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Rechtfertigungsversuche der B! Danubia

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Holger H. Macht

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Feb 2, 2006, 6:19:49 PM2/2/06
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Junge Freiheit, Nr. 6/06, 3. Februar 2006, Seite 6

"Ein Urgestein im Fadenkreuz

München: Seit fast fünf Jahren wehrt sich die Burschenschaft Danubia gegen
ihre Erwähnung im Verfassungsschutzbericht

Georg Pfeiffer

Ein zivilgesellschaftliches und freiheitlich-demokratisches Urgestein, die
in den Wirren des Revolutionsjahres 1848 gegründete Münchner Burschenschaft
Danubia, befindet sich seit fünf Jahren im Fadenkreuz des bayerischen
Innenministeriums und seiner Verfassungsschutzbehörde. Angefangen hatte
alles im Jahr 2001 mit einer Wirtshausschlägerei, bei der ein Deutscher mit
einem Griechen aneinandergeraten waren. Auch einige Türken waren beteiligt.
Der Grieche wurde schwer verletzt. Der Deutsche, selbst kein Mitglied der
Danubia, verbrachte nach der Schlägerei einige Stunden auf dem Haus der
Burschenschaft. Diese Mischung aus Burschenschaft, Ausländern und
Körperverletzung ließ einige Berichterstatter und selbst sonst nüchterne
Beamte über das Ziel hinausschießen.

'Burschenschaft versteckt Rechtsextremisten', titelte zum Beispiel die
Frankfurter Neue Presse. Die Polizei durchsuchte das Haus der Danuben, die
Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen auf. Nichts ist dabei herausgekommen.
Kein Danube war an der Schlägerei beteiligt. Der Beschuldigte war nachts um
drei aufgetaucht und hatte um sieben das Haus wieder verlassen. Es stellte
sich heraus, daß er von dort direkt zur Polizei ging, die ihn allerdings
nicht festnahm, sondern laufenließ. Weiter erwies sich, daß gegen den
verletzten Griechen drei Verfahren wegen Körperverletzung anhängig und auch
die Türken der Polizei nicht unbekannt waren.

Die Danubia erwirkte eine Gegendarstellung. Alle Verfahren gegen Mitglieder
der Burschenschaft wurden ergebnislos eingestellt. Kein Gran ist von den
üblen Anschuldigungen geblieben. Doch nach dem Motto: Irgend etwas wird
schon hängenbleiben, wirkt der Fall nach. 2001 wird die Danubia in den
Berichten des bayerischen Verfassungsschutzes erstmals als rechtsextreme
Organisation geführt. Begründet wird dies mit dem Vorwurf, sie habe
wiederholt Rechtsextremisten ein Podium für verfassungsfeindliche Auftritte
geboten. Gemeint sind die 'Bogenhausener Gespräche', zu denen die
Burschenschaft regelmäßig auf ihr Haus einlädt. Dort kommen gelegentlich
schillernde Gestalten mit eigenwilligen politischen Standpunkten zu Wort und
erlauben den Zuhörern, sich selbst ein Bild von Person und Lehre zu machen -
auch von solchen, die als rechts- oder linksextremistisch gelten. Wo liegt
das Verbrechen?

Nicht eine Handlung, nicht einmal eine Äußerung, allein das Anhören
qualifiziert nach Ansicht des Innenministers zum Rechtsextremisten, als sei
das eine unheilbare Krankheit, die durch Schall übertragen wird,
ansteckender als Ebola und gefährlicher als die Beulenpest. In dieser
Einschätzung artikuliert sich ein gänzlich unaufklärerisches und illiberales
Mißtrauen gegen die Macht des Geistes und die Fähigkeit der Studenten, sich
mit der Welt und ihren Interpretationen auseinanderzusetzen.

Die Altherrenschaft bat in Sorge um ihre Aktivitas den emeritierten
Politikprofessor Hans-Hellmuth Knütter, die Vorwürfe des Innenministers zu
prüfen und zu sehen, was daran sei. In einem Gutachten ging er dem Verdacht
des Rechtsextremismus und der Verfassungsfeindlichkeit nach. 'Es wurde
nichts gefunden, was auf eine 'aktiv-kämpferische' Haltung gegen die
freiheitliche demokratische Grundordnung hinweist. Es wurde nichts gefunden,
was gegen die freiheitlich-demokratische Grundordnung ... spricht', schreibt
Knütter. Das Gutachten stellte die Danubia dem Verfassungsschutz zu. Die
Reaktion? Knütter wurde im Jahre 2002 ebenfalls in den Bericht aufgenommen.
Doch letztlich sehen die Danuben das gelassen. Sie dokumentieren die
'Beckstein-Affäre' auf ihrer Internetseite, führen die 'Bogenhausener
Gespräche' fort und sind fest entschlossen, sich die Auswahl der Referenten
nicht diktieren zu lassen.

Seit der Affäre um die königliche Mätresse Lola Montez, die 1848 den Anlaß
für die Gründung der Burschenschaft gab, hat sich die Staatsregierung
mehrfach an dem selbstbewußten Auftreten der Danuben gerieben. Am Ende ist
sie immer wieder auf den Pfad der Tugend zurückgekehrt."


Franz S. Borgerding

unread,
Feb 2, 2006, 6:57:04 PM2/2/06
to
Am Fri, 3 Feb 2006 00:19:49 +0100, "Holger H. Macht" <HH.M...@gmx.de>
geruhte zu schreiben:

>Junge Freiheit, Nr. 6/06, 3. Februar 2006, Seite 6

Hallo Holger,

ich geh morgen gleich als erstes in den Laden und kaufe Bier und
Popcorn:-)

Beste Grüße,
Franz v/o Cai R-S! Nm!

--
Franz S. Borgerding | Varus war der einzige römische Feldherr,
| dem es gelang, von den Deutschen
| besiegt zu werden.
or...@borgerding.de | (Johann Georg August Galletti)

Bonifatius Kiesewetter

unread,
Feb 21, 2006, 1:26:48 PM2/21/06
to
Vielleicht muß der Beckstein seinen Mensurneid auf diese Art aufarbeiten?


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