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Jungle World ueber den Burschentag

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Hannes Gnad

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Jun 8, 1999, 3:00:00 AM6/8/99
to
Hallole !


2.Juni 1999, Jungle World

Deutsche Demographen
Selbst Helmut Kohl konnte auf dem Burschentag in Eisenach den
Rechtsruck der Deutschen Burschenschaft nicht stoppen

"Provozieren Sie nicht! Ein einziger Ausrutscher kann die gesamte
Deutsche Burschenschaft in Verruf bringen!" Mit dieser Warnung
eröffnete der Verhandlungsleiter vergangene Woche den
diesjährigen Deutschen Burschentag in Eisenach.

Die Deutsche Burschenschaft, der Dachverband von knapp
über 100 Studentenverbindungen aus der gesamten Bundesrepublik, wird
zunehmend wegen rechtsextremer Aktivitäten ihrer Mitglieder kritisiert.
Ziel der Veranstalterin des Burschentags, der Frankfurt-Leipziger
Burschenschaft Arminia zu Frankfurt, war es offensichtlich, ihren
Dachverband aus der Kritik zu ziehen.

Vor allem das Rahmenprogramm war zu diesem Zweck mit Bedacht
gestaltet worden. In den vergangenen beiden Jahren hatten
der Bonner Anti-Antifa-Professor Hans-Helmuth Knütter und Horst
Übelacker, Vorsitzender des revanchistischen Witiko-Bundes, die
Reden beim Festakt auf der Wartburg gehalten. Beide waren nicht
gerade geeignet, den Vorwurf rechtsextremer Gesinnung in der Deutschen
Burschenschaft zu widerlegen.

Doch in diesem Jahr war es der Veranstalterin gelungen, als Festredner
mal keinen bekennenden Rechtsextremen zu gewinnen: So sprach eben
Helmut Kohl und versuchte, den Burschenschaftern das Image
demokratischer Wohlanständigkeit zu verleihen. Aber selbst das klappte
nicht.

Die Mehrheit der anwesenden Käppi-Träger war weder mit dem Redner
noch mit dem Ort der Festrede zufrieden. Denn wegen "Sicherheitsbedenken"
- an einer Protestdemonstration während des Burschentages beteiligten sich
gut 300 Antifas - konnte der Festakt nicht wie geplant auf der Wartburg
stattfinden. Der ehemalige Bundeskanzler mußte schließlich in einer
Turnhalle sprechen.

Und was er sprach, kam nicht gut an: Kohls Vorschlag, die bestehenden
deutschen Grenzen anzuerkennen, wurde mit fassungslosem Kopfschütteln
bedacht. Als der Ex-Kanzler von der Notwendigkeit einer Politik mit
friedlichen Mitteln sprach, fiel ein eingeschlafener Burschenschafter
vom Stuhl. Ein anderer hatte überhaupt kein Interesse an der Veranstaltung
und torkelte, Soldatenlieder grölend, durchs Foyer.

Selbst der Thüringischen Landeszeitung fiel auf, daß die Rede "wohl nicht
alle Burschenschafter begeisterte"; zahlreiche von ihnen gaben nicht mal
Höflichkeitsapplaus. Ein Burschenschafter kommentierte die Veranstaltung
gar, indem er einer Polizistin stolz einen Aufkleber der NPD-
Jugendorganisation Junge Nationaldemokraten unter die Nase hielt.

Schon vorher hatten die Verhandlungen des Burschentages deutlich
gemacht, wie es um die politischen Verhältnisse in der Deutschen
Burschenschaft bestellt ist. Die Auseinandersetzung zwischen dem
konservativen und dem rechtsextremen Flügel wird immer deutlicher
zugunsten des rechtsextremen Flügels entschieden.

Bei den Wahlen von Ausschußmitgliedern konnten rechtsextreme
Verbindungen wie die Burschenschaft Danubia München oder die
Burschenschaft Olympia Wien fast ausnahmslos ihre Kandidaten mit
großer Mehrheit gegen Kandidaten konservativer Verbindungen
durchsetzen. Inhaltliche Anträge wurden durchweg im Sinn der
Burschenschaften in und um die Burschenschaftliche Gemeinschaft, den
Zusammenschluß des rechten Flügels der Deutschen Burschenschaft,
entschieden.

Einige Beschlüsse konnten allerdings nahezu einstimmig angenommen
werden. So fordert die Deutsche Burschenschaft gemeinsam die
Bundesregierung auf, sich für eine Aufhebung der Benes-Dekrete in
Tschechien einzusetzen. Sie lehnt jede Form der doppelten
Staatsbürgerschaft ebenso wie die Umbenennung von Kasernen
kategorisch ab und setzt sich für eine Überprüfung des
Volksverhetzungs-Paragraphen im Strafgesetzbuch ein. Der
Paragraph - Rechtsgrundlage für die Verurteilung von Leugnern der
Shoah - behindere schließlich die wissenschaftliche Forschung.

Wie die politischen Forderungen der Deutschen Burschenschaft aber erst
lauten werden, wenn sich ihr rechtsextremer Flügel vollständig
durchgesetzt hat, das ließ die Diskussion über eine Tagung im Januar des
kommenden Jahres erahnen. Dann wollen sich die Mitglieder eines
Ausschusses der Deutschen Burschenschaft treffen und gemeinsam über
die "doppelte Staatsbürgerschaft und den demographischen Wandel in
Deutschland" diskutieren.

Ein Mitglied der Burschenschaft Markomannia Wien zu Passau begründete
die Notwendigkeit, über dieses Thema zu diskutieren: Das "deutsche
Volk" sei "mittel- und langfristig vom Aussterben bedroht". Er rechnete
vor, daß die "deutsche Stammbevölkerung" im Jahr 2100 auf 22 Millionen
gesunken und zu einer "Minderheit im eigenen Land" geworden sein
werde. Niemand widersprach.

Doch trotz der vermeintlichen Marginalisierung der Deutschen ist für die
Deutsche Burschenschaft noch nicht alle Hoffnung verloren. Schließlich
ist da noch die Einheit Deutschlands, die "mit Sicherheit noch nicht
vollendet" sei, wie Marc Natusch von der Burschenschaft Rheinfranken
Marburg optimistisch erklärte.

Zum erwünschten Ziel könne jedoch nur "Pionierarbeit", nicht aber
"Lobbyismus" führen. Die Deutsche Burschenschaft müsse sich also über
ihre wesentliche politische Strategie klar werden und diese konsequent
vertreten. Daß dabei in Zukunft verstärkt rechtsextreme Positionen
gepusht werden sollen, läßt auch der Anti-PC-Aufkleber der Jungen
Freiheit vermuten, den zahlreiche Burschenschaften des rechtsextremen
Flügels auf ihren Tagungsutensilien angebracht hatten.

Man kann dies aber auch aus den Umtrieben von Natuschs Burschenschaft,
den Rheinfranken Marburg, schließen. Der Verbindung, die nächstes Jahr
den Vorsitz der Deutschen Burschenschaft übernehmen wird, gehören mehrere
Mitglieder der Republikaner und des Bundes Freier Bürger an. Ein
Rheinfranke demonstriert gelegentlich mit dem Transparent der
neonazistischen Kameradschaft Northeim. Auch war die Burschenschaft
maßgeblich an der Wiederbelebung des Republikanischen Hochschulverbands
beteiligt. Rücksichten auf rechts-konservative Standards scheinen kaum
noch eine Rolle zu spielen.

Günther Mauser


--
Beste Gruesse, Trekking onward hanne...@rus.uni-stuttgart.de
Hannes Gnad Hv! B! Hilaritas han...@studbox.uni-stuttgart.de
http://helpdesk.rus.uni-stuttgart.de/~rusamiga/
** 50 Jahre Bundesrepublik Deutschland 1949 **
** 50 Jahre Einigkeit und Recht und Freiheit unter **
** 1999 der Burschenschafter-Trikolore Schwarz-Rot-Gold **

Arno Dienenthal

unread,
Jun 9, 1999, 3:00:00 AM6/9/99
to
Wie ist denn Kohls Rede beim Festakt aufgenommen worden?

Arno Dienenthal B!

--
Arno Dienenthal, M.S.(USA)
Fraunhofer Institut fuer Materialfluß und Logistik (IML)
Abteilung Entsorgungslogistik
Joseph-von-Fraunhofer-Str. 2-4
D-44227 Dortmund

Tel.: +49 (0)231 9743 -347
Fax.: +49 (0)231 9743 -451
e-mail: A.Dien...@iml.fhg.de

Heinrich Kordewiner

unread,
Jun 10, 1999, 3:00:00 AM6/10/99
to
Hannes Gnad <rusa...@helpdesk.rus.uni-stuttgart.de> wrote:
>[...] Ein

>Rheinfranke demonstriert gelegentlich mit dem Transparent der
>neonazistischen Kameradschaft Northeim. [...]

Hihi,

das ist ja eine nette Umschreibung.


Tschau

Heiner

Hannes Gnad

unread,
Jun 10, 1999, 3:00:00 AM6/10/99
to
In de.soc.studium.verbindungen Heinrich Kordewiner <h...@gmx.de> wrote:

Hallole !

: >Rheinfranke demonstriert gelegentlich mit dem Transparent der
: >neonazistischen Kameradschaft Northeim. [...]

: Hihi,

: das ist ja eine nette Umschreibung.

Was ist das fuer eine Kameradschaft?

** "Inside the scream is silent, inside it must remain! **
** No victory and no vanquished - only horror, only pain! **
** No more tears, no more tears, if we live for a hundred years, **
** Amigos no more tears." "Como estais Amigos", Iron Maiden **

Jacques D. Müller

unread,
Jun 11, 1999, 3:00:00 AM6/11/99
to
Entschuldigt bitte mein Unwissen, aber wer oder was ist denn Jungle World
überhaupt? Und Günther Mauser ist mir auch nicht bekannt, wer ist den der?
Weiß der überhaupt worüber der schreibt?

Und ist Vbr Natusch nicht bei der B! Cheruscia Dresden aktiv???

Wäre nett, wenn Ihr mich mal aufklärt!

Jacques D. Müller II Z!
www.frankonia-hd.de
jmue...@ix.urz.uni-heidelberg.de

Hannes Gnad

unread,
Jun 11, 1999, 3:00:00 AM6/11/99
to
In de.soc.studium.verbindungen Jacques D. Müller <jmue...@ix.urz.uni-heidelberg.de> wrote:

Hallole !

: Entschuldigt bitte mein Unwissen, aber wer oder was ist denn Jungle World
: überhaupt?

Eine linke Abspźaltung der "jungen Welt" (ehemaliges
Zentralorgan der FDJ der DDR), im WWW unter:

http://www.jungle-world.com/

und

http://www.jungewelt.de/


: Und Günther Mauser ist mir auch nicht bekannt, wer ist den der?


: Weiß der überhaupt worüber der schreibt?

Keine Ahnung, offensichtlich jemand, der mit antiburschius-
Haltung mal oberflaechlich am Burschentag war.


: Und ist Vbr Natusch nicht bei der B! Cheruscia Dresden aktiv???

Ist ein Doppelbandmann (B! Cheruscia DD und B! Rheinfranken MR),
wird wohl in der Vorsitzmannschaft der Rheinfranken ganz vorne
mitmachen.


: Wäre nett, wenn Ihr mich mal aufklärt!

Aber gern doch.

Hannes Gnad

unread,
Jun 11, 1999, 3:00:00 AM6/11/99
to
In de.soc.studium.verbindungen Arno Dienenthal <A.Dien...@iml.fhg.de> wrote:

Hallole !

: Wie ist denn Kohls Rede beim Festakt aufgenommen worden?

Von wem - den Burschenschaftern oder den Medien?

Heinrich Kordewiner

unread,
Jun 13, 1999, 3:00:00 AM6/13/99
to
Hannes Gnad <rusa...@helpdesk.rus.uni-stuttgart.de> wrote:
>In de.soc.studium.verbindungen Jacques D. Müller <jmue...@ix.urz.uni-heidelberg.de> wrote:
>
>Hallole !
>
>: Entschuldigt bitte mein Unwissen, aber wer oder was ist denn Jungle World
>: überhaupt?
>
>Eine linke AbspŸaltung der "jungen Welt" (ehemaliges

>Zentralorgan der FDJ der DDR),

Das FDJ-Massenblatt wurde von Weihönig (Elefanten Press, Titanic etc.)
aufgekauft, konnte finanziell aber nicht konsolidiert werden. Um die letzte
linke deutschsprachige Tageszeitung zu erhalten, wurde Gremlitza (Konkret)
als Berater engagiert, was zu einer (teilweisen) politischen Neuorientierung
der Zeitung führte. Der finanzielle Ruin wurde aber erst später durch einen
Übergang des Betriebes "in den Besitz der Belegschaft" abgewendet. Insbeson-
dere Streitigkeiten über die Beurteilung des (deutschen) Nationalismus und
permanente Antisemitismen des traditionsmarxistischen Spektrums der Redaktion
führten 1997 zur Spaltung und Gründung der Wochenzeitung Jungle-World, die
seitdem ein west-orientiertes Blatt mit starker Betonung auf kontroverse
Diskussionen und Feuilleton herausgibt.

Beide aber auch an fast jedem Kiosk zu haben.

>: Und Günther Mauser ist mir auch nicht bekannt, wer ist den der?
>: Weiß der überhaupt worüber der schreibt?
>
>Keine Ahnung, offensichtlich jemand, der mit antiburschius-
>Haltung mal oberflaechlich am Burschentag war.

Auf http://www.nadir.org gibt es ein Archiv aller bisher erschienen
Jungle-World Ausgaben, das sich auch nach AutorInnen durchsuchen läßt.
Da die Jungle-World exzessiv mit Pseudonymen arbeitet (sie selbst lanciert
das Gerücht, bei ihr würden "Edelfedern mal so richtig die Sau rauslassen"),
sagt der Autorenname recht wenig. Evt. spielt der Nachname auf ein viel-
benutztes Gewehr im antifaschistischen Kampf der Spanischen Repubik an,
wissen kann man/frau so etwas aber nie genau (wenn man/frau nicht beim VS
arbeitet).

Der Name "Günther Mauser" wird hauptsächlich auf der "Antifa"-Seite der
Jungle-World benutzt und hier insbesondere, wenn es um Studentenverbindungen
geht. Diese Seite ist ein Überbleibsel aus Junge-Welt-Zeiten und versucht
u.a. einen Überblick über Aktivitäten der Rechten zu schaffen. Das
intellektuelle Niveau dieser Seite fällt oftmals krass gegenüber anderen
Teilen der Zeitung ab. Dies wird wohl vor allem der intendierten Zielgruppe
(die handlungsorientierten, oft jüngeren Leute der Antifa-Scene) geschuldet
sein. Selbstverständlich hat die Jungle-World keine Leute, die sich
tagtäglich in Burschenschaften aufhalten; zum studieren des ideologischen
Hintergrundes der DB (z.B. Burschenschaftliche Blätter) reicht es IMHO aber.

>: Und ist Vbr Natusch nicht bei der B! Cheruscia Dresden aktiv???
>
>Ist ein Doppelbandmann (B! Cheruscia DD und B! Rheinfranken MR),
>wird wohl in der Vorsitzmannschaft der Rheinfranken ganz vorne
>mitmachen.

Die Jungle-World hat es ja schon angedeutet: Der hat u.U. noch mehr Bänder
im Schrank (von weiteren Inhalten desselben mal ganz abgesehen). Bezeichnend
ist wohl, daß er es vorzieht, nicht gemeinsam mit seinen Ostpreußen,
REP- und sonstwas Mitburschen auf Naziaufmärsche zu fahren (das scheint ihm
irgendwie nicht genug Hardcore zu sein) - dort findet Antifa ihn nämlich für
gewöhnlich bei den vulgären (und - Pfui! - ungebildeten) Stiefelglatzen. Die
"Kameradschaft Nordheim" ist übrigens ein ganz besonders übler Haufen, die
Strafverfahren gegen sie füllen mehrere Leitzordner. Hauptsächlich
gefährliche Körperverletzung und Landfriedensbruch. Wer dort mitmacht, steht
(Ätsch!) schon mit einem Bein im Knast. Da sollten die Rheinfranken (in einem
nüchternen Augenblick) mal ein Machtwort sprechen, damit nicht ausgerechnet
im Ehrenjahr ein unnötiges Maleur passiert.

>: Wäre nett, wenn Ihr mich mal aufklärt!
>
>Aber gern doch.

Für Marburg wäre es vielleicht noch interessant, die Farben der Cheruscia
Dresden zu erfahren; der Marktfühschoppen (dieses Jahr: "Ketzerbachfest,
zweiter Tag") steht ja vor der Tür.

Der Deutschen Burschenschaft kann man/frau übrigens nur dazu gratulieren, daß
die Marburger Rheinfranken jetzt den Vorsitz übernehmen. Endlich werden die
ärgerlichen Diskussionen über die politische Orientierung der DB aufhören und
die "Soft"-Verbindungen haben ein dankbares Objekt für Distanzierungen. So
etwas ist ja beim Keilen immer ein beliebtes Argument, mann braucht dann
nicht inhaltlich (Verbindungs-) Ideologie aufzutischen und das schont ja
ungemein die Nerven. Die Rheinfranken haben übrigens ein strategisch günstig
gelegenes Haus am Marburger Schloßberg mit gesichertem Privatparkplatz, der
allerdings viel zu klein ist. Der Saal und die sanitären Anlagen dürften
für Großveranstaltungen auch nicht geeignet sein, vorzuschlagen wäre hier
das Anmieten des "Bürgerhauses Cappel". Leider sind dort die AnwohnerInnen
durch rechte Veranstaltungen - immer dieser Polizeiaufmarsch wie im
Bürgerkrieg - schon etwas genervt; wir können also nur hoffen, daß sich eine
für alle Seiten befriedigende Lösung findet.


Tschau

Heiner

P.S.: X'p dasa für _alle_ FreundInnen des Archivierens, F'up2 dssv

Heinrich Kordewiner

unread,
Jun 13, 1999, 3:00:00 AM6/13/99
to
Hannes Gnad <rusa...@helpdesk.rus.uni-stuttgart.de> wrote:
>In de.soc.studium.verbindungen Arno Dienenthal <A.Dien...@iml.fhg.de> wrote:
>
>Hallole !
>
>: Wie ist denn Kohls Rede beim Festakt aufgenommen worden?
>
>Von wem - den Burschenschaftern oder den Medien?

Ich denke von beiden gleich: Mit einem Tonbandgerät.


Tschau

Heiner

Hannes Gnad

unread,
Jun 13, 1999, 3:00:00 AM6/13/99
to
In de.soc.studium.verbindungen Heinrich Kordewiner <h...@gmx.de> wrote:

Hallole !

: >: Wie ist denn Kohls Rede beim Festakt aufgenommen worden?
: >
: >Von wem - den Burschenschaftern oder den Medien?

: Ich denke von beiden gleich: Mit einem Tonbandgerät.

Witzbold.

Hannes Gnad

unread,
Jun 13, 1999, 3:00:00 AM6/13/99
to
In de.soc.studium.verbindungen Heinrich Kordewiner <h...@gmx.de> wrote:

Hallole !

