Strafvereitelung fuer klerikalen Geldwaescher?
Rudolf Ladwig
Zöllner fassen Deutschen
SKOPJE/PRISTINA, 4. Januar. Mazedonische Zöllner haben den katholischen
Militärbischof Walter Mixa bei einem Devisenvergehen erwischt. Der
Geistliche wurde am 29. Dezember am Flughafen Skopje mit mehr als 400 000
Mark in bar gestellt. Das Geld sollte unangemeldet aus dem Kosovo gebracht
werden. Zunächst werde die Herkunft des Geldes überprüft, sagte ein
Polizeioffizier am Freitag in Skopje.
Walter Mixa, der in Bayern der Diözese Eichstätt vorsteht und zu den
einflussreichen Bischöfen in Deutschland zählt, war in einem Wagen der
deutschen Friedenstruppe Kfor auf dem Weg von einem offiziellen Besuch zum
Flughafen. Der 60-Jährige war vom 26. bis 29. Dezember bei den im Kosovo
stationierten Bundeswehrsoldaten. Im Kosovo hieß es, der Vorgang sei dem
deutschen Militär unerklärlich und sehr unangenehm.
Der deutsche Botschafter in Skopje hat sich einem Bericht der ARD-Tagesschau
zufolge für Mixa eingesetzt. Er vertraue dem Geistlichen, der "gutgläubig"
gehandelt habe. Das Geld stammt nach Informationen der ARD von der
katholischen Diözese Mazedoniens. Mixa sollte demnach das Geld im Auftrag
der Deutschen Bischofskonferenz nach Deutschland bringen, damit es dort
angelegt werden könne.
Bischof Mixa gilt als politisch erfahren und hat sich bereits mehrere Male
mit der Bundesregierung in brisanten Fragen angelegt. Zuletzt kritisierte
der Katholik den Einsatz deutscher Soldaten in dem Krieg in Afghanistan.
(dpa/po.)
Berliner Zeitung , 5.01.02