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Nokia - Impressum - Email-adresse

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Falk Willberg

unread,
Jan 15, 2008, 5:17:07 PM1/15/08
to
Heute hat die Firma Nokia klargestellt, daß sie an meinem Wohnort keine
Geschäfte mehr tätigen will.

Diesem Wunsch werde ich entsprechen und möglichst keine Produkte von
Nokia mehr kaufen.

Ich hatte vor, die Verantwortlichen bei Nokia darüber zu informieren,
daß ich deren Wunsch entsprechen werde, finde aber keine Möglichkeit zur
schnellen Kontaktaufname oder die Adresse der elektronischen Post.

Bei welcher Behörde ist wegen Verstoßes gegen §5 TMG Anzeige zu erstatten?

Was treiben eigentlich die Impressum-Abmahnanwälte....?

Falk

Markus Philippi

unread,
Jan 15, 2008, 5:30:59 PM1/15/08
to
Falk Willberg schrieb:

> Ich hatte vor, die Verantwortlichen bei Nokia darüber zu informieren,
> daß ich deren Wunsch entsprechen werde, finde aber keine Möglichkeit zur
> schnellen Kontaktaufname oder die Adresse der elektronischen Post.

Inhaltlich unterstütze ich Dein Anliegen.
Praktisch steht das gross und breit auf der Seite....

"Anbieterkennzeichnung" ganz unten auf der Seite.
http://www.nokia.de/A4435001

viele Grüsse
Markus

Roman Schütz

unread,
Jan 15, 2008, 5:31:44 PM1/15/08
to
Falk Willberg schrieb:

Über "Service"->"Kontakt" kannst du denen eine Nachricht senden.

Und es gibt bei denen sehr wohl ein Impressum nach §5 TMG.
Am unteren Rand einfach auf "Anbieterkennzeichnung" klicken.

Grüsse
Roman

Matthias Kryn

unread,
Jan 15, 2008, 5:35:33 PM1/15/08
to
Markus Philippi schrieb:
> Falk Willberg schrieb:

Ja. Und? Schon mal nachgesehen? Offensichtlich nicht. Dort
findet sich alles, aber keine Adresse der elektronischen Post,
kein Kontaktformular, kein Nix.

Grüße
Matthias

Matthias Kryn

unread,
Jan 15, 2008, 5:37:28 PM1/15/08
to
Roman Schütz schrieb:
> Falk Willberg schrieb:

> > Ich hatte vor, die Verantwortlichen bei Nokia darüber zu
> > informieren, daß ich deren Wunsch entsprechen werde, finde
> > aber keine Möglichkeit zur schnellen Kontaktaufname oder
> > die Adresse der elektronischen Post.
> >
> > Bei welcher Behörde ist wegen Verstoßes gegen §5 TMG
> > Anzeige zu erstatten?

[...]

> Über "Service"->"Kontakt" kannst du denen eine Nachricht
> senden.

Das ist aber nicht das Impressum/Anbieterkennzeichnung.


> Und es gibt bei denen sehr wohl ein Impressum nach §5 TMG.
> Am unteren Rand einfach auf "Anbieterkennzeichnung" klicken.

Das Impressum ist nicht vollständig. Schau einfach mal rein.

Grüße
Matthias

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Roman Schütz

unread,
Jan 16, 2008, 2:58:46 PM1/16/08
to
Matthias Kryn schrieb:
Stimmt, die Mailadresse fehlt.
Aber verwundert dich das bei einem Unternehmen, das jahrelang satte
Zuschüsse aus dem Staatssäckel kassiert und dann den Betrieb nach der
Wartefrist dicht macht?

Grüsse
Roman

Stefan Müller

unread,
Jan 17, 2008, 4:02:05 AM1/17/08
to
"Falk Willberg" <Fawegl...@falk-willberg.de> schrieb

>
> Diesem Wunsch werde ich entsprechen und möglichst keine Produkte von
> Nokia mehr kaufen.
>
> Ich hatte vor, die Verantwortlichen bei Nokia darüber zu informieren,
> daß ich deren Wunsch entsprechen werde, finde aber keine Möglichkeit zur
> schnellen Kontaktaufname oder die Adresse der elektronischen Post.
>

Da es eh keine interessanten Produkte von Nokia gibt, ist das verständlich.
Die werden ihre Handys halt nur noch im Osten los. Dann muss man auch
da mit der Firma hin. ;)

Gruss
Stefan


Lothar Frings

unread,
Jan 17, 2008, 4:46:26 AM1/17/08
to
Matthias Kryn tat kund:

> Das Impressum ist nicht vollständig. Schau einfach mal rein.