: sagt der Autorenname recht wenig. Evt. spielt der Nachname auf ein viel-


: benutztes Gewehr im antifaschistischen Kampf der Spanischen Repubik an,
: wissen kann man/frau so etwas aber nie genau (wenn man/frau nicht beim VS
: arbeitet).

Das bezieht sich auf die Waffenmarke "Mauser"?!

Naja, ob das taugt, immerhin wurde das auch auf deutscher
Seite, z. B. im ersten Weltkrieg, millionenfach verwendet.


: geht. Diese Seite ist ein Überbleibsel aus Junge-Welt-Zeiten und versucht


: u.a. einen Überblick über Aktivitäten der Rechten zu schaffen. Das
: intellektuelle Niveau dieser Seite fällt oftmals krass gegenüber anderen
: Teilen der Zeitung ab. Dies wird wohl vor allem der intendierten Zielgruppe
: (die handlungsorientierten, oft jüngeren Leute der Antifa-Scene) geschuldet
: sein. Selbstverständlich hat die Jungle-World keine Leute, die sich
: tagtäglich in Burschenschaften aufhalten; zum studieren des ideologischen
: Hintergrundes der DB (z.B. Burschenschaftliche Blätter) reicht es IMHO aber.

Eine Beobachtung, die auch schon gemacht habe: Umfangreiche und
detaillierte Buecher oder Hintergrundartikel ueber Korporationen
scheinen ungeeignet zu sein, die wenig informierte, aber eher
zur Aktion motivierte Schueler- und Studenten-Antifa-Phalanx in
Bewegung zu setzen. Das Ergebnis der Antreiber sind daher solche
Artikel oder die typischen Antifa- und AStA-Reader, von denen ich
hier zwei grosse Ordner voll aus fast allen Uni-Staedten Deutschlands
habe.


: Die Jungle-World hat es ja schon angedeutet: Der hat u.U. noch mehr Bänder


: im Schrank (von weiteren Inhalten desselben mal ganz abgesehen). Bezeichnend
: ist wohl, daß er es vorzieht, nicht gemeinsam mit seinen Ostpreußen,
: REP- und sonstwas Mitburschen auf Naziaufmärsche zu fahren (das scheint ihm
: irgendwie nicht genug Hardcore zu sein) - dort findet Antifa ihn nämlich für
: gewöhnlich bei den vulgären (und - Pfui! - ungebildeten) Stiefelglatzen. Die
: "Kameradschaft Nordheim" ist übrigens ein ganz besonders übler Haufen, die
: Strafverfahren gegen sie füllen mehrere Leitzordner. Hauptsächlich
: gefährliche Körperverletzung und Landfriedensbruch. Wer dort mitmacht, steht
: (Ätsch!) schon mit einem Bein im Knast. Da sollten die Rheinfranken (in einem
: nüchternen Augenblick) mal ein Machtwort sprechen, damit nicht ausgerechnet
: im Ehrenjahr ein unnötiges Maleur passiert.

:(


: Für Marburg wäre es vielleicht noch interessant, die Farben der Cheruscia


: Dresden zu erfahren; der Marktfühschoppen (dieses Jahr: "Ketzerbachfest,
: zweiter Tag") steht ja vor der Tür.

Schwarz-Rot-Gold, mit ziegelroter Muetze - eine
nicht gerade seltene Kombination, kann leicht zu
Verwechslungen fuehren, man achte auf die rote
Perkussion im Band. Sind im WWW unter:

http://www.tu-dresden.de/cheruscia/

(Die Seiten sind eher unspektakulaer.)


: Der Deutschen Burschenschaft kann man/frau übrigens nur dazu gratulieren, daß


: die Marburger Rheinfranken jetzt den Vorsitz übernehmen. Endlich werden die
: ärgerlichen Diskussionen über die politische Orientierung der DB aufhören und
: die "Soft"-Verbindungen haben ein dankbares Objekt für Distanzierungen.

Ach, solche Sprueche kommen doch nach jeder Vorsitz-Wahl, wenn
wieder mal ein Bund vom konservativen Fluegel und/oder der BG
gewaehlt wurde. Der Einfluss der Vorsitzenden auf die tatsaechliche
P†olitik des Verbandes wird dabei immer masslos ueberschaetzt,zu
ueber 90% macht die Vorsitzende reine Verwaltungs- und Organisations-
taetigkeit. Was die Vorsitzende wirklich frei bestimmen kann, sind die
Festredner am Burschentag (Festakt und Kommers), daran kann man die
Richtung ablesen.

Man muss sich nun nur nicht die Illussion machen, dass *alle* Buende
in der DB auf deren politischer Linie sind, denn die Vorsitzwahlen
der letzten Jahre liefen alle mehr nach dem Motto "Na, will es denn
ueberhaupt jemand machen?" denn "Wir haben riesig Auswahl unter x
Kandidatinnen, lasst uns die unserer Lieblingsrichtung waehlen."
Auf die Art und Weise wurden auch die Wiener Olympen und Bruenner
Liberten (jeweils *einzige†* Kandidatin) Vorsitzende.

Dieses Jahr die grosse Ausnahme seit langem - zwei Kandidatinnen,
Rheinfranken Marburg und Danubia Muenchen.


: So


: etwas ist ja beim Keilen immer ein beliebtes Argument, mann braucht dann
: nicht inhaltlich (Verbindungs-) Ideologie aufzutischen und das schont ja
: ungemein die Nerven.

Darueber unterhalten wir (mein Bund) uns beim Keilen mit den Gaesten
im Prinzip ueberhaupt nicht - Ideologien interessieren die Gaeste nicht.


: Die Rheinfranken haben übrigens ein strategisch günstig


: gelegenes Haus am Marburger Schloßberg mit gesichertem Privatparkplatz, der
: allerdings viel zu klein ist. Der Saal und die sanitären Anlagen dürften
: für Großveranstaltungen auch nicht geeignet sein, vorzuschlagen wäre hier
: das Anmieten des "Bürgerhauses Cappel".

DB-Grossveranstaltungen finden typischerweise nicht auf dem Haus
der Vorsitzenden statt, sondern in Tagungshallen, Kongresszentren,
etc.


: Leider sind dort die AnwohnerInnen


: durch rechte Veranstaltungen - immer dieser Polizeiaufmarsch wie im
: Bürgerkrieg - schon etwas genervt; wir können also nur hoffen, daß sich eine
: für alle Seiten befriedigende Lösung findet.

Ein Jahr Vorsitz - und dann ist alles wieder vorbei.

Martin Kopetschke

unread,
Jun 13, 1999, 3:00:00 AM6/13/99
to

Heinrich Kordewiner schrieb:

>
>
> Für Marburg wäre es vielleicht noch interessant, die Farben der Cheruscia
> Dresden zu erfahren;

Schwarz-weiß-rot.

M.

>


Daniel Thoden

unread,
Jun 13, 1999, 3:00:00 AM6/13/99
to
Martin Kopetschke schrieb:

> Heinrich Kordewiner schrieb:


>
> >
> >
> > Für Marburg wäre es vielleicht noch interessant, die Farben der Cheruscia
> > Dresden zu erfahren;
>

> Schwarz-weiß-rot.

Falsch, die Farben sind schwarz rot gold, mit einer roten Percussion an der
Oberseite, die Mützen sind ziegelrot und die Farben an der Mütze werden zum
Herzen hin getragen.

>
> M.
>
> >

Arno Dienenthal

unread,
Jun 14, 1999, 3:00:00 AM6/14/99
to

Hannes Gnad schrieb:


>
> In de.soc.studium.verbindungen Arno Dienenthal <A.Dien...@iml.fhg.de> wrote:
>
> Hallole !
>
> : Wie ist denn Kohls Rede beim Festakt aufgenommen worden?
>
> Von wem - den Burschenschaftern oder den Medien?
>

Von den Burschenschaftern. Aus den Medien hatten Sie ja schon zwei
Beispiele gepostet.

Gruß
Arno Dienenthal B!

Hannes Gnad

unread,
Jun 14, 1999, 3:00:00 AM6/14/99
to
In de.soc.studium.verbindungen Arno Dienenthal <A.Dien...@iml.fhg.de> wrote:

Hallole !

: > : Wie ist denn Kohls Rede beim Festakt aufgenommen worden?
: >
: > Von wem - den Burschenschaftern oder den Medien?

: Von den Burschenschaftern. Aus den Medien hatten Sie ja schon zwei
: Beispiele gepostet.

Entsprechend den politischen Lagern natuerlich. :)

Der liberale und zumeist bundesdeutsche Anteil des Publikums war
hoeflich bis ehrlich begeistert, ist immerhin der Alt- und Lieblings-
kanzler der (ungefaehr) eigenen Parteirichtung und der Kanzler der
Einheit.

Der eher konservative Fluegel und die Verbandsbrueder aus Oesterreich
waren da eher zurueckhaltend, vor allem, als Kohl einen Satz a la
"Es freut mich auch, dass sie Gaeste aus Oesterreich da haben."
(in seinem europaeischen Sinne) losliess. Die sind am Ende dann auch
nicht aufgestanden zum Applaudieren, und haben auch dies eher wenig
getan. Dazu kommt, dass Helmut den Hardlinern als "Verraeter" an
der deutschen Einheit gilt, da er ja die Oder-Neisse-Grenze anerkannt
hat.

Heinrich Kordewiner

unread,
Jun 14, 1999, 3:00:00 AM6/14/99
to
Daniel Thoden <daniel...@tu-clausthal.de> wrote:
>Martin Kopetschke schrieb:
>
>> Heinrich Kordewiner schrieb:
>>
>> >
>> >
>> > Für Marburg wäre es vielleicht noch interessant, die Farben der Cheruscia
>> > Dresden zu erfahren;
>>
>> Schwarz-weiß-rot.
>
>Falsch, die Farben sind schwarz rot gold, mit einer roten Percussion an der
>Oberseite, die Mützen sind ziegelrot und die Farben an der Mütze werden zum
>Herzen hin getragen.

Das sieht ja ganz nach 2:1 für schwarz-rot-gold vs. schwarz-weiß-rot aus;
okay, schwarz und rot sind also auf jeden Fall dabei. Aber die Mützen
sind bei Doppelbänderleuten doch wohl eh nicht relevant, Doppelmützen
gibt´s nämlich IMHO garnicht (sähe auch wohl irgendwie noch bescheuerter
aus). Trotzdem finde ich die Dresdner Mützenfrage hochinteressant: Es
scheint sich bei diesen sog. "Mützen" um hochkomplexe Gegenstände zu
handeln - so sieht das für mich als Sterblicher jedenfalls aus. Vom
Fetischcharakter dieser Kappen habe ich allerdings schon öfters gehört;
stimmt es eigentlich, daß man/frau 50 Liter Bier geschenkt bekommt, wenn
man/frau einen verlorenen Sonnenschutz zurückbringt? Hier in Marburg
werden nämlich öfters mal welche gefunden.


Tschau

Heiner

Hannes Gnad

unread,
Jun 15, 1999, 3:00:00 AM6/15/99
to
In de.soc.studium.verbindungen Heinrich Kordewiner <h...@gmx.de> wrote:

Hallole !

: >> Schwarz-weiß-rot.


: >
: >Falsch, die Farben sind schwarz rot gold, mit einer roten Percussion an der
: >Oberseite, die Mützen sind ziegelrot und die Farben an der Mütze werden zum
: >Herzen hin getragen.

: Das sieht ja ganz nach 2:1 für schwarz-rot-gold vs. schwarz-weiß-rot aus;
: okay, schwarz und rot sind also auf jeden Fall dabei.

Bloss weil einer eine Falschinfo eintippt, kommt es bei
sowas (Fakten, Fakten, Fakten - etc. ;) ja wohl nicht zu
einer Abstimmung. Beweise unter:

http://www.uni-stuttgart.de/hilaritas/DBLISTE/listedb.html

und vor allem:

http://www.tu-dresden.de/cheruscia/


: Aber die Mützen


: sind bei Doppelbänderleuten doch wohl eh nicht relevant, Doppelmützen
: gibt´s nämlich IMHO garnicht (sähe auch wohl irgendwie noch bescheuerter
: aus).

Das ist richtig. Die Muetze koennen sich Doppel- oder gar Mehrfach-
baenderleute (selten im Bereich der DB, oefters z. B. beim CV zu
finden) je nach Gelegenheit raussuchen, sind sie gerade bei einer
Versammlung oder Veranstaltung einer ihrer Buende, nehmen sie meist
dessen Muetze.


: Trotzdem finde ich die Dresdner Mützenfrage hochinteressant: Es


: scheint sich bei diesen sog. "Mützen" um hochkomplexe Gegenstände zu
: handeln - so sieht das für mich als Sterblicher jedenfalls aus. Vom
: Fetischcharakter dieser Kappen habe ich allerdings schon öfters gehört;
: stimmt es eigentlich, daß man/frau 50 Liter Bier geschenkt bekommt, wenn
: man/frau einen verlorenen Sonnenschutz zurückbringt? Hier in Marburg
: werden nämlich öfters mal welche gefunden.

Derartige Spielchen beschraenken sich nicht nur auf die Muetzen,
sondern betreffen fast saemtliche Couleurgegenstaende. Wer einer
Verbindung einen "wichtigen" Couleurgegenstand, also nicht gerade
nur ein Aufkleber oder eine Postkarte, sondern eine Muetze, ein
Band, Zipfelbund, Fahne, etc. zurueckbringt, der vorher *irgendwie*
abhanden gekommen ist, kann mit entsprechender Belohnung rechnen,
Auszahlung in Litern Bier ist dabei durchaus ueblich.

Ingo Schwarze

unread,
Jun 15, 1999, 3:00:00 AM6/15/99
to
Hannes Gnad schrieb am 14 Jun 1999 21:09:31 GMT:

>:>: Wie ist denn Kohls Rede beim Festakt aufgenommen worden?

> Entsprechend den politischen Lagern natuerlich. :)

Dem Wortlaut dieses Satzes nach sollte jetzt eine abschliessende
Aufzaehlung folgen. Sehe ich das demnach richtig, dass Du hier
insgesamt drei Lager unterscheidest:

> Der liberale und zumeist bundesdeutsche Anteil des Publikums war
> hoeflich bis ehrlich begeistert, ist immerhin der Alt- und

> Lieblingskanzler der (ungefaehr) eigenen Parteirichtung und der
> Kanzler der Einheit.

"Die Liberalen", Haltung: Kohl ist unser Lieblingskanzler

> Der eher konservative Fluegel und die Verbandsbrueder aus

> Oesterreich waren da eher zurueckhaltend, [...]

"Die Konservativen", Haltung: Kohl verdient Skepsis

> Dazu kommt, dass Helmut den Hardlinern als "Verraeter" an der
> deutschen Einheit gilt, da er ja die Oder-Neisse-Grenze anerkannt
> hat.

"Die Hardliner", Haltung: Kohl ist ein Verraeter


Darf man das so interpretieren, dass das *linke* politische Lager in
der DB von seinen Einstellungen her etwa der CDU/CSU entspricht, und
bereits das *mittlere* rechts der CDU/CSU steht?

Oder gibt es links des liberalen noch ein weiteres, zum Beispiel ein
sozialdemokratisches Lager? Falls ja, wieso hast Du dessen Reaktion
nicht erwaehnt, und wie sah diese Reaktion aus?

Das halte ich auch deshalb fuer eine interessante Frage, weil in der
Oeffentlichkeit von Burschenschaftern zum Veranschaulichung der
parteipolitischen Ungebundenheit der DB gelegentlich darauf verwiesen
wird, dass der Unvereinbarkeitsbeschluss der SPD gegenueber der DB
schon seit ueber 30 Jahren nicht mehr besteht, Burschenschafter also
schon seit ueber 30 Jahren Sozialdemokraten haetten werden koennen.

--
Ingo.S...@stud.uni-karlsruhe.de
http://www-ttp.physik.uni-karlsruhe.de/~schwarze/

Dr. Kai-Uwe Clauswitz

unread,
Jun 15, 1999, 3:00:00 AM6/15/99
to
In article <7k646n$mtp$1...@news.rz.uni-karlsruhe.de>,
ui...@rz114s1.rz.uni-karlsruhe.de says...

>Oder gibt es links des liberalen noch ein weiteres, zum Beispiel ein
>sozialdemokratisches Lager? Falls ja, wieso hast Du dessen Reaktion
>nicht erwaehnt, und wie sah diese Reaktion aus?
>
>Das halte ich auch deshalb fuer eine interessante Frage, weil in der
>Oeffentlichkeit von Burschenschaftern zum Veranschaulichung der
>parteipolitischen Ungebundenheit der DB gelegentlich darauf verwiesen
>wird, dass der Unvereinbarkeitsbeschluss der SPD gegenueber der DB
>schon seit ueber 30 Jahren nicht mehr besteht, Burschenschafter also
>schon seit ueber 30 Jahren Sozialdemokraten haetten werden koennen.

IMO viel wichtiger ist: ist diese Frage ueberhaupt relevant ?
Meines Erachtens: nein.

--
Dr. rer. nat. Kai-Uwe Clauswitz
at home: | at work:
Kluis 5d | DSM Research, EP-NA
NL-6165 EL Geleen
clau...@kastor.demon.nl | Kai-Uwe....@dsm-group.com
| http://www.dsm.nl


Dr. Kai-Uwe Clauswitz

unread,
Jun 15, 1999, 3:00:00 AM6/15/99
to
In article <7k32qr$dp5$1...@fw2.gru.intra>, h...@gmx.de says...

> Vom
>Fetischcharakter dieser Kappen habe ich allerdings schon öfters gehört;
>stimmt es eigentlich, daß man/frau 50 Liter Bier geschenkt bekommt, wenn
>man/frau einen verlorenen Sonnenschutz zurückbringt?

Wie Hannes bereits gesagt hat- mit Couleurgegenstaenden kann man einigen Spass
haben, man muss sich allerdings an gewisse Regeln halten (z.B. nichts beschaedigen,
keine unverhaeltnismaessig wertvollen Dinge wie 100 Jahre alte Paradefahnen ..).

>Hier in Marburg
>werden nämlich öfters mal welche gefunden.

Die in Marburg bei einigen Nichtkorporierten beliebte Methode Muetzen
"sicherzustellen" (dem Traeger zu Mehreren auflauern, zusammenschlagen,
die Sachen einpacken und fluechten) wird jedoch nicht von den Verbindungen,
sondern von Gerichten belohnt.

Lothar Böhm

unread,
Jun 15, 1999, 3:00:00 AM6/15/99
to
Hallöchen!Ich war zwar nicht dort und kenne daher die Stimmung nicht. Aber einige
Bemerkungen eines "Ösis"

> Der eher konservative Fluegel und die Verbandsbrueder aus Oesterreich

> waren da eher zurueckhaltend, vor allem, als Kohl einen Satz a la
> "Es freut mich auch, dass sie Gaeste aus Oesterreich da haben."
> (in seinem europaeischen Sinne) losliess.

Wenn ich mich in Deutschland befinde, dann fühle ich mich überhaupt nicht wie ein
Ausländer, sondern genauso wie überall in den Ländern mit deutscher Muttersprache.
Der einzige Unterschied besteht für mich, daß wir verschiedene Pässe haben.

