> wir alle kennen die tv-sendung "streit um drei" auf zdf...
>
> frage, sind das echte verhandlungen mit echten urteilen (wie auf sat1), oder
> sind das präsedenzfälle und schauspieler?
Letzteres, Neumann war AFAIK mal Richter, das was jetzt auf dem ZDF läuft, ist
aber gestellt.
ciao, bis dann,
Dirk
Das merkt man unter anderem auch daran, daß immer mal wieder
bekannte Schauspieler dabei sind.
Bevor Guido Neumann da saß, war da aber dieser bärbeissige ehemalige
Kölner Verkehrsrichter, der früher schon im WWF-Club Urteile erklärte.
Peter
"Dirk Slodzinski" <Slodz...@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
news:38A099F7...@gmx.de...
>...
> > frage, sind das echte verhandlungen mit echten urteilen (wie auf
sat1), oder
> > sind das präsedenzfälle und schauspieler?
>
> Letzteres, Neumann war AFAIK mal Richter, das was jetzt auf dem ZDF
läuft, ist
> aber gestellt.
>...
Der Neumann war mal Richter. Die Fälle sind erfunden, nur die Urteile
sind echt in dem Sinne, als daß er ein Urteil fällt wie er es in einem
entsprechnedem Fall auch in einer richtigen Verhandlung täte. Die
Schauspieler kriegen auch nur ihr Informationsgerüst und sollen dann
relativ frei improvisieren.
AFAIK hat der Neumann dann letztendlich damit aufgehört( z.Zt. laufen
noch Aufzeichnungen), weil die Anzahl der "Fälle" eine vernünftige
Würdigung der einzelnen Vorgänge nicht mehr zuließ.
Gruß
Axel
>wir alle kennen die tv-sendung "streit um drei" auf zdf...
>frage, sind das echte verhandlungen mit echten urteilen (wie auf sat1),
>oder sind das präsedenzfälle und schauspieler?
Das sind Schauspieler, die echten Fällen nachgebildete Fälle
nachspielen.
--
Ciao, Heiko...
>Bevor Guido Neumann da saß, war da aber dieser bärbeissige ehemalige
>Kölner Verkehrsrichter, der früher schon im WWF-Club Urteile erklärte.
>
>Peter
Wie hiess er denn?
Er gefiel mir deutlich besser, bzw. sein Humor.
Und auch sah imposanter aus: weisser Haupt assoziiert -> Weise. :-)
Er hat sich zwar Scherze erlaubt, aber es blieb alles im Rahmen...
Frau-Salesch-Show ist dagegen keine Gerichtssendung sondern Zirkus.
:-(
MfG
ar
Das was bei Frau Salesch in SAT1 stattfindet, sind echte Schiedsgerichts-
verhandlungen. Insofern sind es keine echten Urteile, weil die
Beschluesse vom Schiedsgericht nicht Urteil heissen, sondern ... aeh
... Schiedsspruch?
Gruss
Klaus
>Er hat sich zwar Scherze erlaubt, aber es blieb alles im Rahmen...
>Frau-Salesch-Show ist dagegen keine Gerichtssendung sondern Zirkus.
>:-(
Zustimmung.
Eigentlich die Verunglimpfung eines ehrenwerten Berufsstandes.
Geld vermag eben fast alles. Da wird man als Richterin auch schon mal zur
schlechten Schauspielerin.
Und der möglicherweise "tragende Gedanke", dem Volk in irgendeiner Form
"Rechtsempfinden" eintrichtern zu wollen, geht in der Banalität der gezeigten
Fälle gnadenlos unter. Insoweit ist das Niveau nicht besser als das der
künstlich inszenierten "Talkshow-Schlammschlachten".
Das die Nachfrage auch in bezug auf Urteile - und seien es nur Schiedsurteile -
den Markt bestimmen darf, halte ich für völlig daneben.
Gruß: T.
---
Leben ist die Kunst, aus falschen Voraussetzungen richtige Schluesse zu ziehen.
"Klaus Behrendt" <Plac...@gmx.net> schrieb im Newsbeitrag
news:1e5ru0z.5ozvmuoub3coN%Plac...@gmx.net...
