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Internet-Mißbrauch in/durch Unternehmen

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Stefan Michalk

unread,
Nov 18, 1997, 3:00:00 AM11/18/97
to

Liebe Netzbewohner,

ich recherchiere für die Süddeutsche Zeitung einen Beitrag über den
Mißbrauch des Internets in und durch Unternehmen. In den USA ist es
bereits üblich, daß Unternehmen die Internet-Aktivitäten ihrer
Mitarbeiter überwachen. Dafür sind diverse Softwareprodukte auf dem
Markt. Auch e-mails scheinen regelmäßig kontrolliert zu werden. Wie
sieht die Sache in Deutschland aus??? Anrufe bei Gewerkschaften und
Betriebsräten habe bisher sehr wenig Sensibilität für das Thema erkennen
lassen. Deshalb folgende Fragen:

- Wer kennt Studien über die Nutzung des Internets in Unternehmen?

- Gibt es Unternehmen, die die Internet-Nutzung ihre Mitarbeiter oder
auch den e-mail-Verkehr überwachen?

- Wer kennt Fälle bei denen Mitarbeiter in Unternehmen per e-mail z.B.
sexuell belästigt wurden (nach einer Studie von Novelle ist das immer
häufiger der Fall)?

- Wer kennt Software-Anbieter, die Überwachungssoftware anbieten und wer
kennt Firmen in denen solche Software bereits installiert wurde?

- Gibt es Fälle in denen Mitarbeiter wegen Internet-Nutzung abgemahnt
oder gar entlassen wurden?

Vielen Dank für Antworten, die auf Wunsch selbstverständlich vertraulich
behandelt werden!!!!

Stefan Michalk

--
Redaktionsbüro
media and more
Alt-Moabit 62-63
D-10555 Berlin
Tel.: +49-30-3990317-3 Fax -5

Heiko Niggemeier

unread,
Nov 19, 1997, 3:00:00 AM11/19/97
to

Stefan Michalk schrieb:
>
> Liebe Netzbewohner,
Hallo Stefan !


> ich recherchiere für die Süddeutsche Zeitung einen Beitrag über den
> Mißbrauch des Internets in und durch Unternehmen. In den USA ist es
> bereits üblich, daß Unternehmen die Internet-Aktivitäten ihrer
> Mitarbeiter überwachen. Dafür sind diverse Softwareprodukte auf dem
> Markt. Auch e-mails scheinen regelmäßig kontrolliert zu werden. Wie
> sieht die Sache in Deutschland aus??? Anrufe bei Gewerkschaften und
> Betriebsräten habe bisher sehr wenig Sensibilität für das Thema erkennen
> lassen. Deshalb folgende Fragen:

> - Gibt es Unternehmen, die die Internet-Nutzung ihre Mitarbeiter oder
> auch den e-mail-Verkehr überwachen?
Nun, ein Unternehmen darf die Post von und zum Mitarbeiter öffnen und
auch
durchsehen bzw. somit kontrollieren. Es gibt nur die Ausnahme, wenn die
Post
direkt an den entsprechenden Mitarbeiter gerichtet und als persönlich
adressiert
ist. Somit wäre eine Überwachung durch das Unternehmen, auch über den
Inhalt der E-Mails, wahrscheinlich rechtlich in Ordnung.

Was passiert wenn ein Mitarbeiter im Internet surft und Seiten abruft,
die nichts mit seiner eigentlich Arbeit zu tun haben, kann ich nicht
sagen. Das Unternehmen wird aber daran
interessiert sein, dieses zu verhindern und kann sowas ja auch technisch
machen.

Allerdings darf das Unternehmen NICHT irgendwelche Abrufstatistiken oder
Mengenstatistiken
für den einzelnen Mitarbeiter führen und diese dann "gegen" den
Mitarbeiter einsetzen.
Jedenfalls nicht ohne den Mitarbeiter vorher darüber zu informieren wann
und wie lange
diese Messungen stattfinden.