Wenn etwas Vorgeschriebenes fehlt und dich das stört,
wende dich einfach an eine Verbraucherzentrale deiner Wahl.

Lothar Frings

unread,
Jan 17, 2008, 4:48:38 AM1/17/08
to
Falk Willberg tat kund:

> Heute hat die Firma Nokia klargestellt, daß sie an meinem Wohnort keine
> Geschäfte mehr tätigen will.

Huch? Ich dachte, die machen nur dicht.
Was ist an deinem Wohnort denn so schrecklich?

>
> Diesem Wunsch werde ich entsprechen und möglichst keine Produkte von
> Nokia mehr kaufen.
>
> Ich hatte vor, die Verantwortlichen bei Nokia darüber zu informieren,
> daß ich deren Wunsch entsprechen werde, finde aber keine Möglichkeit zur
> schnellen Kontaktaufname oder die Adresse der elektronischen Post.

Dann schreib auf toten Bäumen. Eine Postadresse werden sie
ja wohl haben? Die Verantwortlichen erreichst du in keinem Fall.

Lothar Frings

unread,
Jan 17, 2008, 5:19:32 AM1/17/08
to
Olaf Selke tat kund:

> inhaltlich wuerde ich lieber unserer NRW Landesregierung die Ohren
> langziehen, mehrere 10 Millionen EUR Subventionen in den Nokia Standort
> hineingepumpt zu haben.

Soviel ich in den Nachrichten gehört habe, hat Nokia
alle Bedingungen erfüllt, die an diese Subventionen
geknüpft waren.

Harry Blum

unread,
Jan 17, 2008, 5:34:37 AM1/17/08
to
Lothar Frings schrieb:

Oder, natürlich völlig abwegig, und nur von einigen weltfremden
Weltverbesserern vorgeschlagen: An Nokia.

H.B.

Harry Blum

unread,
Jan 17, 2008, 5:37:30 AM1/17/08
to
Falk Willberg schrieb:

Die arbeiten weiterhin (auch) für Mandanten, die weiter vordergründig
wegen eines fehlerhaften Impressums, in Wirklichkeit aber aus anderen
Gründen, etwas weil jemand eine unpopuläre Maßnahme beschlossen hat, nur
Stöcke zwischen den Beine werfen wollen.

H.B.

Lothar Frings

unread,
Jan 17, 2008, 5:40:48 AM1/17/08
to
Harry Blum tat kund:

Das würde bestenfalls zur Vervollständigung des
Impressums führen. Ich glaube aber nicht, daß das
Matthias' eigentliches Anliegen ist.

Ulrich Hoffmann

unread,
Jan 17, 2008, 5:51:28 AM1/17/08
to

"Falk Willberg" schrieb:

> Diesem Wunsch werde ich entsprechen und möglichst
> keine Produkte von Nokia mehr kaufen.

Auf welche anderen in Deutschland hergestellten Ge-
räte beabsichtigst Du auszuweichen? Warum willst Du
gerade Nokia abstrafen, die immerhin am längsten in
Deutschland geblieben sind?

UH

Matthias Kryn

unread,
Jan 17, 2008, 3:50:03 PM1/17/08
to
Lothar Frings schrieb:

Ich hab überhaupt kein Anliegen in dieser Sache.

Grüße
Matthias

Harry Blum

unread,
Jan 17, 2008, 6:01:40 PM1/17/08
to
Lothar Frings schrieb:

Ich glaube, Du meinst Falk.

