On 17/05/2023 12.46, Klaus H. wrote:
> Am 16.05.2023 um 23:39 schrieb Klaus Bahner:
>> On 16/05/2023 08.33, Thomas Heger wrote:
>>> Hi NG
>>>
>>> der Vorschlag zur Umgestaltung der Heizungsanlagen im Altbau (von
>>> Gasetagen- auf Wärmepumpenheizung) enthielt noch ein Detail, worüber
>>> ich noch nicht geschrieben hatte: Fußbodenheizungen!
>>>
>> Warum hält sich eigentlich immer noch diese urban legend daß eine
>> Wärmepumpe zwingend ein Fußbodenheizung erfordert?
>>
>> Es ist richtig, daß der COP-Faktor steigt wenn die Vorlauftemperatur
>> fällt und da Fußbodenheizungen typisch mit 35 Grad Celsius betrieben
>> werden ist das die theoretisch gesehen optimale Heizungsanlage.
>>
> Die Wärmeabgabe eines Heizkörpers ist in erster Näherung proportional zu
> seiner Fläche sowie zur Temperaturdifferenz zwischen dem Heizkörper und
> dem Raum, den er heizen soll.
Das ist etwas komplizierter, da du zwischen Konvektion und
Strahlungswärme unterscheiden mußt. Der klassische Rippenheizkörper hat
so eine kleine Oberfläche, das er im wesentlich über Strahlungswärme
heizt, weswegen die Vorlauftemperatur typisch um die 70 Grad lag.
Flächenheizkörper haben bei gleichen Dimensionen eine drastisch grössere
Oberfläche durch die angeschweißten "Kühlbleche", so daß diese nicht auf
Strahlungstransport angewiesen sind, sondern mittels Konvektion heizen,
so daß diese mit deutlich niedriger Vorlauftemperature betrieben werden
können. Die Heizleistung ist dann proportional zu Delta T zwischen
Vorlauf und Rücklauftemperatur (nicht Raumtemperatur!) potenziert mit
ungefär 4/3. (Genauer Wert für die mir bekannten Heizkörper 1.3358). Der
Proportionalitätsfaktor hängt dann von der Geometrie des Heizkörpers ab.
> Nehmen wir als Heizkörpertemperatur die Vorlauftemperatur und als
> (erwünschte) Raumtemperatur 20°C, dann beträgt die Temperaturdifferenz
> zu 35°C nur ein Viertel der Temperaturdifferenz zu 60°, was beim
> klassischen Heizen eine typische Vorlauftemperatur ist, wenn die
> Außentemperatur gegen 0° tendiert. Also braucht man für gleiche
> Heizwirkung bei 35° Vorlauf die vierfache Fläche.
Ich habe nicht nachgerechnet, aber ein Flachheizkörper dürfte ca. die
3-fache Oberfläche eines klassischen Radiators haben.
Lange Rede kurzer Sinn es ist kein großes Problem mit Flachheizkörpern
die notwendige Heizleistung in eine Wohnung einzubringen ohne daß du die
gesamte Wohnung mit Heizkörpern zupflastern musst.
>
> Diese Betrachtung übergeht noch, daß sich das Heizwasser auf dem Weg
> durch den Heizkörper abkühlt. Die übertragene Wärme ist proportional zur
> Temperaturabsenkung IM Heizsystem. Kühlt das Wasser darin sich um 10°
> ab, gibt die klassische Heizung am Rücklauf noch so viel Wärme ab, wie
> einer Temperaturdifferenz von 30° entspricht, nämlich 50-20 (statt
> 60-20). Der Niedrigtemperatur-Heizkörper gibt an diesem Ende dann nur
> noch eine Wärmemenge ab, die proportional zu einer Temperaturdifferenz
> von 5° ist (nämlich 25-20), also ein Sechstel.
Ich verstehe nicht was du damit sagen willst. Der Rücklauf findet unter
allen Umständen in Rohren statt deren Gesamtoberfläche im Heizsystem
vernachlässigbar ist. Das heißt es ist völlig egal ob die
Rücklauftemperatur 20 oder 40 Grad ist.
>
> Genauer mögen das Spezialisten durchrechnen, die auch Zugang zu
> Erfahrungswerten haben. Die obige Abschätzung zeigt aber schon, daß das
> Heizungsdefizit desto schlimmer wird, je kälter es wird, weil die
> klassische Heizung darauf mit Erhöhung der Vorlauftemperatur reagieren
> kann, die Wärmepumpenheizung aber nicht. Es sei denn, an will den
Warum sollte eine Wärmepumpe das nicht können? Meine regelt die
Vorlauftemperatur abhängig von der Aussentemperatur auf bis zu 60 Grad
herauf
> Wirkungsgrad ruinieren; dann kann man aber genausogut mit Heizdrähten
> operieren.
Nö, meine Waärmepumpe hat bei 65 Grad Vorlauf und Vollast (12kW) immer
noch einen COP-Faktor von 2.47. Das sind ziemlich effektive Heizdrähte :-)
Durchschnittlicher, gemessener COP Faktor in dieser Heizsaison liegt bei
4.4. Find ich nicht schlecht.
Gruß
Klaus