Und was sagen die Theologen zur erleichterten Abtreibung der Ampel?

[Franz Glaser]

Nur weils mich undressiern tut :-/


GL
--
Die sozialen und die liberalen, jetzt auch noch die grünen
Volksverdummereien haben nur einen Zwech: HALTET DEN DIEB!
Das Ablenken der Wähler von der eigentlichen Schweinerei,
vom Missbrauch der Parlamente für das Ausbeuten der Völker.
http://www.meg-glaser.at/pd/pd3.html

[Virtuelle Nervensäge]

Franz Glaser wrote:

> Nur weils mich undressiern tut :-/

Die Theologen werden bald einen STERN-Titel mit Porträtfotos machen und
mit der Schlagzeile: "Wir haben abgetrieben!"

V.

[Leonhard Witt]

Franz Glaser wrote:
> Nur weils mich undressiern tut :-/

Was "die Theologen" sagen, weiß ich nicht. Aber ein paar Dinge kann ich
beisteuern.

Das eine fand ich in einem recht interessanten Buch über die Geschichte
der frühen Christenheit. Es führt am Ende eine Handvoll Dinge auf, die
dafür gesorgt haben könnten, daß das Christentum am Ende der Antike
nicht verschwand wie viele Religionen jener Zeit.

Eins davon war, daß das Christentum für Frauen und Mädchen attraktiv
war, weil es Abtreibung strikt ablehnte.
Das mag vor dem Hintergrund der heutigen Diskussionen überraschen. Es
hat mich auch überrascht. Man sehe sich aber einmal an, wie im römischen
Reich mit Neugeborenen verfahren wurde: Wenn ein Kind geboren war,
entschied der Pater Familias, ob es am Leben bleiben oder getötet
werden sollte. Pater Familias war dabei nicht, was wir heute als
Familienvater bezeichnen. Die familia war ein Clan wie heute noch manche
ehemaligen Herrscherhäuser, Hohenzollern, Wittelsbacher, Welfen. Der
Pater Familias wäre im Fall der heute noch in Bayern durchaus
geschätzten Wittelsbacher der Chef des Hauses Wittelsbach.
Bei der Entscheidung des Pater Familias hatten Jungen eine größere
Überlebenschance als Mädchen, denn sie waren für die Bedeutung und
Durchsetzungskraft des Clans wichtiger.
Sie können sich sicher vorstellen, daß es einer jungen Frau nicht
gefiel, daß der Chef darüber entschied, ob sie ihr Kind behalten durfte
oder nicht und das Mädchen weniger wert waren.
Vor vielen Jahren hat jemand in dieser Newsgroup darauf hingewiesen, daß
es damals Vorstellungen gab, ab wann ein Fötus eine Seele habe. Das bot
dann den Christen zusätzlich ein Motiv, Abtreibung wie einen Mord zu
anzusehen.

Eine ganz andere Haltung zur Abtreibung hat die Mutterreligion des
Christentums, das Judentum. Nach jüdischer Tradition ist as Ungeborene
bis zur Geburt ein Körperteil der Mutter. Nach jüdischer Tradition ist
die Abtreibung bis zur Geburt also überhaupt kein Problem.
Vor diesem Hintergrund habe ich später auch eine Rundfunkansprache zum
Sabbat verstanden, in der ums Ende der sechziger Jahre herum der
damalige Landesrabbiner von Baden sich ziemlich verärgert über den
Streit um den Paragraphen 218 äußerte. Er sagte, mit den
Regelungenungen, die am Ende herauskamen (also Fristenlösung), werde den
Nichtchristen christliche Dogmatik aufgezwungen.

--
LW

Ein guter Rat für Diskussionen:
Ein jeder Mensch sei schnell zum Hören, langsam zum Reden,
langsam zum Zorn. (Jak. 1,19)

[Franz Glaser]

Am 26/11/2021 um 23:15 schrieb Leonhard Witt:
> Franz Glaser wrote:
>> Nur weils mich undressiern tut :-/
>
> Was "die Theologen" sagen, weiß ich nicht. Aber ein paar Dinge kann ich
> beisteuern.
>
> Das eine fand ich in einem recht interessanten Buch über die Geschichte
> der frühen Christenheit. Es führt am Ende eine Handvoll Dinge auf, die
> dafür gesorgt haben könnten, daß das Christentum am Ende der Antike
> nicht verschwand wie viele Religionen jener Zeit.
>
> Eins davon war, daß das Christentum für Frauen und Mädchen attraktiv

> war, weil es Abtreibung strikt ablehnte. ....

Danke für diese ausführliche und aufschlussreiche Antwort.