Ferner ging es mir gerade um diese Überlegung:
Allenthalben wird undifferenziert über "Abmahnanwälte" gemeckert und als
heilsbringende Lösung vorgeschlagen, dass man den Abzumahnenden ja
vorher mal "anrufen" könne, damit er das beanstandete Verhalten
abstellen kann, ohne ein Opfer der sachfremden "Abzockerei" der
"Abmahnanwälte" zu werden, die ja nach Meinung einiger der Zweck des
Instituts der Abmahnung ist.
Da kam mir halt die Idee, dass man sich selber daran hält und erst
einmal eine Abmahnung durch entsprechende Information zu vermeiden
sucht, wenn es einem wirklich um die Beseitigung des Verstoßes und nicht
sachfremde Erwägungen wie Querulantum geht. Ich weiß, das ist weltfremd,
da ich vergesse, da es ein relevanter Unterschied ist, ob ich abmahne
oder abgemahnt werde. ;-)
Das ist so ähnlich wie bei den Leute, die Urheberrechte für überschätzt
halten und entsprechende Abmahnungen für das schlimmste Übel seit der
Pest, aber bereit sind, jeden noch so blöden Einfall als
(Arbeitnehmer-)Erfindung zu deklarieren und ohne weiteres gerichtlichen
Schutz wollen. Alles schon gehört.

Diese Überlegung bezog sich selbstverständlich nicht auf Falk, der so ja
nicht aus Revanche versuchen würde, jemanden abzumahnen, der es nicht
besser verdient hat.

H.B.

Lothar Frings

unread,
Jan 18, 2008, 3:32:46 AM1/18/08
to
Matthias Kryn tat kund:

> Ich hab überhaupt kein Anliegen in dieser Sache.

Ach so. Aus zwei Postings zum unvollständigen
Impressum habe ich dann wohl was Falsches
geschlossen.

Ekki Plicht

unread,
Jan 18, 2008, 4:34:40 AM1/18/08
to
Am Tue, 15 Jan 2008 23:47:31 +0100 schrieb Olaf Selke:

> On Tue, 15 Jan 2008 23:30:59 +0100 Markus Philippi wrote:
>> Falk Willberg schrieb:
>>
>>> Ich hatte vor, die Verantwortlichen bei Nokia darüber zu informieren,
>>> daß ich deren Wunsch entsprechen werde, finde aber keine Möglichkeit zur
>>> schnellen Kontaktaufname oder die Adresse der elektronischen Post.
>>
>> Inhaltlich unterstütze ich Dein Anliegen.
>

> inhaltlich wuerde ich lieber unserer NRW Landesregierung die Ohren
> langziehen, mehrere 10 Millionen EUR Subventionen in den Nokia Standort
> hineingepumpt zu haben.

Und dafür +10 Mio. Gewerbesteuer kassiert haben, 2300 Leuten immerhin
zeitweise Arbeit gegeben haben usw. usf.

Ich will Nokia nicht verteidigen und werde mir ganz sicher ob dieses
Verhaltens kein Handie von denen mehr kaufen. Trotzdem muss man wohl
einräumen das Nokia sich legal korrekt verhält. Moralisch sicher nicht.

Gruß,
Ekki

Harry Blum

unread,
Jan 18, 2008, 4:45:20 AM1/18/08
to
Ekki Plicht schrieb:

Was ist denn die moralische Instanz?

Es ist eine unternehmerische Entscheidung getroffen, die auch in
Deutschland trotz aller sozial motivierten Einschränkungen für einen
Unternehmer möglich sein muß. Man mag in der Sache darüber hart
diskutieren, aber moralisch kann man niemanden nur deshalb etwas
vorwerfen, der seine Entscheidungsfreiheit innerhalb des geltenden
Rechts vorwiegend oder nur an seinen Interessen orientiert.

H.B.

Falk Willberg

unread,
Jan 18, 2008, 4:47:24 AM1/18/08
to
Harry Blum schrieb:

> Lothar Frings schrieb:
>> Harry Blum tat kund:
>>
>>> Lothar Frings schrieb:
>>>
>>>> Matthias Kryn tat kund:
>>>>> Das Impressum ist nicht vollständig. Schau einfach mal rein.
>>>> Wenn etwas Vorgeschriebenes fehlt und dich das stört,
>>>> wende dich einfach an eine Verbraucherzentrale deiner Wahl.
>>> Oder, natürlich völlig abwegig, und nur von einigen weltfremden
>>> Weltverbesserern vorgeschlagen: An Nokia.
>> Das würde bestenfalls zur Vervollständigung des
>> Impressums führen. Ich glaube aber nicht, daß das
>> Matthias' eigentliches Anliegen ist.
>
> Ich glaube, Du meinst Falk.

So ist es.

> Ferner ging es mir gerade um diese Überlegung:
> Allenthalben wird undifferenziert über "Abmahnanwälte" gemeckert und als

Es wird auch sehr differenzierte Kritik geübt
...

