Sind sie aber nicht, nämlich dankbar. Doch müssen sie die bittere Pille
schlucken, wie auch die Deutschen akzeptieren mußten, daß ihr Land, das
vor dem 1. Weltkrieg seine größte Ausdehnung hatte, von der Maas bis an
die Memel, von der Etsch bis an den Belt, (und dann gab es noch die
Kolonien) nach dem Krieg ver- und zerkleinert wurde. Zunächst mal noch
einigermaßen wenig: Gebiete ans heutige Ostbelgien, Danzig und
polnischer Korridor.
Nach dem zweiten Weltkrieg war ein Drittel futsch, Schlesien Pommern,
Preußen, und der Rest war jahrzehntelang geteilt. Und die ehemaligen
deutschen Ostgebiete sind, wie der Name sagt, ehemalig.
Doch haben die Deutschen (inklusive Sudetendeutsche) sich damit
abgefunden; die Vertriebenen haben sich in Restdeutschland integriert
und die Nachkommen der Vertriebenen fühlen sich nicht mehr als Preußen,
Pommeraner, Schlesier etc., sondern als Bürger ihrer jetzigen Heimat in
der BRD. Und sie haben auch keinen Flüchtlingsstatus, wie komischerweise
die vertriebenen Palästinenser in der vierten oder fünften Generation.
Sehr brüderlich haben sich die anderen Araberländer nicht gegenüber den
Pallis verhalten, und sie auch nicht wirklich aufgenommen und
integriert. Doch so oder so: Die Palästinenser haben sich letzten Endes
eh schon ihren eigenen Staat erkämpft, selbst wenn er mit Gaza und
Teilen von Westjordanland ein Flickenteppich ist. Und wir haben den
Pallis die Sicherheitskontrollen an den Flughäfen zu verdanken, wo ich
jedesmal im Ingrimm an die Pallis denke, wenn ich gefilzt werde. Sie
haben zwar die Flugzeugentführungen nicht erfunden - die gab es da und
dort auch schon früher -, doch haben sie diese Flugzeugentführungen im
großen Stil praktiziert.
Was die Deutschen konnten und können, können an und für sich die
Palästinenser auch. Aber Bestellungen von Luftangriffen auf Gaza, indem
sie gelegentlich Raketen nach Israel abfeuern, ist nicht die richtige
Vorgangsweise.
Vernünftige gibt es sowohl unter den Israelis als auch unter den
Palästinensern. Doch leider haben die nicht das Sagen.