Das GPS Signal wird logischerweise auch auf Landmarken geeicht. Wenn
sich nun diese Landmarke in ein paar tausend jahren um einige Meter
hebt, dann kann das GPS System das nicht feststellen, weill diese
Landmarke der Bezugspunkt ist und nicht der Erdmittelpunkt.
>>
>> Die Ausdehnung der Erde bewirkt ein Reißen der Erdkruste, da eine
>> größere Kugel nun mal eine größere Oberfläche hat.
>
> Wenn also die Erde in 3000 Jahren um sagen wir mal 10cm im Durchmesser gewachsen ist,
> dann meinst du kann das den Meeresspiegel um mehrere Meter senken ?
Wenn der Radius um sagen wir mal 1m zunimmt, dann wird die Oberfläche
nicht um 1m² größer, sondern um 4*pi*((r+1m)²-r²).
Jetzt ist Stein rel. spröde, weswegen die Erdoberfläche sich u.U, nicht
dehnt, sondern bricht.
Und da die Erde in etwa eine Kugel ist, bilden sich keilförmige Brüche
an den Stellen, wo die Erdkruste besonders dünn ist. Das ist idR
unterhalb der Meere.
Und in diese Brüche läuft das Wasser hinein.
Und da die Brüche eben meist unter Wasser sind, zeigt sich der Effekt
bevorzug im Wasserwasserstand im Verhältnis zu Landmarken, aber viel
stärker als es dem radialen Wachstum entsprechen würde.
>
>>
>> Außerdem nimmt der Krümmungsradius der Kruste ab, wenn die Erde wächst.
> Minimalst.
'Minimalst' sind die Effekte nur, wenn die betrachteten Zeiträume klein
sind.
Allerdings hatte ich bereits geschrieben, dass der minimale
Betrachtungszeitraum in der Gegend von Millionen Jahren liegt und man ab
etwa 100.000 Jehren etwas sieht.
>>
>> Das Reißen der Kruste bewirkt die Bildung tiefer Gräben, in welche das
>> Wasser auf der Erdoberfläche fließt.
>
> Der Umfang der Erde hat sich bei 10cm Wachstum des Durchmessers um 31cm vergroessert,
> und das verteilt sich auf 40000km Umfang. Da bilden sich keine Graeben, und schon
> gar keine tiefen.
Erstmal verteilen sich die Gräben nicht gleichmäßig, da bevorzug die
besonders dünnen Stellen der Erdkruste betroffen sind und das sind eben
die, wo es vorher schon Gräben im Meeresboden gab.
Dann kommt es natürlich auf die Zeiträume an, die man betrachtet.
>>
>> Die Wasseroberfläche verändert sich also aus anderen Gründen als der
>> Radius der Erdoberfläche.
>
> Aber der Effekt wird dadurch nicht groesser.
Doch.
>>
>> Jetzt findet aber beides gleichzeitig statt, da die Rissbildung und die
>> Anhebung der Erdoberfläche gegenüber dem Erdmittelpunkt gleichzeitig
>> erfolgen.
>>
>> Um das ganze noch ein wenig komplizierter zu machen:
>> die Menge das Wassers auf der Erdoberfläche ist auch nicht konstant.
>>
>> Zum einen wird ständig Wasserdampf aus dem Erdinnern in Vukanen etc.
>> freigesetzt, welcher dann abregnet und sich im Meer als Wasser sammelt.
>>
>> Außerdem kann auch Wasser aus dem Erdinnern in flüssiger Form an der
>> Erdoberfläche austreten.
>
> Was allerdings den Gegenteiligen Effekt haette, naemlich Anstieg des Meeresspiegels.
Wenn die Erde in ihrem inneren Materie erbrütet, dann kann ein Teil
davon als Wasserdampf vorliegen und davon kann evtl. ein Teil an die
Erdoberfläche gelangen.
Aber das dürfte wenig sein im Vergleich zu anderen Arten von Stoffen.
>>
>> Wasser kann sich wohl auch chemisch binden und etwa Sedimente bilden.
>>
>> Jedenfalls haben wir ein komplziertes dynamisches System, wo alle
>> möglichen Größen sich im Laufe von Millionen von Jahren ändern können.
>
> Das haben wir auch ganz ohne Erdwachstum:
Das stimmt zwar, aber die Dynamik war auch nur als zusätzliche
Komplikation gemeint, welche die Berechnung der resultierenden Größen
erschwert.
>>
>> Die resultierende messbare Größe ist eine Veränderung des Meeresspiegels
>> im Bezug auf bestimmte Landmarken.
>
>>
>> Als Beispiel für eine Landmarke nehme ich mal die Hafenanlagen der
>> antiken Stadt Troja.
>>
>> Diese befinden sich jetzt auf einem Hügel und einige km vom Meer
>> entfernt. Und da die Trojaner ihren Hafen mit Sicherheit am Meer gebaut
>> haben, muß das Mittelmeer heute einen tieferen Stand haben als vor ein
>> paar tausend Jahren.
>
> Wenn es wirklich so ist wird man eine Landhebung vermuten.
> Woanders im Mittelmeer liegen inzwischen alte Hafenanlagen unter Wasser,
> da hat man eine Landsenkung.
'Landhebung' ist nun eigentlich nichts anderes als Erdwachstum (aka
'Growing Earth').
Die 'Landsenkungen' bei untergegangenen Städten im Mittelmeer hatte ich
bereits früher mal erklärt über den Durchbruch der Dardanellen und das
darauf folgenden Leerlaufen einen Binnenmeeres.
>>
>> Und aus den geschätzten Werten für Alter und Höhe der Hafenanlagen kann
>> man in etwa abschätzen, um welchen Betrag sich der Meerespiegel
>> gegenüber besagten Hafenanlagen verändert hat.
>>
>> Davon entfällt nur ein kleiner Teil auf das radiale Wachstum und ein
>> größerer Teil auf die Absenkung des Meerespiegels durch Bildung von
>> Rissen (etwa: Rotes Meer, Marianengraben, Ostafrikanischer Grabenbruch
>> etc.).
>>
>> Die Bildung von neuem Wasser innerhalb der Erde und die Füllung von
>> Senken unterhalb des Meerespiegels kommen noch hinzu. Außerdem können
>> auch angehobene Binnenmeere plötzlich aufreißen und leer laufen, was
>> das System noch komplizierter macht.
>
> Was alles auch ohne Erdwachstum vorkommen kann.
>
Es geht auch nicht darum, ob etwas sein kann, sondern um die Frage, ob
die Erde nun wächst oder nicht.
Und diese Frage kann man nicht mit einer Theorie klären, sondern nur
über Beobachtungen und Experimente.
TH