> Diese Überlegung bezog sich selbstverständlich nicht auf Falk, der so ja
> nicht aus Revanche versuchen würde, jemanden abzumahnen, der es nicht
> besser verdient hat.

Nö, würde ich nicht. Ich wunderte mich nur, daß reihenweise eBay-Händler
abgemahnt werden, weil es nicht möglich ist, die Widerrufsbelehrung
einwandfrei zu formulieren, und eine große Organisation bleibt trotz
unvollständigen Impressums unbehelligt.

Ginge es bei der Mehrzahl der Abmahnungen um den Schutz des Wettbewerbs,
hätte da schon jemand etwas unternommen. Aber gegen Nokia wird das kein
leicht verdientes Geld....

Falk

Falk Willberg

unread,
Jan 18, 2008, 4:57:27 AM1/18/08
to
Harry Blum schrieb:
...

> Was ist denn die moralische Instanz?

Moral, Ethik, Anstand etc. sind die Konventionen einer Gesellschaft, die
das Zusammenleben möglich machen. Daraus entstanden Gesetz.

> ... aber moralisch kann man niemanden nur deshalb etwas


> vorwerfen, der seine Entscheidungsfreiheit innerhalb des geltenden
> Rechts vorwiegend oder nur an seinen Interessen orientiert.

Selbstverständlich kann man das. Ein Arschloch muß kein Verbrecher sein.

Falk

Lothar Frings

unread,
Jan 18, 2008, 5:04:28 AM1/18/08
to
Falk Willberg tat kund:

> Harry Blum schrieb:


> > Ich glaube, Du meinst Falk.
>
> So ist es.

Nein, so ist es nicht. Das wäre mir viel zu kompliziert,
immer "Matthias" zu schreiben, wenn ich "Falk" meine.
Ich bin ein faules Schwein und schriebe dann
lieber "Falk".

>
> > Ferner ging es mir gerade um diese Überlegung:
> > Allenthalben wird undifferenziert über "Abmahnanwälte" gemeckert und als
>
> Es wird auch sehr differenzierte Kritik geübt
> ...
>
> > Diese Überlegung bezog sich selbstverständlich nicht auf Falk, der so ja
> > nicht aus Revanche versuchen würde, jemanden abzumahnen, der es nicht
> > besser verdient hat.
>
> Nö, würde ich nicht. Ich wunderte mich nur, daß reihenweise eBay-Händler
> abgemahnt werden, weil es nicht möglich ist, die Widerrufsbelehrung
> einwandfrei zu formulieren, und eine große Organisation bleibt trotz
> unvollständigen Impressums unbehelligt.
>
> Ginge es bei der Mehrzahl der Abmahnungen um den Schutz des Wettbewerbs,
> hätte da schon jemand etwas unternommen. Aber gegen Nokia wird das kein
> leicht verdientes Geld....

Na also, da gibt's doch nichts zu wundern. Einfach
bequem am PC hängen und die Geldmaschine
laufen lassen, indem man Kleinhändler ohne
viel Ahnung und vor allem ohne Rechtsabteilung
abzockt, ist in jedem Fall attraktiver.

Aber ist denn das, was in Nokias Impressum
fehlt, überhaupt ein Abmahngrund?

Matthias Kryn

unread,
Jan 18, 2008, 5:54:15 AM1/18/08
to
Harry Blum schrieb:

> Es ist eine unternehmerische Entscheidung getroffen, die auch
> in Deutschland trotz aller sozial motivierten Einschränkungen
> für einen Unternehmer möglich sein muß. Man mag in der Sache
> darüber hart diskutieren, aber moralisch kann man niemanden
> nur deshalb etwas vorwerfen, der seine Entscheidungsfreiheit
> innerhalb des geltenden Rechts vorwiegend oder nur an seinen
> Interessen orientiert.

Oh doch, das kann man. Jemand, der gerade noch legal und dabei
so opportunistisch wie möglich handelt, verlässt einen
gesellschaftlichen Wertkonsens, der auf Geben und Nehmen beruht.
Wenn -- wie in unserem Fall -- das Nehmen überstrapaziert wird,
ruft das entsprechende Reaktionen hervor. Die Leute
(Arbeitnehmer, Politiker, Kunden) sind ja nicht blöd, auch wenn
sie aus wirtschaftlichen Erwägungen vieles mit sich machen
lassen (müssen).