Interessant ist die Rechtslage für den jeweiligen "Ausführenden". Also
dem Programmierer,
der z.b. eine solche Statistik einbaut in seine Software die zur
Beurteilung der
Arbeitsleistung des Mitarbeiters genutzt werden könnte. Die Rechtslage
sieht so aus,
dass der Programmierer dieses einbauen muss, wenn er von seinem
Vorgesetzten den
Auftrag dafür bekommt.


Gruss
Heiko

Hans-Dieter Hagedorn

unread,
Nov 19, 1997, 3:00:00 AM11/19/97
to

s.mi...@pobox.com meinte am 18.11.97
zum Thema "Internet-Missbrauch in/durch Unternehmen":


>ich recherchiere fuer die Sueddeutsche Zeitung einen Beitrag ueber den
>Missbrauch des Internets in und durch Unternehmen. In den USA ist es
>bereits ueblich, dass Unternehmen die Internet-Aktivitaeten ihrer
>Mitarbeiter ueberwachen. Dafuer sind diverse Softwareprodukte auf dem
>Markt. Auch e-mails scheinen regelmaessig kontrolliert zu werden. Wie


>sieht die Sache in Deutschland aus??? Anrufe bei Gewerkschaften und

>Betriebsraeten habe bisher sehr wenig Sensibilitaet fuer das Thema erkennen
>lassen. Deshalb folgende Fragen:
>
>- Wer kennt Studien ueber die Nutzung des Internets in Unternehmen?


>
>- Gibt es Unternehmen, die die Internet-Nutzung ihre Mitarbeiter oder

>auch den e-mail-Verkehr ueberwachen?

[...]

Weshalb sollte der Mitarbeiter X des Unternehmens Y waehrend seiner
Arbeitszeit und auf Kosten des Arbeitgebers privat im Internet surfen und
priavte eMails senden und empfangen duerfen?


Mit freundlichen Gruessen


Hans-Dieter

Hans Hansen

unread,
Nov 21, 1997, 3:00:00 AM11/21/97
to

Heiko Niggemeier wrote:
>
> Stefan Michalk schrieb:
> >
> > Liebe Netzbewohner,
> Hallo Stefan !
>
> > ich recherchiere für die Süddeutsche Zeitung einen Beitrag über den
> > Mißbrauch des Internets in und durch Unternehmen. In den USA ist es
> > bereits üblich, daß Unternehmen die Internet-Aktivitäten ihrer
> > Mitarbeiter überwachen. Dafür sind diverse Softwareprodukte auf dem
> > Markt. Auch e-mails scheinen regelmäßig kontrolliert zu werden. Wie

> > sieht die Sache in Deutschland aus??? Anrufe bei Gewerkschaften und
> > Betriebsräten habe bisher sehr wenig Sensibilität für das Thema erkennen
> > lassen. Deshalb folgende Fragen:
>
> > - Gibt es Unternehmen, die die Internet-Nutzung ihre Mitarbeiter oder
rababa

Wolfgang Bröker

unread,
Nov 21, 1997, 3:00:00 AM11/21/97
to

Wolfgang Denk schrub am Thu, 20 Nov 1997 18:14:51 GMT:
> Und wenn er es (unerlaubter- oder sogar verbotenerweise) dennoch tut
> - weshalb sollte Das Unternehmen dann ein recht haben, meine persön-
> liche (egal ob dienstliche oder private) Kommunikation kontrollie-
> ren zu dürfen?

Die dienstliche Kommunikation *muß* der Arbeitgeber in angemessenem
Umfang kontrollieren, da er hierfür, zumindest organisatorisch,
verantwortlich ist.


> Und wer definiert, was z. B. "privat im Internet surfen" ist?

Im Normalfall allein der Arbeitgeber, der zu entscheiden hat, ob eine
bestimmte Einzeltätigkeit zu Deinen Obliegenheiten gehört oder nicht,
im Konfliktfall dann vielleicht ein Arbeitsrichter.

Ansonsten hat Gerrit Borheier gut beschrieben, wie sich ein
vernünftiger Arbeitgeber verhält.


