Google Groups no longer supports new Usenet posts or subscriptions. Historical content remains viewable.
Dismiss

Geistig Behindertes Nachbarskind schreit fortdauernd im Garten

748 views
Skip to first unread message

Michael Pfadenhauer

unread,
Aug 13, 2002, 4:03:23 PM8/13/02
to
Liebe NG-ler,
ich hoffe ich bin mit unserer Frage auch hier richtig:
folgendes mag politisch nicht korrekt sein, ich bitte aber trotzdem um
Diskussion:

Meine Eltern haben sich für den Lebensabend eine Doppelhaushälfte in
einer Neubausiedlung gekauft. Sie sind einer von vier Nachbarn einer
Familie mit einem vielleicht 8-jährigen geistig behinderten Jungen
(was er genau hat ist uns unbekannt).
Der Junge ist bei jeder sich bietender Gelegenheit im Garten, was ja
eigentlich nicht schlimm wäre, wenn er dabei nicht fortdauernd in sehr
großer Lautstärke unverständliche Laute oder unsinnige Wortfetzen
ausstossen würde. Eine Schaukel auf der er oft den halben Tag
schreiend verbringt ist gerade mal 70cm von der Grenze und direkt (ca.
3,70m) vor dem Esszimmerfenster meiner Eltern entfernt.
Bepflanzen können wir den dortigen Zaun nicht weils unser geteerter
einziger Stellplatz ist. Der Nachbar denkt nicht dran ihn dicht oder
vielleicht schallhemmmend zu bepflanzen ("Ich mach da nur'n paar
Ranken und'n paar Rosen hin, stört uns nicht wenn uns jemand sieht")

Der 2-jährige Sohn eines anderen Nachbarn hat an der gemeinsamen
Grenze zu den Eltern des Behinderten einen kleinen Sandkasten in ca.
50cm Abstand (ein kleiner Reihenhausgarten, ein umsetzen scheidet
aus). Der 8jährige hängt jetzt des öfteren am Zaun und brüllt den
kleinen bis zu 15 Minuten lang dauernd mit "Hallo" an. Sein Papa steht
derweil nixtuhend im Hintergrund und fummelt an seiner Markise. Dem
Vater des 2-jährigen ist das sichtlich peinlich, er traut sich aber
nix zu sagen und verzieht sich lieber mit Sohn ins Haus. Er hat jetzt
in den 50cm-Streifen ein paar Tujas reingequetscht, die aber noch zich
Jahre brauchen.
Der Vater des Behinderten ist ein extrem "männlicher" Macho-Typ, mit
dem kein normaler Satz zu reden ist, selbst ein unverfängliches
Gespräch -nicht über den oben gen. Sachverhalt- kommt nicht zustande.
Die Mutter ist noch schlimmer und verzieht sich nicht grüßend oder
sich umdrehend, wenn einer meiner Eltern auch nur mit dem Auto
nachHause kommt. Nachbarn erzählten, das sei weil sie sich für den
Jungen schäme.

Wir dachten daran nun einen Sichtschutz an den -auf der Grenze
errichteten- Zaun zu machen, den hat aber der Nachbar allein bezahlt
(ohne meine ELtern vorher zu fragen) und wir wollen nicht schon vorher
Ärger. Ausserdem hängen ja seine Rosen dran.

Versteht das bitte nicht falsch aber wie sollen sich meine Eltern hier
verhalten ? Das Schreien ist wirklich nicht zu ertragen.
Michi

Catharina Weber

unread,
Aug 14, 2002, 5:10:23 AM8/14/02
to
Hallo Michi,
nach langer Diskussion haben wir uns doch entschlossen, auf deine
überaus sachliche Beschreibung zu antworten.Wir finden es schade, dass
der "Behinderte" noch nicht mal einen Namen bei dir hat.
Scheinbar steht hier nur die Behinderung im Vordergrund, nicht der
Mensch, die familiäre Situation und die Konflikte mit denen die Familie
tagtäglich zu kämpfen hat, weil es solche Menschen wie deine Eltern
gibt.
Bei dieser ablehnenden Grundhaltung können wir uns nicht vorstellen,
dass deine Eltern überhaupt ein klärendes und für die Familie des Jungen
Verständnis zeigendes Gespräch gesucht haben. Habt ihr euch einmal in
die Situation von Familien versetzt, die ein behindertes Kind haben?
Ein guter oder freundschaftlicher Kontakt würde hier wohl mehr weiter
helfen, als Ablehnung oder die Erwartung, dass die Familie sich an eure
Wünsche anpasst. Wenn eure Nachbarn mehr Verständnis von euch erfahren
würden, könnten sie vielleicht auch mehr Verständnis für euch zeigen und
Rücksicht nehmen.
Eine Gesellschaft kann nur funktionieren, wenn ein Zusammenhalt besteht,
Toleranz und Achtung des anderen Individuums.
Würdest du grundlegende Verhaltensweisen deiner Persönlichkeit ändern,
weil es anderen Leuten nicht passt?
Jeder hat seine positiven und negativen Seiten, die bei jedem
unterschiedlich stark ausgeprägt sind und zum Vorschein kommen.
Der Junge lebt mit seinen Eltern wie in einem Mikrokosmos. Das Haus und
der Garten sind ihr zu Hause und es ist wahrscheinlich der einzige Ort,
wo er ungestört und glücklich sein kann, weil die Gesellschaft ihn nicht
so akzeptiert wie er ist.
Möchtest du einem Kind und seiner Familie, die sich nicht ausgesucht
haben "anders" zu sein, verwehren glücklich zu sein?
Solltest du diesen Text jetzt nicht verstehen, fragt sich wer hier ein
Handicap hat.
Dann solltest du deinen Eltern Oropax kaufen oder dem Jungen einen
Korken oder einen Tennisball in den Mund stecken.
Behindert ist man nicht, behindert wird man!!! Denk mal drüber nach!
Wir sind gespannt auf deine Antwort!


Angelika und Catharina

P.S Ach übrigens: Nicht persönlich gemeint!

Norbert Stippler

unread,
Aug 14, 2002, 7:12:21 AM8/14/02
to
Catharina Weber schrieb:

> Möchtest du einem Kind und seiner Familie, die sich nicht ausgesucht
> haben "anders" zu sein, verwehren glücklich zu sein?

Ich habe selten ein Posting gelesen, daß so sehr an der Frage vorbeiging.

"Glücklich sein" darf Jeder. Aber das Problem ist doch nicht daß Michael dem
Jungen Ebendieses verwehren will, sondern daß das Glücklichsein auf anderer
Leute Kosten geht.

Und das Gespräch mit den Eltern ist ja offensichtlich gesucht worden, wurde
aber von Diesen abgelehnt.

Wenn Du Dir den ganzen Tag das Schreien des Jungen anhören müßtest, wäre
Deine Toleranz, die sich auf dem Papier (naja, auf dem Monitor) gut macht,
schnell verbraucht, nehme ich an.

