Reinhard Pfeiffer wrote:
>LPG-Tankstellen sind bei uns vorhanden, aber ihre Verbreitung könnte
>deutlich besser sein.
Ja und nein.
Zumeist ist der LPG Tank zusätzlich zum Standard-Tank eingebaut. Meiner
hat ca. 300 km Reichweite auf Autogas und nochmal ca. 900 km auf Benzin.
Man läuft also nicht Gefahr, irgendwo liegen zu bleiben, sondern fährt
notfalls auf Benzin weiter.
Eigentlich gibt es in jeder Stadt zumindest eine Tankstelle, die LPG hat.
In der Fremde hilft das NAVI mit LPG-POI.
Technisch sieht die Zukunft von LPG bei Neuwagen eher finster aus, da
immer öfter Direkteinspritzer statt Saugrohreinspritzer gebaut werden, da
um ein Geringes besser im Kraftstoffverbrauch.
Direkteinspritzer haben die Einspritzdüsen im Zylinder, ähnlich
Dieselmotoren. Unterschied ist, dass der Einspritzzeitpunkt recht früh
liegt und keine Kompression auf Dieselniveau erfolgt. In der Folge zündet
der Kraftstoff nicht durch die Einspritzung, sondern als Otto-Motor durch
den Zündfunken einer Zündkerze.
Saugrohreinspritzer spritzen das Benzin in die Ansaugluft. Hier ist LPG
einfach. Neben die Benzindüse wird eine Gasdüse eingeschraubt, die das
(dann meist gasförmige) LPG in die Ansaugluft bläst.
Direkteinspritzer nach gleicher Idee wie Saugrohreinspritzer würden eine
weitere Einspritzdüse in den Brennraum oder (vielleicht möglich) spezielle
Doppeldüsen erfordern.
Die derzeitige Lösung ist Einspritzung ins Saugrohr gleichzeitig zu stark
reduzierter Direkteinspritzung. Es wird also ein Gas/Luftgemisch statt
Luft angesaugt, dann noch (weniger) Benzin direkt eingespritzt und das
dann entstandene Gemisch mit Zündkerze gezündet.
Unklar ist auch die Frage der Ventile. LPG und Flex-Fuel-Motoren bei Ford
erforderten einen speziellen Zylinderkopf, wo die Zerstörung der Ventile
beim Betrieb mit Gas oder E85 durch geänderte Ausführung, u.a. gehärtete
Ventilsitzringe statt normal Alu, verhindert wird.
Peter