Der Begriff "Freier Markt" impliziert ein paar Einschränkungen, die
nicht auf den ersten Blick deutlich werden: Ein freier Markt beruht
darauf, daß die gemachten Geschäfte keinen äußeren Zwängen unterliegen.
Die Notwendigkeit, mit solchen Geschäften seinen Lebensunterhalt
bestreiten zu müssen - also darauf angewiesen zu sein, daß ein Geschäft
zustande kommt und genug Erlös einbringt, um elementare Grundbedürfnsse
davon befriedigen zu können - ist ein solcher äußerer Zwang, der einem
freien Markt im Wege steht.
Eine verwandte Einschränkung, die gerne übersehen oder unterschlagen
wird: Ein freier Markt setzt zwingend voraus, daß die Marktteilnehmer -
ALLE Marktteilnehmer - gleichberechtigt agieren (können). Wenn also
einzelne Marktteilnehmer eine dominante Stellung einnehmen, so daß sie
einseitig die Bedingungen eines Geschäftes zu ihren Gunsten verschieben
können, so ist dieser Markt kein freier solcher. Letztendlich ist das
die obere Einschränkung mit anderen Worten ausgedrückt. Wer nicht die
Freiheit hat, ein Gechäft nicht einzugehen, ist kein Teilnehmer eines
freien Marktes.
Ein wirklich freier Markt ist intrinsisch fair und human, und wie ich
finde ein wahrlich sehr gemütsberuhigender Gedanke und einige Mühe wert,
auf seine Verwirklichung hinzuwirken. Denn er impliziert, daß keiner
übervorteilt werden kann, und niemand um seine Existenz fürchten muß.