Norbert

Christiane Link

unread,
Aug 14, 2002, 8:41:42 AM8/14/02
to
Hallo Michael,

was erwartest Du, was wir jetzt schreiben? Oder anders gefragt: Was
erwartest Du von den Eltern des Jungen? Wegsperren? Ins Heim? Mund
zukleben?

Versetz Dich mal in die Lage der Eltern. Was wolltest Du Ihnen im
Gespräch denn raten? Haus verkaufen und wegziehen?

mich...@gmx.net (Michael Pfadenhauer) schrieb:


>Der 8jährige hängt jetzt des öfteren am Zaun und brüllt den
>kleinen bis zu 15 Minuten lang dauernd mit "Hallo" an. Sein Papa steht
>derweil nixtuhend im Hintergrund und fummelt an seiner Markise. Dem
>Vater des 2-jährigen ist das sichtlich peinlich, er traut sich aber

>nix zu sagen (...)

Weisst Du das oder spekulierst Du?

> Er hat jetzt
>in den 50cm-Streifen ein paar Tujas reingequetscht, die aber noch zich
>Jahre brauchen.

Hat er die wegen des Nachbarsjungen gepflanzt?

>Der Vater des Behinderten ist ein extrem "männlicher" Macho-Typ, mit
>dem kein normaler Satz zu reden ist, selbst ein unverfängliches
>Gespräch -nicht über den oben gen. Sachverhalt- kommt nicht zustande.

Ich würde mit Nachbarn, die sich daran stören, dass mein Kind geistig
behindert ist, auch nicht reden.


> Nachbarn erzählten, das sei weil sie sich für den
>Jungen schäme.

Warum sollten sie? Die einzigen, die sich schämen sollten sind die
Nachbarn, die über den Jungen tratschen. Wir haben ja nix gegen
Behinderte, solange sie nicht im Nachbargarten schreien...

>Wir dachten daran nun einen Sichtschutz an den -auf der Grenze
>errichteten- Zaun zu machen, den hat aber der Nachbar allein bezahlt
>(ohne meine ELtern vorher zu fragen) und wir wollen nicht schon vorher
>Ärger. Ausserdem hängen ja seine Rosen dran.

Wieso Sichtschutz? Ich denke, das Kind schreit. Oder stört Euch auch
sein Anblick? Wieso sollte er Deine Eltern fragen, wenn er sein
Grundstück einzäunt?

>Versteht das bitte nicht falsch aber wie sollen sich meine Eltern hier
>verhalten ?

Nett, höflich, freundlich. Ladet die Nachbarn mit ihrem Kind doch mal
ein.

Ich wünsche Deinen Eltern, dass sie niemals dement werden. Dann
könnten sich nämlich die Nachbarn darüber beschweren, dass sie "in


sehr großer Lautstärke unverständliche Laute oder unsinnige Wortfetzen

ausstossen".


Catharina Weber

unread,
Aug 14, 2002, 9:26:18 AM8/14/02
to
Norbert Stippler schrieb:

>
> Catharina Weber schrieb:
>
> > Möchtest du einem Kind und seiner Familie, die sich nicht ausgesucht
> > haben "anders" zu sein, verwehren glücklich zu sein?
>
> Ich habe selten ein Posting gelesen, daß so sehr an der Frage vorbeiging.
Meiner Meinung nach habe ich das Thema nicht verfehlt, denn wir haben
einfach die Gedanken aufgeschrieben, die uns dazu einfielen.

>
> "Glücklich sein" darf Jeder. Aber das Problem ist doch nicht daß Michael dem
> Jungen Ebendieses verwehren will, sondern daß das Glücklichsein auf anderer
> Leute Kosten geht.
Aber wenn Michaels Eltern in Ihrem Garten glücklich sein wollen, geht
das auf die Kosten des Jungen.
Ich bin der selben Meinung wie Christiane! Wenn man eine
freundschaftliche Beziehung aufbaut, ist das beidseitige Verständnis
größer!
Mach Du doch mal einen Vorschlag, wie sich alle Beteiligten verhalten
sollen!

Gruss
Cathi

Michael Pfadenhauer

unread,
Aug 14, 2002, 4:04:51 PM8/14/02
to
Catharina Weber <Cathari...@t-online.de> wrote in message news:<3D5A1E7F...@t-online.de>...

> nach langer Diskussion haben wir uns doch entschlossen, auf deine
> ?eraus sachliche Beschreibung zu antworten.Wir finden es schade, dass

> der "Behinderte" noch nicht mal einen Namen bei dir hat.

Ich habe mir die grösste Mühe gegeben, das ganze so neutral wie
möglich zu schildern und gerade von dieser Newsgroup einen Tipp zu
unserem Verhalten erhofft. Alles was ich von Euch beiden (Nein von Dir
ich nehme an das andere ist Deine Tochter) gehört habe sind in meinen
Augen in Aufregung und Unverständnis zusammengeschriebenes
Gedankengut(höchst vorsichtig formuliert).

Wenn ich ausserdem dem Jungen einen Namen geben würde (der uns
selbstverständlich bekannt ist, wir hören ihn ja dauernd) würde sich
aus den örtlichen Gegegebenheiten die Person des Jungen oder meiner
Eltern ableiten lassen. Du kannst ja mal drüber nachdenken, ob das für
irgendeinen Beteiligten von Vorteil wäre ! Ausserdem tut der Name
nichts zur Sache. Soll ich einen erfinden um das ganze wie eine
Tratschgeschichte aus dem goldenen Blatt aussehen zu lassen ?

> Scheinbar steht hier nur die Behinderung im Vordergrund, nicht der

> Mensch, die famili?e Situation und die Konflikte mit denen die Familie
> tagt?lich zu k?pfen hat, weil es solche Menschen wie deine Eltern
> gibt.
Ich galub ich spinne ! MeineEltern sind weissgott bemüht mit der
Familie in ein Gespräch zukommen ! Alles was die vom Papa zu hören
kriegen sind dumme Sprüche ("nee nee lasst mci hmal den Zaun setzen,
ihr setzt ihn eh nur falsch, ich hab da son Kumpel an der Hand..." und
dummes Zeug über die unterschiedlichen´, im nicht gefallenen
Ausgestaltungsmekrmale unseres Gartens. Der Redet nicht über seinen
Sohn !! Im Gegenteil, es erscheint (auch aus der Meinung einer
befreundeten Krankenschwester, die sich das angesehen hat) so
auszusehen, als wolle er seinen Sohn vorführen.

> Bei dieser ablehnenden Grundhaltung k?nen wir uns nicht vorstellen,
> dass deine Eltern ?erhaupt ein kl?endes und f? die Familie des J
> ungen
Überleg mal !! Wenn ich eine ablehnende Grundhaltung hätte würde ich
dann hier schreiben !?!?!?

> Verst?dnis zeigendes Gespr?h gesucht haben. Habt ihr euch einmal i


> n
> die Situation von Familien versetzt, die ein behindertes Kind haben?