>...
>>AFAIK hat der Neumann dann letztendlich damit aufgehört( z.Zt.
laufen
>>noch Aufzeichnungen), weil die Anzahl der "Fälle" eine vernünftige
>>Würdigung der einzelnen Vorgänge nicht mehr zuließ.
>..
> Dann haette das ZDF nach Eugen Menken ja schon den zweiten Richter
fuer
> diese Serie verschlissen. Vielleicht sollten die sich doch mal
Gedanken
> ueber das Konzept machen.
>...
Es kann natürlich sein, daß ich die beiden verwechselt habe:-(.
Das Konzept ist's wohl weniger, sondern die Häufigkeit des Sendens,
d.h. Produktion eines erfolgreichen Formats im Fließbandverfahren, das
schleift sich schnell ab, und die Qualität leidet, Hauptsache 's
bringt Quote, wenn's auch nur kurzfristig ist.
Gruß
Axel
Vor ein paar Tagen war auch schon der dritte zu sehen: diesmal
ein Arbeitsrichter (mit Beisitzern). Eigentlich eine gute Idee, da
damit mal ganz neue Themen kommen. Ob dies aber nur eine Einzel-
Episode war oder fortgesetzt werden soll, war mir nicht ersichtlich.
Erwin Denzler
Falls sie wirklich hauptberuflich Richterin ist - ist eine solche
Aufmachung der Sendung ("echte Urteile") ueberhaupt zulaessig?
Ein Richter kann doch nicht einfach privat in seiner Freizeit
weiterurteilen und behaupten, das waere 'amtlich'.
Erwin Denzler
>Falls sie wirklich hauptberuflich Richterin ist - [...]
Ich konnte hier lesen, daß sie hauptberuflich Amtsgerichtsrichterin ist. Für
die Dauer der Sendestaffel soll sie sich freistellen lassen haben.
>ist eine solche
>Aufmachung der Sendung ("echte Urteile") ueberhaupt zulaessig?
Schiedsgerichtsurteile sind auch "echte" Urteile, würde ich denken. Nur das man
sie anders bewerten muß.
Erwin Denzler schrieb:
> > [Salesch]
>
> Falls sie wirklich hauptberuflich Richterin ist - ist eine solche
> Aufmachung der Sendung ("echte Urteile") ueberhaupt zulaessig?
> Ein Richter kann doch nicht einfach privat in seiner Freizeit
> weiterurteilen und behaupten, das waere 'amtlich'.
Die nennen das nur so, weil besser rüberkommt. In Wirklichkeit ist das
"Gericht" kein ordentliches Gericht, sondern ein Schiedsgericht. Das
kann angerufen werden, wenn beide Parteien zugestimmt haben. Die
"Urteile" (genauer Schiedssprüche) sind insofern "echt" oder
verbindlich, als daß der Unterlegene jetzt nicht mehr vor einem
ordentlichen Gericht klagen kann, nur weil ihn der Schiedsspruch nicht
gefällt.
Gruß
Bastian
--
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>> Dann haette das ZDF nach Eugen Menken ja schon den zweiten Richter
>> fuer diese Serie verschlissen. Vielleicht sollten die sich doch mal
>> Gedanken ueber das Konzept machen.
>Es kann natürlich sein, daß ich die beiden verwechselt habe:-(.
>Das Konzept ist's wohl weniger, sondern die Häufigkeit des Sendens,
>d.h. Produktion eines erfolgreichen Formats im Fließbandverfahren, das
>schleift sich schnell ab
Was soll sich denn da abschleifen ? Bei einem Fall von 15 Minuten
dürfte es für einen erfahrenen Richter wohl kaum viel Zeit brauchen, um
den Fall zu beurteilen.
--
Ciao, Heiko...
Laut einem Artikel in der HörZu ist die Salesch RiLG in Hamburg und
hat sich für die Sendung längerfristig beurlauben lassen...