> Dazu kommt, dass Helmut den Hardlinern als "Verraeter" an
> der deutschen Einheit gilt

Ich sehe Helmut Kohl sicherlich nicht als Verräter, denn schließlich hat er rasch
und richtig gehandelt und Deutschland vereinigt, was sehr gut war.

> da er ja die Oder-Neisse-Grenze anerkannt
> hat.

Man sollte nicht so engstirnig denken, Grenzen sind nie für immer. Hat man ja in
diesem Jahrhundert oft gesehen. (Soll jetzt nicht heißen, daß sich die neuen
Grenzen andern sollen)

Lothar

Hannes Gnad

unread,
Jun 15, 1999, 3:00:00 AM6/15/99
to
In de.soc.studium.verbindungen Ingo Schwarze <ui...@rz114s1.rz.uni-karlsruhe.de> wrote:

Hallole !

: > Entsprechend den politischen Lagern natuerlich. :)

: Dem Wortlaut dieses Satzes nach sollte jetzt eine abschliessende
: Aufzaehlung folgen. Sehe ich das demnach richtig, dass Du hier
: insgesamt drei Lager unterscheidest:

: ( ... )

So ungefaehr, auch wenn die Abgrenzung nicht scharf verlaeuft
und man sicher 10 Schattierungen dazwischen finden koennte.


: Darf man das so interpretieren, dass das *linke* politische Lager in


: der DB von seinen Einstellungen her etwa der CDU/CSU entspricht, und
: bereits das *mittlere* rechts der CDU/CSU steht?

Es ging hier nur die "nationale" Frage, also die deutsche
Einheit als solche. Dort trifft diese Einschaetzung zu.


: Oder gibt es links des liberalen noch ein weiteres, zum Beispiel ein


: sozialdemokratisches Lager? Falls ja, wieso hast Du dessen Reaktion
: nicht erwaehnt, und wie sah diese Reaktion aus?

Die Frage ist - was bedeutet "links"?

Ein Beispiel mag Vbr. Jung sein, Danubia Muenchen, am BT' 98 in den
AfbA gewaehlt, und Mitglied der SPD. In Punkto Wirtschaft und Soziales
mag er "linke" Ansichten haben, in der "nationalen" Frage wohl eher
weniger, im Vergleich mit der unter Studenten als "links" tradierte
(= antinationale) Ansicht in dieser Frage.

Da Kohl nur ueber Dinge wie Geschichte, Patriotismus, deutsche
Einheit und Europa gesprochen hat, waren "typische" sozialdemo-
kratische Reaktionen im Publikum nicht auszumachen - wie unter-
scheiden sich denn schon auch die Europapolitik von SPD und CDU?


: Das halte ich auch deshalb fuer eine interessante Frage, weil in der


: Oeffentlichkeit von Burschenschaftern zum Veranschaulichung der
: parteipolitischen Ungebundenheit der DB gelegentlich darauf verwiesen
: wird, dass der Unvereinbarkeitsbeschluss der SPD gegenueber der DB
: schon seit ueber 30 Jahren nicht mehr besteht, Burschenschafter also
: schon seit ueber 30 Jahren Sozialdemokraten haetten werden koennen.

Hm. Bei den Amtstraegerwahlen am BT muessen die Kandidaten ihre
Mitgliedschaft in politischen Parteien und Organisationen in aller
Oeffentlichkeit nennen, die allermeisten gehoeren (wie ich auch) keiner
Partei an. Ansonsten laesst sich aber fast mit Sicherheit sagen, dass
sich "links" der SPD kaum was finden wird, zumindest hat sich bisher
noch kein Gruener oder noch weiter "linker" bei der Vorstellung geoutet.

Christoph Gruber

unread,
Jun 16, 1999, 3:00:00 AM6/16/99
to
Ingo Schwarze <ui...@rz114s1.rz.uni-karlsruhe.de> schrieb in im Newsbeitrag:
7k646n$mtp$1...@news.rz.uni-karlsruhe.de...

> Darf man das so interpretieren, dass das *linke* politische Lager in
> der DB von seinen Einstellungen her etwa der CDU/CSU entspricht, und
> bereits das *mittlere* rechts der CDU/CSU steht?
>
> Oder gibt es links des liberalen noch ein weiteres, zum Beispiel ein
> sozialdemokratisches Lager? Falls ja, wieso hast Du dessen Reaktion
> nicht erwaehnt, und wie sah diese Reaktion aus?
>
> Das halte ich auch deshalb fuer eine interessante Frage, weil in der
> Oeffentlichkeit von Burschenschaftern zum Veranschaulichung der
> parteipolitischen Ungebundenheit der DB gelegentlich darauf verwiesen
> wird, dass der Unvereinbarkeitsbeschluss der SPD gegenueber der DB
> schon seit ueber 30 Jahren nicht mehr besteht, Burschenschafter also
> schon seit ueber 30 Jahren Sozialdemokraten haetten werden koennen.

ich bin ja ein ösi und ich sehe das so:
1. hat sicherlich jeder ösi ein anderes verhältnis zur bundesdeutschen
innenpolitik, aber warum sollte dies so 'innig' sein wie bei denen, die es
direkter betrifft.

2. ich persönlich betrachte alle politischen 'würdenträger' mit skepsis.

3. würde ich die burschenschaften nicht in ein so primitives rechts -
links - schema reinpressen, denn da gehören sie nicht hin, denn es gibt
ansichten in burschenschaften, die sich sehr mit 'linken' decken, ebenso
welche, auf die 'rechts' passen könnte.
interessanter weise greift sich jede seite die heraus, die zur eigenen
ansicht grade inkompatibel ist, statt umgekehrt, scheint wohl ein
zeitgeisterscheinung zu sein.

von der vielfältigkeit innerhalb der menge aller studentischen verbindungen
ganz zu schweigen.

grisu

Heinrich Kordewiner

unread,
Jun 16, 1999, 3:00:00 AM6/16/99
to
Dr. Kai-Uwe Clauswitz <clau...@kastor.demon.nl> wrote:
>In article <7k32qr$dp5$1...@fw2.gru.intra>, h...@gmx.de says...
>
>>Hier in Marburg
>>werden nämlich öfters mal welche gefunden.
>
>Die in Marburg bei einigen Nichtkorporierten beliebte Methode Muetzen
>"sicherzustellen" (dem Traeger zu Mehreren auflauern, zusammenschlagen,
>die Sachen einpacken und fluechten) wird jedoch nicht von den Verbindungen,
>sondern von Gerichten belohnt.

Die bei Burschenschaftlern beliebte Legende, sie seien anläßlich eines
Mützenverlustes körperlich zu Schaden gekommen, ist tatsächlich in Marburg
weit verbreitet. Der Verfolgungswahn geht sogar so weit, daß bestimmte
Marburger Verbindungen behaupten, mensch erhalte bei _diversen_ Stellen
im Marburg Prämien für gefundene Mützen.


Tschau

Heiner

Hannes Gnad

unread,
Jun 17, 1999, 3:00:00 AM6/17/99
to
In de.soc.studium.verbindungen Heinrich Kordewiner <h...@gmx.de> wrote:

Hallole !

: >Die in Marburg bei einigen Nichtkorporierten beliebte Methode Muetzen

: >"sicherzustellen" (dem Traeger zu Mehreren auflauern, zusammenschlagen,
: >die Sachen einpacken und fluechten) wird jedoch nicht von den Verbindungen,
: >sondern von Gerichten belohnt.

: Die bei Burschenschaftlern beliebte Legende, sie seien anläßlich eines
: Mützenverlustes körperlich zu Schaden gekommen, ist tatsächlich in Marburg
: weit verbreitet. Der Verfolgungswahn geht sogar so weit, daß bestimmte
: Marburger Verbindungen behaupten, mensch erhalte bei _diversen_ Stellen
: im Marburg Prämien für gefundene Mützen.

Nein, sowas sind leider keine Legenden. Vor etlichen Jahren hatte
die FS Physik in Tuebingen einen Preis von 50,-- DM fuer jede
Muetze ausgesetzt, was sie erst unter der Androhung eines Verfahrens
wegen "Anstiftung zu einer Straftat" zurueckgezogen hat.

In Marburg wurden vor wenigen Jahren bei einer CV-Zentralveranstaltung
durchaus aeltere Alte Herren auf offener Strasse ueberfallen, geschlagen
und ihres Couleurs beraubt.

Gewalt gegen Korporierte und ihr Eigentum ist keine Legende, nicht
mal eine Seltenheit, allerdings den Medien keinerlei Meldung wert.

Franz S. Borgerding

unread,
Jun 17, 1999, 3:00:00 AM6/17/99
to
Heinrich Kordewiner wrote:
>
> Die bei Burschenschaftlern beliebte Legende, sie seien anläßlich eines
> Mützenverlustes körperlich zu Schaden gekommen, ist tatsächlich in Marburg
> weit verbreitet. Der Verfolgungswahn geht sogar so weit, daß bestimmte
> Marburger Verbindungen behaupten, mensch erhalte bei _diversen_ Stellen
> im Marburg Prämien für gefundene Mützen.

Legende?????????

Wenn ich mich an unsere Cartellversammlung 1996 in Marburg erinnere,
dann kommts mir jetzt noch hoch. Abends auf dem Heimweg von den Palaten
sah man sich einer Horde "fortschrittlicher" Menschen gegenüber, die
dann eine lustige Unterhaltung nach dem Schema "erst draufhauen, dann
Fragen stellen" begonnen haben.
Die tatsächliche Ausübung von Straftaten in den Bereich des
Verfolgungswahns und der Legende zu verfrachten halte ich doch für etwas
arg und schließe aus Deiner letzten Äußerung zu den Prämien, daß es, wo
Du das "divers" so betonst, doch an einer Stelle eine Prämie zu
ergattern gibt. Wo?

mfG,
Franz S. Borgerding R-S! Nm! [CV]

--
Dipl.-Chem. Franz S. Borgerding | Drogen sind böse,
Forschungszentrum Karlsruhe GmbH | Sex ist verwerflich und
franz.bo...@itc-cpv.fzk.de | die Welt ist eine Scheibe.

Klaus Samtleben

unread,
Jun 17, 1999, 3:00:00 AM6/17/99
to
Hallo Heinrich!

Naja, vielleicht ist bei dem gewaltsamen Verlust seiner Mütze noch kein
"Burschenschaftler" oder sagen wir besser allgemein Verbindungsstudent zu
körperlichem Schaden gekommen.
Hierzu sei erst mal gesagt, daß es überhaupt eine Unverschämtheit ist, jemandem
nur aus Ablehnung etwas zu klauen, was ihm lieb und teuer ist; ich schneide ja
auch keinem Antifa-Kämpfer seine langen Protest-Haare ab.
Weiterhin sei angemerkt, daß es keines Mützenklaus brauch, um
Verbindungsstudenten körperlichen Schaden zuzufügen; angeführt sei hier ein Trupp
prügelnder Chaoten, die das Mai-Singen auf dem Schloß zum Angriff auf "Bemützte"
nahmen oder ein Turnerschafter, der nach einem nächtlichen Gang über den
Schloßberg mit einem tiefen Schnitt inder Hand laborierte, die allerdings
immerhin seinen Kopf schützte.
Von Verfolgung allemal, von Wahn jedoch eher keine Spur - zumindest nicht bei
uns.

Gruß,
Klaus Samtleben B! Markomannia Aachen - Greifswald


Klaus Samtleben
Priv.: Ernst-Wulff-Weg 1
17491 Greifswald
Tel.: 03834/821499

Arb.: Ernst Moritz Arndt-Universität
Institut für Geologische Wissenschaften
Friedrich-Ludwig-Jahn-Str. 17a
D-17487 Greifswald
Tel.: 03834-86 4570 (Sekretariat)

Dr. Kai-Uwe Clauswitz

unread,
Jun 17, 1999, 3:00:00 AM6/17/99
to
In article <7k82ua$jvi$1...@fw2.gru.intra>, h...@gmx.de says...

>>Die in Marburg bei einigen Nichtkorporierten beliebte Methode Muetzen
>>"sicherzustellen" (dem Traeger zu Mehreren auflauern, zusammenschlagen,
>>die Sachen einpacken und fluechten) wird jedoch nicht von den Verbindungen,
>>sondern von Gerichten belohnt.
>

>Die bei Burschenschaftlern beliebte Legende, sie seien anläßlich eines
>Mützenverlustes körperlich zu Schaden gekommen, ist tatsächlich in Marburg
>weit verbreitet.

Weit verbreitet ist aber auch die Tatsache, dass nicht jedem in Marburg
zusammengeschlagenen Korporierten die Muetze geklaut wird-und nicht jeder
hat ja eine.

>Der Verfolgungswahn geht sogar so weit, daß bestimmte
>Marburger Verbindungen behaupten,

Welche Marburger Verbinduingen behaupten dass ? In welcher Form ?
Ist das eine offizielle Stellungnahme der Verbindung, oder die
Meinung eines Einzelnen ?

>mensch erhalte bei _diversen_ Stellen
>im Marburg Prämien für gefundene Mützen.

Ich habe eher den Eindruck dass fuer ausgeschlagene Korporiertenzaehne
eine Praemie gezahlt wird (nein, nicht nur fuer die goldenen und auch
nicht bei den betreffenden Verbindungen)

ha...@deleteme.uni-freiburg.de

unread,
Jun 17, 1999, 3:00:00 AM6/17/99
to
am Thu, 17 Jun 1999 16:38:55 GMT, schrieb clau...@kastor.demon.nl
(Dr. Kai-Uwe Clauswitz):

>Ich habe eher den Eindruck dass fuer ausgeschlagene Korporiertenzaehne
>eine Praemie gezahlt wird (nein, nicht nur fuer die goldenen und auch
>nicht bei den betreffenden Verbindungen)

ich haette meinen zahnarzt meine weissheitszaehne nicht entsorgen
lassen sollen... oder hat er gar selber...?

<scnr>

couleurstudentische gruesse,

jean-christophe haimb, Fl!, HF!

------------------------------------

mailto:haimb@uni-freiburg
http://home.pages.de/~jc/

KDStV Falkenstein im CV:
http://www.uni-freiburg.de/verbindungen/falkenstein/

AV Helvetia Freiburg im Breisgau im SchwStV
http://www.uni-freiburg.de/verbindungen/helvetia/

Heinrich Kordewiner

unread,
Jun 18, 1999, 3:00:00 AM6/18/99
to
Hannes Gnad <rusa...@helpdesk.rus.uni-stuttgart.de> wrote:
>[...]

>In Marburg wurden vor wenigen Jahren bei einer CV-Zentralveranstaltung
>durchaus aeltere Alte Herren auf offener Strasse ueberfallen, geschlagen
>und ihres Couleurs beraubt.

Das hat ja seinerzeit nicht einmal der CV behauptet. Das Problem war wohl
eher ein Mentales: Die Polizeieinsatzleitung (tendenziell eher
Sozialdemokraten) "untersagte" Dyba und dem CV, eine Gegendemonstration
dadurch zu provozieren, daß sie (in vollem Wichs) quer durch die
Protestveranstaltung zu "ihrer" Kirche zogen, um dort einen CV-Gottesdienst
abzuhalten. Die Messe fand dann in der Stadthalle statt und es kam wirklich
zu einigen Sachbeschädigungen. Insbesondere das Werfen von in rote Farbe
getauchte Tampons besudelte einige Alte Herren beträchtlich. Diese (in
Marburg neu entwickelte?) Form von Gesellschaftskritik hatte aber
vermutlich weniger mit Verbindungskritik, als mit den bekannten
Positionen des CV-Häuptlings Dyba zu Homosexualität und Patriarchat zu tun.

Außer einem Wutausbruch in den CV-Blättern (dort ist alles recht hübsch
nachzulesen) hat der "Marburger O.B.-Sonntag" aber meines Wissens
keinerlei Konsequenzen gehabt - insbesondere keine strafrechtlichen. Die
geschlagenen, überfallenen und beraubten alten Männer auf Marburgs offenen
Straßen kamen auf jeden Fall nicht vor. So etwas gab es in Marburg das
letzte Mal in den 40er Jahren, als die SA (übrigens hauptsächlich
Verbindungsstudenten, schon in den 20er Jahren war der Marburger NSDStB
maßgeblich von Burschen der heutigen NDB-Verbindung "Arminia" mitgegründet
worden) die letzten Juden in einem Triumpfzug durch die Stadt zur
Deportation "geleiteten".

>Gewalt gegen Korporierte und ihr Eigentum ist keine Legende, nicht
>mal eine Seltenheit, allerdings den Medien keinerlei Meldung wert.

Interessante These. Gibt es eine Verschwörung der "Medien" gegen
Korporierte? Was sagen die Kriminalstatistiken über "Gewalt gegen
Korporierte"? Vielleicht ließe sich das Marburger D.I.R. überreden, die
unterdrückten Meldungen über malträtierte Verbindungsstudenten
in news:cl.antifa.allgemein zu veröffentlichen? Evt. liegt hier ja ein
gesellschaftliches Unterdrückungsverhältnis vor, mit dem sich viele -
die nicht der betroffenen Minderheit angehören - nur noch nicht
beschäftigt haben. Wenn es sogar um niedergebrannte Burschenvillen gehen
sollte, ließe sich sogar ein Telefonanruf in Brüssel oder eine
Zusammenarbeit von DB und UCK erwägen.


Tschau

Heiner

ha...@deleteme.uni-freiburg.de

unread,
Jun 18, 1999, 3:00:00 AM6/18/99
to
am 18 Jun 1999 02:31:11 GMT, schrieb Heinrich Kordewiner <h...@gmx.de>:

>>Gewalt gegen Korporierte und ihr Eigentum ist keine Legende, nicht
>>mal eine Seltenheit, allerdings den Medien keinerlei Meldung wert.
>
>Interessante These. Gibt es eine Verschwörung der "Medien" gegen
>Korporierte? Was sagen die Kriminalstatistiken über "Gewalt gegen

bloedsinn.
nur ist es nichtmal einer regionalzeitung einen kommentar wert, wenn
ein mensch auf offener strasse verpruegelt wird, solang er nicht
(halb-)tod liegen bleibt.
unser alter herr sowie unser bundesbruder, die vor 2-3 jahren beim
stiftungsfest (der eine auf dem hinweg, der andere auf dem rueckweg)
verpruegelt wurden, haben diese "legende" jedenfalls am eigenen leib
erlebt. weder platzwunde noch blaues auge hatten allerdings etwas von
einer legende.

sorry, wenn ich das bild vom ach so friedfertigen antifa-menschen
nicht in jedem fall untermauern kann.

Hannes Gnad

unread,
Jun 18, 1999, 3:00:00 AM6/18/99
to
In de.soc.studium.verbindungen Heinrich Kordewiner <h...@gmx.de> wrote:

Hallole !

: >In Marburg wurden vor wenigen Jahren bei einer CV-Zentralveranstaltung


: >durchaus aeltere Alte Herren auf offener Strasse ueberfallen, geschlagen
: >und ihres Couleurs beraubt.

