Rupert Haselbeck <
mein-re...@gmx.de> wrote:
> Am "schlimmsten" ist aber die Tatsache, dass die
> Behauptung bezüglich des massenhaften Rasens, der massenhaften
> Geschwindigkeitsübersschreitungen und der regelmäßigen mutwilligen
> Angriffe von Autofahrern auf die armen Tretradler schlicht und
> ergreifend nicht stimmt. Die Zahl der Geschwindigkeitsüberschreitungen
> ist recht gering, wie die Ergebnisse der Messungen regelmäßig zeigen.
Es gibt einen signifikanten Unterschied zwischen Messungen mit
stationären Radarfallen und mobilen Radarfallen zur Ahndung von
Überschreitungen und Verkehrszählstellen, die ohne Ahndungsabsicht die
Geschwindigkeit erfassen (z.B. Viacount II).
Bei bekannten Radarfallen gehen die meisten bis fast alle Fahrer
rechtzeitig vom Gas, sodass sie kein Knöllchen bekommen (aber schon bei
unbekannten mobilen Messstellen werden mehr als bei stationären
Messstellen erwischt). Darauf stützt sich die Ansicht, Zahl der
Überschreitungen sei recht gering. Jedoch wird vor den Radarfallen bis
auf v_zul gebremst und hinterher wieder über v_zul beschleunigt (weshalb
gestaffelte Fallen erfolgreicher sind).
Für Dauerzählstellen in NRW stellt Straßen.NRW die Daten zur Verfügung:
<
https://www.strassen.nrw.de/de/wir-bauen-fuer-sie/verkehr/verkehrsbelastung/dauerzaehlstellen.html>
Beipielhaft sei auf den Monat November 2020, Anhang 4.1 verwiesen: An 22
von 38 Messstellen ist v_85>v_zul, also fuhren an diesen Stellen "85%
der unbehindert fahrenden Pkw" schneller als erlaubt.
Es ist wegen der Übertretungen in 85% der Fälle an knapp 60% der
Messstellen stark zu bezweifeln, dass wie von Dir behauptet, die Zahl
der Überschreitungen recht gering sei, wie die Ergebnisse der Messungen
regelmäßig zeigten.
Eine Auswertung aller bereitgehaltenen Dateien von Januar 2001 bis
Dezember 2020 ist eine Fleißarbeit, die ich mir nicht antue, weil ich
nicht Deine These vertrete, Zahl der Geschwindigkeitsüberschreitungen
sei recht gering, sondern nur Zweifel begründen muss. Diese Auswertung
ist Deine Sache und Du wirst sie vermutlich scheuen, weil sie
zeitraubend und geeignet ist, Deine These zu widerlegen.
> Sie ist sogar so gering, dass eine Reihe von Kommunen, nachdem sie vor
> einigen Jahren mit großem Elan auf den Zug "kommunale
> Verkehrsüberwachung" aufgesprungen waren, vordergründig natürlich nur um
> der Verkehrssicherheit willen, inzwischen wieder davon abgekommen sind,
> weil ihnen die Kosten zu hoch und die dafür erwarteten Einnahmen viel zu
> niedrig sind.
Das liegt aber nicht an der grundsätzlichen Regeltreue der Autofahrer,
sondern am Wissen der Fahrzeugfüher um die Radarfalle, die stationär
oder mobil und mit Ort und Zeit angekündigt sind – diese Stichprobe ist
wegen des Wissens um die Kontrolle nicht repräsentativ, auch wenn sie
groß sein mag.
--
Munterbleiben
HC