Stefan Schmitz schrieb:
> Am 04.04.2023 um 18:24 schrieb Reinhard Zwirner:
[...]
> Werden auch Münzen eingefärbt? Bei denen dürfte ein bisschen Farbe
> kein großes Problem sein.
Na ja, so steht es jedenfalls im Bericht der HAZ:
"Üstra stoppt Ticketverkauf mit Bargeld
An Automaten an oberirdischen Haltestellen gibt es bis auf Weiteres
mit Bargeld keine Fahrkarten mehr. Grund sind die vielen
Automatensprengungen.
Von Christof Perrevoort
Seit Anfang Dezember sind 20 Fahrkartenautomaten komplett zerstört
worden, der Sachschaden beträgt rund 800.000 Euro: Jetzt zieht die
Üstra die Konsequenzen. Das Unternehmen stoppt den Ticketverkauf mit
Bargeld an seinen oberirdischen Ticketautomaten. Das gilt für
mindestens ein Jahr – bis die neue Generation an Automaten
ausgeliefert ist.
Bei den Sprengungen wurden bislang keine Fahrgäste oder Menschen in
der Nähe der betroffenen Haltestellen verletzt. Doch zuletzt hatten
die Täter auch an Automaten zugeschlagen, die in Wohngebieten oder an
stärker frequentierten Orten wie zum Beispiel am Schneiderberg
stehen. Üstra-Sprecher Heiko Rehberg: „Das Risiko, dass Menschen
verletzt werden, wollen und können wir nicht eingehen, denn
Sicherheit ist für uns von zentraler Bedeutung.“
„Die Üstra muss ihr Eigentum schützen, um auch in Zukunft
gewährleisten zu können, dass den Fahrgästen überall ausreichend
Fahrkartenautomaten zur Verfügung stehen“, so Rehberg. Immerhin
entstünde pro zerstörtem Automaten ein Schaden in Höhe von 30.000
Euro. Bei allen 218 betroffenen Automaten würden nun die
Wechselgeldbestände und Fahrgeldeinnahmen entnommen, so Rehberg – für
die Täter also keine Chance auf Beute.
An den oberirdischen Haltestellen können Fahrkarten weiterhin
kostenlos mit den gängigen Kredit- oder EC-Karten bezahlt werden.
Auch die Zahlung über die GVH-App oder über Apple- oder Google Pay
ist möglich – ebenso im Kundenzentrum, an zahlreichen Verkaufsstellen
und in Bussen. Wichtig: In den Tunnelstationen kann weiterhin an
Automaten mit Bargeld bezahlt werden.
Zuletzt hatten Unbekannte Ende Februar einen Üstra-Automaten am
Schneiderberg gesprengt. Davor war es ein Automat in Bemerode
gewesen. Bei diesem Vorfall an der Haltestelle Stockholmer Allee
hatte es sich um den vierten Vorfall innerhalb einer Woche gehandelt.
Allein an diesem Gerät entstand ein Sachschaden in Höhe von 10.000
Euro. Diesen Automaten habe es zum zweiten Mal getroffen. Gerade mal
20.000 Euro Beute machten die Täter – sämtliche Sprengungen
zusammengerechnet.
„Wir sind bei der Aufklärung in enger Abstimmung mit der Polizei“, so
Rehberg. Die Ermittlerinnen und Ermittler prüften einen Zusammenhang
zwischen den Taten und ermittelten wegen des Herbeiführens einer
Sprengstoffexplosion. Teilweise lägen sogar Täterbeschreibungen vor.
In Bemerode sollen es Jugendliche gewesen sein, die den Automaten
gesprengt haben.
Die Üstra hat längst die Verträge über die Lieferung einer neuen
Generation von Automaten unterzeichnet, um die mittlerweile
16 Jahre alten Geräte zu ersetzen. Insgesamt geht es dabei um
312 neue Automaten mit einem Wert von 6 Millionen Euro. Der Austausch
erfolge ab Herbst 2023 und soll im Frühjahr 2024 abgeschlossen sein,
so Rehberg. Bei den neuen Geräten ist dann Barzahlung kein Problem –
die Geldbestände sind durch eine Farbkassette gesichert. Werden sie
gesprengt oder aufgebrochen, explodiert eine Farbbombe: Die Beute
wird unbrauchbar."
Auf der Üstra-Website ist weniger zu lesen:
<
https://www.gvh.de/der-gvh/aktuelles/aktuelle-meldungen/uestra-fahrkartenautomaten-keine-bargeldannahme/>
> Wie hoch ist denn die Beute bei solchen Sprengungen? Dafür ist doch
> auch ein gewisser Aufwand erforderlich. Sind die
> Geldautomatensprenger umgestiegen?
> Vielleicht könnte man den Anreiz auch durch häufigere Leerungen
> reduzieren.
Der Sachschaden ist bedeutend größer als der Einnahmenverlust - s.
Zeitungsartikel.
>> Das Problem: Für die Übergangszeit soll mensch seine Fahrkarten an
>> den bisherigen nur noch bargeldlos bezahlen können. Menschen wie Omma
>> Puvogel, die keine Geldkarte besitzen, können dann nicht mehr spontan
>> fahren, sondern müssen sich einen Vorrat an Sammeltickets zulegen.
> Besitzt überhaupt noch jemand eine Geldkarte?
Na ja, das war als Oberbegriff für EC-Karte & Co. gemeint.
>> Frage: Ist dieses Verfahren rechtlich zulässig?
>
> Ich würde davon ausgehen, dass Personen, die nicht bargeldlos zahlen
> können, wie bei einem defekten Automaten zu behandeln sind.
Schaun mer mal ...
Ciao
Reinhard