Am 16.08.22 um 21:49 schrieb Ato Mbombo (Student aus Nairobi):
Nein. Hitler war als Reichskanzler nicht besonders bürgerfreundlich
und ganz sicher kein Garant für Frieden, Freiheit, Antidiskriminierung
und eine FDGO.
Aus der Perspektive frustrierter und gedemütigter Menschen
deren Staatsräson von den Weimarer "Demokraten" verschlissen
worden war, war Er die Option um da raus zu kommen.
Medien/Propaganda sei Dank.
Auch wenn seine repressive Politik am Anfang oberflächlich
Erfolge vozuweisen hatte (was angesichts der vorangegangenen
Misswirtschaft auch nicht besonders überrascht) wurde unter
seiner Regierung die bürgerlichze Mittelschicht in Deutschland
wirtschaftlich ausgelöscht und ein wesentlicher Teil des
Territoriums ging verloren. Hitler war selbst ein schlechter
Feldherr, geleitet von fixen Ideen. Heute würde er vermutlich
irgendwas mit Klimaschutz begründen. Damals war es Eugenik
und am Ende hat er Unmögliches von seinen Truppen und seinem
Volk verlangt, fähige Ratgeber und Generäle übergangen und die
Art wie in den besetzten Gebieten gehaust wurde hat dort
vorhandene Sympathien nutzlos vernichtet. Und es Stalin
einfacher gemacht. Und abgetreten ist er mit dem Bewusstsein
dass Deutschland wohl jemanden wie ihn nicht verdient hätte.
Daran ändern auch keine Ideen oder Ideale etwas, selbst wenn es
heute Menschen gibt die sie öffentlich oder heimlich wertschätzen
und zurück haben wollen. Am Ende haben Inkompetenz und mieses
Management gewirkt bis es irgendwann vorbei war.
Der "alternativlose" in allen Instanzen gleichgeschaltete Einheitsstaat
mit Berlin als Bad Bank für "Spitzenpolitik" ist nicht die Lösung
sondern war/ist das Problem. Übrigens auch schon vor Hitler.
Das "Glück" der jungen BRD war der Umstand dass der verlorene
Krieg es ermöglichte die erste und zweite Garnitur des alten
Establishments praktisch restlos zu entsorgen.
Und dass daraufhin fähige und unideologisch agierende Pragmatiker
in einer unaufgeregten Provinzstadt wirken konnten.
In der DDR war man nicht so gut dran, dort wurden statt Nazis halt
Moskauer Kader installiert. Und weil die es nicht gerissen haben
brauchten sie eine Mauer.
Jetzt war lange Frieden und der alte Mist ist in Berlin wieder
nachgewachsen. Aus meiner Sicht sind wir jetzt ungefähr wieder
da wie vor oder während der Machtergreifung Hitlers: Die Regierung
hasst das Volk, rennt fixen Ideen nach, überweist "Reparationen"
ans Ausland, kastriert die eigene Wirtschaft, plündert das Land,
Menschen verlieren den bescheidenen Wohlstand den Generationen
vorher aufgebaut haben, Oligarchen wie seinerzeit Krupp & Co feiern
fröhliche Urständ und wenn nicht müssen "wir" sie retten.
Ist ein Neuanfang ohne Krieg und Katastrophen in D wirklich
unmöglich? Wäre die Lösung nicht ein Deutschland ohne Berlin
(oder andere Metropolen) als dominierende Machtzentren
sondern mit Föderalismus und echter Mitbestimmung?
O.J.