Heute um 20.15 Uhr kommt - s. Betreff.
Angaben des Senders
(
https://www.phoenix.de/sendungen/dokumentationen/wir-waren-in-der-afd-a-4304802.html):
„Wir waren in der AfD“ ist die Innensicht einer Partei, die sich in den
vergangenen Jahren immer weiter radikalisiert hat und zugleich ein Film
über die Mechanismen politischer Radikalisierung. In der Dokumentation
kommen ausschließlich diejenigen zu Wort, die der Partei in den
Anfangsjahren begeistert beitraten. Sie beschreiben, was sie in der
Partei gesucht und gefunden haben, aber auch, wie und warum sie
mittlerweile ernüchtert und erschrocken über die Entwicklung der AfD
ausgetreten sind.
„Das ist, wie wenn man als Stürmer ein Tor schießt“, so beschreibt Marco
Schild aus Heiligenhaus seinen ersten Auftritt als Redner bei einer
Parteiversammlung der AfD. Er genießt die Wertschätzung, die ihm an
diesem Abend und in den kommenden Wochen und Monaten entgegengebracht
wird, er bekommt in der Folge einen Job bei einem AfD-Abgeordneten und
verdient plötzlich Geld in der Politik – viel mehr als Andere in seinem
Alter. „Das macht etwas mit Einem. Das ist wie eine Droge. Das dauert
lange bis man realisiert, dass da auch Rechtsradikale um einen herum sind.“
Nicht nur Marco Schild fällt es lange schwer, sich die Entwicklung der
Partei einzugestehen und die Konsequenzen zu ziehen. Auch Alexander
Leschik aus Münster sagt, er sei viel zu lange ein „bürgerliches Gesicht
einer zunehmend enthemmten Partei“ gewesen und Franziska Schreiber aus
Dresden ergänzt: „Natürlich ist das erklärungsbedürftig, wie man so
viele Jahre in der AfD Mitglied sein konnte.“ Sie berichtet von den
Auseinandersetzungen mit ihrem Opa – einem eingefleischten
Sozialdemokraten: „Wie kannst Du in einer Partei Mitglied sein, die die
Grundwerte unserer Familie offensichtlich mit Füßen tritt?“
Marco Schild, Alexander Leschik, Franziska Schreiber und die anderen
Gesprächspartner dieses Filmes eint eine Erfahrung – sie alle waren
Mitglied in der AfD und sie haben das Bedürfnis Auskunft zu geben,
Rechenschaft abzulegen – aber auch zu warnen: Was sind die Gründe für
den beispiellosen Radikalisierungsprozess der Partei? Wie sollte die
Mehrheitsgesellschaft mit einer Partei umgehen, die vom
Verfassungsschutz in weiten Teilen als rechtsextremistisch eingestuft
wird? Wie ermöglichen wir es den Mitgliedern und Anhängern der AfD in
die Mehrheitsgesellschaft zurückzufinden?
Meist sind es persönliche Erlebnisse, die sowohl für den Aufstieg in der
Partei, als auch für die Entscheidung zum Ausstieg ausschlaggebend
waren: Beschimpfungen durch Gegendemonstranten, rassistische Erfahrungen
an Stammtischen, Gespräche mit Freunden u.a. keine Kamera hat diese
intimen und emotionalen Momente festgehalten. Für die Dokumentation
haben die Filmemacher die Erfahrungen der Protagonisten daher in
modellhaften Inszenierungen festgehalten. Es sind diese
Nachinszenierungen, die dem Film sein optisches Gesicht geben und den
Zuschauerinnen und Zuschauern einen einzigartigen Blick in die
Gedankenwelt der AfD ermöglichen. „Wir waren in der AfD“ ist nicht in
erster Linie eine Chronik der Parteigeschichte, sondern die eine, intime
Innensicht einer Partei, die seit über zehn Jahren die etablierten
Parteien und das politische Establishment vor sich hertreibt.
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Tschüs!
Arnulf