Das tuhen wir seit wir das Problem vor der Haustür haben ! 1 1/2 Jahre
!

> Ein guter oder freundschaftlicher Kontakt w?de hier wohl mehr weiter


> helfen, als Ablehnung oder die Erwartung, dass die Familie sich an eure

> W?sche anpasst. Wenn eure Nachbarn mehr Verst?dnis von euch erfahre
> n> w?den, k?nten sie vielleicht auch mehr Verst?dnis f? euch zei
> gen und R?ksicht nehmen.
s.o., der Typ ist Bauarbeiter mit Schnauzbart.. was deine Neigung zum
Klischee ausnutzen und dir den Typ Mensch verdeutlichen soll mit dem
wir es hier zu tun haben !

> Eine Gesellschaft kann nur funktionieren, wenn ein Zusammenhalt besteht,
> Toleranz und Achtung des anderen Individuums.

Ach so ! Les Dir mal das Grundgesetz durch. Sowas beruht auf
Gegenseitigkeit.

> Solltest du diesen Text jetzt nicht verstehen, fragt sich wer hier ein
> Handicap hat.

Solltest Du mein OP (OriginalPosting) nicht verstehen les es doch
einfach nochmal

> P.S Ach ?rigens: Nicht pers?lich gemeint!
Ja Nee, ist klar !

Um es noch mal klarzustellen und Auch Dir nochmal zu verdeutlichen :
Keiner hat was dagegen dass er im Garten ist, dort spielt, atmet oder
lebt ! Aber ist es zuviel verlangt, dass sein Papa ihn mal wenigstens
ablenkt wenn er wieder los legt ?!?

*Kopf schüttlnd über soviel Unsachlichkeit und Intoleranz gegenüber
Nichtbehinderten* Michael

Michael Pfadenhauer

unread,
Aug 14, 2002, 4:26:45 PM8/14/02
to
Christiane Link <Use...@ortegalink.com> wrote in message news:<ajdj6c$sm2$02$1...@news.t-online.com>...

> was erwartest Du, was wir jetzt schreiben? Oder anders gefragt: Was
> erwartest Du von den Eltern des Jungen? Wegsperren? Ins Heim? Mund
> zukleben?
Nein, ich erwarte, dass sich mit unserem PRoblem Interessierte
Menschen sachlich auseinandersetzen, weil das andere und seine Lösung
meine LEtern interessieren könnte, Das ist der Grundgedanke eine
Newasgroup oder ?

> mich...@gmx.net (Michael Pfadenhauer) schrieb:
> >Der 8jährige hängt jetzt des öfteren am Zaun und brüllt den
> >kleinen bis zu 15 Minuten lang dauernd mit "Hallo" an. Sein Papa steht
> >derweil nixtuhend im Hintergrund und fummelt an seiner Markise. Dem
> >Vater des 2-jährigen ist das sichtlich peinlich, er traut sich aber
> >nix zu sagen (...)
> Weisst Du das oder spekulierst Du?

Ich habe s zweimal beobachtet.Der 2 jährige sieht hin und her zwischen
dem sechsjährigen und seinem Papa, steht dann irgendwann auf undrennt
zu seinem Vater, der -recht hilflos zu uns sehend- seinen Sohn fragt
ob er nicht wieder spielen will. Der sagt "will er nicht" die beiden
gehen rein ! Wie gesagt ; Beobachtet!

> > Er hat jetzt
> >in den 50cm-Streifen ein paar Tujas reingequetscht, die aber noch zich
> >Jahre brauchen.
> Hat er die wegen des Nachbarsjungen gepflanzt?

Vorher war dort Rasen wie auf dem Rest des Gartens. Er sagte uns vor
der Problematik, er wolle ihn (die Grenzen) möglichst offenlassen.
Also : ich nehme es an !

> >Der Vater des Behinderten ist ein extrem "männlicher" Macho-Typ, mit
> >dem kein normaler Satz zu reden ist, selbst ein unverfängliches
> >Gespräch -nicht über den oben gen. Sachverhalt- kommt nicht zustande.
> Ich würde mit Nachbarn, die sich daran stören, dass mein Kind geistig
> behindert ist, auch nicht reden.

Nein, wir (meine Eltern) haben lange bevor uns das so störte, normal
wie mit jedem anderen Nachbarn auch, versucht ins Gespräch zu kommen !
Übers Bauen, über die Arbeit, über die Kinder(!), was man halt so
redet, wenn man sich "beschnuppert". Alles was wir zu hören bekamen
waren dumme Sprüche (einige Beispiele siehe mein anderes Posting von
heute). Und wir haben bemerkt, dass er nicht über seinen Sohn spricht,
zumindest nicht wirklich.

> > Nachbarn erzählten, das sei weil sie sich für den
> >Jungen schäme.
> Warum sollten sie? Die einzigen, die sich schämen sollten sind die
> Nachbarn, die über den Jungen tratschen. Wir haben ja nix gegen
> Behinderte, solange sie nicht im Nachbargarten schreien...

Ich habe das informativ wiedergegeben und schliesse aus ihrem
Verhalten meinen Eltern (und auch den anderen Nachbarn) gegenüber eine
extreme, uns durchaus verständliche Zurückhaltung. Leider ist deshalb
an ein Gespräch überhaupt nicht zu denken !

> >Wir dachten daran nun einen Sichtschutz an den -auf der Grenze
> >errichteten- Zaun zu machen, den hat aber der Nachbar allein bezahlt
> >(ohne meine ELtern vorher zu fragen) und wir wollen nicht schon vorher
> >Ärger. Ausserdem hängen ja seine Rosen dran.
> Wieso Sichtschutz? Ich denke, das Kind schreit. Oder stört Euch auch
> sein Anblick?

Eben nicht ! Deshalb haben wir ja gehofft und in Gesprächen erbeten,
dass er seine Grenze Lärmhemmend und einen gewissen Abstand (wegen des
Lärms nicht wegen der Sicht!!) auslösend begrünt ! Wir haben um
Gotteswillen nix gegen den Anblick, uns geht es um den Lärm ! Wenn er
aber doch selbst diese Möglichkeit so in den Müll wirft, was sollen
wir denn da noch machen ?


> Wieso sollte er Deine Eltern fragen, wenn er sein
> Grundstück einzäunt?

Weil es eine gemeinsame Grenze ist. Guck doch mal ins
Nachbarrechtsgesetz ! Ansonsten ist es meiner Auffassung nach höflich
und entspricht dem gesunden Menschenverstand, eine gemeinsame Lösung
zu finden die beiden Wünschen entspricht, was ferner nichts mit
behinderten Kindern sondern mit Gartengestaltung zu tun hat. Das hat
er in keinem Fall versucht.

> Ich wünsche Deinen Eltern, dass sie niemals dement werden. Dann
> könnten sich nämlich die Nachbarn darüber beschweren, dass sie "in
> sehr großer Lautstärke unverständliche Laute oder unsinnige Wortfetzen
> ausstossen".