Wer wie ein kleines Kind immer nur "Haben" will, macht sich
keine Freunde -- und als Unternehmen kann man seine Kunden nicht
dauerhaft verarschen. Wer das, was die "soziale Marktwirtschaft"
ausmacht, mit den Füßen tritt, mag ein toller Unternehmer sein
und darf sich auf der anderern Seite ein Charakterschwein nennen
lassen.

(Anderenfalls wären sämtliche Diskussionen z.B. über GvG, die
Abmahnpraktiken der Musikindustrie, Verkauf von Bauspardarlehen
an Lonestar usw. müßig. Denn alle Kritisierten bewegen sich
innerhalb des geltenden Rechts.)

Grüße
Matthias

Falk Willberg

unread,
Jan 18, 2008, 6:01:40 AM1/18/08
to
Matthias Kryn schrieb:
...
> (Anderenfalls wären sämtliche Diskussionen z.B. über GvG,... usw. müßig.

> Denn alle Kritisierten bewegen sich innerhalb des geltenden Rechts.)

Und wenn man immer an die Grenze geht, tritt man auch mal versehentlich
über: http://www.abzockwelle.de/m_025.htm

Falk

Message has been deleted

Hans-Peter Diettrich

unread,
Jan 18, 2008, 8:40:07 AM1/18/08
to
Harry Blum wrote:

> Was ist denn die moralische Instanz?

Das frage ich mich auch - wo sollte die denn sitzen?

> Es ist eine unternehmerische Entscheidung getroffen, die auch in
> Deutschland trotz aller sozial motivierten Einschränkungen für einen
> Unternehmer möglich sein muß. Man mag in der Sache darüber hart
> diskutieren, aber moralisch kann man niemanden nur deshalb etwas
> vorwerfen, der seine Entscheidungsfreiheit innerhalb des geltenden
> Rechts vorwiegend oder nur an seinen Interessen orientiert.

Ja, so ist das nun mal. Jeder Betrieb optimiert seinen Gewinn, das kann
man ihm nicht verdenken. Der Staat kann nur die Rahmenbedingungen so
festlegen, daß für das Gemeinwohl noch genügend abfällt.

Mit der Globalisierung haben sich die Staaten ganz schön was
eingebrockt, denn es ist ja klar, daß dies zu einem weltweit
vereinheitlichten Lohnniveau führen wird, und zwar auf dem
niedrigstmöglichen Level. Die Binsenweisheit, daß der Produktion auch
eine entspechende Kaufkraft gegenüberstehen muß, ist kein
betriebswirtschaftliches Problem, sondern ein volkswirtschaftliches. Wie
dieses Experiment weitergehen wird, muß sich noch herausstellen. Und
ausbaden müssen wir das alle, die wir nicht von den Unternehmensgewinnen
leben und unsere Gehälter oder Diäten nicht nach eigenem Gutdünken
festsetzen können :-(


Aber mit Datennetzen hat das nun wirklich nichts mehr zu tun ;-)

Und was o.g. eMail-Adresse betrifft, statt derer reicht auch eine
Möglichkeit, einen Text online eingeben zu können.

DoDi

Harry Blum

unread,
Jan 18, 2008, 8:51:45 AM1/18/08
to
Falk Willberg schrieb:

> Harry Blum schrieb:
> ...
>> Was ist denn die moralische Instanz?
>
> Moral, Ethik, Anstand etc. sind die Konventionen einer Gesellschaft, die
> das Zusammenleben möglich machen. Daraus entstanden Gesetz.

Das ist mir bekannt, Danke.

Ich fragte allerdings nach der Instanz, nicht einer Definition von Moral
oder nach Zusammenhängen verschiedener Verhaltensregeln.


>
>> ... aber moralisch kann man niemanden nur deshalb etwas
>> vorwerfen, der seine Entscheidungsfreiheit innerhalb des geltenden
>> Rechts vorwiegend oder nur an seinen Interessen orientiert.
>
> Selbstverständlich kann man das. Ein Arschloch muß kein Verbrecher sein.

Ein eingängiger Spruch, der mir allerdings Deinen Gedanken nicht näher
bringt.

H.B.