: Das hat ja seinerzeit nicht einmal der CV behauptet.

Doku unter:

http://www.uni-stuttgart.de/hilaritas/NETZ/1996/cv-randale.html

Das ist ein Bericht des dortigen AStA, und dort liest man unter
20.15 Uhr: "Dafuer, dass der Wind uns auf dem Rueckweg vom Marktplatz
zur Feierstaette weitere Muetzen zutrug, koennen wir nichts. Dafuer,
dass einige Korporierte den Verlust ihrer Muetze meinten, mit
schweren koerperlichen Angriffen ausgleichen zu muessen, koennen jene
jedoch eine ganze Menge."

Dieser Schreibstil ist in der deutschen Geschichte aus alten
Strassenkaempfen wohl bekannt, und verhoehnt genau das, was ich
oben angedeutet habe: Es wurde mit Gewalt Couluer geraubt.

Unter:

http://www.uni-stuttgart.de/hilaritas/NETZ/1996/cv-leserbrief.html

liest sich das dann so:

"Im Anschluss an die Veranstaltung wurden zahlreiche Teilnehmer der
Kartellversammlung, unter ihnen ein Schwerbehinderter und ein Koreaner,
geschlagen, verletzt und ihrer Kopfcouleur beraubt."


: Das Problem war wohl
:
: ( ... )
:
: keinerlei Konsequenzen gehabt - insbesondere keine strafrechtlichen.

Natuerlich - haben die Anzeigen in solchen Faellen nie,
mangels Fahnung(serfolg) der Polizei, saemtliche Verfahren
werden fadenscheinig wegen Geringfuegigkeit und/oder ohne
Ermittelungsergebnis eingestellt.


: letzte Mal in den 40er Jahren, als die SA (übrigens hauptsächlich


: Verbindungsstudenten, schon in den 20er Jahren war der Marburger NSDStB
: maßgeblich von Burschen der heutigen NDB-Verbindung "Arminia" mitgegründet
: worden) die letzten Juden in einem Triumpfzug durch die Stadt zur
: Deportation "geleiteten".

Genau. Damals pruegelte und schmaehte die SA und der NSDStB,
heute - wer?


: >Gewalt gegen Korporierte und ihr Eigentum ist keine Legende, nicht


: >mal eine Seltenheit, allerdings den Medien keinerlei Meldung wert.

: Interessante These. Gibt es eine Verschwörung der "Medien" gegen
: Korporierte?

Nein. Es gibt unter den Medienschaffenden nur anscheinend keinen
Bedarf, ueber sowas zu berichten, warum auch immer.


: Was sagen die Kriminalstatistiken über "Gewalt gegen
: Korporierte"?

Wenn ich die unseres Bundes in den letzten rund zehn Jahren
anschaue: Diebstahl mit Erpressung, Einbruch mit Diebstahl,
versuchte Koerperverletzung, ueble Nachrede, 2 beschaedigte
Autos, eine eingeworfene Scheibe. Im Prinzip passiert so
alle zwei Jahre mal was.

Dabei sitzen wir im sehr friedlichen Stuttgart, Buende aus
Berlin, Heidelberg oder Marburg koennen da noch ganz andere
Dinge berichten, ausgeschlagene Zaehne oder ausgebrannte Autos
kommen da schon mal vor.


: Vielleicht ließe sich das Marburger D.I.R. überreden, die


: unterdrückten Meldungen über malträtierte Verbindungsstudenten
: in news:cl.antifa.allgemein zu veröffentlichen? Evt. liegt hier ja ein
: gesellschaftliches Unterdrückungsverhältnis vor, mit dem sich viele -
: die nicht der betroffenen Minderheit angehören - nur noch nicht
: beschäftigt haben. Wenn es sogar um niedergebrannte Burschenvillen gehen
: sollte, ließe sich sogar ein Telefonanruf in Brüssel oder eine
: Zusammenarbeit von DB und UCK erwägen.

Haha, wahnsinnig witzig. Da bricht der alte Stil wieder voll durch.

Es sollte nur einmal sowas in der anderen Richtung passieren -
das gaebe einen Aufschrei.

Jens Bolten

unread,
Jun 18, 1999, 3:00:00 AM6/18/99
to
Hallöchen!

Hannes Gnad wrote:
> Wenn ich die unseres Bundes in den letzten rund zehn Jahren
> anschaue: Diebstahl mit Erpressung, Einbruch mit Diebstahl,
> versuchte Koerperverletzung, ueble Nachrede, 2 beschaedigte
> Autos, eine eingeworfene Scheibe. Im Prinzip passiert so
> alle zwei Jahre mal was.

Eine Frage wäre, inwieweit alle diese Straftaten wirklich gezielt gegen
Deine Verbindung und/oder seine Mitglieder gerichtet waren.
Ein guter Teil könnte auch einfach ganz normale Kriminalität fallen, die
eigentlich jede und jeden irgendwann mal trifft.
Denn mit Deiner obigen Liste könnte beispielsweise meine Fachschaft
durchaus mithalten: Brandstiftung, Vandalismus, mehrere
Einbruchdiebstähle, weit über ein halbes Dutzend gegen die Mitglieder
der Fachschaft gerichtete Fahrraddiebstähle, z.T. lebensgefährliche
Sachbeschädigungen an Fahrrädern, ... - und ähnliches liesse sich
bestimmt auch für nahezu jede andere Institution oder Vereinigung
finden.
Kurz: Nicht alles, was auf den ersten Blick nach einer politisch
motivierten Straftat aussieht ist auch eine

Ciao
Jens
--
Jens 'Jurassic' Bolten //// email: Jens....@post.rwth-aachen.de
Maxstr. 8, 52070 Aachen (@,@) Am Haus Luetz 38, 41066 Moenchengladbach
(0241)542186------------o---o-----------------------------(02161)630918
WWW: http://www.geocities.com/CapitolHill/3468

Hannes Gnad

unread,
Jun 18, 1999, 3:00:00 AM6/18/99
to
In de.soc.studium.verbindungen Jens Bolten <Jens....@post.rwth-aachen.de> wrote:

Hallole !

: Eine Frage wäre, inwieweit alle diese Straftaten wirklich gezielt gegen


: Deine Verbindung und/oder seine Mitglieder gerichtet waren.
: Ein guter Teil könnte auch einfach ganz normale Kriminalität fallen, die
: eigentlich jede und jeden irgendwann mal trifft.

Mal zur Dokumentation ...

Diebstahl mit Erpressung:

http://www.uni-stuttgart.de/hilaritas/ANTIHV/flugblatt.html

Sachbeschaedigung:

http://www.uni-stuttgart.de/hilaritas/ANTIHV/steine.html

Die zwei Autobeschaedigungen waren am Burschentag in
Eisenach und bei der AfbA-Tagung in Frankfurt letzten
Herbst, und wie durch ein Wunder waren nur Autos mit
Verbindungsaufklebern beschaedigt.


: Denn mit Deiner obigen Liste könnte beispielsweise meine Fachschaft


: durchaus mithalten: Brandstiftung, Vandalismus, mehrere
: Einbruchdiebstähle, weit über ein halbes Dutzend gegen die Mitglieder
: der Fachschaft gerichtete Fahrraddiebstähle, z.T. lebensgefährliche
: Sachbeschädigungen an Fahrrädern, ... - und ähnliches liesse sich
: bestimmt auch für nahezu jede andere Institution oder Vereinigung
: finden.

Ach, Du weisst doch genau, wie der Hase da laeuft. Solche Dinge
wie das abgerissene CC-Denkmal in Coburg, ein Molli in einem
Auto eines Burschenschafters in Heidelberg oder ein Ueberfall
von Antifas in Hannover auf eine Party sind doch keine Zufaelle
oder "normale" Kriminalitaet. Die Richtung ist immer eindeutig,
und in etlichen Faellen gibt es auch die entsprechenden Artikel
aus der Antifa-Szene, in denen sie sich danach ihrer Heldentaten
bruesten, im altbekanntem Jargon ("Denkmal fiel um", etc.)

Das alles fuehrt doch zurueck auf einen Punkt:
Gewalt als legitimes Mittel der (politischen) Auseinandersetzung.

Klaus Samtleben

unread,
Jun 18, 1999, 3:00:00 AM6/18/99
to
Hallo Heinrich!

Wenn in Magdeburg rechtsradikale Skinheads auf Ausländerjagd gehen, dann
geschieht das aus Frust, gefördert durch Dummheit. Es ist mit Sicherheit zu
verurteilen und gehört konsequent geahndet.
Du hingegen verniedlichst bzw. verleugnest Gewalt (oder willst Du sie
rechtfertigen?), die vom Antifa gezielt als "Argument" genutzt wird - gewollt
ist ein Vergleich mit etwaigen Sturmabteilungen, Schutz-Staffel ... von
irgendwann dabei nicht, nur naheliegend.
Schade, daß Du wohl niemand bist, mit dem man diskutieren könnte, was in
welcher Hinsicht schlimmer ist! Wobei ich hier ganz bestimmt rechtsradikale
Gewalt gegen Ausländer nicht verharmlosen möchte und auch nicht kann.

Gruß,
Klaus Samtleben, B! Markomannia Aachen - Greifswald

Jacques D. Müller

unread,
Jun 18, 1999, 3:00:00 AM6/18/99
to

Hannes Gnad schrieb in Nachricht
<7kdqpj$46o$1...@infosun2.rus.uni-stuttgart.de>...

Ein weiteres Beispiel:

Beim Burschentag in Jena im Sommersemester 97 wurde unser Auto ebenfalls
beschädigt. Wir hatten es 5 Minuten vor dem Zwischenfall auf dem Parkplatz
der B! Germania abgestellt, als eine Bierflasche und ein Pflasterstein durch
die Fensterfront der Germania segelten. Die Flasche hat mich und einen AH
von mir nur um knapp 50 cm verfehlt und der Stein krachte gegen einen
Türrahmen und fiel von dort einem Vbr (ich glaube aus Marburg) auf den Kopf
(Kleine Platzwunde auf Quart). Als wir sofort danach aus dem Haus stürmten,
liefen gerade ca. 20 Vermummte weg in Richtung des Fußballstadions. Sie sind
dann nocheinmal später gesehen worden, als Sie die große Zubringerstraße am
Stadion überquerten. Als ich daraufhin unser Auto untersuchte, stellte ich
fest, daß auf der Fahrerseite beide Reifen zerstochen waren und der
Rückspiegel abgerissen war.
Es ist schon ein so merkwürdiger Zufall, so daß ich zu 100% davon ausgehe,
das diese linken Idioten auch unser Auto beschädigt haben. Es war eben der
einzige Mercedes auf dem Parkplatz. Er hatte zwar anstelle eines
Korporationsaufkleber einen von SIXT, aber das hat Sie aber trotzdem nicht
davon abgehalten den Wagen zu beschädigen. Wenn ich so denken würde wie die,
dann hätte ich das eventuell ja auch gemacht. Das Großkapital fährt eben
keinen Kleinwagen. Und wir sind ja der Klassenfeind und so schrecklich reich
und einflußreich. So jemand fährt nur Mercedes und andere Luxuskarossen. Ist
ja auch nicht so wild, man weiß ja seit spätestens Baader und Meinhof, daß
die linke immer ein wenig gewaltbereiter ist.
Desweiteren wurde auch auf diesem Burschentag VbrVbr Couleur, also Mützen
und Band gestohlen. Angeblich gab es auch unter Hand Prämien des Jenaischen
ASTA!
Dafür habe ich aber keine Beweise.

Übrigens war der Wagen Vollkasko versichert und SIXT hat uns den völlig
unbürokratisch umgetauscht. War ganz prima, abgesehen von dem Streß mit der
Anzeige usw. Im Endeffekt sind wir mit dem C180 nach Jena gefahren und für
die Rückfahrt hatten wir dann einen C 200 für den gleichen Preis. Insofern
ist SIXT für Fahrten zu solchen Veranstaltungen nur zu empfehlen. Wenn es
nämlich das Auto eines BbrBbr gewesen wäre, dann wären wir da nicht so
schnell aus Jena wieder weggekommen. Wir probieren dann bei solchen
Veranstaltungen immer einen Mietwagen zu nehmen.

Mit burschenschaftlichen Grüßen

Jacques D. Müller II Z!
www.frankonia-hd.de
jmue...@ix.urz.uni-heidelberg.de

Lothar Böhm

unread,
Jun 18, 1999, 3:00:00 AM6/18/99
to
Hallo Du Heini!

Heinrich Kordewiner schrieb:

> Interessante These. Gibt es eine Verschwörung der "Medien" gegen

> Korporierte? Was sagen die Kriminalstatistiken über "Gewalt gegen
> Korporierte"? Vielleicht ließe sich das Marburger D.I.R. überreden, die


> unterdrückten Meldungen über malträtierte Verbindungsstudenten
> in news:cl.antifa.allgemein zu veröffentlichen? Evt. liegt hier ja ein
> gesellschaftliches Unterdrückungsverhältnis vor, mit dem sich viele -
> die nicht der betroffenen Minderheit angehören - nur noch nicht
> beschäftigt haben. Wenn es sogar um niedergebrannte Burschenvillen gehen
> sollte, ließe sich sogar ein Telefonanruf in Brüssel oder eine
> Zusammenarbeit von DB und UCK erwägen.
>

Verschwörungstheorien bekommen wir von Spinnern wie Dir genug zu hören. Und
dann immer den alten aufgewärmten Käse über
Nazi=rechtsextrem=national=Burschenschafter=FPÖ-Wähler.
Erzähl mir was Neues.
Du mußt wohl Ahnung vom Wiener Tatblatt haben, denn die haben mal aufgerufen
ein Burschenschafterhaus ( kann mich Dunkel über so eine Juxnummer erinnern)
anzuzünden oder zu stürmen. Zu den Vorfällen in Marburg ( keine Ahnung ob die
stimmen), aber wenn dann halt ich`s wie die EX-PDSVize Angela Marquardt, die
laut einem Zeitungsartikel ich glaube es war der Spiegel, gesagt haben soll (
Betreff: Rechte prügeln) " Mich stört das überhaupt nicht". Nun das gleiche
kann ich sagen, wenn solche Idioten Korporierte belästigen.

MfG Lothar


Heinrich Kordewiner

unread,
Jun 19, 1999, 3:00:00 AM6/19/99
to
Klaus Samtleben <sam...@mail.uni-greifswald.de> wrote:
>[...] ich schneide ja

>auch keinem Antifa-Kämpfer seine langen Protest-Haare ab.

Was solltest Du auch mit den Haaren anfangen?

>Weiterhin sei angemerkt, daß es keines Mützenklaus brauch, um
>Verbindungsstudenten körperlichen Schaden zuzufügen;

Da hast Du zweifelsfrei Recht.

>angeführt sei hier ein Trupp
>prügelnder Chaoten, die das Mai-Singen auf dem Schloß zum Angriff auf "Bemützte"
>nahmen oder ein Turnerschafter, der nach einem nächtlichen Gang über den
>Schloßberg mit einem tiefen Schnitt inder Hand laborierte, die allerdings
>immerhin seinen Kopf schützte.

Ja, mein Opa hat auch bei jeder Gelegenheit seinen rechten Fuß vorgezeigt, der
eindeutig einen fehlenden kleinen Zeh vorwies. Meine Oma konterte dann immer
mit ihrer Narbe von der Gallenstein-Operation. Der Unterschied war allerdings,
daß der Zeh angeblich vor Stalingrad - und somit im Dienste der Verteidigung
des Vaterlandes vor der Barbarei - verlorenging. Der Einfachheit halber habe
ich Opa immer vorgehalten, ähnliches seie kürzlich einem Freund im
Fußballverein beim Training passiert. Dann hatten ich (und Oma) immer Ruhe.

>Von Verfolgung allemal, von Wahn jedoch eher keine Spur - zumindest nicht bei
>uns.

Abgesehen vom Pluralis majestatis stoße ich schon bei der syntaktischen
Analyse auf Probleme.

>[...] Ernst Moritz Arndt-Universität [...]

Ach Du grüne Neune. Nach dem Judenhasser Arndt werden heutzutage Unis
benannt? Oder war das noch die SED?


Tschau

Heiner

Heinrich Kordewiner

unread,
Jun 19, 1999, 3:00:00 AM6/19/99
to
Franz S. Borgerding <franz.bo...@itc-cpv.fzk.de> wrote:
>Wenn ich mich an unsere Cartellversammlung 1996 in Marburg erinnere,
>dann kommts mir jetzt noch hoch. Abends auf dem Heimweg von den Palaten
>sah man sich einer Horde "fortschrittlicher" Menschen gegenüber, die
>dann eine lustige Unterhaltung nach dem Schema "erst draufhauen, dann
>Fragen stellen" begonnen haben.

Wie muß ich mir das vorstellen? Du wurdest im Sommer 1996 von einer
Menschenansammlung am Hainweg verhört, die Dich jedoch zunächst
verprügelte? Was wollten die Leute denn wissen? Hast Du Dich an eine Stelle
zur Betreuung von Folteropfern gewandt, oder willst Du mit der Bemerkung "auf
dem Heimweg" andeuten, daß da ein Trupp besoffener Farbenträger irrtümlich
auf weniger gesprächige nüchterne Antifas getroffen ist?

>Die tatsächliche Ausübung von Straftaten in den Bereich des
>Verfolgungswahns und der Legende zu verfrachten halte ich doch für etwas
>arg

Nein, "tatsächliche Ausübung" (richtig geläufig ist mir dieser Terminus
technicus allerdings nicht) will ich keinesfalls verfrachten, verladen oder
sonstwie einpacken. Ich behaupte jedoch, daß jedem Marburger Gemüsehändler
wöchentlich mehr Kartoffeln abhanden kommen, als jährlich sämtlichen
Bänder-Clubs a.d. Lahn an Mützen fehlt. Leider haben die Erdfruchtverkäufer
keine Newsgroup, in der mensch mit ihnen dieses Problem diskutieren
kann; wer sich freiwillig gegenseitig das Gesicht zerschneidet, sich ständig
dem Risiko aussetzt, in der eigenen Kotze zu ersticken und sein Studium ohne
Zwang unter ständigem Drogenabusus durchzieht, sollte doch nun wirklich nicht
so herumjammern.

>und schließe aus Deiner letzten Äußerung zu den Prämien, daß es, wo
>Du das "divers" so betonst, doch an einer Stelle eine Prämie zu
>ergattern gibt. Wo?

Irgendein Schwabe meinte in *diesem* Thread, auf Verbindungshäusern gäbe
es so etwas (als Naturalie, Drogen natürlich).

Mir hat jedoch auch einmal eine verschreckte Kommilitonin erzählt, daß in
einer Verbindung am Rothenberg (ein Corps mit asiatischem Koch) die Rede von
100 Mark seie, die eine Kappe in Marburg angeblich bringe. Ich selbst konnte
das (mangels Kopfbedeckung) nie verifizieren - wäre mir allerdings auch zu
peinlich, ein Honorar für ein Fundstück einzufordern (vermutl. ist das ja
sogar verboten). Es könnte allerdings sein, daß diese schönen Anekdoten noch
aus den schlimmen alten Zeiten sind, als im Lahnstädtchen monatlich
Verrechnungsschecks aus Berlin (Ost) eintrudelten. Hat die Gauck-Behörde
eigentlich in der Normannenstraße nie ein Kappen-Depot gefunden?