Gruß - Wolfgang

--
*** Drag me, drop me, make me feel like an object... ***
*** Fri, 21 Nov 1997 16:52 +0100 ***

Hans-Dieter Hagedorn

unread,
Nov 23, 1997, 3:00:00 AM11/23/97
to

w...@denx.muc.de meinte am 20.11.97
zum Thema "Re: Internet-Missbrauch in/durch Unternehmen":


>>Weshalb sollte der Mitarbeiter X des Unternehmens Y waehrend seiner
>>Arbeitszeit und auf Kosten des Arbeitgebers privat im Internet surfen und
>>priavte eMails senden und empfangen duerfen?
>

>Und wenn er es (unerlaubter- oder sogar verbotenerweise) dennoch tut

>- weshalb sollte Das Unternehmen dann ein recht haben, meine persoen-


>liche (egal ob dienstliche oder private) Kommunikation kontrollie-

>ren zu duerfen?
Das ist in der Tat eine hoechst bemerkenswerte Logik. Und die besagt,
beispielsweise, dass unser Mitarbeiter X der Firma Y getrost Waren etc.aus
eben dieser Firma mehr oder weniger klammheimlich klauen kann, weil kein
Mensch das Recht zur Kontrolle hat.


Mit freundlichen Gruessen


Hans-Dieter

Hans-Dieter Hagedorn

unread,
Nov 23, 1997, 3:00:00 AM11/23/97
to

g...@borheier.s.eunet.de meinte am 20.11.97

zum Thema "Re: Internet-Missbrauch in/durch Unternehmen":


>> Weshalb sollte der Mitarbeiter X des Unternehmens Y
>> waehrend seiner Arbeitszeit und auf Kosten des Arbeitgebers
>> privat im Internet surfen und priavte eMails senden und
>> empfangen duerfen?
>

>In modernen Unternehmen wird der Mitarbeiter ueber Zielvereinbarungen
>gefuehrt. Seine Arbeit wird nicht anhand der Arbeitszeit sondern am
>Ergebnis (Termintreue, Aufgabenerfuellung etc.) gemessen.
>Eine effective Ueberwachung kostet Geld und mindert die Zufriedenheit
>und Einsatzbereitschaft der Mitarbeiter. Warum sollte jemand sich
>engagieren, wenn sein Arbeitgeber zeigt, dass er ihn fuer unmuendig
>haelt?

Unter diesen Voraussetzungen will ich Dir nicht widersprechen - sie sind
aber nun wirklich nicht die Regel.


Mit freundlichen Gruessen


Hans-Dieter

Hans-Dieter Hagedorn

unread,
Nov 23, 1997, 3:00:00 AM11/23/97
to

fre...@elrond.deceiver.org meinte am 20.11.97

zum Thema "Re: Internet-Missbrauch in/durch Unternehmen":


>>Weshalb sollte der Mitarbeiter X des Unternehmens Y waehrend seiner
>>Arbeitszeit und auf Kosten des Arbeitgebers privat im Internet surfen und
>>priavte eMails senden und empfangen duerfen?

>Weshalb nicht, wenn er

>- das in seinen Pausen macht und
>- selbst bezahlt,
Etwas weltfremd, schaetze ich.


>BTW:
>
>1. Man kann nicht im Internet surfen, man tut das im World Wide Web
> (welches derselbe Unterschied ist wie einen Artikel in der Post lesen
> oder in der Zeitung, die durch die Post geliefert wird).
>2. In der Regel surft man auf einem Brett im Wasser, im WWW liest man
> Texte oder schaut sich Bilder an.

Es geht doch nichts ueber (beinahe haette ich klugscheisserische gesagt)
Beckmesser. Glueckwunsch!