Das ist das erste in dieser Newsgroup, was ich als wirklich gutes
Argument gegen meine Sachdarstellung höre, ganz im Ernst. Sollte
daspassieren, werde ich aber daraufachten, dass sie nicht den
2jährigen Sohn unserer Nachbarn anbrüllen oder sie versuchen in
geeigneter Form abzulenken, Und ich würde mit meinen Nachbarn
sprechen...

Michael

Stefanie Wigger

unread,
Aug 14, 2002, 5:46:50 PM8/14/02
to
Hallo NG!

Ich habe die recht aufgebrachten Reaktionen auf dieses Posting gelesen
und kann beide Seiten verstehen. Bevor ich von der einen oder anderen
Seite getadelt werde, möchte ich eines vorrausschicken:

Ich bin Epileptikerin und wurde aus meiner Wohnung geklagt, wobei die
Anfälle als Grund genannt wurden. Von daher hätte ich wohl jedes "Recht"
(wenn man es denn so nennen kann), mich über Michaels Posting
aufzuregen, da ich in ähnlicher Situation war. Armer Behindi, der von
bösen Nachbarn wegen seines Handicaps nicht gut gelitten ist. Aber jetzt
zum Posting.

Michael Pfadenhauer schrieb:


> Liebe NG-ler,
> ich hoffe ich bin mit unserer Frage auch hier richtig:
> folgendes mag politisch nicht korrekt sein, ich bitte aber trotzdem um
> Diskussion:

Diskussion bedeutet, seine Ansichten und Gedanken zu einem Thema
beizusteuern (in Hinblick auf Catharinas Posting).

> Meine Eltern haben sich für den Lebensabend eine Doppelhaushälfte in
> einer Neubausiedlung gekauft. Sie sind einer von vier Nachbarn einer
> Familie mit einem vielleicht 8-jährigen geistig behinderten Jungen
> (was er genau hat ist uns unbekannt).

Vielleicht wäre es aber ganz interessant und wichtig für den Kontakt zu
dem Jungen?

[...]

> Der 2-jährige Sohn eines anderen Nachbarn hat an der gemeinsamen
> Grenze zu den Eltern des Behinderten einen kleinen Sandkasten in ca.
> 50cm Abstand (ein kleiner Reihenhausgarten, ein umsetzen scheidet
> aus). Der 8jährige hängt jetzt des öfteren am Zaun und brüllt den
> kleinen bis zu 15 Minuten lang dauernd mit "Hallo" an. Sein Papa steht
> derweil nixtuhend im Hintergrund und fummelt an seiner Markise. Dem
> Vater des 2-jährigen ist das sichtlich peinlich, er traut sich aber
> nix zu sagen und verzieht sich lieber mit Sohn ins Haus. Er hat jetzt
> in den 50cm-Streifen ein paar Tujas reingequetscht, die aber noch zich
> Jahre brauchen.

Mach ´nem 2jährigen klar, warum der so schreit... Kann ich gut verstehen.

> Der Vater des Behinderten ist ein extrem "männlicher" Macho-Typ, mit
> dem kein normaler Satz zu reden ist, selbst ein unverfängliches
> Gespräch -nicht über den oben gen. Sachverhalt- kommt nicht zustande.
> Die Mutter ist noch schlimmer und verzieht sich nicht grüßend oder
> sich umdrehend, wenn einer meiner Eltern auch nur mit dem Auto
> nachHause kommt. Nachbarn erzählten, das sei weil sie sich für den
> Jungen schäme.

Vielleicht tut sie das ja auch. Es sieht sich nicht jeder in der Lage,
zu einem behinderten Kind zu stehen, so schlimm das auch ist.

> Wir dachten daran nun einen Sichtschutz an den -auf der Grenze
> errichteten- Zaun zu machen, den hat aber der Nachbar allein bezahlt
> (ohne meine ELtern vorher zu fragen) und wir wollen nicht schon vorher
> Ärger. Ausserdem hängen ja seine Rosen dran.

Löblich, Nachbarschaftsstreit vermeiden zu wollen. Aber leiser wirds
wohl nicht dadurch. Ich schätze, es wird die Familie nur isolieren...

> Versteht das bitte nicht falsch aber wie sollen sich meine Eltern hier
> verhalten ? Das Schreien ist wirklich nicht zu ertragen.
> Michi

Nein, ich denke, ich habe Dich richtig verstanden. Eine "von null auf
hundert" Lösung habe ich allerdings auch nicht parat.

Beim Schreiben dieses Postings kam mir aber folgender Gedanke:

Was wäre, den Kontakt zu dem Jungen zu suchen? Den 2jährigen mit dem
behinderten Jungen bekannt zu machen, damit a) der kleine die Angst
verliert und b) der behinderte (ich hasse diesen Begriff...) seine
Neugier stillen kann? Ich glaube aus dem Posting eine Neugierde, den
Willen, spielen zu wollen rausgelesen zu haben (klar, ist geraten...).

Wenn euer lauter Nachbarssohn mehr Kontakt hat, man mit ihm auch einen
Moment spielen kann, er den kleinen kennenlernt... Dann ist er nicht
mehr so alleine, vielleicht fördert es ihn ja sogar?

Vorwurf kann ich eigentlich nur den Eltern des Nachbarsohns machen.
Durch die nicht vorhandene Bereitschaft, sich damit auseinandersetzen
zuwollen (und so scheint es ja zu sein), machen die es ihrem Sohn und
der Nachbarschaft nicht leichter.

Ich weiss, es ist einfach gesagt, aber vielleicht kann man durch
Verständnis und Offenheit der Behinderung und den Eltern gegenüber auch
bei denen mehr Offenheit erlangen? Sich bewusst mit dem Sohn und der
Behinderung auseinandersetzen, den Eltern suggerieren, dass der Sohn
zwar behindert, aber wertvoll ist?

Ich verliere mich gerade in dem Gedanken, aber ich hoffe, Michael hat
verstanden, worauf ich hinauswill. Wenn meine Theorie was taugt und mehr
Kontakt/Aufmerksamkeit dem Jungen und dem Zusammenleben der
Nachbarschaft hilft, warum es nicht versuchen? Irgendwo muss angesetzt
werden, den "Zustand" zu verbessern. Sichtzäune oder Einsperren sind
jedenfalls keine Möglichkeit (wobei ich sicher bin, dass Michael an
letztgenanntes nicht mal im Traum gedacht hat.).

Erschöpften und Finger schmerzenden Gruss,

Steffi

---

Alles eine Frage der Zeit.
www.kyu.de

Christiane Link

unread,
Aug 14, 2002, 6:43:09 PM8/14/02
to
Hallo Stefanie,

Stefanie Wigger <kyu...@tiscalinet.de> schrieb:

>Ich bin Epileptikerin und wurde aus meiner Wohnung geklagt, wobei die
>Anfälle als Grund genannt wurden. Von daher hätte ich wohl jedes "Recht"
>(wenn man es denn so nennen kann), mich über Michaels Posting
>aufzuregen, da ich in ähnlicher Situation war.