Was die in der Sendung benutzte Terminologie anbetrifft, so ist diese
wohl nicht so ganz treffend, fügt sich damit aber in das Gesamtbild
der deutschen Medien ein; wenn schon namhafte Nachrichtensendungen
serienmäßig z.B. Bewährungsauflagen zu Geldstrafen "umbezeichnen", so
darf von einer drittklassigen Nachmittagsshow kaum juristische
Exaktheit erwartet werden...
Erwin Denzler
:
Ist aber in Wirklichkeit kein Richter, sondern ein Fachanwalt fuer
Arbeitsrecht.
--
Alexander Frink, Institut fuer Physik, Johannes-Gutenberg-Universitaet
D-55099 Mainz, Germany, Phone: +49-6131-3923391.
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>Ist dieser "tragende Gedanke" überhaupt so tragend?
Das würde ich nicht denken.
Ich habe nur zumindest "das Beste" unterstellen und möglichen Pro-Stimmen für
derartigen Unfug vorgreifen wollen.
>> Das Konzept ist's wohl weniger, sondern die Häufigkeit des Sendens,
>> d.h. Produktion eines erfolgreichen Formats im Fließbandverfahren, das
>Ich erinnere mich an die DAS-Sendung wo Eugen Menken als Gast war. Da hat er
>meiner Erinnerung nach angedeutet, daß nicht nur die Masse sondern auch das
>Drehbuch der Fälle ihm mißfiel. Z.B. war das ZDF oft mit Menkens Urteilen
>nicht zufrieden und sie haben dann oft bis in die Nacht hinein um
>Kompromisse gestritten (sozusagen "Streit um Drei - Uhr nachts...").
Warum hätte er sich auf so etwas einlassen sollen ?
>Wo genau die Differenzen waren, wurde nicht ganz klar.
>Aber möglicherweise wird das erkennbar, wenn man Menkens Urteile
>mit Neumanns vergleicht. Z.B. hat letzterer m.W. bei Fällen mit Haustieren
>bisher kein einziges Urteil gefällt, das zugunsten des Tierhalters ausfiel,
>während Menken schonmal ein Urteil sprach, das im Endeffekt zugunsten eines
>Öko-Gartenbesitzers und seines "Unkrauts" war (was Menken auch in der
>Begründung so formulierte).
Jetzt wird's aber albern.
>Auch andere Urteile Neumanns waren häufig dubios oder gar fehlerhaft (z.B.
>über einen Vertrag, dessen Inhalt nichtmal verlesen wurde) usw.
Glaubst du wirklich, daß in einer 15 Minuten Folge sämtliche
prozessualen Erfordernisse beachtet werden ?
>> schleift sich schnell ab, und die Qualität leidet, Hauptsache 's
>> bringt Quote, wenn's auch nur kurzfristig ist.
>Siehe oben. Gültige Rechtsprechung ist nicht immer im Einklang mit den
>Ansichten der Masse. Aber mit unbequemen Urteilen und dementsprechend
>unzufriedenen Zuschauern macht man eben keine guten Quoten.
Bislang hast du außer Unterstellungen und einer angeblichen Andeutung
nichts an Fakten auf den Tisch gebracht.
>Offenbar geht es dem ZDF nur darum, die vermeintlichen Wunschvorstellungen
>seiner Zuschauer zu bedienen, weshalb "ehrenwerte Herrschaften" bei Guido
>Neumann i.d.R. gewinnen und Jugendliche meistens und Tierhalter durchweg den
>Prozeß verlieren.
Geschwafel. Der Richter begründet seine Urteile nicht ohne Grund und
wenn es tatsächlich falsche Urteile gegeben hätte, wäre das den
juristisch bewanderten Zuschauern ja wohl aufgefallen.
--
Ciao, Heiko...
>>>Urteilen nicht zufrieden und sie haben dann oft bis in die Nacht hinein
>>>um Kompromisse gestritten (sozusagen "Streit um Drei - Uhr nachts...").
>> Warum hätte er sich auf so etwas einlassen sollen ?
>Hat er ja letztenendes nicht mehr.
Erstens beantwortet das meine Frage nicht und zweitens unterstellst du
einfach, daß deine Unterstellung den Tatsachen entspricht.