Mit freundlichen Gruessen


Hans-Dieter

Guido Gehlhaar

unread,
Nov 30, 1997, 3:00:00 AM11/30/97
to

Am 19 Nov 1997 hat Heiko Niggemeier geschrieben:

>Nun, ein Unternehmen darf die Post von und zum Mitarbeiter öffnen und
>auch
>durchsehen bzw. somit kontrollieren. Es gibt nur die Ausnahme, wenn die
>Post
>direkt an den entsprechenden Mitarbeiter gerichtet und als persönlich
>adressiert
>ist. Somit wäre eine Überwachung durch das Unternehmen, auch über den
>Inhalt der E-Mails, wahrscheinlich rechtlich in Ordnung.

Diesen Standpunkt kann ich nicht teilen, da bei an einen Mitarbeiter
adressierter Post (also Name drauf) das Postgeheimnis greifen sollte.
Ich bin aber kein Jurist, dass ist nur meine Meinung.

>Was passiert wenn ein Mitarbeiter im Internet surft und Seiten abruft,
>die nichts mit seiner eigentlich Arbeit zu tun haben, kann ich nicht
>sagen. Das Unternehmen wird aber daran
>interessiert sein, dieses zu verhindern und kann sowas ja auch technisch
>machen.
>
>Allerdings darf das Unternehmen NICHT irgendwelche Abrufstatistiken oder
>Mengenstatistiken
>für den einzelnen Mitarbeiter führen und diese dann "gegen" den
>Mitarbeiter einsetzen.
>Jedenfalls nicht ohne den Mitarbeiter vorher darüber zu informieren wann
>und wie lange
>diese Messungen stattfinden.

Den Mitarbeiter braucht kein Unternehmer zu informieren. Woher leitest
du ein entsprechendes Recht eines Mitarbeiters ab.
Wer aber in _jedem_ Fall zu informieren ist ist der Betriebsrat (was
fuer den Personalrat gilt weiss ich nicht - ich komme aus der
Industrie). Hier hat der BR sogar Mitbestimmung (!), also die
weitgehenste Form der Gestaltung seiner Rechte, naemlich nach §87(1)
BetrVG: "(Der BR hat ... in folgenden Angelegenheiten mitzubestimmen
...) 6. Einfuehrung und Anwendung von technischen Einrichtungen, die
dazu bestimmt sind, das Verhalten oder die Leistung der Arbeitnehmer
zu ueberwachen;"
Und dies dient doch wohl ganz offensichtlich der Ueberwachung.

CU Guido
--
Guido Gehlhaar, Langenfeld
http://ourworld.compuserve.com/homepages/Nachtfalke
Public PGP-Key available, Key fingerprint = 3D CE FC 08 63 84 40 4F B9 A8 AA C6 E0 60 DE C5

Volker Marquardt

unread,
Nov 30, 1997, 3:00:00 AM11/30/97
to

Guido Gehlhaar schrieb in Nachricht
<34814739...@news.compuserve.com>...


>Am 19 Nov 1997 hat Heiko Niggemeier geschrieben:
>
>>Nun, ein Unternehmen darf die Post von und zum Mitarbeiter öffnen und
>>auch
>>durchsehen bzw. somit kontrollieren. Es gibt nur die Ausnahme, wenn die
>>Post
>>direkt an den entsprechenden Mitarbeiter gerichtet und als persönlich
>>adressiert
>>ist. Somit wäre eine Überwachung durch das Unternehmen, auch über den
>>Inhalt der E-Mails, wahrscheinlich rechtlich in Ordnung.


>Diesen Standpunkt kann ich nicht teilen, da bei an einen Mitarbeiter
>adressierter Post (also Name drauf) das Postgeheimnis greifen sollte.
>Ich bin aber kein Jurist, dass ist nur meine Meinung.

..da gibt es eine klare Regelung!

Fall 1:
Folgende Post darf nur persönlich(!) vom Empfänger geöffnet werden wenn die
Anschrift lautet

Herrn XYZ
i.Hs. Firmenname

Fall 2:
Folgende Post darf von der Firma oder Stellvertretern geöffnet werden

Firma Firmenname
z.Hd. Herrn XYZ

Mir wäre nicht bekannt, daß da eine Änderung eingetreten ist.