Seit wann ist Epilepsie denn eine Kuendigungsgrund? Wenn die Anfälle
wirklich als Grund genannt wurden, müssten bei jedem Richter die
Alarmglocken angehen. Verstehe ich richtig, dass die Klage
durchgegangen ist?

Uebrigens, ich dachte auch erst, dass Michael lösungsorientiert ist.
Nach seinem Posting in de.soc.recht.misc, Msg-ID
5fdedee2.02081...@posting.google.com habe ich da aber so
meine Zweifel dran. Denn ein geistig behindertes Kind als
"Quoten-Mongo" zu bezeichnen, finde ich alles andere als
lösungsorientiert.

Herzliche Gruesse
Christiane

P.S.: Ich hoffe, Du hast inzwischen eine andere schöne Wohnung
gefunden !? :)


Stefanie Wigger

unread,
Aug 14, 2002, 6:59:22 PM8/14/02
to
Christiane Link schrieb:
> Hallo Stefanie,

Hallo Christiane :)

[...]


> Seit wann ist Epilepsie denn eine Kuendigungsgrund? Wenn die Anfälle
> wirklich als Grund genannt wurden, müssten bei jedem Richter die
> Alarmglocken angehen. Verstehe ich richtig, dass die Klage
> durchgegangen ist?

Jepp, ist sie. Der Vermieter gab an, die nächtlichen Laute, die durch
meine Anfälle kamen, würden seine Gesundheit angreifen. Der Mann ist
herzkrank und wohnte unter uns.

Herzkrank, raucht wie ein Schlot und hat an einem Abend eine halbe
Flasche Korn geleert. Soviel dazu.

Da die Schlafzimmer übereinander lagen, konnte der immer hören, wenn ich
zum Klo ging. Bei den Anfällen selber habe ich vielleicht gegurgelt und
geweint, aber nicht so laut, dass man es unten hätte hören können.

> Uebrigens, ich dachte auch erst, dass Michael lösungsorientiert ist.
> Nach seinem Posting in de.soc.recht.misc, Msg-ID
> 5fdedee2.02081...@posting.google.com habe ich da aber so
> meine Zweifel dran. Denn ein geistig behindertes Kind als
> "Quoten-Mongo" zu bezeichnen, finde ich alles andere als
> lösungsorientiert.

Da ich keine Ahnung habe, wie ich zu dem mit der ID genannten Posting
komme, kann ich da jetzt nichts zu sagen (zu doof ;)).

> Herzliche Gruesse
> Christiane
>
> P.S.: Ich hoffe, Du hast inzwischen eine andere schöne Wohnung
> gefunden !? :)

Jepp :) Da es meinen damaligen Freund zerrissen hat, mich immer leiden
zu sehen (war einfach zuviel für ihn), habe ich jetzt eine schönere
Wohnung und (nach meiner jetzigen Meinung) einen lieberen Freund :) (was
jetzt nicht darauf gemünzt ist, dass wir uns letztendlich auch wegen der
Anfälle getrennt haben).

Ich würde mich über eine PM mit Nachhilfeunterricht zu Message-IDs freuen :)

Ursula Rosenau

unread,
Aug 15, 2002, 5:22:44 AM8/15/02
to
On Wed, 14 Aug 2002 12:41:42 UTC, Christiane Link
<Use...@ortegalink.com> wrote:

Hallo Christina,

die Eltern ziehen die gleiche Show wie unsere Nachbarn ab.
Er hat 4 hyperaktive Kidds die auch im Garten kreischen und schreien
was das Zeug hält.
Gespräche mit den Eltern verliefen im Sande.
Peinlich ist es den Eltern mit Sicherheit, aber sie sollten sich mal
mit ihren Kidds beschäftigen.


--
Tschuess
Uschi

---

look at http://www.sittich-uschi.de

M. Klock

unread,
Aug 15, 2002, 1:33:43 PM8/15/02
to
"Michael Pfadenhauer" <mich...@gmx.net> schrieb im Newsbeitrag
news:5fdedee2.02081...@posting.google.com...

Hallo Michael,

> ich hoffe ich bin mit unserer Frage auch hier richtig:
> folgendes mag politisch nicht korrekt sein, ich bitte aber trotzdem um
> Diskussion:

Die Diskussion hast Du ja zwischenzeitlich, wenn sie auch nicht besonders
konstruktiv abzulaufen scheint. Ich bedauere persönlich, daß einige
Antworten spontan ziemlich hart ausgefallen sind, weil sich hierdurch die
Lager zu spalten scheinen und Schubladen auf beiden Seiten geschaffen
werden. Den Kritikern Deines Postings möchte ich zu bedenken geben, daß es
nicht sonderlich förderlich ist, wenn jemand aufgrund einer - wenn auch
ungeschickten - Anfrage hier gleich die Keule "behindertenfeindlich"
zugeworfen bekommt. Das fördert allenfalls Isolationssituationen und noch
mehr Unverständnis. Ich möchte daher Dein Posting erstmal so gut es geht
wertfrei betrachten und dementsprechend neutral darauf eingehen.

> Familie mit einem vielleicht 8-jährigen geistig behinderten Jungen
> (was er genau hat ist uns unbekannt).

Ich schließe mich einigen Aussagen an, daß es für die Kommunikation zwischen
Deinen Eltern und deren Nachbarn sicherlich gut wäre, wenn sie mal
nachfragen würden. Möglicherweise fühlt sich die Familie in ihrer Situation
von den Nachbarn unverstanden, oder sozusagen isoliert, weil sich angeblich
niemand dafür interessiert. Daraus kann die Haltung "denen sind wir egal,
also kann es uns egal sein, ob sie sich genervt fühlen" auch entstehen.

> aus). Der 8jährige hängt jetzt des öfteren am Zaun und brüllt den
> kleinen bis zu 15 Minuten lang dauernd mit "Hallo" an. Sein Papa steht
> derweil nixtuhend im Hintergrund und fummelt an seiner Markise. Dem
> Vater des 2-jährigen ist das sichtlich peinlich, er traut sich aber
> nix zu sagen und verzieht sich lieber mit Sohn ins Haus. Er hat jetzt
> in den 50cm-Streifen ein paar Tujas reingequetscht, die aber noch zich
> Jahre brauchen.

"Nichtstuend" oder an der Markise fummelnd? Was sollte er tun, Eurer Meinung
nach?

Dem Vater des 2-Jährigen würde ich raten wollen, ebenfalls zu den Eltern und
dem Jungen Kontakt aufzunehmen, denn ich vermute, die Passivität, das
"Weggucken" dieser Familie fordert den 8-Jährigen Jungen erst dazu heraus,
wiederholt "hallo" zu rufen. Er fühlt sich gewiß unbeachtet, obwohl er sich
freundliche Mühe gibt, die Aufmerksamkeit des anderen Kindes zu bekommen.