Harry Blum

unread,
Jan 18, 2008, 9:07:05 AM1/18/08
to
Matthias Kryn schrieb:

> Harry Blum schrieb:
>
>> Es ist eine unternehmerische Entscheidung getroffen, die auch
>> in Deutschland trotz aller sozial motivierten Einschränkungen
>> für einen Unternehmer möglich sein muß. Man mag in der Sache
>> darüber hart diskutieren, aber moralisch kann man niemanden
>> nur deshalb etwas vorwerfen, der seine Entscheidungsfreiheit
>> innerhalb des geltenden Rechts vorwiegend oder nur an seinen
>> Interessen orientiert.
>
> Oh doch, das kann man. Jemand, der gerade noch legal und dabei
> so opportunistisch wie möglich handelt, verlässt einen
> gesellschaftlichen Wertkonsens, der auf Geben und Nehmen beruht.

Der ist mir, auf jeden Fall nicht im unternehmerischen Handeln, bekannt.
Natürlich gibt es ungeschriebene, moralische Verhaltensregeln auch für
Unternehmer...nur sehe ich keine Regeln verletzt, nur weil ein
Unternehmer sich innerhalb bestehender Gesetz nur an seinen Interessen
orientiert. Da fehlen einfach Umstände, die mehr ausmachen müssen als
dass das eigene Handeln Interessen anderer beeinträchtigt.

> Wenn -- wie in unserem Fall -- das Nehmen überstrapaziert wird,
> ruft das entsprechende Reaktionen hervor.

Das ist, nach dem bisherigen Kenntnisstand, nicht der Fall.

In "unserem" Fall gab es klare Absprachen, die seitens Nokia eingehalten
wurden, gerade auch in Bezug auf die Fördergelder. Nokia hat auch geleistet.
Das ist Politk und Geschäft, das basiert auf klaren Absprachen und
Vereinbarungen, moralische Grenzen fangen viel später an. Oder soll die
moralische Regel sein, dass Nokia über die getroffenen Vereinbarungen
hinaus einfach ein bisschen mehr Dankbarkeit zeigen muss und aus
Dankbarkeit nicht entscheiden darf, dass Werk über die verabredeten
Zeiten hinaus nicht zu schliessen?
Wohl niemand käme auf die Idee, denn Staat als moralisch verpflichtet zu
sehen oder es ihm überhaupt nur zu erlauben, ohne Versprechen einer
Gegenleistung diese Gelder zu verteilen. Förderungen gegen Versprechen,
eine bestimmte Anzahl von Arbeitsplätzen für einen Zeitraum zu garantieren.

> Die Leute
> (Arbeitnehmer, Politiker, Kunden) sind ja nicht blöd, auch wenn
> sie aus wirtschaftlichen Erwägungen vieles mit sich machen
> lassen (müssen).
>

Was jetzt gerade passiert ist die durch angeheizte, von Politkern gern
genutzte Hype, die bei einigen Mitbürgern das Hirn auschaltet (womit ich
nicht meine, dass man Nokia nicht kritisieren darf/kann/soll, sondern
dass sich einige viele in einer Hysterie befinden, die Ihnen
offensichtlich die Fähigkeit nimmt, Ihre Position auch nur im Ansatz
nachvollziehbar zu begründen). Es kommt einfach unerwartet.

Statt den moralischen Zeigefinger zu erheben und Empörung in
Selbstmitleid badend auszuleben, sollte man das eigene Handeln
überdenken und sich von dem System der Subventionen sowie Förderungen
zum Schutz von Arbeitsplätzen verabschieden. Steuersenkungen in gleicher
Höhe wären zumindest einen Versucht wert.

Was zur Zeit passiert, ist ein Paradebeispiel für meine Gründe,
entschieden gegen Volksentscheide und sonstige Volksabstimmungen zu sein.


> Wer wie ein kleines Kind immer nur "Haben" will, macht sich
> keine Freunde -- und als Unternehmen kann man seine Kunden nicht
> dauerhaft verarschen. Wer das, was die "soziale Marktwirtschaft"
> ausmacht, mit den Füßen tritt, mag ein toller Unternehmer sein
> und darf sich auf der anderern Seite ein Charakterschwein nennen
> lassen.

Nokia ist ja nun gerade für das Gegenteil bekannt, nämlich dass Nokia
sich den Mitarbeitern gegenüber immer sehr sozial verhalten hat.