Tschau

Heiner

Christoph Gruber

unread,
Jun 19, 1999, 3:00:00 AM6/19/99
to
Heinrich Kordewiner <h...@gmx.de> wrote in message
news:7kdf66$41g$1...@fw2.gru.intra...

> Klaus Samtleben <sam...@mail.uni-greifswald.de> wrote:
> >[...] ich schneide ja
> >auch keinem Antifa-Kämpfer seine langen Protest-Haare ab.
>
> Was solltest Du auch mit den Haaren anfangen?

andersrum, wer zahlt schon prämien für sondermüll?

>
> >Weiterhin sei angemerkt, daß es keines Mützenklaus brauch, um
> >Verbindungsstudenten körperlichen Schaden zuzufügen;
>
> Da hast Du zweifelsfrei Recht.

stimmt, das kann man auch ohne mützenklau tun.

>
> >angeführt sei hier ein Trupp
> >prügelnder Chaoten, die das Mai-Singen auf dem Schloß zum Angriff auf
"Bemützte"
> >nahmen oder ein Turnerschafter, der nach einem nächtlichen Gang über den
> >Schloßberg mit einem tiefen Schnitt inder Hand laborierte, die allerdings
> >immerhin seinen Kopf schützte.
>
> Ja, mein Opa hat auch bei jeder Gelegenheit seinen rechten Fuß vorgezeigt,
der
> eindeutig einen fehlenden kleinen Zeh vorwies. Meine Oma konterte dann
immer
> mit ihrer Narbe von der Gallenstein-Operation. Der Unterschied war
allerdings,
> daß der Zeh angeblich vor Stalingrad - und somit im Dienste der
Verteidigung
> des Vaterlandes vor der Barbarei - verlorenging. Der Einfachheit halber
habe
> ich Opa immer vorgehalten, ähnliches seie kürzlich einem Freund im
> Fußballverein beim Training passiert. Dann hatten ich (und Oma) immer
Ruhe.

du kennst leute, die sich in 'ausübung ihrer sportlich tätigkeit'
verstümmeln?
du solltest dich nach einem neuen freundeskreis umsehen, mit solchen
menschen würde ich nix zu tun haben wollen.

>
> >Von Verfolgung allemal, von Wahn jedoch eher keine Spur - zumindest
nicht bei
> >uns.
>

> Ach Du grüne Neune. Nach dem Judenhasser Arndt werden heutzutage

^^^^^^^^^^

wann?


> Unis
> benannt? Oder war das noch die SED?

alleine die ausfeinanderfolgende verwendung von 'SED' und 'heutzutage' sagt
genau, wann du aufgehört hast, kalenderblätter abzureissen.

grisu

--
________________________________grisu________________________________
/ Christoph Gruber | In a world world without walls and fences, \
\ gr...@guru.at | who needs windows and gates? /
¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯¯


Jens Bolten

unread,
Jun 19, 1999, 3:00:00 AM6/19/99
to
Hallöchen!

Hannes Gnad wrote:
> Solche Dinge
> wie das abgerissene CC-Denkmal in Coburg, ein Molli in einem
> Auto eines Burschenschafters in Heidelberg oder ein Ueberfall
> von Antifas in Hannover auf eine Party sind doch keine Zufaelle
> oder "normale" Kriminalitaet.

Meine Aussage war nicht "Es gibt keine gezielten politisch motivierten
Straftaten, die gegen Verbindungen und deren Mitglieder gerichtet sind",
die Aussage war "Nicht jede Straftat, die gegen Verbindungen und deren
Mitglieder gerichtet ist ist eine gezielte und poltitisch motivierte
Straftat."

Vielleicht liegt's daran, daß ich mich nur schwer in die Hirne mancher
Zeitgenossinnen und Zeitgenossen hineinversetzen kann oder einfach nur
daran, daß derlei Ereignisse in Aachen eher selten sind, jedenfalls habe
ich nach wie vor den Eindruck, daß etliche solcher Straftaten
(Steinwürfe auf Burschenhäuser, Brandanschläge auf Fachschaftstüren,
geklaute Verbindungsfahnen, auf dem Flurboden vergossene
Fachschaftsgetränkelieferung,...) eher Ausdruck einer gewissen Form von
Dummheit sind und eigentlich mehr als "Scherz" gedacht waren als das sie
wirklich Ausdruck einer poltischen Überzeugung sein sollen.

Lothar Böhm

unread,
Jun 19, 1999, 3:00:00 AM6/19/99
to
Hallöchen

Heinrich Kordewiner schrieb:

> .....; wer sich freiwillig gegenseitig das Gesicht zerschneidet, sich ständig


> dem Risiko aussetzt, in der eigenen Kotze zu ersticken und sein Studium ohne
> Zwang unter ständigem Drogenabusus durchzieht, sollte doch nun wirklich nicht
> so herumjammern.
>

Können wir vielleicht mal einen Erfahrungswertaustausch machen, Du erzählst uns
etwas über Schmerzen beim Tätowieren oder wie heißt der neuste Trend ah ja
Branding und wir erzählen wir Dir dafür was über Schmerzen beim Badern oder
vielleicht erzählst Du uns etwas über Bewußtseinserweiterung beim
Marijuhanarauchen und wir geben Dir dafür unsere neusten Erkenntnisse nach dem
x-ten Bier bekannt.

Lothar


Heinrich Kordewiner

unread,
Jun 20, 1999, 3:00:00 AM6/20/99
to
Lothar Böhm <a910...@unet.univie.ac.at> wrote:
>[...]
>Heinrich Kordewiner schrieb:

Danke, daß Du ausgerechnet diesen Satz noch einmal zitiert hast. Wenn ich
mich recht erinnere, hast Du allerdings gar nicht zu den Leuten gehört,
die hier rumheulen, als wenn sie aus der Ostzone kämen? Vielleicht bist Du
als Ausländer da ja nicht ganz so primitiv. Mit der Bewußtseinserweiterung
beim Kiffen ist es nicht weit her und das aus der Viehzucht übernommene
Verfahren der Brandmarkierung ist ebenfalls nicht der letzte Schrei. Zu-
mindest für gewöhnlich finden (hier in Marburg) bei den Einschreibeterminen
aber auch keine Werbeveranstaltungen derjenigen Leute statt, die sich gerne
den Hodensack mit Rouladennadeln durchspießen lassen. Menschen mit außer-
gewöhnlichen Privatvergnügungen kommen tatsächlich in den verschiedensten
Milieus vor und es wäre eher erstaunlich, wenn ausgerechnet das Biotop der
Studierenden von Extravaganzen verschont bliebe. Mir persönlich ist es auch
wirklich egal, welche Handlungen die lebensverbündeten Zeitgenossen in ihren
Kellerräumen und Dachkammern aneinander vornehmen - solange sie nicht die
Nachbarn durch übermäßige Geräusche an der Nachtruhe hindern. Die Forderung
nach mehr Jugendschutz ist IMHO aber ebenso banal. Glücklicherweise bin ich
auf einen "Wertaustausch" an Erfahrungen nicht angewiesen. Die Schmerzen bei
gesteigertem Harndrang kenne ich selbst, auch wenn ich in solchen Fällen
(für gewöhnlich) eher zur Blasenentleerung als zur Genußsucht tendiere. Die
neusten Erkenntnisse von Farbenbrüdern oberhalb 2 Promille sind mir aus
Geschichtsbuch und Notfallambulanz geläufig. Auch befreundete Taxifahrer
erzählen darüber die tollsten Geschichten, den spaßigsten Abend hatte ich
einmal mit einem Diktiergerät-Fetischisten.


Tschau

Heiner

Martin Schmidt

unread,
Jun 21, 1999, 3:00:00 AM6/21/99
to
Moin Moin,

In Artikel <376AD131...@post.rwth-aachen.de> schrieb Jens Bolten <Jens....@post.rwth-aachen.de>:

In article <376AD131...@post.rwth-aachen.de>, Jens Bolten <Jens....@post.rwth-aachen.de> wrote:
>Hannes Gnad wrote:
>> Solche Dinge
>> wie das abgerissene CC-Denkmal in Coburg, ein Molli in einem
>> Auto eines Burschenschafters in Heidelberg oder ein Ueberfall
>> von Antifas in Hannover auf eine Party sind doch keine Zufaelle
>> oder "normale" Kriminalitaet.
>Meine Aussage war nicht "Es gibt keine gezielten politisch motivierten
>Straftaten, die gegen Verbindungen und deren Mitglieder gerichtet sind",
>die Aussage war "Nicht jede Straftat, die gegen Verbindungen und deren
>Mitglieder gerichtet ist ist eine gezielte und poltitisch motivierte
>Straftat."
>
Deine Betonung mag zwar richtig sein, aber dieser thread begann mit der
Behauptung, politisch motivierte Straftaten und Bänderklau seien bloß eine
Legende. Das ist ja jetzt wohl ausgeräumt...


Martin Schmidt Z!

--
Martin Schmidt v. Pythagoras Z! B! Germania-Charlottenburg zu Giessen
privat: mailto:martin....@tu-bs.de
PGP public key on request (subject: PGP public key request)
fingerprint: 24ff 2ac6 6db1 520f d817 ac72 4ec0 4826
Bund: mailto:Germania-Ch...@gmx.de
http://privat.schlund.de/Germania-Charlottenburg_Giessen/

Klaus Samtleben

unread,
Jun 21, 1999, 3:00:00 AM6/21/99
to
Hallo Heini!

Du rechtfertigst Gewalt gegen anders-Denkende (sehr tolerant), Du lästerst über die
Ostdeutschen (sehr tolerant), von Verbindungen und Ernst Moritz Arndt weist Du
offenbar nur, was Du aus Stammtischparolen oder Propagandamaterial des Antifa
aufgeschnappt hast (ziemlich dumm).
Trotzdem noch viel Spaß bei Deinen rhetorischen Spitzfindigkeiten rund um den Zeh
Deines Opas.

Gruß, Klaus Samtleben, B! Markomannia Aachen-Greifswald

--


Klaus Samtleben

Ronald G. Wichern

unread,
Jun 21, 1999, 3:00:00 AM6/21/99
to
Hallo Jens,

Jens Bolten wrote:
>
> ..., jedenfalls habe


> ich nach wie vor den Eindruck, daß etliche solcher Straftaten
> (Steinwürfe auf Burschenhäuser, Brandanschläge auf Fachschaftstüren,
> geklaute Verbindungsfahnen, auf dem Flurboden vergossene
> Fachschaftsgetränkelieferung,...) eher Ausdruck einer gewissen Form von
> Dummheit sind und eigentlich mehr als "Scherz" gedacht waren als das sie
> wirklich Ausdruck einer poltischen Überzeugung sein sollen.

diese ,Scherze' kosten regelmäßig viel Geld.

Wenn Dich solche ,Scherze' treffen würden -- vielleicht Deine Wohnungstür
,lustigerweise' ein wenig so eingetreten, daß sie nicht mehr reparabel ist --
dann würdest Du vielleicht anders denken.

Mich macht solche Ignoranz vor anderer Leute Eigentum sauer und ich
bin nicht bereit, solche ,Entschuldigungen' zu akzeptieren. Es kostet
den Betroffenen regelmäßig richtiges Geld.

Ronald, leicht angesäuert ob soviel Unsinn.

Lothar Böhm

unread,
Jun 21, 1999, 3:00:00 AM6/21/99
to
Hallöchen!

Eine etwas "anderer" Beitrag zum Thema Verbindungen:

Heinrich Kordewiner schrieb:

>
>
> Danke, daß Du ausgerechnet diesen Satz noch einmal zitiert hast. Wenn ich
> mich recht erinnere, hast Du allerdings gar nicht zu den Leuten gehört,
> die hier rumheulen, als wenn sie aus der Ostzone kämen? Vielleicht bist Du
> als Ausländer da ja nicht ganz so primitiv.

Also eigentlich habe ich schon vor ein paar Tagen meine Meinung zu diesem Thema
kundgetan. Ich möchte sie mal so umschreiben Actio=Reactio.Und auch in Österreich
gibt es Inländer.....

> Menschen mit außergewöhnlichen Privatvergnügungen kommen tatsächlich in den


> verschiedensten
> Milieus vor und es wäre eher erstaunlich, wenn ausgerechnet das Biotop der
> Studierenden von Extravaganzen verschont bliebe.

Das sagen auch immer alle zu mir, wenn sie mich näher kennenlernen

> Mir persönlich ist es auch
> wirklich egal, welche Handlungen die lebensverbündeten Zeitgenossen in ihren
> Kellerräumen und Dachkammern aneinander vornehmen - solange sie nicht die
> Nachbarn durch übermäßige Geräusche an der Nachtruhe hindern.

Also darüber regst Du Dich auf!!!!! Wohl noch nie ein Fest gegeben?

> Die Forderung
> nach mehr Jugendschutz ist IMHO

Was heißt IMHO?

> aber ebenso banal. Glücklicherweise bin ich
> auf einen "Wertaustausch" an Erfahrungen nicht angewiesen

> Die Schmerzen bei


> gesteigertem Harndrang kenne ich selbst, auch wenn ich in solchen Fällen
> (für gewöhnlich) eher zur Blasenentleerung als zur Genußsucht tendiere. Die
> neusten Erkenntnisse von Farbenbrüdern oberhalb 2 Promille sind mir aus
> Geschichtsbuch und Notfallambulanz geläufig.

Kenn ich ja sonst nur von meinen Freunden vom MKV. Aber ansonsten liebe Farbenbrüder
und Schwestern ( soll es ja auch schon geben) ein Tip von mir Es gibt die
wunderschöne Erfindung eines Ko..odrom und dann kanns wieder weitergehen mit den
Bierjungen. Semesterlanges hartes Training ;-)Aber in einem Punkt geb ich Dir recht,
irgendwann sollte man auch aufhören können, sonst verschüttet man nur das Bier

> Auch befreundete Taxifahrer
> erzählen darüber die tollsten Geschichten, den spaßigsten Abend hatte ich
> einmal mit einem Diktiergerät-Fetischisten.
>

Diktiergerätfetischisten?

MfG Lothar


Jens Bolten

unread,
Jun 21, 1999, 3:00:00 AM6/21/99
to
Hallöchen!

Ronald G. Wichern wrote:
> diese ,Scherze' kosten regelmäßig viel Geld.

Richtig.

> Wenn Dich solche ,Scherze' treffen würden -- vielleicht Deine Wohnungstür
> ,lustigerweise' ein wenig so eingetreten, daß sie nicht mehr reparabel ist --
> dann würdest Du vielleicht anders denken.

Sie /haben/ mich bereits mehrfach - als Privatperson und als aktives
Mitglied meiner Fachschaft - getroffen. Und eigentlich hatte ich das in
diesem Thread schon deutlich genug dargelegt - vielleicht solltest Du
demnächst erst lesen und dann ggf. sauer werden?

> Mich macht solche Ignoranz vor anderer Leute Eigentum sauer und ich
> bin nicht bereit, solche ,Entschuldigungen' zu akzeptieren.

Ich hatte und habe nicht vor, derlei Aktionen zu entschuldigen oder gar
zu rechtfertigen.
Mir geht's lediglich darum aufzuziegen, daß solche Aktionen nicht
gezielt gegen irgendwen oder irgendetwas gerichet sind sondern schlicht
jede und jeden treffen können. Eine eingeworfene Fensterscheibe an einem
Verbindungshaus oder eine angezündete Fachschaftstüre sind IMO nicht
notwendigerweise politisch motivierte Straftaten - das macht's zwar
nicht besser oder akzeptabler, trotzdem sollte mensch solch einfache
Erkenntnisse ab und an mal festhalten.

Jens Bolten

unread,
Jun 21, 1999, 3:00:00 AM6/21/99
to
Hallöchen!

Martin Schmidt wrote:
> Deine Betonung mag zwar richtig sein, aber dieser thread begann mit der
> Behauptung, politisch motivierte Straftaten und Bänderklau seien bloß eine
> Legende. Das ist ja jetzt wohl ausgeräumt...

Die "Legende" besteht IMO nicht in der Tatsache, daß Verbindungen
und/oder ihre Mitglieder gelegentlich Opfer von Straftaten werden.
Die "Legende" besagt, daß Verbindungen überdurchschnittlich oft Opfer
von politisch motivierten Straftaten werden - und das trifft IMO nicht
oder nur auf sehr wenige Verbindungen zu.

Jede Vorsitzende eines Sportvereins, jeder Kreisvorsitzende einer
politischen Partei und jede karitative Organisation wird Dir von
beschmierten Wänden, eingworfenen Fensterscheiben oder angezündeten
Altkleidercontainern berichten können. Daß diese Form des alltäglichen
Vandalismus ab und an auch mal eine Verbindung trifft ist IMO nichts
wirklich besonderes.

Sven Wagner

unread,
Jun 22, 1999, 3:00:00 AM6/22/99
to

Hallo NG !

Im letzten WS zündete die Antifaschistische Front AFF mein vor unserem
Verbindungshaus geparktes Mofa (Schwalbe) an und zerstörten es völlig. Das Motorrad
meines Bundesbruders war gegen den Brandbeschleuniger offensichtlich immun.Das
Bekennerschreiben, das uns riet eine Brandschutzversicherung für unser Haus
abzuschließen, spricht eine deutliche Sprache. Da kann mir niemand erzählen, das
sowas jedem Normalsterblichen passieren kann.Was da alles hätte passieren können,
brauche ich hier wohl keinem zu erzählen. Ich habe kein Verständnis, wenn man
Übergriffe von "rot lackierten Nazis" bagatellisieren will. Gewiß, jeder kann Opfer
von Vandalismuß werden. Jedoch muß man zwischen gezielter Gewalt gegen bestimmte
Gruppen oder Einzelne und spontanem Vandalismus unterscheiden.

Gruß

Sven Wagner Z!xxx
Saarbrücker B! Germania


Helmut Mischo

unread,
Jun 22, 1999, 3:00:00 AM6/22/99
to

Jens Bolten schrieb:

> Mir geht's lediglich darum aufzuziegen, daß solche Aktionen nicht
> gezielt gegen irgendwen oder irgendetwas gerichet sind sondern schlicht
> jede und jeden treffen können. Eine eingeworfene Fensterscheibe an einem
> Verbindungshaus oder eine angezündete Fachschaftstüre sind IMO nicht
> notwendigerweise politisch motivierte Straftaten - das macht's zwar
> nicht besser oder akzeptabler, trotzdem sollte mensch solch einfache
> Erkenntnisse ab und an mal festhalten.

Hi Jens, seit meinem Studium in Aachen sind inzwischen zwar einige Jährchen
vergangen (ich war von 90 bis 95 da), aber gerade deswegen einige Fragen zur
Auffrischung meines Gedächtnisses:
Zu Zeiten meines Studiums hatte sich die Fachschaft Elektrotechnik als politisch
stark engagiert gezeigt, was sich beispielsweise in der aktiven Unterstützung von
Hausbesetzern, auch und gerade in finanzieller Sicht, als auch in der Unterschrift
unter IMHO politisch sehr weit aus der Mitte liegender Flugis (Ich müsste doch mal
meine alte "Loch in der Zensur"-Sammlung der FH-Architekten rauskramen, da stand
Euer Name doch auch öfter mal mit drunter!?!) zeigte. Meine Frage nun: Hat sich
diese Tendenz bei Euch auch in den letzten Jahren fortgesetzt?

