Am 05.01.2024 um 12:27 schrieb Stefan Schmitz:
> Am 05.01.2024 um 11:21 schrieb Stefan Reuther:
>> Am 04.01.2024 um 12:08 schrieb Stefan Schmitz:
>>> Es ist ja nicht nur der Krempel, den man im Auto mitschleppt. Das tut
>>> man vor allem deswegen, *weil* man es allein benutzt.
>>> Sein eigenes Auto kann man besser fahren, weil man es genau kennt. Und
>>> man muss nicht jedesmal Sitz und Spiegel einstellen. Diese Punkte fallen
>>> bei autonomen Fahrzeugen weg.
>>
>> Sitz und Spiegel einstellen dauert keine Minute (und ist bei
>> Familienwagen, die von beiden Eltern gefahren werden, ebenso nötig).
>> Eine fünfstellige Summe zu investieren, um diese Minute pro Tag zu
>> sparen, ist erst recht wirtschaftlicher Unsinn.
>
> Du hast du Vertrautheit mit dem Fahrzeug unterschlagen.
Da hab ich selbst als Wenigfahrer kein Problem mit. OK, der
Rückwärtsgang im Automatik-Golf neulich war überraschend knackig, wenn
man 99% Handschalter fährt.
> Hinzu kommt der Weg von zu Hause zum Carsharing-Standort. Ins eigene
> Auto steigt man vor der Haustür. (Dass sich Leute, die täglich lange
> Parkplatzsuche betreiben müssen, trotzdem ein eigenes Auto anschaffen,
> kann ich nicht nachvollziehen.)
Wir sind, als diese Hälfte des Landes noch anders hieß, zur Garage
geradelt... Trotzdem wurde ich schief angeschaut, wenn ich, in der
Jetztzeit angekommen, das Auto mehr als 100m weg geparkt hab, weil da
die bequemere Parklücke war. (Ansonsten ist die Parksituation einer
meiner Gründe, kein eigenes Auto zu unterhalten.)
>> Und schon heute ziehen wir durch Elterntaxis Kinder heran, die sich in
>> der Außenwelt nicht zurechtfinden. Wer zur Schule geht oder radelt,
>> kennt seine Umgebung: da ist ein Baum, da ein Bach, da ein Garten mit
>> Hühnern, und wenn ich hier den Umweg laufe, komm ich noch am Spielplatz
>> vorbei. Elterntaxikinder sehen: ich steig ins Auto, ich steig aus dem
>> Auto, dazwischen ist Deutschlandfunk oder Benjamin Blümchen, und ab und
>> an flucht Papa über andere Autos. In deiner Vision wird der Kurze in ein
>> Gefängnis gesperrt, ohne Eltern, und vom Automaten nach 10 bis 30
>> Minuten, je nach Verkehr, wieder entlassen.
>
> Es geht mir nicht um den Schulweg. Wer den seinen Kindern nicht zutraut,
> wird auch nicht darauf vertrauen, dass sie vom autonomen Taxi sicher in
> die Schule kommen.
> Es geht um die vielen anderen Fahrten zu Oma, Arzt, Freunden, Sport,
> Klavierunterricht, Kino. Die sind nicht alle zu Fuß oder mit dem Rad
> möglich.
Die Logik erschließt sich mir nicht. Dem Kurzen wird der Weg zur Schule
nicht zugetraut (täglich gleich, 10 Minuten, kann ggf. mit Freunden
gemeinsam absolviert werden), aber der Weg zum Arzt (alle halbe Jahre
mal) oder zum Kino (einmal im Monat) schon?
Und das ändert nichts dran, dass ständig gefahren-werden nachweislich
die Entwicklung hemmt. Da macht dann einer mit 17 die Entdeckung, dass
man den Kumpel im Nachbarhaus auch zu Fuß besuchen kann (kostenlos!),
und beginnt dann, die Verkehrsregeln zu lernen, was andere 12 Jahre
vorher taten.
Stefan