Am 21.02.2024 um 14:38 schrieb Allzeit:
> ... wenn sich die ukrainische Seite (ob nun Selensky oder ein
> Nachfolger oder auch eine Militärregierung) zu einer
> Verhandlungslösung bereitfände.
Warum sollte jemand, der "Russland hasst", das übel nehmen? Russland tut
dieser Krieg ganz offenbar auch nicht gut.
> Und wenn sich - au weia! - dann zeigte, dass Russland mitnichten
> "Hunger" auf westlichere Landschaften hat ... na, okay, für die
> nächsten zehn, zwanzig Jahre hat man den Russenhass- und
> Russenangst-Akku schon aufgeladen. Da ist es dann auch egal, ob
> Russland nicht nach Westen vorrückt weil abgeschreckt - oder weil
> schlicht kein Interesse. Da kann sich dann jeder aussuchen, wie
> herum er es sehen will.
Du solltest mal das Interview von Tucker Carlson mit Wladimir Putin
ansehen. Putin erklärt in den ersten 30 Minuten, warum die Ukrainer, die
Letten und die Polen "eigentlich Russen sind". Da könnte man schon auf
den Gedanken können, er wolle ein "Groß-Russland" erstreiten.
Realistisch halte ich das aber auch nicht. Er wollte nicht einmal die
ganze Ukraine besetzen. Er kam mit 190.000 Soldaten an. Das ist viel zu
wenig, um die Ukraine zu besetzen, geschweige denn, die besetzte Ukraine
zu verwalten.
Nein, ich bleibe dabei: er braucht den Weg zur Schwarzmeerflotte. Und
inzwischen scheint sich diese Theorie ja auch zu verbreiten. Was hätte
da an Leid erspart werden können, hätte man ihn ihm einfach gegeben?
> Die, die immer weiter Waffen liefern wollen, also den Krieg
> verlängern wollen, sollten mal rausrücken, wie sie sich das
> vorstellen: Wohin soll das führen? Haben die überhaupt ein
> Nach-Krieg-Szenario im Kopf? Wie sieht das aus?
Ich würde auch Waffen liefern, aber auf jeden Fall auf Verhandlungen
drängen. Tote Menschen nützen keiner Seite.
Ein Nachkriegsszenario beinhaltet eine Regelung, die wir heute schon
voraussagen können: Deutschland wird erheblich für den Wiederaufbau
bezahlen (und bei der Vergabe von rentablen Aufträgen wieder
ausgeklammert). Wie beim Irak damals.
FW