Wenn dieses politische Engagement bei Euch immer noch in der gleichen Richtung und
in der gleichen Stärke gepflegt werden sollte, würde ich die brennende
Fachschaftstür nicht so ohne weiteres als nicht politisch motiviert abtun, sondern
mir ernsthaft Gedanken machen, ob sich da nicht eine als Extrem zu bezeichnende
Randgruppe des rechten Spektrums produziert hat. Ich stimme vollkommen mit Dir
überein, daß diese Art der Meinungsäußerung gleichgültig aus welcher Richtung sie
kommt, vollkommen inakzeptabel ist, aber leider müssen wir damit leben.

Dadurch, das Eure Fachschaft ja nicht wie die anderen Fachschaften räumlich in die
Hochschulinstitute integriert ist, sondern getrennt gelegen ist (Ihr seid doch noch
hinter dem Karmann Auditorium?), sind Eure Räumlichkeiten genauso "angreifbar" wie
beispielsweise ein Verbindungshaus. Und dann bei solchen Vorfällen den politischen
Hintergrung kategorisch auszuschließen halte ich, mit Verlaub, für etwas
kurzsichtig.

Mit freundlichem Glück Auf!

Helmut Mischo, Corps Franconia Fribergensis zu Aachen


Hannes Gnad

unread,
Jun 22, 1999, 3:00:00 AM6/22/99
to
Jens Bolten <Jens....@post.rwth-aachen.de> wrote:

Hallole !

: Die "Legende" besagt, daß Verbindungen überdurchschnittlich oft Opfer


: von politisch motivierten Straftaten werden - und das trifft IMO nicht
: oder nur auf sehr wenige Verbindungen zu.

Es ist keine Legende!

Es ist einfach ein Fakt, dass ein Grossteil der Angriffe
bzw. Straftaten gegen Verbindungen, ihre Mitglieder und
ihr Eigentum eben nicht "nur" aus krimineller Energie
oder Vandalismus heraus entstehen.

Es stellt sich nur die Frage, wie "politisch" die Motivation
der Taeter ist. Es gibt da unterschiedliche Niveaus, von
anscheinend harten Antiburschen, die sehr gezielt vorgehen
und teilweise sogar Bekennerschreiben und Flugis verwenden,
bis zu dumpfen Autonomen und Strassenantifas, die eben alles
angreifen, was irgendwie "rechts" zu sein scheint.


: Jede Vorsitzende eines Sportvereins, jeder Kreisvorsitzende einer


: politischen Partei und jede karitative Organisation wird Dir von
: beschmierten Wänden, eingworfenen Fensterscheiben oder angezündeten
: Altkleidercontainern berichten können. Daß diese Form des alltäglichen
: Vandalismus ab und an auch mal eine Verbindung trifft ist IMO nichts
: wirklich besonderes.

Solche Treffer sind die klare Minderheit im Vergleich
zu den "politisch motivierten" Angriffen.

Martin Schmidt

unread,
Jun 22, 1999, 3:00:00 AM6/22/99
to
Moin Moin,

In Artikel <376E0A09...@post.rwth-aachen.de> schrieb Jens Bolten
<Jens....@post.rwth-aachen.de>:
In article <376E0A09...@post.rwth-aachen.de>, Jens Bolten
<Jens....@post.rwth-aachen.de> wrote:
>Martin Schmidt wrote:
>> Deine Betonung mag zwar richtig sein, aber dieser thread begann mit der
>> Behauptung, politisch motivierte Straftaten und Bänderklau seien bloß eine
>> Legende. Das ist ja jetzt wohl ausgeräumt...
>Die "Legende" besteht IMO nicht in der Tatsache, daß Verbindungen
>und/oder ihre Mitglieder gelegentlich Opfer von Straftaten werden.
>Die "Legende" besagt, daß Verbindungen überdurchschnittlich oft Opfer
>von politisch motivierten Straftaten werden - und das trifft IMO nicht
>oder nur auf sehr wenige Verbindungen zu.
>
"`überdurchschnittlich oft"' vielleicht nicht -- gesamtgesellschaftlich
gesehen. Legt man aber nur die Aktionen zu Grunde, die (wie in MR) von
AStA-Referaten verniedlicht oder gar gutgeheißen werden, dann wird eine
gewisse Überproportionalität schon sichtbar...


>Jede Vorsitzende eines Sportvereins, jeder Kreisvorsitzende einer
>politischen Partei und jede karitative Organisation wird Dir von
>beschmierten Wänden, eingworfenen Fensterscheiben oder angezündeten
>Altkleidercontainern berichten können. Daß diese Form des alltäglichen
>Vandalismus ab und an auch mal eine Verbindung trifft ist IMO nichts
>wirklich besonderes.
>

Ein gewisses Maß an Vadalismus, der nicht politisch motiviert ist,
existiert sicherlich. Allerdings läßt sich nicht jeder Vandalismus damit
herunterspielen: Wer möchte denn schon behaupten, die
verabscheuungswürdigen Aktionen gegen z.B. Asylbewerberheime seien auch
bloß eine "`Form des alltäglichen Vandalismus"'?


Martin Schmidt Z!

--
Dipl.phys. Martin Schmidt Martin....@tu-bs.de


PGP public key on request (subject: PGP public key request)
fingerprint: 24ff 2ac6 6db1 520f d817 ac72 4ec0 4826

"`Sehr sonderbare Leute, diese Physiker. Nach meiner Erfahrung sind die,
die nicht tot sind, irgendwie sehr krank."'
"`Very strange people these physicists. In my experience, those who are not
yet dead are, somehow, quite ill." --- Douglas Adams

Christoph Gruber

unread,
Jun 22, 1999, 3:00:00 AM6/22/99
to
Jens Bolten <Jens....@post.rwth-aachen.de> schrieb in im Newsbeitrag:
376E0A09...@post.rwth-aachen.de...

> Jede Vorsitzende eines Sportvereins, jeder Kreisvorsitzende einer
> politischen Partei und jede karitative Organisation wird Dir von
> beschmierten Wänden, eingworfenen Fensterscheiben oder angezündeten
> Altkleidercontainern berichten können. Daß diese Form des alltäglichen
> Vandalismus ab und an auch mal eine Verbindung trifft ist IMO nichts
> wirklich besonderes.

hier kommt wieder die motivation ins spiel.
wenn ein paar besoffene einen altkleiderkontainer anzünden ist das nicht
politische gewalt, wenn sich die gewalt gegen ein korporierten wenden, WEIL
DIESER KORPORIERTER IST, dann schon.

grisu

Jens Bolten

unread,
Jun 22, 1999, 3:00:00 AM6/22/99
to
Hallöchen!

Hannes Gnad wrote:
> Solche Treffer sind die klare Minderheit im Vergleich
> zu den "politisch motivierten" Angriffen.

Der DRK-Mensch, mit dem ich mich während einer halben Europawahl
ausgiebig unterhalten konnte, wußte da beispielsweise anderes zu
berichten. Seine Erzählungen bzgl. brennender Altkleidercontainer,
aufgeschlitzter Altkleidersäcke u.ä. waren da sehr eindeutig.

Jens Bolten

unread,
Jun 22, 1999, 3:00:00 AM6/22/99
to
Hallöchen!

Helmut Mischo wrote:
> Zu Zeiten meines Studiums hatte sich die Fachschaft Elektrotechnik als
> politisch stark engagiert gezeigt, was sich beispielsweise in der aktiven
> Unterstützung von Hausbesetzern, auch und gerade in finanzieller Sicht, als
> auch in der Unterschrift unter IMHO politisch sehr weit aus der Mitte liegender
> Flugis (Ich müsste doch mal meine alte "Loch in der Zensur"-Sammlung der
> FH-Architekten rauskramen, da stand Euer Name doch auch öfter mal mit
> drunter!?!) zeigte.

Klarstellung I: Das Loch in der Zensur (LiZ) und auch seine
Nachfolgerin, die "streng gemein" wurden (und werden ggf. auch
weiterhin) durch die Fachschaft Elektrotechnik*) unterstützt, soweit war
Deine Darstellung korrekt. Das wir diese Zeitungen als nahezu einziges
lokale Pressestimme mit linker Ausrichtung finanziell unterstützen heißt
jedoch nicht, daß wir mit jedem Artikel oder mit den an einigen Stellen
durchaus kritkwürdigen Sprachregelungen**) dieser Publikationen
einverstanden sind.

Klarstellung II:
Spätestens seit dem WiSe 93 gab's keine Unterstützung von
Hausbesetzerinnen und Hausbesetzern mehr, vermutlich nicht zuletzt
deshalb, weil die vorher wohl teilweise üblichen Notünterkünfte in Form
von Zeltstädten zu Semesterbeginn aufgrund der sinkenden
Studierendenzahlen nicht mehr notwendig waren und es somit auch keinen
Grund gab, bewohnbaren Wohnraum vor der Zerstörung zu bewahren und für
Studierende nutzbar zu machen.

> Hat sich diese Tendenz bei Euch auch in den letzten Jahren fortgesetzt?

Jein.
Zwar sind wir immer noch eine "politische" Fachschaft, jedoch hat sich
die Stärke und auch die Zielrichtung unseres Engagements deutlich
verändert.

> Wenn dieses politische Engagement bei Euch immer noch in der gleichen Richtung > und in der gleichen Stärke gepflegt werden sollte, würde ich die brennende
> Fachschaftstür nicht so ohne weiteres als nicht politisch motiviert abtun,
> sondern mir ernsthaft Gedanken machen, ob sich da nicht eine als Extrem zu
> bezeichnende Randgruppe des rechten Spektrums produziert hat.

Dieser "Brandanschlag" ist derart stümperhaft ausgeführt worden, daß
alles eher gegen eine politisch motivierte Straftat sprach und spricht.
Wenn jemand damals mit minimalen Ortskenntnissen, minimaler Vorbereitung
und der festen Absicht die Fachschaft Elektrotechnik anzuzünden das Haus
betreten hätte, dann wäre die Fachschaft samt dem Haus drumherum
(hölzerne Deckenkonstruktion, hölzernes Treppenhaus,...) komplett
abgebrannt.

> Dadurch, das Eure Fachschaft ja nicht wie die anderen Fachschaften räumlich in

> die Hochschulinstitute integriert ist, sondern getrennt gelegen ist, sind Eure


> Räumlichkeiten genauso "angreifbar" wie beispielsweise ein Verbindungshaus.

Unser Haus und die links und rechts neben uns waren und sind voll von
anderen Hochschuleinrichtungen, integrierter als wir kann mensch kaum
noch sein. :-)

> Und dann bei solchen Vorfällen den politischen Hintergrung kategorisch
> auszuschließen halte ich, mit Verlaub, für etwas kurzsichtig.

Ich schließe nichts kategorisch aus. Aber für diesen Vorfall läßt sich
eine politisch motivierte Straftat mit ziemlicher Sicherheit
ausschliessen.


*) genauer: durch einen Spendenbeschluß der Fachschaftvollversammlung
**) So werden Polizistinnen und Polizisten durchgehend als "Bullen"
bezeichnet... :-(

Hannes Gnad

unread,
Jun 22, 1999, 3:00:00 AM6/22/99
to
Jens Bolten <Jens....@post.rwth-aachen.de> wrote:

Hallole !

:> Solche Treffer sind die klare Minderheit im Vergleich


:> zu den "politisch motivierten" Angriffen.
: Der DRK-Mensch, mit dem ich mich während einer halben Europawahl
: ausgiebig unterhalten konnte, wußte da beispielsweise anderes zu
: berichten. Seine Erzählungen bzgl. brennender Altkleidercontainer,
: aufgeschlitzter Altkleidersäcke u.ä. waren da sehr eindeutig.

Beim DRK vielleicht - bei den Verbindungen bleibe ich dabei,
auch aus eigener Erfahrung (zweimal Auto massiv beschaedigt):

Angriffe auf Verbindungen sind mehrheitlich irgendwie "politisch"
motiviert.

Klaus Samtleben

unread,
Jun 22, 1999, 3:00:00 AM6/22/99
to
Hallo Jens!

Guter Einwurf in die Diskussion. Sag doch nochmal schnell, in welche
politische Richtung die Kleidercontainer tendieren?! Naja, ist auch egal,
Hauptsache, sie tun was.

Gruß Klaus Samtleben, B! Markomannia Aachen - Greifswald


Jens Bolten schrieb:

> Hallöchen!


>
> Hannes Gnad wrote:
> > Solche Treffer sind die klare Minderheit im Vergleich
> > zu den "politisch motivierten" Angriffen.
> Der DRK-Mensch, mit dem ich mich während einer halben Europawahl
> ausgiebig unterhalten konnte, wußte da beispielsweise anderes zu
> berichten. Seine Erzählungen bzgl. brennender Altkleidercontainer,
> aufgeschlitzter Altkleidersäcke u.ä. waren da sehr eindeutig.
>

> Ciao
> Jens


> --
> Jens 'Jurassic' Bolten //// email: Jens....@post.rwth-aachen.de
> Maxstr. 8, 52070 Aachen (@,@) Am Haus Luetz 38, 41066 Moenchengladbach
> (0241)542186------------o---o-----------------------------(02161)630918
> WWW: http://www.geocities.com/CapitolHill/3468

--

Franz S. Borgerding

unread,
Jun 22, 1999, 3:00:00 AM6/22/99
to
Jens Bolten wrote:
>

[...]

> Dieser "Brandanschlag" ist derart stümperhaft ausgeführt worden, daß
> alles eher gegen eine politisch motivierte Straftat sprach und spricht.
> Wenn jemand damals mit minimalen Ortskenntnissen, minimaler Vorbereitung
> und der festen Absicht die Fachschaft Elektrotechnik anzuzünden das Haus
> betreten hätte, dann wäre die Fachschaft samt dem Haus drumherum
> (hölzerne Deckenkonstruktion, hölzernes Treppenhaus,...) komplett
> abgebrannt.

Na, das deutet aber doch recht kräftig auf eine "Meinungsäußerung" der
den
üblichen Krawallrechten zuzuordnenden Personen hin...
Seid froh drum, daß die so blöd waren.

Bunte Grüße,
Franz R-S! Nm! [CV], der wie er schon mehrfach hier geschrieben hat,
politisch motivierten Extremismus jedweder Couleur aus tiefster Seele
verabscheut.

--
Dipl.-Chem. Franz S. Borgerding | Drogen sind böse,
Forschungszentrum Karlsruhe GmbH | Sex ist verwerflich und
franz.bo...@itc-cpv.fzk.de | die Welt ist eine Scheibe.

Dr. Kai-Uwe Clauswitz

unread,
Jun 22, 1999, 3:00:00 AM6/22/99
to
In article <376F520B...@post.rwth-aachen.de>,
Jens....@post.rwth-aachen.de says...
Hallo Jens,
ich weiss nicht ob Verbindungen insgesamt oefter "dran" sind als
der Durchschnitt, aber ich bin mir sicher das dies an einigen bestimmten
Hochschulorten der Fall ist-was sich auch im Laufe der Zeit aendern kann.

>> Solche Treffer sind die klare Minderheit im Vergleich
>> zu den "politisch motivierten" Angriffen.
>Der DRK-Mensch, mit dem ich mich während einer halben Europawahl
>ausgiebig unterhalten konnte, wußte da beispielsweise anderes zu
>berichten. Seine Erzählungen bzgl. brennender Altkleidercontainer,
>aufgeschlitzter Altkleidersäcke u.ä. waren da sehr eindeutig.

Tatsaechlich ist es jedoch so: im Gegensatz zum DRK sind Verbindungen
nicht nur normalem Vandalismus, sondern auch politisch motiviertem Vandalismus
ausgesetzt.

Natuerlich ist es schwer beide zu unterscheiden wenn auf einmal die 4
Autoreifen plattgestochen sind, wenn man aber dann mitbekommt dass in der
gleichen Nacht noch zehn weitere Autos betroffen waren und diese allesamt
Korporieten gehoeren, dann denkt man sich irgendwie seinen Teil.
Ebenso wenn die Stein-und Farbbeutelwuerfe auf bestimmte, strategisch
guenstig gelegene (=gute Fluchtmoeglichkeit) Verbindungshaeuser veruebt
werden, und das am Tag des Marburger Marktfruehschoppens, der von linken
Gruppen dort vehement bekaempft wird. Wenn von einer Verbindung (von denen
weiss ich es) in einem Semester sieben Mitglieder, die einzeln mit Band
und Mutze aufgegriffen wurden und unter Beschimpfungen wie "Nazi-Bursche"
von ein paar Mann zusammengeschlagen werden, dann ist das natuerlich recht
eindeutig, ebenso wenn -wie ein Poster hier bereits schrieb- ein
Bekennerschreiben vorliegt. In Marburg kommt dazu, dass die meisten
Verbindungen in einigen wenigen Fleckchen zusammen liegen, und etwas weg von
den ueblichen Kneipengegenden. Wer da nicht hin will verirrt sich eben nicht
zufaellig dorthin. Kein Beweis, aber ein Indiz dass jemand der da Randale macht
dort gezielt hingeht. Ausnahmen bestetigten die Regel: die Kiddies, die
ich vor ein paar Jahren am Anstecken unserer Altpapiertonne hinderte waren
eindeutig nicht dem linken Umfeld zuzuordnen.
Und wenn das Haus der Burschenschaft Normannia-Leipzig, in guter Naehe zur
Fussgaengerzone und diversen Kneipen, seltsamerweise das einzige Haus in der
Strasse ist welches mit Farbbeutelwuerfen und "Burschis raus!"-Plakaten
verziert ist, dann erscheint mir die Erklaerung randalierender Linksradikaler
auch plausibler als unmotivierte Randale, ebenso wie bei beim Muetzenklau
(wenn hier vielleicht auch in Einzelfaellen keine antikorporative
Gesinnung dahintersteckt).
Es kommt IMO immer auch auf den Kontext an. Du hast schon recht, ein einzelner
Stein macht keine gewalttaetige Anti-Verbindungskampagne.
Wenn es aber zehn weitere Verbindungen betrifft, und nur Verbindungen,
oder Anti-Verbindungsparolen gesprueht werden, dann erscheint eine
politische Motivation IMO nicht voellig abwegig.
BTW, alles Beispiele aus Marburg....

Alles Gute,
Kai-Uwe.

P.S.: Mein Ton ist nicht ironisch gemeint.

--
Dr. rer. nat. Kai-Uwe Clauswitz
at home: | at work:
Kluis 5d | DSM Research, EP-NA
NL-6165 EL Geleen
clau...@kastor.demon.nl | Kai-Uwe....@dsm-group.com
| http://www.dsm.nl


Dr. Kai-Uwe Clauswitz

unread,
Jun 22, 1999, 3:00:00 AM6/22/99
to
In article <7kdmlp$4d8$1...@fw2.gru.intra>, h...@gmx.de says...

