle gibt es
Parteiausschlussverfahren.

Der Vorort des VVDSt empfiehlt den Mitgliedern des VVDSt, persönlich
darauf hin zu wirken, die Mitglieder der betroffenen Dachverbände
vollständig in der SPD zu rehabilitieren. Es ist an der SPD zu
prüfen, wie weit sie einen weiteren Mitgliederschwund noch verkraften
kann.

Für Rückfragen stehen wir jederzeit gern zur Verfügung.

Für die Aktivitates des VVDSt(KV)
Für den Vorort

Johannes Bravidor, Berlin
Vorortsvorsitzender

Unknown

unread,
Nov 21, 2005, 12:23:15 PM11/21/05
to

Moin Niels!
Moin @ all!

"Niels S. Richthof" <ni...@richthof.de> wrote:

>
>> >Und wir wundern uns, daß unsere Gesellschaft vor die Hunde geht.
>>
>>
>> Immer mit der Ruhe. Nur weil ein paar Ochsen einen Antrag stellen, geht weder die
>> Gesellschaft noch die SPD vor die Hunde.
>
>Vollkommen richtig. Dazu bedarf es außerdem breiter medialer
>Aufmerksamkeit (Oops) und dessen Beschlußfassung.

Nu ja, ob EIN Artikel im Spiegel (online) nun schon breite Öffentlichkeit ausmacht...?

>
>> Komisch finde ich nur das Winseln, welches aus manchen Korporiertenkreisen
>> angesichts solch schlecht recherchierter Anträge zu vernehmen ist (Bitte nicht
falsch
>> verstehen: Das ist NICHT auf Herrn Richthof oder dieses Forum bezogen [!],
sondern
>
>Mach ruhig, ich kann auch einstecken ;-)

War schon klar - wer sich hier äußert, muss auch einstecken können ;-) -
Nichtsdestotrotz: Die vorherigen Postings aus Deiner Feder (respektive von Deiner
Tastatur) zu diesem Thema sind doch ganz inspirierend. Also, "einzustecken" gibt es,
finde ich, erst einmal nichts.

>
>> spiegelt meine allgemeine Wahrnehmung wider.) - Leider entbehren ja auch solche
in
>> Antragsform gegossenen Legenden nicht eines Körnchens Wahrheit. Einer
Wahrheit,
>> die leider von den corporierten Verbänden allzuoft unter der Decke gehalten und
mit
>> akademisch-vornehmen Schweigen goutiert wird. In der Tat, Inhalte tun not, in der
>> Diskussion.
>
>Augenblick mal! Das kann ich so keinesfalls stehen lassen. Ich stehe
>gerne für ein angeregtes Kritikgespräch über schlagende Verbindungen im
>Allgemeinen und stark rechtsgerichtete Verbindungen im Besonderen
>jederzeit zur Verfügung. Mir gefällt längst nicht alles, was so passiert
>in der Szene.

Dem ist nichts hinzuzufügen.

>
>Kritikgespräche mit Leuten meines Backgrounds haben übrigens im
>Unterschied zu Leuten mit dem Background einer Juso Ortgruppe irgendwo
>den Vorteil, daß ich weiß, wovon ich rede und nicht den vorgebeteten Unsinn
>anderer nachplappere.

Siehe oben ;-)

>
>> Die Anregung, inhaltlich zu recherchieren dürfte allerdings manchem nicht nur
Freude
>> bereiten - und damit meine ich nicht jene Journalisten (und aus meiner Sicht
>> Berufskollegen), welche das schnelle dem fundierten Worte vorziehen.
>
>Völlig klar. Ich erinnere mich da an so manchen DB-Beschluß oder so
>mache Webseite von Verbindungen.

Eben.

>
>> nun, dann bin
>> ich für diese Ablenkungsmanöver mancher Jusos, die halt gern der Linkspartei
>> Konkurrenz machen wollen, nur dankbar. So dringen die tatsächlich brisanten
Dinge
>> erst gar nicht in die breite Öffentlichkeit durch.
>
>Diese Denke finde ich aber auch problematisch: laßt mal die Linken
>Strohfeuer abbrennen, hinter die wir unsere Leichen im Keller
>verstecken? Danke, nein.

Nein, das meinte ich auch nicht. (Wenngleich ich fürchte, dass mancher eben diese
Schlussfolgerung als geradezu wünschenswerte Folge der aktuelle Debatte betrachtet.

>
>> Fragt sich nur, wie mit diesem Problem umgehen. Ich persönlich bedaure zutiefst
das
>> nach meinem Empfinden auf "Burgfrieden" programmierte Schweigen vieler
>> Korporationen und Verände gegenüber solchen Tendenzen der DB und auch
>> gegenüber inhaltlich ähnlich gestrickten Äußerungen anderer Dachverbände.
>
>Das empfinde ich anders. Es gibt meines Erachtens keinen Burgfrieden
>gegenüber der DB. Es ist aber vielleicht so, daß die anderen Verbände
>mit sich selbst genug zu tun haben.

