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Wieso alle Google-Dienste aktuell gefährdet sind

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Jack Ryan

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Jan 12, 2024, 7:10:09 PMJan 12
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Ein neuer Trojaner ist im Umlauf: Die aggressive Malware nutzt
Login-Informationen des Browsers und verschafft sich so unbemerkt
Zugriff zu allen Google-Diensten. WDR-Digitalexperte Jörg Schieb
erklärt die Hintergründe und gibt Tipps.

Betroffen sind potenziell alle Menschen, die Google-Dienste wie
Google Mail, Youtube, Google Docs, Google Play Store (etwa auf
Android-Smartphones), Google Translator, Google Maps und vor allem
die Google-Suche benutzen und ein Google-Konto verwenden, um sich
dort anzumelden und die Dienste individuell zu nutzen.

Durch eine Sicherheitslücke in der Art der Anmeldung ("Oauth"
genannt) ist es Betrügern möglich, die auf Festplatten und
Smartphones gespeicherten Cookies (kleine Infodateien) abzufangen
und damit jederzeit selbständig neue zu generieren und sich Zugang
zu allen Diensten zu verschaffen, selbst wenn ein User sein
Passwort geändert haben sollte. Sie übernehmen quasi den
Schlüsselbund und können alle Türen im Google-Universum damit
öffnen.

Identitätsdiebstahl nicht ausgeschlossen

Dass auch Google Mail davon betroffen ist, ist ein durchaus
ernsthaftes Problem. Denn wenn sich Betrüger Zugang zum Mail-
Postfach verschaffen, können sie nicht nur die E-Mails lesen,
sondern schlimmstenfalls auch die Identität übernehmen und durch
Passwort-Reset-Funktion viele andere Online-Dienste kapern.

Verschiedene IT-Sicherheitsexperten haben nicht nur bereits
dokumentiert, wie einfach das vorhandene Sicherheitsleck ausgenutzt
werden kann, sondern auch, dass seit November 2023 bereits
mindestens sechs Malware-Programme - also Trojaner - kursieren, die
davon Gebrauch machen. Da es sich um noch eine relativ neue Masche
handelt, ist damit zu rechnen, dass es noch mehr Trojaner werden.

Geeignete Gegenmaßnahmen: Konten schützen

Die gute Nachricht: Nutzer sind nicht völlig wehrlos. Es ist
wichtig, Google-Konten mit einer "Multi-Faktor-Authentifizierung"
abzusichern. Neben Benutzername und Passwort muss dann noch ein
zusätzlicher Faktor eingegeben werden, etwa ein Code, der durch
eine App erzeugt wird. Ein Verfahren, das normalerweise deutlich
mehr Sicherheit bietet.

Ob die Multifaktor-Authentifizierung auch in diesem Fall hilft, ist
allerdings noch nicht bestätigt da die Angreifer den Cookie eines
bestätigten Logins verwenden, möglicherweise nicht in jedem Fall.

Daher ist es wichtig, Rechner und auch Smartphones durch
geeignete Schutz-Software auf Malware und Trojaner zu untersuchen.
Noch viel wichtiger ist es, ab sofort im Browser nur im "Safe-
Modus" zu surfen: Dabei werden Cookies missachtet und nach der
Arbeit automatisch wieder gelöscht. So hinterlässt man keine
Spuren, die die Trojaner verwenden könnten.

Hilfreich ist auch, aktuell bewusst nach jeder Verwendung eines
Google-Dienstes sich wieder aus dem Konto abzumelden (Logoff). Im
Google Dashboard ist das sogar für alle Geräte gleichzeitig
möglich. Das ist zwar unbequem, stellt aber sicher, dass die neuen
Trojaner keine Möglichkeit zu haben, sich in den Google-Diensten
unbemerkt anzumelden.

In jedem Fall sind Nutzer von Google-Diensten gut beraten, im
Augenblick auf verdächtige Aktivitäten in ihren Konten zu achten.
Unter myaccount.google.com kann man sich einen hervorragenden
Überblick verschaffen. Sollten verdächtige Aktivitäten entdeckt
werden: Ausnahmslos überall abmelden und alle Browser und Apps
schließen.

<https://www1.wdr.de/nachrichten/google-dienste-schieb-100.html>

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