> Der Vater des Behinderten ist ein extrem "männlicher" Macho-Typ, mit
> dem kein normaler Satz zu reden ist, selbst ein unverfängliches
> Gespräch -nicht über den oben gen. Sachverhalt- kommt nicht zustande.
> Die Mutter ist noch schlimmer und verzieht sich nicht grüßend oder
> sich umdrehend, wenn einer meiner Eltern auch nur mit dem Auto
> nachHause kommt. Nachbarn erzählten, das sei weil sie sich für den
> Jungen schäme.

Sorry, das klingt meiner Meinung nur nach Hören-Sagen. Aus eigener Erfahrung
heraus würde ich eher annehmen, daß ihre Passivität als Scham ausgelegt
wird, obwohl sie sich ja gar nicht schämt (warum sollte sie auch?). Daß die
Nachbarn verlegen und schamhaft auf den Jungen reagieren, erwähntest Du
oben, diese Gefühle werden womöglich auf die Eltern projeziert, weil man
sich selber nicht erlaubt, sich mit der Hinderung des Jungen auseinander zu
setzen.

Fragt die Mutter doch einfach selber mal, wie sie zurecht kommt, ein "ist es
für Euch nicht ebenfalls anstrengend, wenn Sohnemann so aktiv und laut ist?"
könnte schon das Eis brechen. Ehrliche und direkte Worte sind aufrichtiger,
als so zu tun, als würde sich die Mutter schämen und man nicht mit ihr reden
können.

> Wir dachten daran nun einen Sichtschutz an den -auf der Grenze
> errichteten- Zaun zu machen, den hat aber der Nachbar allein bezahlt
> (ohne meine ELtern vorher zu fragen) und wir wollen nicht schon vorher
> Ärger. Ausserdem hängen ja seine Rosen dran.

Ein Sichtschutz wird nichts ändern, und die Kommunikation zwischen den
Nachbarn nur noch mehr einschränken. Vielleicht war es vom Vater ein
Entgegenkommen, als er den Zaun selber errichtete, weil er die Irritation
Deiner Eltern bemerkt?

> Versteht das bitte nicht falsch aber wie sollen sich meine Eltern hier
> verhalten ? Das Schreien ist wirklich nicht zu ertragen.

Den Kontakt suchen. Ich kann mir nicht vorstellen, daß der Junge ständig
weiterschreit, wenn er von Deinen Eltern ruhig begrüßt und/oder angesprochen
wird. Wenn sie sich nicht mehr scheuen, den Jungen direkt anzusprechen,
können sie versuchen, es ihm selber zu vermitteln, wenn sie etwas mehr Ruhe
wünschen. Deine Eltern möchten ihren Lebensabend in Frieden verbringen,
Nachbarschaftsquerelen sind aber aufreiben und beeinträchtigen die
Lebensqualität ganz erheblich. Es geht also mMn kein Weg an der persönlichen
Kommunikation mit den Eltern und dem Jungen vorbei. Wenn sie es schaffen,
Verständnis zu vermitteln, anstatt Vorwürfe für etwas, für das niemand etwas
kann und das niemand wirklich ändern kann, dann werden sie auch nicht mehr
so sensibel auf jedes Geräusch im Garten reagieren und sich sicherlich
persönlich viel wohler fühlen können.

Gruß
Mona


Christiane Link

unread,
Aug 15, 2002, 6:31:32 PM8/15/02
to
Hallo Ursula,

nos...@dv-rosenau.de (Ursula Rosenau) schrieb:

>Hallo Christina,

Meinst Du mich? :)

>die Eltern ziehen die gleiche Show wie unsere Nachbarn ab.
>Er hat 4 hyperaktive Kidds die auch im Garten kreischen und schreien
>was das Zeug hält.

[ ] Du kennst den Unterschied zwischen Hyperaktivität und geistiger
Behinderung

Gruss
Christiane

chris schultz

unread,
Aug 16, 2002, 10:50:07 AM8/16/02
to
Christiane Link <Use...@ortegalink.com> wrote in message news:<ajeme1$qm7$07$1...@news.t-online.com>...

> Uebrigens, ich dachte auch erst, dass Michael lösungsorientiert ist.
> Nach seinem Posting in de.soc.recht.misc, Msg-ID
> 5fdedee2.02081...@posting.google.com habe ich da aber so
> meine Zweifel dran. Denn ein geistig behindertes Kind als
> "Quoten-Mongo" zu bezeichnen, finde ich alles andere als
> lösungsorientiert.

Hallo,
nach sorgsamer Studie des von Dir beschriebenen Threads kann ich Deine
Meinung nicht teilen. Die Aussage Michaels bezog sich doch m.E. auf
eine (überspitzte und in Anbetracht der tlw. Hitzigkeit dieser
Diskussion sicherlich unpassenden) Beschreibung der Sichtweise des
Vaters des behinderten Kindes.
Was Du hier schreibst, könnte er dann genau so gut als Mobbing
auslegen (als das es sicher nicht gemeint war!!).

Chris

chris schultz

unread,
Aug 16, 2002, 10:51:54 AM8/16/02
to
mich...@gmx.net (Michael Pfadenhauer) wrote in message news:<5fdedee2.02081...@posting.google.com>...

> Meine Eltern haben sich für den Lebensabend eine Doppelhaushälfte in
> einer Neubausiedlung gekauft. Sie sind einer von vier Nachbarn einer
> Familie mit einem vielleicht 8-jährigen geistig behinderten Jungen
> (was er genau hat ist uns unbekannt)....

Hallo, Michael

Ich versuch mich mal (nach Studium beider Threads, auch in dsrm, ...)
an einer Antwort auf den von Dir geschilderten Sachverhalt.
Vorab (auch für andere :-) ) Ich habe beruflich mehr mit
Grundstückskrempel (neue Siedlungen, neue Grenzen , neue Zäune, neue
Nachbarn ...) als mit Behinderten Kindern zu tun, also bitte ich um
Nachsicht was irgenwelche Formulierungen betrifft (speziell an
Christine und Holger :-) ), habe aber im engsten Verwandten- und
Bekanntenkreis einige mit (Geistig) Behinderten Kindern.

Folgendes enthält einige Spekulationen und Auslegungen Deiner
bisherigen Postings :

Du beschreibst doch den Vater des Kindes als recht grobschlächtigen
"männlichen" Bauarbeiter(?). Ohne das werten zu wollen, unterstellst
Du ihm also möglicherweise eine gewisse "Soziale Inkompetenz" (nicht
nur im Bezug auf seinen Sohn oder Euch). Ich habe manchmal den
Eindruck gehabt, dass gerade Menschen, die in ihrem Umfeld keine
Behinderten Kinder gehabt haben oder einer sozialen Schicht angehören,
in der der Umgang oder das normale Verhalten und die intelektuelle
Beschäftigung mit Behinderten nicht gegeben war, (man könnte diese
Soziale Schicht auch stark verkürzt als "Prolet" ausdrücken) überhaupt
nicht mit dieser Situation zurechtkommen.

