Georg Schwarz wrote:
> Ìch habe eine alte Mikrowelle von Moulinex geschenkt bekommen. Sie hat
> einen Drehteller aus Glas. Zu meinem Erstaunen ruht dieser auf einem
> ebenfalls herausnehmbaren Schlitten/Ständer mit drei Plastikrädchen, der
> aus Metall ist.
Bei meiner (jetzt tatsächlich schon 24 Jahre alten ':-)) Mikrowelle von
Sharp ist der ebenfalls auf drei Plastikrädchen ruhende Drehteller aus einem
Metall – wahrscheinlich, weil es eine Mikrowelle mit Grill ist, mit der man
z. B. auch Pizza (auf)backen kann –, und ruht auf einer metallenen Nabe mit
rechteckigem Querschnitt. Dreht sich diese, dann dreht sich der Teller.
Die Niete(?) der Plastikrädchen sind aus einem Metall, und die Grillwendel
unter und über dem Drehteller sind natürlich auch aus einem Metall.
Desweiteren gehören zum Zubehör zwei kreisförmige Grillroste mit
unterschiedlichen Höhen und kleinen Füsschen, die jeweils ebenfalls komplett
aus einem Metall sind.
Und das Gerät hat eine Funktion, um "gleichzeitig" mit Mikrowellen zu
erwärmen und zu grillen, allerdings geschieht dies im Betrieb anscheinend
abwechselnd (man hört einen Unterschied im Geräusch und sieht, dass das
Grillgut zeitweise stärker erwärmt wird), was möglicherweise einen tieferen
physikalischen Grund hat.
Es sieht ungefähr so aus wie auf dem im dritten Bild der Galerie auf
<
https://www.sharpconsumer.com/home-appliances/gg02eb/>
> Wieso ist es harmlos, ein solches Metallteil in der Mikrowelle zu haben?
Gute Frage. Dass überhaupt kein Metall in die Mikrowelle gehört, ist ein
häufiges Missverständnis:
<
https://www.weltderphysik.de/thema/hinter-den-dingen/darf-metall-in-den-mikrowellenherd/>
> Der Ständer ist eine wenige mm dicke Metallplatte und hat auch recht
> scharfe Ränder (nicht abgerunder).
Die scharfen Ränder könnten gemäss dem oben referenzierten Artikel ein
Problem darstellen, denn „[…] entwickeln sich an ihrer Oberfläche – dort
befinden sich bewegliche Elektronen – sofort Stromflüsse, hervorgerufen
durch das elektrische Wechselfeld der Mikrowellen. An scharfen Kanten und
Ecken dünner Metallgegenstände können dadurch sehr starke elektrische Felder
entstehen. Erreicht die dabei aufgebaute elektrische Spannung einen
kritischen Wert, kann sie sich in Form von Funken entladen.“
Wäre es aber in diesem Fall nicht sicher, dann hätte der Hersteller es wohl
kaum so gebaut.
> Gilt das auch, wenn man die Mikrowelle ohne den Glasteller über dem
> Metallständer betreibt?
Das weiss ich nicht.
Ich denke aber, wir können ausschliessen, dass das Glas die Mikrowellen
signifikant absorbiert. Denn sonst würde der Glasteller sich erwärmen, also
widrigenfalls zerspringen oder gar schmelzen.
Also ist es entweder transparent für Mikrowellen oder reflektiert sie ebenso
wie das Metall der Wände des Mikrowellengeräts.
Den Glasteller zu entfernen macht also wahrscheinlich keinen Unterschied.
PointedEars
--
I heard that entropy isn't what it used to be.
(from: WolframAlpha)