DAS ist der Punkt. Nach meiner Beobachtung ergehen sich viele (Einzelne wie auch
Verbände) eher in einer Art Selbstbeschäftigung und mehr oder minder
akademisch-überheblicher Ignoranz nach dem Motto: Mit einem "Dunstkreis", der sich
Leute wie Zündel (der Medienberichten zur Folge gerade auf dem Wege zur
Olympia/Wien war und unterwegs in Österrreich [endlich] festgenommen worden ist),
beschäftigen wir uns wenn überhaupt nur intern; im täglichen Leben zelebrieren wir
aber Farbenbrüderlichkeit ohne Ansehen (auch noch so verachtenswerter)
Einstellungen, welche Einzelne respektive die Verbände, denen sie angehören, haben.

Will sagen: Konsequent wäre allein die ausnahmslose öffentliche Ächtung eines jeden
Einzelnen, einer jeden Verbindung und eines jeden Dachverbandes, welche
antisemitische, völkische oder auch "nur" nationalistische und revisionistische
Einstellungen und Ideologien pflegen.

So unangenehm das auch im Alltag sein mag, es erscheint mir als das einzig probate
Mittel, entsprechende Tendenzen auszutrocknen. Im Zweifelsfall gilt demnach: "Sage
mir, mit wem du gehst (oder auch ein Bier trinkst) und ich sage Dir, wer respektive was
du bist."

Beste bunte Farben-Grüße!

Roland Bösker Z! (B! Alt-Germania, Hannover)

Niels S. Richthof

unread,
Nov 21, 2005, 4:43:51 PM11/21/05
to
Moin Roland!

> >Vollkommen richtig. Dazu bedarf es außerdem breiter medialer
> >Aufmerksamkeit (Oops) und dessen Beschlußfassung.
>
> Nu ja, ob EIN Artikel im Spiegel (online) nun schon breite Öffentlichkeit ausmacht...?

Kam hier auch im Radio. Und in anderen Printmedien habe ich das
gesichtet, daher ist schon eine breite Öffentlichkeit erreicht. Fraglich
ist höchstens, wie lange es dauert, bis es wieder in der Versenkung
verschwindet.

Derzeit sieht es so aus, als wäre das schon passiert. Schaunmermal.


> >Das empfinde ich anders. Es gibt meines Erachtens keinen Burgfrieden
> >gegenüber der DB. Es ist aber vielleicht so, daß die anderen Verbände
> >mit sich selbst genug zu tun haben.
>
> DAS ist der Punkt. Nach meiner Beobachtung ergehen sich viele (Einzelne wie auch
> Verbände) eher in einer Art Selbstbeschäftigung und mehr oder minder
> akademisch-überheblicher Ignoranz nach dem Motto: Mit einem "Dunstkreis", der sich
> Leute wie Zündel (der Medienberichten zur Folge gerade auf dem Wege zur
> Olympia/Wien war und unterwegs in Österrreich [endlich] festgenommen worden ist),
> beschäftigen wir uns wenn überhaupt nur intern; im täglichen Leben zelebrieren wir
> aber Farbenbrüderlichkeit ohne Ansehen (auch noch so verachtenswerter)
> Einstellungen, welche Einzelne respektive die Verbände, denen sie angehören, haben.

Ich denke, daß es sich weniger um akademisch-überhebliche Ignoranz,
sondern eher die Größe der eigenen (Nachwuchs-) Probleme und die der
selbsterzeugten Organisationsprobleme handelt.

Ich denke da exemplarisch an daran, wieviel Zeit auf einer
Cartellversammlung für organisatorische, satzungs-, haushaltstechnische
Themen und wieviel Zeit für inhaltliche Themen mit Außenwirkung
(aktuelle politische Debatten etc.) verwandt wird.

> Will sagen: Konsequent wäre allein die ausnahmslose öffentliche Ächtung eines jeden
> Einzelnen, einer jeden Verbindung und eines jeden Dachverbandes, welche
> antisemitische, völkische oder auch "nur" nationalistische und revisionistische
> Einstellungen und Ideologien pflegen.

Tja, also wir tun das. Und nun?

Markus Gail

unread,
Nov 22, 2005, 12:34:18 PM11/22/05
to
"roland" <> wrote:

> Leute wie Zündel (der Medienberichten zur Folge gerade auf dem Wege zur
> Olympia/Wien war und unterwegs in Österrreich [endlich] festgenommen
> worden ist),

Irving.

M.

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