>kann; wer sich freiwillig gegenseitig das Gesicht zerschneidet, sich ständig


>dem Risiko aussetzt, in der eigenen Kotze zu ersticken und sein Studium ohne
>Zwang unter ständigem Drogenabusus durchzieht, sollte doch nun wirklich nicht
>so herumjammern.

Ich als Korporierter habe keine Ahnung wer solchen seltsamen Hobbies
(Gesicht zerschneiden etc.) nachgeht, bezueglich Drogenabusus koenntest Du
vielleicht im AStA fragen. In ihrem Flugblatt zu den Aktionen gegen die CV-
Kartellversammlung in MR
(http://www.uni-stuttgart.de/hilaritas/NETZ/1996/cv-randale.html) heisst es
naemlich:

[...] Sonne, Muedigkeit und erste Alkoholexzesse fordern ihre Opfer.

Aber, um Deine Argumentation mal zusammenzufassen:
Gewalt gegen Verbindungen gibt es nicht. Wenn es sie trotzdem gibt, dann
haben die Typen, die eh nur Krach machen, rumsaufen und rumraufen es
verdient mal die Fresse voll zu kriegen.
Nicht, dass ich von Dir anderes erwartet haette- aber trotzdem eine
armselige und wenig demokratische Auffassung.

Dr. Kai-Uwe Clauswitz

unread,
Jun 22, 1999, 3:00:00 AM6/22/99
to
In article <7kis9c$a3i$1...@fw2.gru.intra>, h...@gmx.de says...

>Mit der Bewußtseinserweiterung
>beim Kiffen ist es nicht weit her und das aus der Viehzucht übernommene

>Verfahren der Brandmarkierung ist ebenfalls nicht der letzte Schrei. [...]

>Die
>neusten Erkenntnisse von Farbenbrüdern oberhalb 2 Promille sind mir aus

>Geschichtsbuch und Notfallambulanz geläufig. [...]

So einer bist Du also... Du goennst Anderen nicht ihr vergnuegen,
es koennte ja jemand gluecklich sein.
Aber das nur am Rande, fuer die Diskussion um Gewalt bei, an und um
Verbindungen ist das Ganze so wichtig als wenn Deinem Opa der Zeh
abfaellt. :-]
SCNR...

Jens Bolten

unread,
Jun 22, 1999, 3:00:00 AM6/22/99
to
Hallöchen!

Christoph Gruber wrote:
> wenn ein paar besoffene einen altkleiderkontainer anzünden ist das nicht
> politische gewalt, wenn sich die gewalt gegen ein korporierten wenden, WEIL
> DIESER KORPORIERTER IST, dann schon.

Wo ist der Unterschied zwischen Besoffenen, die Altkleidercontainer
anzünden, "WEIL DIE DEM DRK GEHÖREN" und denen, die eine Fensterscheibe
einwerfen, "WEIL DIE ZU EINEM VERBINDUNGSHAUS GEHÖRT"?

Jens Bolten

unread,
Jun 22, 1999, 3:00:00 AM6/22/99
to
Martin Schmidt wrote:
> "`überdurchschnittlich oft"' vielleicht nicht -- gesamtgesellschaftlich
> gesehen. Legt man aber nur die Aktionen zu Grunde, die (wie in MR) von
> AStA-Referaten verniedlicht oder gar gutgeheißen werden, dann wird eine
> gewisse Überproportionalität schon sichtbar...
Gut, einigen wir uns darauf, daß sich gewisse Formen der mit
vermeintlichem Spaß gepaarten Dummheit i.d.R. im direkten Umfeld der
Täterinnen und Täter manifestierten, daß demnach Verbindungen durch die
Tat gewordene Dummheit einiger Studierender häufiger getroffen wird als
das DRK und daß diese Häufung nicht mehr zu beobachen ist, wenn mensch
die Menge der betrachteten Taten von Täterinnen und Tätern im
Hochschulumfeld auf die Gesamtgesellschaft ausweitet.

> Allerdings läßt sich nicht jeder Vandalismus damit herunterspielen:

Das hat nix mit "herunterspielen" zu tun, es ist schlicht die Analyse
von dem, was ist.
Nicht jede Sträftäterin und jeder Straftäter, die oder der auf den
ersten Blick politisch motiviert erscheinen ist es auch.
Einem Holligan geht's nicht um den Fußball sondern um die Randale in
desen Umfeld. Ähnliches gilt auch für viele Pseudo-Linke und
Pseudo-Rechte.
Denen geht's nicht wirklich um die Durchsetzung irgendwelcher
politischer Vorstellungen sondern schlicht um Randale und den Spaß, den
sie dabei haben oder zu haben glauben.

Dr. Kai-Uwe Clauswitz

unread,
Jun 22, 1999, 3:00:00 AM6/22/99
to
In article <376FAF3D...@post.rwth-aachen.de>,
Jens....@post.rwth-aachen.de says...

Hallo Jens,

>Einem Holligan geht's nicht um den Fußball sondern um die Randale in


>desen Umfeld. Ähnliches gilt auch für viele Pseudo-Linke und
>Pseudo-Rechte.
>Denen geht's nicht wirklich um die Durchsetzung irgendwelcher
>politischer Vorstellungen sondern schlicht um Randale und den Spaß, den
>sie dabei haben oder zu haben glauben.

Das ist zwar richtig, aber dennoch wird die Gewalt nicht immer einfach
zufaellig bei der erstbesten Gelegenheit ausgelassen, sondern man sucht sich
den jeweiligen Lieblingsfeind aus. Und DAS ist IMO der Punkt. Davon abgesehen
glaube ich bei rechten und linken Schlaegern nicht daran, dass sie
ausschliesslich Randale machen wollen. Denen geht es auch darum
Andersdenkende einzuschuechtern und zu unterdruecken. Und das ist es
was sie so gefaehrlich macht und warum man so etwas auf keinen Fall
dulden kann.

ciao,
Kai-Uwe.

Hannes Gnad

unread,
Jun 22, 1999, 3:00:00 AM6/22/99
to
Jens Bolten <Jens....@post.rwth-aachen.de> wrote:

Hallole !

:> wenn ein paar besoffene einen altkleiderkontainer anzünden ist das nicht


:> politische gewalt, wenn sich die gewalt gegen ein korporierten wenden, WEIL
:> DIESER KORPORIERTER IST, dann schon.
: Wo ist der Unterschied zwischen Besoffenen, die Altkleidercontainer
: anzünden, "WEIL DIE DEM DRK GEHÖREN" und denen, die eine Fensterscheibe
: einwerfen, "WEIL DIE ZU EINEM VERBINDUNGSHAUS GEHÖRT"?

Dass sie bei uns noch neben den Pflastersteinen ganz
zufaellig eine Spraydose dabei hatten, um damit "Nazis"
an die Hauswand zu spruehen, siehe komplett bebildert
unter:

http://www.uni-stuttgart.de/hilaritas/ANTIHV/steine.html

Heinrich Kordewiner

unread,
Jun 23, 1999, 3:00:00 AM6/23/99
to
Lothar Böhm <a910...@unet.univie.ac.at> wrote:
>[...]
>Heinrich Kordewiner schrieb:
>
>> [...] Vielleicht bist Du

>> als Ausländer da ja nicht ganz so primitiv.
>
>[...] Und auch in Österreich
>gibt es Inländer.....

Klaro, ich wollte auf keinen Fall die Ausländer beleidigen, nicht einmal
die Österreichischen. Um die Inländer mache ich mir weniger Sorgen, auch
wenn mir bewußt ist, daß die Inländer bei globaler Betrachtungsweise
jeweils eine Minderheit sind. Ich denke, das verhält sich in den Alpen
ähnlich.

>[...]


>> Die Forderung
>> nach mehr Jugendschutz ist IMHO
>
>Was heißt IMHO?

Das ist ein ausländisches Kürzel für "nach meiner bescheidenen Meinung".

>[...]
>Diktiergerätfetischisten?

So bezeichne ich Leute, die ohne Diktiergerät nicht mehr leben können;
die kommen nach meiner bescheidenen Meinung in allen Gesellschaftskreisen
vor. Besonders geeignet für Spontanaufnahmen sind nach meiner bescheidenen
Meinung wg. der Akustik kleine Aufnahmeräume, insbesondere PKWs. Bitte
behaupte jetzt niemand, in Marburg würden besoffene Verbindungsstudenten
bei ihren Taxifahrten per Tonband von Anfifas überwacht. Das ist wirklich
nicht so, denn für gewöhnlich stellen Taxiunternehmen ja keine zwanzig-
jährigen zottelhaarigen Lederjackenträger ein und deutschstämmige Nivea-
gepflegte Grufties wären dafür _nie_ zu haben.


Tschau

Heiner

Franz S. Borgerding

unread,
Jun 23, 1999, 3:00:00 AM6/23/99
to
Heinrich Kordewiner wrote:
>

[...]

> Klaro, ich wollte auf keinen Fall die Ausländer beleidigen, nicht einmal
> die Österreichischen. Um die Inländer mache ich mir weniger Sorgen, auch
> wenn mir bewußt ist, daß die Inländer bei globaler Betrachtungsweise
> jeweils eine Minderheit sind. Ich denke, das verhält sich in den Alpen
> ähnlich.

Du hast das mit der globalen Betrachtungsweise nicht richtig verstanden
und baust Deine Argumentation folglich von Nationaltümelei geprägt auf.
Globale Betrachtungsweise der Frage, wer Inländer sei, liefert als
Ergebnis
(von den wenigen Staatenlosen einmal abgesehen) nämlich eine Größenord-
nung nahe 100%, also eine deutliche Mehrheit. Das liegt allein daran,
daß
(hallo Jens!) wohl fast jeder Bürger dieser Erde einen Staat dieser Erde
als sein Heimatland bezeichnet, in dem er folglich Inländer ist, wenn
man
diese Wortkrücke überhaupt verwenden kann.

[...]

> Das ist wirklich
> nicht so, denn für gewöhnlich stellen Taxiunternehmen ja keine zwanzig-
> jährigen zottelhaarigen Lederjackenträger ein und deutschstämmige Nivea-
> gepflegte Grufties wären dafür _nie_ zu haben.

Ich lege großen Wert auf die Feststellung, daß ich weder zottelhaarig,
noch
Lederjackenträger, noch Gruftie bin und auch keine Nivea-Creme verwende
(da
präferiere ich eine andere Marke aus den neuen Ländern).

> Tschau
>
> Heiner

Rot Front, Genosse!
Franz S. Borgerding R-S! Nm! [CV]

Ronald G. Wichern

unread,
Jun 23, 1999, 3:00:00 AM6/23/99
to
Jens Bolten wrote:
>
> Wo ist der Unterschied zwischen Besoffenen, die Altkleidercontainer
> anzünden, "WEIL DIE DEM DRK GEHÖREN" und denen, die eine Fensterscheibe
> einwerfen, "WEIL DIE ZU EINEM VERBINDUNGSHAUS GEHÖRT"?

IMHO Keiner.

Allerdings habe ich noch nie gehört, daß ein Kleidercontainer angezündet
wurde, weil der dem DRK gehört, sondern vielmehr weil diese Aktion
der Zerstörungswut dient (,Das fackelt so schön').
Also doch ein Unterschied.

Ronald

Martin Schmidt

unread,
Jun 23, 1999, 3:00:00 AM6/23/99
to
Moin Moin,

In Artikel <376FAA11...@post.rwth-aachen.de> schrieb Jens Bolten <Jens....@post.rwth-aachen.de>:
In article <376FAA11...@post.rwth-aachen.de>, Jens Bolten <Jens....@post.rwth-aachen.de> wrote:

>Christoph Gruber wrote:
>> wenn ein paar besoffene einen altkleiderkontainer anzünden ist das nicht
>> politische gewalt, wenn sich die gewalt gegen ein korporierten wenden, WEIL
>> DIESER KORPORIERTER IST, dann schon.
>Wo ist der Unterschied zwischen Besoffenen, die Altkleidercontainer
>anzünden, "WEIL DIE DEM DRK GEHÖREN" und denen, die eine Fensterscheibe
>einwerfen, "WEIL DIE ZU EINEM VERBINDUNGSHAUS GEHÖRT"?
>
Der Altkleidercontainer geht in Flammen auf, weil er gerade dort 'rumsteht
-- egal wer ihn aufgestellt hat. Die Steinwürfe landen im Verbindungshaus,
weil gerade dieses Haus gezielt ausgesucht wurde (Vielleicht nicht
generalstabsmäßig, sondern nur aus dem dumfen Gefühl heraus, die hätten es
"`irgendwie"' schon "`verdient"'). Man könnte ja 'mal die
(nichtkorporierten) Hausbesitzer zwei Häuser rechts und links befragen, wie
oft die schon Schäden hatten, und das dann mit dem Vandalismus am
Verbindungshaus vergleichen...


Martin Schmidt Z!

--
Martin Schmidt v. Pythagoras Z! B! Germania-Charlottenburg zu Giessen
privat: mailto:martin....@tu-bs.de


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Bund: mailto:Germania-Ch...@gmx.de
http://privat.schlund.de/Germania-Charlottenburg_Giessen/

Ronald G. Wichern

unread,
Jun 23, 1999, 3:00:00 AM6/23/99
to
Dr. Kai-Uwe Clauswitz wrote:
>
> Davon abgesehen
> glaube ich bei rechten und linken Schlaegern nicht daran, dass sie
> ausschliesslich Randale machen wollen. Denen geht es auch darum
> Andersdenkende einzuschuechtern und zu unterdruecken. Und das ist es
> was sie so gefaehrlich macht und warum man so etwas auf keinen Fall
> dulden kann.

Dem kann man nur zustimmen!


(Dieses ist keine me-to-Stellungnahme sondern deutliche Unterstützung!)

Ronald G. Wichern Z!Z!

Christoph Gruber

unread,
Jun 24, 1999, 3:00:00 AM6/24/99
to
Jens Bolten <Jens....@post.rwth-aachen.de> wrote in message
news:376FAA11...@post.rwth-aachen.de...
> Hallöchen!

>
> Christoph Gruber wrote:
> > wenn ein paar besoffene einen altkleiderkontainer anzünden ist das nicht
> > politische gewalt, wenn sich die gewalt gegen ein korporierten wenden,
WEIL
> > DIESER KORPORIERTER IST, dann schon.
> Wo ist der Unterschied zwischen Besoffenen, die Altkleidercontainer
> anzünden, "WEIL DIE DEM DRK GEHÖREN" und denen, die eine Fensterscheibe
> einwerfen, "WEIL DIE ZU EINEM VERBINDUNGSHAUS GEHÖRT"?


jetzt fängst du an, hirngespinnste zu entwerfen

grisu

Heinrich Kordewiner

unread,
Jun 25, 1999, 3:00:00 AM6/25/99
to
Franz S. Borgerding <franz.bo...@itc-cpv.fzk.de> wrote:
>Heinrich Kordewiner wrote:
>[...]
>
>> Klaro, ich wollte auf keinen Fall die Ausländer beleidigen, nicht einmal
>> die Österreichischen. Um die Inländer mache ich mir weniger Sorgen, auch
>> wenn mir bewußt ist, daß die Inländer bei globaler Betrachtungsweise
>> jeweils eine Minderheit sind. Ich denke, das verhält sich in den Alpen
>> ähnlich.
>
>Du hast das mit der globalen Betrachtungsweise nicht richtig verstanden
>und baust Deine Argumentation folglich von Nationaltümelei geprägt auf.
>Globale Betrachtungsweise der Frage, wer Inländer sei, liefert als
>Ergebnis
>(von den wenigen Staatenlosen einmal abgesehen) nämlich eine Größenord-
>nung nahe 100%, also eine deutliche Mehrheit. Das liegt allein daran,
>daß
>(hallo Jens!) wohl fast jeder Bürger dieser Erde einen Staat dieser Erde
>als sein Heimatland bezeichnet, in dem er folglich Inländer ist, wenn
>man
>diese Wortkrücke überhaupt verwenden kann.
>[...]

Die Rechnung ist eigentlich ganz einfach: Derzeit gibt es gut 200 Staaten
auf der Erde (Genau kann man/frau das nicht sagen, weil mensch nie genau
weiß, welchen Stamm das deutsche Außenministerium gerade mal wieder neu
anerkennt.). Insgesamt treiben sich auf diesem Planten ein paar Milliarden
Menschen herum (Genau kann man/frau das nicht sagen, weil mensch nie weiß,
wieviele Kinder in der letzten Stunde verhungert sind und wie eifrig die
kath. Missionare in den letzen Tagen gegen Empfängnisverhütung zu Felde
zogen. Dazu kommen ja immer noch die Greultaten und die von Bomben und
kleinerem Kalibern perforierten.). _Jeder_ einzelne dieser Menschen ist
also auf ca. 95 Prozent des Globus Ausländer und in ca. 5 Prozent aller
Staaten Inländer. Daß Du jenes Gebiet "Heimatland" nennst, in dem sich
ein Mensch nicht (oder weniger) vor Xenophobie und Rassismus etc. fürchten
muß, verstehe ich allerdings nicht. Tip: Frage mal Sinti, Roma, Juden,
Farbige etc. mit deutscher Staatsbürgerschaft.

>> Das ist wirklich
>> nicht so, denn für gewöhnlich stellen Taxiunternehmen ja keine zwanzig-
>> jährigen zottelhaarigen Lederjackenträger ein und deutschstämmige Nivea-
>> gepflegte Grufties wären dafür _nie_ zu haben.
>
>Ich lege großen Wert auf die Feststellung, daß ich weder zottelhaarig,
>noch
>Lederjackenträger, noch Gruftie bin und auch keine Nivea-Creme verwende
>(da
>präferiere ich eine andere Marke aus den neuen Ländern).

>>[...]

Da Du ja Marburger CV-Erfahrung hast, dürfte Dir die Geschichte mit jenem
Corps geläufig sein, das nachts einmal eine PDS-Fahne aus ihrem Haus
herausbaumeln ließ und daraufhin Ärger mit den alten Herren bekam. Du weißt
es ja bestimmt auch noch von der Versammlung des Kartells vor ein paar
Jahren: VerbindungskritikerInnen sind recht verschieden gekleidet. Einen
CVler mit schickem Abendfummel kann ich mir allerdings leider nur mit Mühe
vorstellen. Wieso Du die Beiersdorf-Pflegeserie als "Nivea-Creme"
verunglimpfts, kann ich auch nicht verstehen. Schließlich wird in Hamburg
nicht mehr ausschließlich Fettcreme und durchsichtige Klebestreifen
produziert. Wir sind ja schließlich nicht mehr in den 50er Jahren.

>Rot Front, Genosse!
>[...]

