Torsten Rüdiger Hansen wrote:
>Und die Polizei? Kommt nicht! Weil Privatgrundstück.
In Darmstadt kann man jetzt ohne jeden Ärger Falschparker auf
Privatgrundstücken abschleppen lassen. Aus dem Darmstädter Echo vom
31.07.:
Darmstadt hat jetzt eine Parknotruf-App
Kostenlose Hilfe bei Falschparkern auf privaten Grundstücken /
Anbieter-Firma übernimmt die Formalitäten und holt sich das Geld vom
Abgeschleppten zurück
DARMSTADT. Die App „Parknotruf“ ist jetzt auch für Darmstadt
freigeschaltet. Seit einigen Tagen bietet die Kieler Firma Parknotruf
GmbH auch für das Stadtgebiet den Service zum – für die Melder –
kostenlosen Abschleppen an. Das teilt das Unternehmen mit. In wenigen
Schritten können Nutzer mit der App Falschparker von privaten oder
privat gemieteten Parkplätzen abschleppen lassen. Bezüglich des
Abschleppens gilt folgende Regelung: In allen öffentlichen Bereichen
sind die Polizei und das Ordnungsamt für Falschparker zuständig, aber im
privaten Raum muss sich der Besitzer alleine ums Abschleppen kümmern.
Sei es der Privatparkplatz vor der Haustür oder das Parkgelände der
eigenen Firma. Die Kosten für den Abschleppdienst musste der Besitzer
bisher in der Regel selbst übernehmen und dann auf eine Rückerstattung
des Abgeschleppten hoffen. Die App funktioniert so: Nutzer registrieren
sich kostenlos und können sie dann sofort nutzen. Um einen Falschparker
zu melden, müssen Kennzeichen eingegeben und Fotos vom Auto gemacht
werden. Die Fotos dienen nicht nur als Beweismaterial, sondern helfen
auch dabei, den passenden Schlepper zu finden und sicherzustellen, dass
es sich nicht um einen öffentlichen Parkplatz handelt, erklärt eine der
beiden Geschäftsführerinnen Nicole Frömming. Dann wird der
Abschleppdienst per Anruf und EMail automatisch benachrichtigt. Der
Melder bekommt die Kontaktdaten des Abschleppdienstes und wird auf dem
Laufenden über den Abschleppvorgang gehalten, verspricht das
Unternehmen. Die Kosten übernimmt der App-Betreiber, die dann das Geld
beim Falschparker zurückholt. Die Parknotruf GmbH arbeitet mit einem
lokalen Abschleppdienst zusammen, in Darmstadt mit dem
Kempa-Abschleppdienst. Am Freitag fand die Schulung des
Abschlepppartners statt, berichtet Frömming. Es gelten die ortsüblichen
Preise, einen Teil des Ertrags behält Parknotruf und finanziert sich auf
diese Weise. „Wir kommen trotzdem gut damit weg“, meint Justin Pfaff vom
Kempa-Abschleppdienst auf ECHO-Anfrage. Weiter erklärt er, dass die App
das Abschleppen sehr vereinfache. Fast täglich würde sich jemand melden,
weil sein Privatparkplatz zugeparkt sei. Jetzt übernehme die Firma
Parknotdienst die ganzen Formalitäten. Die registrierten Nutzer der App
erhalten Warnschilder zur Kennzeichnung ihrer Parkplätze. Auf den
Schildern befindet sich auch die Information, wie Falschparker ihr Auto
wieder bekommen können. Zusätzlich wird die Polizei informiert, um den
Verdacht auf Diebstahl auszuschließen. Nach der Zahlung wird der
Standort freigegeben. Falls das Fahrzeug zu Unrecht abgeschleppt wurde,
wird der Vorgang vom Betreiber geprüft und das Geld erstattet. Nicole
Frömming und Paul Struck, die Gründer von Parknotruf, haben in einer
Werbeagentur in der Kieler Innenstadt gearbeitet, wo sie selbst mit
vielen Falschparkern konfrontiert waren. Es ärgerte Frömming, dass die
Falschparker kein Unrechtsbewusstsein zeigten. „Wenn ich gerade nicht
auf meiner Terrasse bin, heißt es ja auch nicht, dass jemand sich da
einfach hinsetzen kann.“ Nachdem sie und ihr Geschäftspartner sich mit
der Rechtsgrundlage auseinandersetzt hatten, gründeten sie 2019 ihre
Firma in Kiel. Nach und nach wurde die App auch in anderen deutschen
Städten aktiviert: vor zwei Jahren in Frankfurt und Offenbach, seit Ende
Juni auch in Darmstadt. 67 Postleitzahlen-Suchen „Darmstadt“ sowie
vereinzelte Privatund Firmenanfragen haben die Unternehmer bisher
erreicht.
-jw-
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And now for something completely different...