Ich kenne Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen, die aus diesem Grund,
weil sie um das Wohl (und im körperlich schwerstbehinderten Fall auch
um das Leben !) der Kinder besorgt waren, eine Rückführung in diese
Familien bewusst verzögert oder sogar unterbunden haben, weil kein
keine verantwortungsbewusste Umgebung bzw. Aufsicht gegeben schien.

Ich unterstelle mal Deinen Nachbarn, dass sie ebenfalls
Schwieirgkeiten mit der Situation haben. Dazu kommt noch, und das ist
beileibe keinen Deut weniger belastend als das Kind, die Situation aus
dem Neubau heraus.

Selbst wenn sie mit dem Kind "im reinen" sind und völlig normal und
liebevoll mit ihm umgehen (was Du ja garnicht wissen kannst!), haben
sie wahrscheihnnlich noch immer das Problem, in ihrem Freundes-,
Bekannten- und Arbeitskollegenkreis niemals darüber richtig sprechen
zu können. Das Verhalten das Du beschreibst, deutet sehr auf eine
"Verdrängungstaktik" hin, die die Eltern sich angewöhnt haben, wenn
sie mit neuen Leuten (die sie vermutlich zunächst grundsätzlich als
abweisend erleben) in Kontakt treten (müssen).

Du beschreibst den Vater ferner so, als ob er den Jungen vorführt (an
Christine : ich habe das "böse Wort" nicht als Michaels Meinung
aufgefasst, sondern als überspitzte Verdeutlichung des Verhatltns des
Vaters).
Die Experten hier mögen mich korrigieren, aber ist es nicht eine
völlig normale Überreaktion, dass ein Vater, der von seiner Umgebung
weitestgehend keine positiven oder überhaupt keine Reaktion auf seinen
Sohn bekommt, ihn instinktiv als etwas ganz besonders wertvolles und
schutzwürdiges empfindet und wirklich stolz auf ihn ist ?
(Obwohl er meiner Auffassung nach keinen Grund dafür hat, auf den Lärm
den er verursacht stolz zu sein !)

Ich will hier beileibe kein Verständnis für die Eltern des Kindes
wecken, denn ich konte in Deiner Beschreibung nicht erkennen, dass ihr
Euch irgendwas vorzuwerfen hättet (ausser die Idee mit dem
Sichtschutzzaun, s.u.).
Ich will Dir aber verdeutlichen, dass ihr in diesem Fall dann
vermutlich ein echtes Kommunikationsproblem mit den Eltern habt, was
auch u.U. in diesen begründet liegt.
Du wirst mit den Eltern nur zu einem Gespräch gelangen, wenn Du dich
entweder auf das "Niveau" einlässt (also genau so rumbollerst wie
Papa) oder die beiden Elternteile stetig in kleinere, unaufdringliche
Gespräche verwickelst (was bei dem Papa wahrscheinlich schwieriger
ist...) . Also grüßt sie auch wenn sie weggucken, zeigt mal Emotionen,
wenn ihr Ärger mit der Baustelle habt usw.. Vielleicht fliegt von dem
Schreihals mal ein Ball rüber ?? :-) Dann bringt ihn persönlich
zurück, bleibt locker und nutzt jede Gelegenheit mit ihnen zu reden !!

Ausserdem, und da kommt jetzt wieder der Grundstücksmensch in mir
durch, :-) habe ich bislang in Neubaugebieten die Erfahrung gemacht,
dass sich viele die Sache mit der geringen oder fehlenden Bepflanzung
von Grundstücksgrenzen nochmal gut überlegen und spätestens dann
nachholen, wenn der eine Sohn dem anderen einen Zahn ausgeschlagen
oder ein Spielzeugauto geklaut hat und die Papis (oder Mamis) sich
darüber in die Haare kriegen). In diesem Zuge könnten Eure Nachbarn
dann ja auch gleich Eure Grenze mitbepflanzen... Also insofern ist
vielleicht etwas Geduld angesagt. Ihr könnt ja auch ein bischen
nachhelfen und immer mit Fernlicht nach Hause kommen... :-) Dann
überlegen's sich vielleicht Eure Nachbarn mal...:-)

Die Errichtung eines Sichtschutzzaunes würden die Eltern unter diesen
Umständen (auch wenn es um einen anderen Auslöser als ein Geistig
behindertes Kind geht) als extrem feindseligen Akt auslegen. Und von
Missdeutungen bist Du ja schon hier (im Internet) beileibe nicht
verschont geblieben :-), also lasst den mal lieber weg.

Bis die Tage
Chris

Christiane Link

unread,
Aug 16, 2002, 3:49:59 PM8/16/02
to
Hallo Chris, hallo zusammen,
und wenn die Diskussion noch so hitzig ist: Ich bezeichne so keinen
behinderten Jungen und erwarte auch, dass solche Worte in Wortschätzen
meiner Mitmenschen nicht vorkommen. Die Sichtweise des Vaters kennt er
übrigens gar nicht, er spekuliert.

Ich wundere mich, welch grenzenlose Toleranz hier von behinderten
"Usenet"-Menschen erwartet wird. Ein Schimpfwort ist und bleibt ein
Schimpfwort. Was dies mit Mobbing meinerseits zu tun haben soll
entzieht sich mir völlig.

Gruss
Christiane

Christiane Link

unread,
Aug 16, 2002, 3:58:13 PM8/16/02
to
Hallo Chris,

christian...@gmx.net (chris schultz) schrieb:

>(...) als mit Behinderten Kindern zu tun, also bitte ich um


>Nachsicht was irgenwelche Formulierungen betrifft (speziell an
>Christine und Holger :-) ),

Meinst Du mich?

>Du beschreibst den Vater ferner so, als ob er den Jungen vorführt (an
>Christine : ich habe das "böse Wort" nicht als Michaels Meinung
>aufgefasst, sondern als überspitzte Verdeutlichung des Verhatltns des
>Vaters).

Das ist keine überspitzte Darstellung - das ist eine Beleidigug. Und
nochmal: Ich heisse Christiane. Eine Christine hat aber vor einigen
Tagen auch gepostet, wenn ich mich richtig erinnere.

Gruss
ChristiAne

Ursula Rosenau

unread,
Aug 18, 2002, 8:14:33 AM8/18/02
to

Hallo Christiane,

ich kenne sehr wohl den Unterschied zwischen Hyperaktivität und
Behinderung.

Vielen Eltern schämen sich mit ihren behinderten Kidds in der
Öffentlichkeit zu zeigen.

Stefanie Wigger

unread,
Aug 18, 2002, 1:30:13 PM8/18/02
to
Sven Mueller schrieb:


[...]


