On 2024-02-10 11:38, Hans-Peter Diettrich <
DrDiet...@aol.com> wrote:
> On 2/10/24 12:35 PM, Hans-Peter Diettrich wrote:
>> On 2/10/24 11:55 AM, Peter J. Holzer wrote:
>>> On 2024-02-10 00:15, Hans-Peter Diettrich <
DrDiet...@aol.com> wrote:
>>>> On 2/8/24 11:30 AM, Martin Klaiber wrote:
>>>>> Da ich nur kurze Ausschnitte verwenden möchte, wäre es einfacher, das
>>>>> Video herunterzuladen, zuzuschneiden und dann zu verwenden, als es
>>>>> einzubetten und während des Vortrags hin- und herzuspulen.
>>>>>
>>>>> Wäre das durch das Zitatrecht (§ 51 UrhG) gedeckt?
>>>>
>>>> In einer *wissenschaftlichen* Arbeit, unter Beachtung der Regeln für
>>>> Zitate. Zuschneiden dürfte dem schon entgegenstehen.
>>>
>>> Wie das? Zitate sind praktisch immer »zugeschnitten«,
>>
>> Zitate sind einzelne *Ausschnitte* aus anderen Werken.
Eben. Und der OP will einzelne *Ausschnitte* aus einem Video in einen
Vortrag einbauen. Ich sehe da keinen Unterschied. In beiden Fällen muss
man bestimmen, von wo bis wo man zitiert und am Anfang und Ende des
Zitats eben "schneiden" (bei Audio und Video spricht man ja tatsächlich
von "Schnitt", bei Texten ist das Deutschen nur in aus dem englischen
entlehnten Phrasen wie "Cut and Paste" der Fall, aber semantisch ist das
das gleiche).
>> Allerdings gibt es auch in Schrifstücken entsprechend gekennzeichnete
>> Auslassungen,
Es war meinem Verständnis nach nicht die Rede davon, dass er innerhalb
der "kurzen Ausschnitte" noch einmal Teile weglassen will, aber gerade
in Papers ist das sehr üblich (natürlich entsprechend gekennzeichnet),
also sollte es auch in einem Vortrag möglich sein, solange dadurch die
Aussage nicht entstellt wird.
>> da bin ich etwas über das Ziel hinausgeschossen :-(
>
> Und noch eine Korrektur: natürlich gibt es auch Vollzitate.
Vollzitate hatte ich ja erwähnt. Aber vielleicht sollten wir definieren,
was wir darunter verstehen. Wikipedia kennt das Wort nämlich nur im
Zusammenhang mit dem Zitieren von Gesetzestexten (um das geht es hier
nicht) und der Duden gar nicht.
Ich meinte ein vollständiges Zitieren eines anderen Werks. Wenn ich also
in einem Buch über die Geschichte von Unix das bekannte Paper von
Ritchie und Thompson[RT74] zitieren möchte, dann wäre ein Vollzitat 14
Seiten lang. Das wäre erstens exzessiv, zweitens unnötig, und drittens
störend, weil der Leser dann nicht mehr verstehen würde, was eigentlich
mein Punkt ist. Im technisch-wissenschaftlichen Bereich kommt sowas
m.E.n. extrem selten vor. Wenn hingegen A.J. Hartley auf Youtube einen
Song bespricht, dann kommt dieser Song in seinem Video vollständig vor,
weil er zu jeder Textzeile, jedem Riff und jedem Tanzschritt was zu
sagen hat ;-). Das wäre dann IMHO ein Vollzitat, auch wenn es nicht "am
Stück" ist, sondern in vielen kurzen Abschnitten. Zusätzlich zeigt er
dann oft noch kurze Ausschnitte (wenige Sekunden) aus anderen Videos, um
Zusammenhänge zu demonstrieren. Das sind dann "normale" Zitate.
hp
[RT74] D. M. Ritchie and K. Thompson: The UNIX Time-Sharing System;
Communications of the ACM, 17, No. 7 (July 1974), pp. 365-375.