Kiew (dpa). Eine Untersuchungskommission hat fast die Hälfte der von ihr
überprüften Luftschutzkeller in Kiew für nicht einsatzbereit erklärt.
«Die Situation bleibt kritisch», schrieb der ukrainische Minister für
strategische Industrien, Olexander Kamyschin, bei Telegram. Von den rund
1850 überprüften Schutzbunkern waren seinen Angaben nach rund 45 Prozent
entweder nicht einsatzbereit oder für die Prüfer nicht zugänglich.
Probleme mit dem Zugang zu Luftschutzräumen soll es in mehreren Bezirken
der ukrainischen Hauptstadt geben, wie Kiews Bürgermeister Vitali
Klitschko bei Telegram schrieb. Klitschko verwies zudem darauf, dass die
Verwaltungen der einzelnen Stadtbezirke in den vergangenen zwei Jahren
rund 1,2 Milliarden Hrywna (etwa 30 Millionen Euro) für den Bau von
Notunterkünften erhalten hätten. Laut Klitschko wird zurzeit noch
geprüft, wie diese Mittel genutzt wurden.
Landesweit Lage geringfügig besser
Landesweit sieht die Lage geringfügig besser aus: Das ukrainische
Innenministerium teilte mit, dass von den über 50.000 landesweit
überprüften Schutzräumen (knapp 80 Prozent aller ukrainischen
Luftschutzbunker) rund 16.000 – also etwa ein Drittel – nicht
einsatzbereit oder nicht zugänglich waren.
In der vergangenen Woche kamen bei einem russischen Luftangriff in Kiew
ein Kind und zwei Erwachsene ums Leben – der nächstgelegene
Luftschutzbunker war verschlossen gewesen. Der ukrainische Präsident
Wolodymyr Selenskyj wies daraufhin die Regierung an, sich darum zu
kümmern, die Lage zu verbessern.
https://www.rhein-zeitung.de/deutschland-und-welt/politik_artikel,-fast-jeder-zweite-luftschutzbunker-in-kiew-ist-unbrauchbar-_arid,2543112.html
Verantwortliche orten und an die Front schicken!
Klugmann