Gruß Volker


Nils Bokermann

unread,
Dec 1, 1997, 3:00:00 AM12/1/97
to

"Volker Marquardt" <marq...@nordnetz.de> writes:

Und was ist dann mit na...@firma.com? Fall 1 oder Fall2?
--
Nils Bokermann
Johanneswerkstr. 90 Phone: +49 521 891279
33613 Bielefeld FAX: +49 521 550116
Germany "Wir wollen die Natur nicht erhalten --
Wir wollen nur ihre Dynamik nicht st"oren."

Jonas Luster

unread,
Dec 2, 1997, 3:00:00 AM12/2/97
to

On Sun, 30 Nov 1997 17:36:55 +0100, "Volker Marquardt"
<marq...@nordnetz.de> wrote:

>Fall 1:
>Folgende Post darf nur persönlich(!) vom Empfänger geöffnet werden wenn die
>Anschrift lautet
>
>Herrn XYZ
>i.Hs. Firmenname
>
>Fall 2:
>Folgende Post darf von der Firma oder Stellvertretern geöffnet werden
>
>Firma Firmenname
>z.Hd. Herrn XYZ

Das würde bedeuten, daß eine e-Mail an benutzer AT firma nicht von den
Firmenbossen gelesen werden darf, da es sich ja um eine Adressierung
der ersten Form haldelt, oder?

Jonas


Volker Marquardt

unread,
Dec 2, 1997, 3:00:00 AM12/2/97
to

Nils Bokermann schrieb in Nachricht ...


>"Volker Marquardt" <marq...@nordnetz.de> writes:
>
>Und was ist dann mit na...@firma.com? Fall 1 oder Fall2?


Ich kann es zwar nicht rechtlich begründen, aber ich sehe die Sache so:

Der eMail-Account gehört der Firma, also ist sie (bzw. Vertreter/Chef etc)
auch berechtigt die Mail zu lesen. Wenn der Mitarbeiter Wert auf Schutz des
Postgeheimnisses legt, dann muß er sich eine eigene Adresse zulegen.

Gruß Volker


Günter Pick

unread,
Dec 2, 1997, 3:00:00 AM12/2/97
to


Jonas Luster <jlu...@odn.de> schrieb im Beitrag
<34835b1...@news.nuernberg.odn.de>...

Ich neige da eher zur Ansicht von Volker Marquardt, daß in diesem Fall die
Firmenbosse lesen dürften, denn es handelt sich nicht um eine persönliche
Adressierung. Daß der Name vorne steht, ist ja bei der e-mail Adresse
technisch vorgegeben.

Man sollte sich innerhalb der Firma ggf. einen zweiten alias für
Privatnachrichten einrichten lassen, sofern man darauf Wert legt. Damit ist
die Frage des Lesenkönnens natuerlich auch nocht unbedingt beantwortet, das
wäre dann vielleicht eine Frage von Zugriffsrechten.

Gruß

Günter

Torsten Karwoth

unread,
Dec 3, 1997, 3:00:00 AM12/3/97
to

In message <34839...@news2.isys.net>
"Volker Marquardt" <marq...@nordnetz.de> wrote:

Also ich finde z.B. "Torsten...@Firma.com" ist eine EIGENE Adresse.
Wenn ich z.B. von meinem privaten NetSurf Account ausgehe, darf dort
eingehende mail ja auch nicht von braunschweig.netsurf.de gelesen werden.


Anders wäre der Fall, wenn die Adresse z.B. "Vert...@Firma.com" oder
"Ser...@Firma.com" wäre.

(alles IMHO natürlich)

Ich muß dazu sagen, daß ich (bzw. wir in unserer Fa.) unseren Account
auch für private Zwecke benutzen dürfen (wir sind u.A. als Internet-
provider tätig ;-) und sich daher schon der Status "Privat" ergibt.

Und wenn was unklar ist, kann man ja auch den Chef fragen.