> Wer von nicht behinderten Menschen Toleranz gegenüber Behinderten
> erwartet muss auch selbst Toleranz aufbringen. Fragt also ein nicht
> Behinderter, wie er am besten mit dieser oder jener Behinderung
> umgeht, dann sollte er nicht angegriffen werden, sondern man sollte
> ihm helfen, richtig mit der jeweiligen Behinderung bzw. dem jeeiligen
> Behinderten um zu gehen.
> Alles andere ist kontraproduktiv.
>
> Ciao,
> Sven

*unterschreib*

Steffi

--

"Zappelphilipp"?
www.kyu.de

Marco Krings

unread,
Aug 18, 2002, 2:03:36 PM8/18/02
to
"Ursula Rosenau" <nos...@dv-rosenau.de> schrieb:

> Vielen Eltern schämen sich mit ihren behinderten Kidds in der
> Öffentlichkeit zu zeigen.

Da bin ichanderer Meinung.
Du weist das es nicht nur _eine_ Behidnerung gibt.

Viele Grüße
Marco


Ursula Rosenau

unread,
Aug 20, 2002, 7:29:41 AM8/20/02
to
On Sun, 18 Aug 2002 19:07:34 UTC, arm...@g-kein-spam.com (Armin
Ehrbar) wrote:

> Ursula Rosenau wrote in de.soc.handicap:
> >Christiane Link <Use...@ortegalink.com> wrote:
> >> nos...@dv-rosenau.de (Ursula Rosenau) schrieb:


> >>>die Eltern ziehen die gleiche Show wie unsere Nachbarn ab.
> >>>Er hat 4 hyperaktive Kidds die auch im Garten kreischen und
> >>>schreien was das Zeug hält.
> >> [ ] Du kennst den Unterschied zwischen Hyperaktivität und
> >> geistiger Behinderung

> >ich kenne sehr wohl den Unterschied zwischen Hyperaktivität und
> >Behinderung.
>

> Bitte lese nochmal den Satz, den Du als Antwort an Christiane ge-
> schrieben hast; meinst Du das wirklich so oder hast Du Dich nur
> vertippt?
Leider vertippt! Zu was zählt denn nun Hyperaktivität eigentlich?
Krankheit ja, aber wie sieht es mit _Behinderung_ aus?

> >Vielen Eltern schämen sich mit ihren behinderten Kidds in der
> >Öffentlichkeit zu zeigen.
>

> Da weißt Du ja mehr als ich. Worauf beruht Dein Wissen?
Wenn ich mich so auf Festen oder in der Stadt umschaue finde ich zwar
viele Kidds, aber wenig oder gar keine Behinderten.

Ursula Rosenau

unread,
Aug 20, 2002, 7:29:41 AM8/20/02
to
Marco, ich lebe seit meiner Geburt mit einer Behinderung.
Den Unterschied zwischen "Normalos" und "Behinderung" ist mir sehr
wohl bekannt.
Meine 2 Geschwister sind nämlich "Normal", doch bei mir hat die Natur
kräftig zu geschlagen.
Meine Eltern haben von mir das gleiche gefordert wie von meinen
Geschwistern.
Wenn ich nicht mit halten konnte wurde es mir als Faulheit ausgelegt
und das ist bis heute
so geblieben. Meinen Eltern waren Dinge die mich betrafen immer sehr
peinlich.

Tschuess
Uschi

On Sun, 18 Aug 2002 18:03:36 UTC, "Marco Krings" <marco....@web.de>
wrote:

Marco Krings

unread,
Aug 21, 2002, 2:50:08 PM8/21/02
to
"Ursula Rosenau" <nos...@dv-rosenau.de> schrieb:

Hallo Usrsula!

> Marco, ich lebe seit meiner Geburt mit einer Behinderung.
> Den Unterschied zwischen "Normalos" und "Behinderung" ist mir sehr
> wohl bekannt.
> Meine 2 Geschwister sind nämlich "Normal", doch bei mir hat die Natur
> kräftig zu geschlagen.
> Meine Eltern haben von mir das gleiche gefordert wie von meinen
> Geschwistern.

Ich habe ebnfals seit meienr Geburt meien behidenrung und habe
Geschweister die "normal" sind. Meien eltern haben mich immer so
behandelt, als ob ich keine Behinderungnug habe und das ist auch richtig so.

> Wenn ich nicht mit halten konnte wurde es mir als Faulheit ausgelegt
> und das ist bis heute so geblieben. Meinen Eltern waren Dinge die mich
> betrafen immer sehr peinlich.

Das ist so bei auch, in deinem Posting, hast du das sehr verallgemeinert.

Von Frunden udn beknntane, kann ich sagen, dass deren eltern sich nicht
schämen
und die Behinderung akzeptieren.

Achja, evrsuche bitte demnächst vernünftig zu Quaoten.
Armin hat schon öfters dazu URLs gepostet, wo man sowas nachlesen kann.

Viele Grüße
Marco Krings

Marco Krings

unread,
Aug 21, 2002, 2:52:41 PM8/21/02
to
"Ursula Rosenau" <nos...@dv-rosenau.de> schrieb:

> Wenn ich mich so auf Festen oder in der Stadt umschaue finde ich zwar
> viele Kidds, aber wenig oder gar keine Behinderten.

Sieht man jeden gelcih an das er eine Behinderung hat?
Blinden und Rollstuhlfahrern ja, ber Hörgeschädigte, Sehbehinderte,
Sprachbehinderten?
Man sieht es nicht unbedingt das jemand eine Behinderung hat.

Grüße
Marco


aporte...@gmail.com

unread,
Aug 5, 2019, 6:22:05 AM8/5/19
to
bin eine nachbarin ,höre den jungen auch immer tut mir leid aber da stimmt was nicht so geht es nicht mehr weiter glaub der junge ist eingesperrt statt mit ihm spazieren zu gehen ist unerträglich

heid...@gmail.com

unread,
Mar 23, 2020, 6:18:43 PM3/23/20
to
Durch Zufall bin ich auf Deine Nachricht gestoßen, weil ich gerade das selbe Problem habe, auch wenn das lange lange her ist und ich hoffe, ihr habt das Problem gelöst, bin ich gerade am verzweifeln und ich verstehe dass Behinderte Rechte haben und ich verstehe dass das schwer ist für die Eltern, ich habe das größte Verständnis, für Alles. Bin eben auch Mieter und ich muss eben auch arbeiten und ich finde Eltern von behinderten haben nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten!In meinem Haus brüllt und schreit es dass ich manchmal psychisch an meine Grenzen komme, der Sohn der behindert ist, auch den Namen nenne ich jetzt nicht, warum auch, weckt mich morgens, wann immer er will und ich selbst arbeite in einem Heim mit Demenzkranken und kann das fast nicht mehr machen, weil er mich so sehr kaputt macht, ich habe gesucht um mir Hilfe zu holen und bin auf dieses Portal gestoßen um mir mal Luft zu machen und alle die da immer nur ja die armen Behinderten und die anderen nicht sehen, die das mitmachen müssen, so ist das nunmal... man soll doch Behinderte immer integrieren und gleich behandeln, aber wenn wir das tun, werden wir auch wieder angegriffen, das was ich hier im Hause erlebe, das wünsche ich denen mal die so einen Scheiß geschrieben haben!!!!


0 new messages