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"Mal eben kurz die Welt retten. Die Deutschen zwischen Groessenwahn und Selbstverleugnung.“

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Endspiel

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Sep 28, 2017, 3:07:18 AM9/28/17
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Wolfgang Röhl / 28.09.2017
Die ultimative Revue des Spätmerkelismus
[...]
Die Transformation von Deutschland in die moralische Superflower-
powergroßmacht des Planeten, welche alle Mühseligen und Beladenen
der Welt mit geöffneten Armen und gezückten Brieftaschen empfängt,
gleichzeitig die Renten erhöht und die Lebensarbeitszeit verkürzt,
dabei selbstfahrende Elektroautos und preiswerten Wunderstrom
einführt, Armutsländer zu blühenden Landschaften promoviert und
nebenher passende Toiletten für 71 Geschlechter aufstellt -,
diese Erfolgsgeschichte wäre betörend.

Sofern andere Länder nicht vorher beschließen, um Deutschland
einen Zaun zu ziehen und das Staatsgebiet per UNO-Resolution
zur geschlossenen Anstalt zu erklären.
[...]
Die Sehnsucht der Deutschen nach „Wiedergutwerdung“
Wie Schland in diesen Zustand geraten konnte, hat der Autor
Markus Vahlefeld in einem scharfsinnig geschriebenen Buch dar-
gelegt, dessen Titel bereits die ultrakurze Inhaltsangabe ist:
„Mal eben kurz die Welt retten. Die Deutschen zwischen Größen-
wahn und Selbstverleugnung.“ Die Sehnsucht der Deutschen nach
„Wiedergutwerdung“ sei es, so Vahlefeld, die sie so gefügig
macht für die Akzeptanz offenkundig hirnrissiger Vorstellungen
wie die von einer „Energiewende“ mittels Zappelstromerzeugung.
Oder für die Annahme, eine Masseneinwanderung von Bildungsfernen
aus gescheiterten Staaten mit vormittelalterlichen Bräuchen
könnte den hiesigen Lehrlings-, Ärzte-, Ingenieure-
und Facharbeitermangel beheben.

Selbst die Tatsache, schreibt der Autor, dass gemäß einer Aus-
wertung der Hamburg Media School von 34.000 Beiträgen zur
„Flüchtlingsproblematik“ 82 Prozent positiv aufgeladen waren
und nur sechs Prozent dieses Thema problematisiert hatten, könne
allein nicht erklären, weshalb große Teile der schonetwaslänger-
hierlebenden Bevölkerung noch immer, wenn auch vielleicht nur
mehr drittelherzig, der Durchhalteparole traut: „Wir schaffen das.“

Nicht mal die den Darbietungen einer Propagandakompanie ähnlichen
Berichte öffentlich-rechtlicher Fernsehsender aus der Hochzeit der
Flüchtlingsströme – gezeigt wurden vorzugsweise Frauen mit kuller-
äugigem Kindern, nicht die weitaus überwiegenden Scharen junger,
häufig aggressiv auftretender Jungmänner –, nicht mal diese
„moralische Generalmobilmachung“ (Vahlefeld) der Medien zugunsten
der Kanzlerin hätte für sich genommen bewirken können, dass
ein allgemeiner Aufschrei angesichts der sperrangelweit
offenen Schotten unterblieb.

Dahinter stecke mehr, meint Vahlefeld. Nämlich eine seit Jahr-
zehnten von Lehranstalten und Medien in die Gehirne implantierte
Vorstellung, die deutsche Geschichte mit Auschwitz habe das Land
im späten Ergebnis zu einer Art Besserungsanstalt veredelt, deren
Insassen sich ständig mit neuen Guttaten bewähren müssten, nein
dürften. Das sei der tiefere Grund für eine groteske Situation:
„Die bis dato nur von linksextremen Splittergruppen zu hörenden
Slogans ‚no borders‘ und ‚kein Mensch ist illegal‘ wurden unter
einer CDU-Kanzlerin zur offiziellen Regierungspolitik.“ Wer hart-
leibig insistiere, es gebe „keine moralische Pflicht zur Selbst-
zerstörung“ (Peter Sloterdijk), werde flugs auf die Achse des
Bösen verbannt.
[...]
Der frömmelnde Begriff „Schutzsuchende“

Wenig erstaunlich, dass in Ländern wie Schweden oder Deutschland
große Teile der veröffentlichten Meinung, aber auch ein Teil der
so grundierten Richterschaft, kuschelweich mit Straftätern um-
gehen, die es vorgeblich oder wirklich schwer gehabt haben im
Leben. Und selbstredend haben nach schwedischer Lesart neun
Zehntel der Weltbevölkerung das unabdingbare Menschenrecht,
ihrer strukturellen Gewalt zu entfliehen und sich in Gegenden
niederzulassen, die friedlicher, sozialer und klimatisch angenehmer
sind. „Die akademische Linke glaubt“, schreibt Vahlefeld, „mit
der Herrschaft über die Begriffe und Worte auch die Herrschaft
über die Gesellschaft insgesamt erringen zu können.“
[...]
Ab dem Merkel-Dekret 2015 begann sich mediendeckend das Wort
„Flüchtling“ pauschal für alle durchzusetzen, die es irgendwie
ins Land geschafft haben. Weil das –„ing“ angeblich sächlich-ab-
wertend klang, benutzte eine Reihe von Journalisten bald das
Wort „Geflüchtete“, und zwar nicht nur in der „taz“.

Neuerdings taucht öfters der frömmelnde Begriff „Schutzsuchende“
auf, welcher den Leser mit der Nase drauf schubsen möchte, um was
es verdammt noch mal geht. Wahrscheinlich ist das aber nicht das
Ende der Fahnenstange. Da nun häufiger Fälle publik werden, in
denen Menschen vor Schutzsuchenden Schutz suchten - übrigens
auch echte Schutzsuchende -, muss was Neues her. Wie wäre es
mit „Opfer struktureller Gewalt“?
[...]
mehr:
http://www.achgut.com/artikel/buchtipp_mal_eben_kurz_die_welt_retten1

„Die akademische Linke glaubt“, schreibt Vahlefeld,
„mit der Herrschaft über die Begriffe und Worte auch die
Herrschaft über die Gesellschaft insgesamt erringen zu können.“

*lol*
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