Falls Du mit dieser Bemerkung hintergründig Erkenntnisgewinn signalisieren
wolltest, muß ich Dich leider darauf hinweisen, daß mit dieser Bemerkung
üblicherweise entweder eine Positionierung des Sprechers zur
Einheitsfrontpolitik der Thälmann-KPD abgegeben wird (möglich ist ebenfalls
die satirische Distanzierung von der "sozialfaschistischen" Sozialdemo-
kratie), oder eine (möglicherweise ironische) Stellungnahme zur Sowjet-
Politik Lenin ff. stattfindet. Möglich ist zudem eine Bezugnahme auf die
sogenannten K-Gruppen der 70er Jahre, da hier zwar das "Rot Front" nicht
authentisch vorkam, für gewöhnlich das Wort "Genosse" aber inflationär
benutzt wurde ("Lieber Genosse, darf ich Dich bitten, mir eine Schachtel
Präservative auszuleihen?"). Du siehst, daß ein simples "Rot-Front-Genosse"
in einem komplexen Zusammenhang (vor allem im Kontext) zu interpretieren
ist und insbesondere jugendliche SprecherInnen ("Rot-Front-Genossin" ist
z.B. _nicht_ möglich) deshalb häufig wegen patriarchalischem Sprachgebrauch
angegriffen werden - was diese oft verwirrt. Ich denke, Dir dürfte hiermit
einsichtig sein, daß Verbindungsstudenten sich hüten sollten, diesen Spruch
unbedacht zu benutzen. Besonders gefährlich dürfte für sie sein, daß
Antifas ja evt. auch akustischen Irrtümern unterliegen können und der
Ansicht sind, sie hätten gerade "Rot-Front verrecke" (ein von gewissen
Sturm-Abteilungen vor einigen Jahrzehnten häufig benutzter Spruch) gehört.

Dies kann u.U. ungesund für den Sprecher (kein Binnen-I, weil Frauen fast
nie vorkommen) sein, vor allem Nachts und in dunklen Straßen. Jugendgewalt
ist ja allgegenwärtig.


Tschau

Heiner

muegoe

unread,
Jun 25, 1999, 3:00:00 AM6/25/99
to
> Dies kann u.U. ungesund für den Sprecher (kein Binnen-I, weil Frauen fast
> nie vorkommen) sein, vor allem Nachts und in dunklen Straßen. Jugendgewalt
> ist ja allgegenwärtig.
> Tschau
> Heiner

Das mag richtig sein, auch ich habe noch keine Sprecherin getroffen, dagegen
genug weibliche Verbindungsstudierende gesehen, die denn Schluss nahelegen,
dass die Maedels den Begriff "Seniora" vorziehen.

Blau-Weiss-Gruene Gruesse aus Darmstadt

Matthias Mueller-Goetz Na!x
KDStV Nassovia im CV (der mit dem Bibelwerfen...)

Heinrich Kordewiner

unread,
Jun 28, 1999, 3:00:00 AM6/28/99
to
muegoe <mue...@nassovia.wh.tu-darmstadt.de> wrote:
>> Dies kann u.U. ungesund für den Sprecher (kein Binnen-I, weil Frauen fast
>> nie vorkommen) sein, vor allem Nachts und in dunklen Straßen. Jugendgewalt
>> ist ja allgegenwärtig.
>> Tschau
>> Heiner
>
>Das mag richtig sein, auch ich habe noch keine Sprecherin getroffen, dagegen
>genug weibliche Verbindungsstudierende gesehen, die denn Schluss nahelegen,
>dass die Maedels den Begriff "Seniora" vorziehen.

Okay, wenn Du so willst war das poststrukturalistischer Sprachgebrauch und
somit in diesen Kreisen unverständlich. Mit "Sprecher" waren jene
Gestalten gemeint, bei denen mensch davon ausgehen muß, daß bei ihnen in
der Wortfolge "Rot+Front" als nächstes "verrecke" kommt. Trotzdem mir auch
femministische Untersuchungen über "rechte Kammeradinnen" bekannt sind, so
scheint es doch so zu sein, als ob Frauen (das sind jene, die Du "Mädels"
nennst) in Studentenverbindungen möglicherweise kaum zu so einem Gegröhle
tendieren. Ob das auch für Darmstadt gilt, kann ich natürlich nicht sagen.


Tschau

Heiner

Martin Schmidt

unread,
Jun 29, 1999, 3:00:00 AM6/29/99
to
Moin Moin,

In Artikel <7l645q$la1$1...@fw2.gru.intra> schrieb Heinrich Kordewiner <h...@gmx.de>:
In article <7l645q$la1$1...@fw2.gru.intra>, Heinrich Kordewiner <h...@gmx.de> wrote:

>muegoe <mue...@nassovia.wh.tu-darmstadt.de> wrote:
>>Das mag richtig sein, auch ich habe noch keine Sprecherin getroffen, dagegen
>>genug weibliche Verbindungsstudierende gesehen, die denn Schluss nahelegen,
>>dass die Maedels den Begriff "Seniora" vorziehen.
>
>Okay, wenn Du so willst war das poststrukturalistischer Sprachgebrauch und
>somit in diesen Kreisen unverständlich. Mit "Sprecher" waren jene
>Gestalten gemeint, bei denen mensch davon ausgehen muß, daß bei ihnen in
>der Wortfolge "Rot+Front" als nächstes "verrecke" kommt.

Wenn Du Dich schon berufen fühlst Dich mit dem Thema Verbindungen
auseinanderzusetzen, dann solltest Du Dich vielleicht auch um Kenntnisse
der dort verwendeten Begriffe bemühen?! Üblicherweise wird der
Begriff "`Sprecher"' (teilweise auch: Erstchargierter oder X (gesprochen
"`eins-ix"')) für den im entsprechendem Semester gewählten "`Vorsitzenden"'
der Aktivitas benutzt, während bei Damenverbindungen eben häufig
"`Seniora"' angewandt wird.

Alle anderen Eigendefinitionen (die dann -- ganz nebenbei -- auch noch
irgendwelche unterschwelligen oder offen ausgesprochenen, aber nirgends
belegten Vorwürfe beinhalten) sind dann recht fehl am Platze...


[...]

Heinrich Kordewiner

unread,
Jul 1, 1999, 3:00:00 AM7/1/99
to
Martin Schmidt <martin....@tu-bs.de> wrote:
>[...]

>Wenn Du Dich schon berufen fühlst Dich mit dem Thema Verbindungen
>auseinanderzusetzen, dann solltest Du Dich vielleicht auch um Kenntnisse
>der dort verwendeten Begriffe bemühen?! [...]

Wenn Leute wie Du sich schon im Usenet herumtreiben, sollten Sie sich
zumindest einmal für die Umgangsformen hier interessieren. In NGs der
Hierarchie "de" ist die Umgangssprache Deutsch, ob Dir das passt oder
nicht. Und die wird im Duden beschrieben und nicht in irgendeinem
Konventsgesangbüchlein von Anno Schlag-den-Juden-tot. Daß es Leute wie
Dich überhaupt nicht interessiert, im Kontext welch menscheverachtender
Ideologien ihr Esoterik-Brimborium steht, mag zwar dem Zeitgeist
entsprechen. Du brauchst aber nicht damit rechnen, daß es *alle*
tolerieren.


Tschau

Heiner

Bihlmayr Jörg

unread,
Jul 1, 1999, 3:00:00 AM7/1/99
to
Heinrich Kordewiner <h...@gmx.de> schrieb im Beitrag
<7lcpdk$jf$1...@fw2.gru.intra>...

Hallo Heiner,

jetzt wird's langsam aber wirklich billig.

Wenn du uns hier schon als was weiß den ich alles beschimpfst
dann sei doch wenigstens du ein so lieber, netter und vor allem
toleranter Mensch wie du es von all deinen Mitbürgern verlangst.


Liebe Grüße Jörg

Dr. Kai-Uwe Clauswitz

unread,
Jul 1, 1999, 3:00:00 AM7/1/99
to
In article <7lcpdk$jf$1...@fw2.gru.intra>, h...@gmx.de says...

>Wenn Leute wie Du sich schon im Usenet herumtreiben, sollten Sie sich
>zumindest einmal für die Umgangsformen hier interessieren. In NGs der
>Hierarchie "de" ist die Umgangssprache Deutsch, ob Dir das passt oder
>nicht. Und die wird im Duden beschrieben und nicht in irgendeinem
>Konventsgesangbüchlein

Eine ignorante Einstellung.
Fachjargon, wie Begriffe aus dem Korporationswesen oder auch chemische Namen
werden nicht im Duden beschrieben- chemische Bezeichnungen z.B. in den
IUPAC-Richtlinien. Zweitens versteht Dich keiner wenn Du Deine
Privatbezeichnungen verwendest und drittens ist Sprache lebendig und
nichts was sich auf starre Schemen reduzieren laesst.

> Daß es Leute wie
>Dich überhaupt nicht interessiert, im Kontext welch menscheverachtender
>Ideologien ihr Esoterik-Brimborium steht, mag zwar dem Zeitgeist
>entsprechen.

Leute wie Ihn und mich interessiert das sehr wohl und wenn Du Dich eines
entsprechenden Tones und einer entsprechenden inhaltlichen Qualitaet
befleissigst wird man das auch gerne mit Dir diskutieren -wenn Du nur
herumstaenkerst bekommst Du die dementsprechende Aufmerksamkeit.
Davon abgesehen sehe ich nicht wie gewisses Brauchtum im Kontext
menschenverachtender Ideologien stehen kann (im Gegensatz zu einigen Deiner
Aeusserungen).
Und wie Du heute lebende Personen in Kontext mit NS-Massenmoerdern
zu stellen versuchst ist unverschaemt und nicht begruendbarm weil es
einfach nicht wahr ist.

>Du brauchst aber nicht damit rechnen, daß es *alle*
>tolerieren.

Soll das mal wieder eine Relativierung von Gewalttaten gegen politisch
Andersdenkende sein ?

Martin Schmidt

unread,
Jul 1, 1999, 3:00:00 AM7/1/99
to
Moin Moin,

In Artikel <7lcpdk$jf$1...@fw2.gru.intra> schrieb Heinrich Kordewiner <h...@gmx.de>:

In article <7lcpdk$jf$1...@fw2.gru.intra>, Heinrich Kordewiner <h...@gmx.de> wrote:
>Martin Schmidt <martin....@tu-bs.de> wrote:
>>[...]
>>Wenn Du Dich schon berufen fühlst Dich mit dem Thema Verbindungen
>>auseinanderzusetzen, dann solltest Du Dich vielleicht auch um Kenntnisse
>>der dort verwendeten Begriffe bemühen?! [...]
>
>Wenn Leute wie Du sich schon im Usenet herumtreiben, sollten Sie sich
>zumindest einmal für die Umgangsformen hier interessieren.
[...]
Herzlich Willkommen in der Welt der freien Meinungsäußerung, wo nur Leute
ohne Argumente Beschimpfungen äußern zu müssen glauben. Bitte stellen Sie
ihre Lauscher auf eine aufmerksame Position und stellen Sie das Vorurteilen
ein. Unsere freundliche de.newuser.questions wird sie mit der Netiquette
vertraut machen. Bitte posten Sie erst, wenn Kenntnisstand einen
ausreichenden Level erreicht hat...

Rainer Tapmeier

unread,
Jul 3, 1999, 3:00:00 AM7/3/99
to
Heinrich Kordewiner schrieb:

>
> Martin Schmidt <martin....@tu-bs.de> wrote:
> >[...]
> >Wenn Du Dich schon berufen fühlst Dich mit dem Thema Verbindungen
> >auseinanderzusetzen, dann solltest Du Dich vielleicht auch um Kenntnisse
> >der dort verwendeten Begriffe bemühen?! [...]
>
> Wenn Leute wie Du sich schon im Usenet herumtreiben, sollten Sie sich
> zumindest einmal für die Umgangsformen hier interessieren.

Naja, wie man in den Wald hineinruft... erwartest du eigentlich auf
Dauer noch höfliche Antworten?

> In NGs der
> Hierarchie "de" ist die Umgangssprache Deutsch, ob Dir das passt oder
> nicht. Und die wird im Duden beschrieben und nicht in irgendeinem

> Konventsgesangbüchlein von Anno Schlag-den-Juden-tot.

Akzeptiert. Du solltest aber auch einsehen, daß das hier eine NG ist, in
der man einen gewissen Fachjargon pflegt. Diesen solltest du kennen, um
hier vernünftig mitdiskutieren zu konnen (ich setze einfach mal voraus,
daß du das willst, wahrscheinlich lieg ich damit falsch, aber was
solls). Ich hab grad keinen hier liegen, sonst würd ich wirklich gern
mal gucken, was der Duden unter 'Kneipe', 'Comment' o. ä. kennt. Oder
was waren die von dir monierten Begriffe?
Die Benutzung eines Fachjargons macht Fachgespräche (zu dienen diese NG
eigentlich gedacht ist) einfacher, die Dinge werden präziser beschrieben
usw usf.

[...]


> Du brauchst aber nicht damit rechnen, daß es *alle* tolerieren.

wie lange ich dich noch tolerieren werde...

Rainer Tapmeier v. Merlin Z!
B! Germania-Charlottenburg zu Giessen

http://bgc.home.pages.de/

Hannes Gnad

unread,
Jul 3, 1999, 3:00:00 AM7/3/99
to
Rainer Tapmeier <Rainer....@tg.fh-giessen.de> wrote:

Hallole !

: Akzeptiert. Du solltest aber auch einsehen, daß das hier eine NG ist, in


: der man einen gewissen Fachjargon pflegt. Diesen solltest du kennen, um
: hier vernünftig mitdiskutieren zu konnen (ich setze einfach mal voraus,
: daß du das willst, wahrscheinlich lieg ich damit falsch, aber was
: solls). Ich hab grad keinen hier liegen, sonst würd ich wirklich gern
: mal gucken, was der Duden unter 'Kneipe', 'Comment' o. ä. kennt. Oder
: was waren die von dir monierten Begriffe?

Duden 1, "Die deutsche Rechtschreibung", Ausgabe 20 von 1991:

Comment - steht nicht drin
Kneipe - "veraltet fuer student. Trinkabend"

:)

Dirk Janßen

unread,
Jul 4, 1999, 3:00:00 AM7/4/99
to
Hai!

Am 3 Jul 1999 10:23:05 GMT schrieb Hannes Gnad
<rusa...@helpdesk.rus.uni-stuttgart.de> in
<7lkoa9$ui$1...@infosun2.rus.uni-stuttgart.de>:

>Duden 1, "Die deutsche Rechtschreibung", Ausgabe 20 von 1991:
>
>Comment - steht nicht drin
>Kneipe - "veraltet fuer student. Trinkabend"

Dafür findet man (zumindest in der aktuellen 21. Auflage von 1996) die
Begriffe:

Komment - Studentenspr. Brauch, Sitte, Regel
Kommers - Studentenspr. feierlicher Trinkabend
Kommersbuch - student. Liederbuch
Kommilitone - Studentenspr. Studienkollege
Senior - Ältester, Vorsitzender, Sprecher, ...

Sonst noch Fragen, Heiner?

Mit Grün-Silber-Hellblauem Gruß

Dirk Janßen /v. Barbarossa Z! (33) (B! Germania-Charlottenburg zu Gießen)
--
--------------------------------| Diese Mail enhält meine persönliche
Dirk -> Fon: (0641) 9502070 | Meinung, die nicht unbedingt der meines
Janßen -> Fax: (0641) 9502071 | Bundes entspricht. Für den Inhalt der
B!G!C! -> Fon+Fax: (0641) 38600 | Mail bin daher nur ich selbst
--------------------------------| verantwortlich.
|--> http://BGC.home.pages.de/ |--> mailto:Germania-Ch...@gmx.de

Friedrich Sauerländer

unread,
Jul 4, 1999, 3:00:00 AM7/4/99
to
Hallo Jens!

JB>Wo ist der Unterschied zwischen Besoffenen, die Altkleidercontainer
JB>anzünden, "WEIL DIE DEM DRK GEHÖREN" und denen, die eine
JB>Fensterscheibe einwerfen, "WEIL DIE ZU EINEM VERBINDUNGSHAUS GEHÖRT"?
Den letzteren Zusammenhang mit "weil" kann man gelegentlich aus
Schmierereien oder gar Flugblättern u.ä. rauslesen. Gab es entsprechende
eindeutige Hinweise auf "weil die dem DRK gehören" auch?

Mit korporationsstudentischem Gruß,
Friedrich Z! (31)

--- ---
Friedrich_S...@lu.maus.de
Heimatverbindung: Sängerschaft Germania zu Aachen (DS)

*** Mails > 16kB oder mit Anhang: FuA.Saue...@t-online.de ***
Bei persönlichen Mails unbedingt [verb] entfernen!

Heinrich Kordewiner

unread,
Jul 5, 1999, 3:00:00 AM7/5/99
to
Hannes Gnad <rusa...@helpdesk.rus.uni-stuttgart.de> wrote:
>[...]

>
>Duden 1, "Die deutsche Rechtschreibung", Ausgabe 20 von 1991:
>
>Comment - steht nicht drin
>Kneipe - "veraltet fuer student. Trinkabend"

Es ging weder um Zipfelchen noch Brandungsfuchs, sondern um das Wort
"Sprecher". Ich werde aber _nicht_ im Duden nachschauen, sondern mich
weiterhin der Idioten hier erfreuen.


Tschau

Heiner

Martin Schmidt

unread,
Jul 5, 1999, 3:00:00 AM7/5/99
to
Moin Moin,

In Artikel <7ln3ja$9mk$1...@fw2.gru.intra> schrieb Heinrich Kordewiner <h...@gmx.de>:
Vielleicht hättest Du "`nützliche Idioten"' schreiben sollen; schließlich
bringen wir heir gerade Deine Deutschkenntnisse auf ein gewissen
Mindestniveau...
Weil wir gerade dabei sind: "`Sprecher"' findet sich in meinem Duden nur
als Ableitung des Verbes "`sprechen"', weitere Erläuterungen fehlen. Wenn
Dir der Begriff so sehr mißfällt solltest Du übrigens bei Gelegenheit
sämtlichen im Bundestag vertretenen Parteien die weitere Verwendung dieses
Begriffes untersagen. Naja, vermutlich fällt Deine Aufgeregtheit eher unter
"`professionale Provokation"', als unter echte Germanistikschwäche...


P.S.: Du schuldest uns noch eine Erläuterung zur Alemannia Gießen!


Martin Schmidt Z!

--
Dipl.phys. Martin Schmidt Martin....@tu-bs.de


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"`Sehr sonderbare Leute, diese Physiker. Nach meiner Erfahrung sind die,
die nicht tot sind, irgendwie sehr krank."'
"`Very strange people these physicists. In my experience, those who are not
yet dead are, somehow, quite ill." --- Douglas Adams

Daniel Thoden

unread,
Jul 5, 1999, 3:00:00 AM7/5/99
to
Tach zusammen,

>
> Duden 1, "Die deutsche Rechtschreibung", Ausgabe 20 von 1991:
>
> Comment - steht nicht drin
> Kneipe - "veraltet fuer student. Trinkabend"
>

> :)

in der 19. von 1986 steht noch studentischer Trinkabend drin. Comment steht
aber ebenfalls nicht drin. Zu Kommers steht da noch: Studentenspr.: feierliche
Kneipe aus besonderem Anlaß.

Mit Clausthaler Glückauf

Daniel Thoden Z!

Alte Freiberger Burschenschaft "Glückauf" zu Clausthal
http://fallersleben.glueckauf.verb.tu-clausthal.de


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