Gruß,

Torsten


--

___________|/_______________ ______ _____ ___ __ _ _ _
|orsten |\arwoth
| private: tkarwoth (at) braunschweig.netsurf.de
| at work: Torsten.Karwoth (at) winet.de

Volker Marquardt

unread,
Dec 4, 1997, 3:00:00 AM12/4/97
to

CJoke schrieb in Nachricht <34865...@194.112.110.1>...
>>Volker Marquardt schrieb in Nachricht <34839...@news2.isys.net>...


>Achja, dann darf na...@aol.com auch von den aol leuten als Besitzer das
>mitlesen? oder wie?
>Wenn meine Firma mir einen eMail account zu verfuegung stellt, dann ist das
>so lange meiner.

...Du scheinst da nur mäßig informiert zu sein, denn es gibt grundsätzliche
Unterschiede:

T-Online, Aol, Msn etc. sind Provider(!) und unterliegen damit auch
entsprechenden Gesetzen und Bestimmungen, worunter wohl auch das
Postgeheimnis fällt.
Anders verhält es sich bei "Domains", denn die Domain unterliegt alleine der
Verantwortlichkeit des Domain-Inhabers und das ist (z.B.) eine Firma. Wenn
Dir die Firma einen Account zur Verfügung stellt, so ist sie alleine
berechtigt darüber zu verfügen und die Zugriffsrechte zu vergeben bzw. zu
entziehen. Dabei ist entscheidend, wie die Zuteilung der Mails erfolgt, denn
das ist von Domain zu Domain sehr unterschiedlich gehandhabt (und daraus
ergibt sich dann auch alles Weitere):

1. Möglichkeit: Es gibt Domains, wo ALLE Mails trotz unterschiedlicher
Adressierung me...@domain.com, mue...@domain.com etc. auf einem einzigen(!)
EMail-Konto auflaufen und erst da von einem Beauftragten an die
entsprechenden Empfänger an den Arbeitsplatz weitergeleitet werden. In
diesem Fall kann der Beauftragte die Mails bereits einsehen und das ist mit
Sicherheit kein Verstoß gegen irgendwelche Rechte. Diese Regelung sollte den
Mitarbeitern aber auch bekannt sein.

2. Möglichkeit: Die Firma hat ECHTE Email-Accounts (verschiedene Konten)
vergeben, die dann auch beim Provider bezahlt werden. In diesem Fall wird
naturgemäß niemand die die Nachrichten an einen Mitarbeiter zu Gesicht
bekommen - die Firma hat aber trotzdem Verfügungsgewalt und wenn Sie die
Email-Adresse (z.B. während des Urlaubs eines Mitarbeiters) auf eine anderen
Mitarbeiter legt, dann ist das ihr gutes Recht.

Das Problem generell: Der Absender einer EMail kann (vor allem beim ersten
Kontakt) nicht wissen, wie die Firma den Mailempfang organisiert hat und muß
erstmal davon ausgehen, daß ein Sammelaccount besteht und somit die
Nachricht von verschiedenen Mitarbeitern gelesen werden kann.

...Du siehst also: Nichts muß sein, wie es zu sein scheint. Der Account
na...@domain.com ist keine Garantie für eine persönliche Zustellung und
selbst wenn - der Eigentümer (die Firma) kann damit machen was sie will,
soweit das nicht in einem Vertrag (oder stillschweigend) zwischen
Mitarbeiter und Firma anders geregelt wurde.

Nochmals nachdrücklich: Das ist der Unterschied zwischen "Provider" und
"Domain"!