>>>Tierhalters ausfiel, während Menken schonmal ein Urteil sprach, das im
>>>Endeffekt zugunsten eines Öko-Gartenbesitzers und seines "Unkrauts" war
>>>(was Menken auch in der Begründung so formulierte).
>> Jetzt wird's aber albern.
>Warum?
Weil du das Ergebnis beurteilst und nicht die Begründung.
>Daß Guido Neumann bei Fällen, wo Tierhalter beteiligt waren, bisher
>nur oder überwiegend zu ungunsten der Tierhalter geurteilt hat, ist m.E.
>schon auffallend.
Aha. Nach deiner Argumentation wünscht das Publikum des ZDF also,
Tierhalter verlieren zu sehen ?
>In einem anderen Fall ging es um eine Schenkung der Eltern an die Tochter
>(ein Auto), das an die Bedingung egeknüpft war, daß die Tochter in die
>Fußstapfen des Vaters tritt und Jura studiert. Die Tochter
>hat ihr Jurastudium aber abgebrochen, weil es einfach nicht ihr Ding ist und
>stattdessen eine Schauspielschule besucht. Daraufhin haben die Eltern die
>Tochter auf Herausgabe des Autos verklagt und Guido Neumann hat der Klage
>der Eltern dann abgesegnet.
Und ?
>Es wurde nicht einmal erörtert, ob diese Bedingung sittenwidrig sein
>könnte.
Wieso auch ? §138 Abs.2 BGB liegt offenkundig nicht vor und §138 Abs.1
BGB ist schon beinahe abwegig, denn eine Schenkung unter eine Bedingung
zu stellen, ist schwerlich sittenwidrig. Im übrigen wird sogar im
Schenkungsrecht die (hier nicht einschlägige) Schenkung unter Auflage
geregelt, der Gesetzgeber trifft hier eine Wertung über die
Zulässigkeit der Beschränkung von Schenkungen.
Wie kommst du überhaupt darauf, daß in einer kurzen Urteilsbegründung
jede Möglichkeit angesprochen wird ?
>Anderes Beispiel: Der Fall mit der Maus im Staubsaugerschlauch.
Sagt mir nichts.
>>>Auch andere Urteile Neumanns waren häufig dubios oder gar fehlerhaft
>>>(z.B. über einen Vertrag, dessen Inhalt nichtmal verlesen wurde) usw.
>> Glaubst du wirklich, daß in einer 15 Minuten Folge sämtliche
>> prozessualen Erfordernisse beachtet werden ?
>Entschuldige bitte, aber wenn der Gegenstand der Klage nicht einmal auf den
>Tisch gelegt wird, dann ist das Urteil nichts wert.
Der Gegenstand der Klage wird von den beiden Parteien vorgetragen.
Offenbar war der Inhalt des Vertrags zwischen den Parteien unstreitig.
>> Bislang hast du außer Unterstellungen und einer angeblichen Andeutung
>> nichts an Fakten auf den Tisch gebracht.
>Du bestreitest, daß Einschaltquoten hier eine Rolle spielen?
Die Einschaltquote spielt immer eine Rolle. Das ist aber kein Beweis
für eine Unterstellung.
>Jedenfalls würde ich "Streit um Drei" eher als Unterhaltungssendung
>betrachten und nicht als juristisches Bildungsprogramm.
Ach was.
>> Geschwafel. Der Richter begründet seine Urteile nicht ohne Grund und
>> wenn es tatsächlich falsche Urteile gegeben hätte, wäre das den
>> juristisch bewanderten Zuschauern ja wohl aufgefallen.
>Hast Du alle Zuschauerbriefe an die Redaktion studiert?
Warum sollte ich die Zuschauerbriefe an die Redaktion studieren ?
Gehören die neuerdings zur Urteilsbegründung ?
>Außerdem: Selbst rechtlich bewanderte Zuschauer werden nicht unbedingt
>sofort einen Protestbrief schreiben, wenn ihnen ein Fernsehurteil falsch
>erscheint, weil es einfach nicht soo wichtig ist.
Vielleicht deshalb, weil es mehr als eine Möglichkeit gibt, einen
Sachverhalt zu beurteilen.
--
Ciao, Heiko...