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wie geht es weiter mit de.soc.handicap? (Was:Re: 1. Wahlaufruf: dana-Nachwahl III/2015)

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Juergen Barsuhn

unread,
Oct 3, 2015, 3:00:03 PM10/3/15
to
Crosspost und Follow-Up nach de.soc.handicap gesetzt

Harald Lins schrieb:

.....

> Rein funktional ist de.soc.handicap auch eine Selbsthilfegruppe.
> Vielleicht dämmert es dir langsam, warum du dort weder von innen noch
> von außen Unterstützung bekommst, obwohl das Usenet ideal für Behinderte
> ist.

Zu diesem Thema kann ich nur Angaben aus dem Kreis sehbehinderter und
blinder Menschen machen. Dabei stütze ich mich auf Befragungen und nicht
auf wilde Spekulationen, wie sie dir offenbar vorschweben.

Zunächst: Das Usenet ist weitgehend unbekannt. Das wird sich mit der
noch immer wachsenden Verbreitung von FaceBook und von Twitter noch
verstärken. Diese beiden Medien werden im Fernsehen und auf zahlreichen
Homepages immer wieder genannt. Vom Usenet spricht niemand. Das hindert
indes Andreas Kirchwitz nicht, in Verkennung der Gewichte ein
"Abklemmen" des Google-Servers aus dem Usenet zu fordern, statt froh zu
sein, dass Google nicht das Usenet abklemmt, sondern via Google Links
auf jeden beliebigen Beitrag im Usenet zu setzen erlaubt.

Die Alten unter den sehbehinderten Menschen benutzen keine Computer,
senden und empfangen keine eMails. Erst recht können sie mit Usenet rein
gar nichts anfangen.

Wer aus dem Kreis der Sehbehinderten berufstätig ist, lernt den Computer
als Arbeitswerkzeug im Büro kennen. Nach Feierabend möchte man dann
ausspannen und die Arbeit nicht in anderer Form fortsetzen. Also wieder
nichts mit Usenet. Vielleicht sieht das anders aus, wenn die heute
arbeitende computererfahrene Generation ins Rentenalter kommt. Doch wird
sie sich dann nicht eher den moderneren Medien FaceBook und Twitter
zuwenden, einfach weil die Kontaktmöglichkeiten zahlreicher sind? Dies
gilt noch mehr für die nachwachsende junge Generation sehbehinderter
Menschen. Sie wollen verständlicherweise beim Mainstream ihrer normal
sehenden Altersgenossen dabei sein.

So bleibt das barrierefreie Usenet weitgehend ungenutzt von dem Kreis
der Menschen, für die es von der Konzeption ideal wäre. Dagegen gibt es
in Mailinglisten für sehbehinderte und blinde Menschen durchaus
lebhaften Austausch. Unter www.blindzeln.de sind etwa 80 Mailinglisten
versammelt, die sich mit einzelnen Themen wie Hilfsmitteln, Hörbüchern
und Hörspielen befassen oder sich auch einfach dem SmallTalk widmen.
Eine stark besuchte Gruppe bsreisen bietet Reiseberichte, Hinweise auf
Assistenz (oder deren Fehlen) auf bestimmten Bahnhöfen, Beurteilung von
Hotels, ...

Gruß
Jürgen

René Schuster

unread,
Oct 4, 2015, 4:51:56 AM10/4/15
to
On 2015-10-03 22:00, Juergen Barsuhn wrote:

> Das hindert indes Andreas Kirchwitz nicht, in Verkennung der Gewichte
> ein "Abklemmen" des Google-Servers aus dem Usenet zu fordern, statt
> froh zu sein, dass Google nicht das Usenet abklemmt, sondern via
> Google Links auf jeden beliebigen Beitrag im Usenet zu setzen
> erlaubt.

Wieso sollte irgendjemand darüber froh sein? Außerdem geht es ja nicht
um Links, sondern um die Schrottbeiträge, die via Google reinkommen.

> Vielleicht sieht das anders aus, wenn die heute arbeitende
> computererfahrene Generation ins Rentenalter kommt. Doch wird sie
> sich dann nicht eher den moderneren Medien FaceBook und Twitter
> zuwenden, einfach weil die Kontaktmöglichkeiten zahlreicher sind?

Du glaubst dass es dann Facebook und Twitter a) noch gibt und b) noch
eine Bedeutung haben wird?

--
rs

Juergen Barsuhn

unread,
Oct 5, 2015, 4:59:43 PM10/5/15
to
René Schuster schrieb:
> On 2015-10-03 22:00, Juergen Barsuhn wrote:
>
>> Das hindert indes Andreas Kirchwitz nicht, in Verkennung der Gewichte
>> ein "Abklemmen" des Google-Servers aus dem Usenet zu fordern, statt
>> froh zu sein, dass Google nicht das Usenet abklemmt, sondern via
>> Google Links auf jeden beliebigen Beitrag im Usenet zu setzen
>> erlaubt.
>
> Wieso sollte irgendjemand darüber froh sein?

Vielleicht ist in dieser Newsgruppe ein Hinweis darauf nötig, wer
Andreas Kirchwitz ist. Er hat zahlreiche Infotexte zum Verständnis des
Usenets verfasst , stellt diese und weitere Infos auf einer eigenen
Website zur Verfügung und moderiert die Newsgruppe de.newusers.infos.

Natürlich ist es für die Bekanntheit und den Nutzen des Usenets wichtig,
dass es im Web bemerkt wird, dass zum Beispiel aus einer Mailingliste
oder einem Webforum heraus ein Link auf einen Thread oder einen
einzelnen Beitrag im Usenet gesetzt werden kann. Innerhalb des Usenets
können auch die sog. Message-Identifier benutzt werden. Aber nur ein
Teil der Usenet-Clients ist imstande, diese Identifier zu nutzen.

> Außerdem geht es ja nicht
> um Links, sondern um die Schrottbeiträge, die via Google reinkommen.

Es ist lediglich ein unbegrümdetes Gerücht, dass via Google besonders
viele "Schrottbeiträge" gepostet werden. In dieser Hinsicht stehen
andere Server dem Google-Server nicht nach. Gerne werden Google-Beiträge
mit Postings assoziiert, die sich auf mehr als ein Jahr zurückliegende
Beiträge beziehen. Ein solcher Irrtum kann den Nutzern anderer Server
nicht passieren, weil dort die Beiträge nur kürzere Zeit gehalten
werden. Tatsache ist allerdings, dass etwa 6 Prozent aller Postings via
Google eintreffen. Kein bedeutender Serverbetreiber denkt gegenwärtig
daran, den Zugang von Postings via Google zu sperren.

>
>> Vielleicht sieht das anders aus, wenn die heute arbeitende
>> computererfahrene Generation ins Rentenalter kommt. Doch wird sie
>> sich dann nicht eher den moderneren Medien FaceBook und Twitter
>> zuwenden, einfach weil die Kontaktmöglichkeiten zahlreicher sind?
>
> Du glaubst dass es dann Facebook und Twitter a) noch gibt und b) noch
> eine Bedeutung haben wird?

Gegenwärtig ist nicht erkennbar, dass FaceBook oder Twitter die
Wachstumsgrenzen erreicht hätten.


Gruß
Jürgen
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