Gruß Volker


CJoke

unread,
Dec 4, 1997, 3:00:00 AM12/4/97
to

>Volker Marquardt schrieb in Nachricht <34839...@news2.isys.net>...
>>Nils Bokermann schrieb in Nachricht ...
>>Und was ist dann mit na...@firma.com? Fall 1 oder Fall2?
>Der eMail-Account gehört der Firma, also ist sie (bzw. Vertreter/Chef etc)
>auch berechtigt die Mail zu lesen. Wenn der Mitarbeiter Wert auf Schutz des
>Postgeheimnisses legt, dann muß er sich eine eigene Adresse zulegen.
Achja, dann darf na...@aol.com auch von den aol leuten als Besitzer das
mitlesen? oder wie?
Wenn meine Firma mir einen eMail account zu verfuegung stellt, dann ist das
so lange meiner.
Da geht das Postgeheimnis voll drinn auf.
Es ist so das die Firma mir lediglich einen virtuellen Briefkasten zur
verfügung stellt.
In einen Hardwarebriefkasten den die Firma mir auch zur Verfügung stellen
kann, darf die Firma auch nicht reingucken.
Es darf hoechstens die nicht persoenlich adressierte Post gelesen werden.
C.Joke

--
---------------------------------------------------------
Die wirklich andere Page:
http://www.welfen-netz.com/CJoke
Raytracing, Didgeridoo, Ähnliches...
---------------------------------------------------------


Nils Bokermann

unread,
Dec 5, 1997, 3:00:00 AM12/5/97
to

"Volker Marquardt" <marq...@nordnetz.de> writes:

> CJoke schrieb in Nachricht <34865...@194.112.110.1>...

> >>Volker Marquardt schrieb in Nachricht <34839...@news2.isys.net>...
>
>

> >Achja, dann darf na...@aol.com auch von den aol leuten als Besitzer das
> >mitlesen? oder wie?
> >Wenn meine Firma mir einen eMail account zu verfuegung stellt, dann ist das
> >so lange meiner.
>

> ...Du scheinst da nur mäßig informiert zu sein, denn es gibt grundsätzliche
> Unterschiede:
>
> T-Online, Aol, Msn etc. sind Provider(!) und unterliegen damit auch
> entsprechenden Gesetzen und Bestimmungen, worunter wohl auch das
> Postgeheimnis fällt.

Aha, aol.com ist also keine Domain, komisch, da"s die Trotzdem MX-Records
haben.

Der _Vertrag_ den du mit aol und so abschlie"st, der ist anders als der mit
deinem Arbeitgeber.

Tsch"u"s, Nils

Markus Korth

unread,
Dec 9, 1997, 3:00:00 AM12/9/97
to

HiHo !

Torsten Karwoth <tkar...@braunschweig.netsurf.de> writes:

> Also ich finde z.B. "Torsten...@Firma.com" ist eine EIGENE Adresse.
> Wenn ich z.B. von meinem privaten NetSurf Account ausgehe, darf dort
> eingehende mail ja auch nicht von braunschweig.netsurf.de gelesen werden.

Der Vergleich ist meiner Meinung nach ein wenig daneben - genauso wie
der mit x...@aol.com. AOL und netsurf (im weitesten Sinne) sind Anbieter
dieser Dienste - so wie Telekom fuer das Telefonieren und die Post
fuer Briefe - die duerfen auch nicht in meine Post glotzen oder meine
Gespraeche abhoeren.
Eine Firma stellt mir aber einen EMail-Account als Arbeitsmittel zur
Verfuegung - dass der moeglicherweise noch privat benutzt wird, steht
auf einem anderen Blatt. Und da der EMail-Account ein Arbeitsmittel
ist, werden dort wohl auch unternehmensbezogene EMails
ausgetauscht. Warum sollte der Arbeitgeber also nicht reinschauen
duerfen ?
Gemaess Deiner Argumentation koennte ich ja auch sagen: In unserer
Firma habe ich fuer mein Telefon die Durchwahl x - das ist meine
EIGENE Telefonnumer. Niemand darf an des Telefon gehen, wenn es
klingelt und ich nicht da bin; genausowenig duerfen eingehe
Telefongespraeche auf die Zentrale umgeleitet werden, falls an meinem
Anschluss besetzt ist...

Ciao
Markus
--
Markus Korth | SYSTline
mko...@systline.de | Heiden Lemmermann
Essen/Germany | Systemhaus GmbH
Key fingerprint = FA 10 36 1E A1 F7 F3 02 0D A9 14 60 A8 51 E4 D3

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