> (Anderenfalls wären sämtliche Diskussionen z.B. über GvG, die
> Abmahnpraktiken der Musikindustrie, Verkauf von Bauspardarlehen
> an Lonestar usw. müßig. Denn alle Kritisierten bewegen sich
> innerhalb des geltenden Rechts.)

Ich bezweifele nicht, dass es Moral an sich gibt.

Ich negiere lediglich die, ebenfalls moralische, Berechtigung, jemand
einen moralischen Vorwurf zu machen, der allein darin besteht, dass sich
eine Entschscheidung eines Unternehmers nach Beachtung aller zwingenden
Regeln allein an den eigenen Interessen orientiert. Das moralische
Minimum ist in diesen Fällen bereits in Gesetz gegossen, das mag unter
Privatpersonen anders sein.

Wie soll die (moralische) Regel lauten, die hier verletzt wurde?

H.B.

Harry Blum

unread,
Jan 18, 2008, 9:11:27 AM1/18/08
to
Hans-Peter Diettrich schrieb:

> Harry Blum wrote:
>
>> Was ist denn die moralische Instanz?
>
> Das frage ich mich auch - wo sollte die denn sitzen?
>
>> Es ist eine unternehmerische Entscheidung getroffen, die auch in
>> Deutschland trotz aller sozial motivierten Einschränkungen für einen
>> Unternehmer möglich sein muß. Man mag in der Sache darüber hart
>> diskutieren, aber moralisch kann man niemanden nur deshalb etwas
>> vorwerfen, der seine Entscheidungsfreiheit innerhalb des geltenden
>> Rechts vorwiegend oder nur an seinen Interessen orientiert.
>
> Ja, so ist das nun mal. Jeder Betrieb optimiert seinen Gewinn, das kann
> man ihm nicht verdenken. Der Staat kann nur die Rahmenbedingungen so
> festlegen, daß für das Gemeinwohl noch genügend abfällt.

Bei jedem, wie auch geartetem Vorwurf, mag ein jeder erst mal vor der
eigenen Haustür kehren und mir dann erklären, gegen welche moralische
Regel im konkreten Fall verstossen wird und was die moralische Instanz
ist.

[...]

> Aber mit Datennetzen hat das nun wirklich nichts mehr zu tun ;-)
>
> Und was o.g. eMail-Adresse betrifft, statt derer reicht auch eine
> Möglichkeit, einen Text online eingeben zu können.

Ist dem so? Gibt es dazu einen Nachweis resp. Entscheidung?
Das wäre beruflich sehr interessant für mich.

H.B.

Lars Friedrich

unread,
Jan 18, 2008, 6:11:46 PM1/18/08
to
Matthias Kryn schrieb:

> Oh doch, das kann man. Jemand, der gerade noch legal und dabei
> so opportunistisch wie möglich handelt, verlässt einen
> gesellschaftlichen Wertkonsens, der auf Geben und Nehmen beruht.

Nunja, sie nehmen einem Land Arbeitsplätze und geben die einem anderen
Land. Immerhin beschäftigt Nokia 112000 Mitarbeiter. Und da in vielen
anderen Ländern die soziale Sicherung wesentlich schlechter als hier
ausfällt, tun sie ja eigentlich der Menschheit als solches einen
Gefallen, wenn sie die Arbeitsplätze verlagern.

Grüße,
Lars Friedrich

Lothar Frings

unread,
Jan 21, 2008, 2:49:02 AM1/21/08
to
Matthias Kryn tat kund:

> Jemand, der gerade noch legal und dabei
> so opportunistisch wie möglich handelt, verlässt einen
> gesellschaftlichen Wertkonsens, der auf Geben und Nehmen beruht.
> Wenn -- wie in unserem Fall -- das Nehmen überstrapaziert wird,
> ruft das entsprechende Reaktionen hervor. Die Leute
> (Arbeitnehmer, Politiker, Kunden) sind ja nicht blöd, auch wenn
> sie aus wirtschaftlichen Erwägungen vieles mit sich machen
> lassen (müssen).

Also - ich prophezeie, daß Nokia durch diese Entscheidung
kein einziges Handy weniger verkaufen wird.
Man sollte das Politikergewäsch auch nicht so ernst
nehmen: Nächsten Sonntag Punkt 18 Uhr sind sie alle
wieder Europäer.

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